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Bayerische Schlösserverwaltung

Im Reich der Drachen
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Im Barock brach eine regelrechte Chinamode aus. Die adelige Gesellschaft in Europa begeisterte sich für das ferne Land, das nur ein paar wenige Missionare und Kaufleute mit eigenen Augen gesehen hatten. Auch die Wittelsbacher schmückten ihre Schlösser mit Luxusprodukten aus China: mit Porzellan, Lackmalereien, Seidenstoffen und Papiertapeten. Ihre Sammlerstücke kannst du noch heute in Schloss Nymphenburg entdecken. Um die große Nachfrage nach Chinesischem zu befriedigen, ahmten Maler aus Mitteleuropa chinesische Kunst nach. Diese sogenannten "Chinoiserien" waren Produkte ihrer Fantasie und zeigten, wie sie sich China erträumten. So ist zum Beispiel auf einer Porzellan-Kaffeekanne im Bayerischen Nationalmuseum ein kleiner Junge in einem chinesischen Fantasiekostüm zu sehen. Er reitet auf einem Steckenpferd in Form eines Drachens. Und daneben kannst du aus dem Bayerische Nationalmuseum altes chinesisches Porzellan mit europäischen Nachahmungen vergleichen. Von links nach rechts: Porzellan-Kaffeekanne (Ausschnitt). © Bayerisches Nationalmuseum; Porzellanplatte mit chinesischer Landschaft in „Famille vert“-Farben, China um 1700, Fayenceplatte mit „Famille verte“- Dekor nach chinesischem Vorbild, Ansbach um 1728/30. © Bayerisches Nationalmuseum In unserer heutigen, vernetzten Welt können wir uns kaum mehr vorstellen, welchen Reiz unbekannte Länder früher ausübten. In Räumen wie dem chinesischen Lackkabinett in Schloss Nymphenburg oder in einigen Zimmern der Badenburg mit ihren chinesischen Tapeten konnten die Bewohner Fantasiereisen nach China unternehmen. Gestalte im folgenden Kompositionsspiel deine eigene Variante einer chinesischen Tapete. Ziehe die exotischen Vögel und Schmetterlinge vom Rand in das Bildfeld. Vielleicht verteilst du sie gleichmäßig in den freien Flächen oder du vereinst sie zu kleine Gruppen. Beim "Überprüfen" gibt es kein richtig oder falsch, sondern nur die Möglichkeit, noch einmal von vorne zu beginnen. So sieht die originale Tapete im Vorzimmer der Badenburg im Nymphenburger Schlosspark aus. Chinesische Tapete im Vorzimmer, Badenburg, Park von Schloss Nymphenburg. © Bayerische Schlösserverwaltung Den Drachen des Titelbildes findest du auch in der Badenburg. Er ziert einen Spiegelrahmen über einem Kamin des ehemaligen Schlafzimmers. In der Pagodenburg im Nymphenburger Park ist das ganze Obergeschoss im chinesischen Stil ausgestattet. Auch auf einem Rundgang durch die Münchner Residenz kannst du Objekte aus dem alten China und Chinoiserien entdecken. Sogar gebaut wurde in München im chinesischen Stil, zum Beispiel der "Chinesische Turm" (1789 -1790) im Englischen Garten. Wenn du mehr über Drachen oder Porzellan wissen willst, schau dir auf MPZ-digital die Beiträge "Tierisch ... Drachen suchen" und "Iss was!? - Was kommt in die Kanne?" an! Passende MPZ-FührungenIm Nymphenburger Schlosspark: Wo die kleinen Prinzen wohnten und die Fürstin speiste (FöS, GS, Inklusionsklassen)Barock à la Nymphenburg – Geschichte einer Epoche (MS, RS, BS, GYM) Informationen zu den MuseenWenn du mehr erfahren möchtest, besuche digital oder analog die verschiedenen Museen: Schloss Nymphenburg mit Badenburg und Pagodenburg, Münchner Residenz und Bayerisches Nationalmuseum. Abbildungsnachweis Titelbild: Chinesische Tapete in der Badenburg. © Bayerische Schlösserverwaltung, Foto: Museumspädagogisches Zentrum, Alfred Czech

Glitzer und Glamour in der Residenz
Böhmische Krone

Bei einer Schatzkammer denkst du bestimmt an Edelsteine, Diamanten, Gold und Silber, an kostbaren Schmuck, prächtige Schwerter oder Kronen von Königen und Königinnen – möglicherweise so bezaubernd und wunderschön wie diese Krone hier. Sie gehörte wahrscheinlich Anna von Böhmen, einer englischen Königin, die im 14. Jahrhundert gelebt hat. Die goldene Krone wurde mit Diamanten, Saphiren, Rubinen, Perlen und Smaragden prächtig verziert. Ihre Form ist einer schönen und in Königshäusern besonders beliebten Blume, einer Lilie, nachempfunden. Die Krone wurde im Mittelalter, um 1380, im westlichen Europa hergestellt und kam auf Umwegen im 15. Jahrhundert in die Münchner Residenz. Was meinst du: Gab es solch kostbare Perlen und Juwelen in Europa - oder aus welchen Ländern kamen sie? – Die Edelsteine wurden über die Seidenstraße, eine alte Handelsroute, aus dem sogenannten „Orient“ – dem heutigen China, Indien, Afghanistan und Iran – nach Konstantinopel transportiert. Diese Stadt liegt in der heutigen Türkei und heißt inzwischen Istanbul. Von dort ging die Reise dann per Schiff nach Italien, zumeist nach Venedig, und weiter in andere Städte und Länder. Die Steine legten also einen sehr langen Weg zurück, der damals viel Zeit kostete. Sie galten nicht nur als Luxusgüter, sondern man hatte auch die Vorstellung, dass ihre leuchtende Reinheit die Herrlichkeit Gottes widerspiegelt. Außerdem sprach man ihnen Heilkräfte bei unterschiedlichen Krankheiten zu. Erkennst du die verschiedenen Edelsteine? Aus welchen Ländern kommen sie? Luxuswaren aus fernen Ländern faszinierten die Menschen. Sogenannte Naturalia, exotische Naturprodukte, waren ebenfalls heiß begehrt. Oftmals handelte es sich dabei um tierische Materialien. In der Schatzkammer der Münchner Residenz gibt es z. B. Kästchen, Truhen und Kämme aus Elfenbein sowie Gefäße aus Rhinozeroshorn, Turboschnecken oder Straußeneiern. Ein Trinkgefäß aus versteinertem Palmholz, das aussieht wie ein Schiff, gehört auch zur Sammlung der bayerischen Herrscher.Aus welchem Material wurden diese Kunstschätze geschaffen? Hör genau hin, zu jedem Objektbild gibt es ein passendes Geräusch. Die exotischen Naturalia wurden aufwändig in Gold und Silber gefasst und mit Schnitzereien oder weiteren edlen Materialien verziert. So entstanden kostbare Gefäße und Objekte für die Kunstkammern der Herrscherhäuser. Was meinst du, hatten diese Kunstwerke auch eine Funktion oder waren sie edle Kostbarkeiten für des Königs Kunstkammer? Wie es dazu kam, dass man exotische Naturalia gesammelt und ausgestellt hat, erfährst du in dem MPZ Beitrag Kostbares aus der Wunderkammer.Heutzutage gehen wir anders mit solchen „Naturalia“ aus fernen Ländern um. Der Handel mit gefährdeten Tieren oder seltenen Pflanzen ist in den meisten Ländern grundsätzlich verboten. Tiere zu töten, um zum Beispiel Elfenbein zu erbeuten, wird bestraft und von vielen Menschen abgelehnt. Dennoch sterben bis heute Tiere, weil Wilderer in Besitz ihrer Hörner oder Stoßzähne kommen, um damit Geld verdienen zu wollen.Gestaltungsidee für zu Hause: Muschelketten. Passender Beitrag auf XponatKrone Passende MPZ-FührungAuf Schatzsuche in der Residenz (Inklusionsklassen bis Jgst. 6, MS bis Jgst. 6, RS bis Jgst. 6, FöS, GS, GYM bis Jgst. 6, Horte) Informationen zum MuseumEin Besuch der Schatzkammer der Münchner Residenz ist immer ein lohnender Ausflug. Dort findest du die kostbaren Schätze der bayerischen Herrscherhäuser. Abbildungsnachweis Titelbild: Krone einer englischen Königin (sogenannte Böhmische Krone oder Pfälzische Krone; Gold, Email, Saphire, Rubine, Smaragde, Diamanten, Perlen), Westeuropa, um 1370-1380. © Bayerische Schlösserverwaltung

Challenge #3 | Camera obscura
Challenge CameraObscura

Schaffst du es, ein Bild (Abbild) von deiner Umgebung mit Hilfe von Klopapierrolle, Nadel, Butterbrotpapier, Alufolie und Gummiband zu machen? Camera Obscura mit Balgenauszug, © Deutsches Museum Diese Camera Obscura wurde um das Jahr 1800 gebaut. Zwischen den zwei Holzrahmen befindet sich ein schwarzer Balgen aus Papier, wodurch der hintere Rahmen in seiner Entfernung zur Frontplatte verschoben werden kann. So kann das Bild scharf gestellt werden. Diese und viele andere spannende Ausstellungsstücke kannst du im Deutschen Museum in München bewundern. CAMERA OBSCURA. Das Prinzip der Camera Obscura (lateinisch für „dunkle Kammer“) war bereits  in der Antike bekannt. In einen fensterlosen Raum fällt Licht durch ein kleines Loch. Dieses Licht erzeugt auf der gegenüberliegenden Wand ein auf dem Kopf stehendes Abbild der Außenwelt. Lange Zeit diente diese „Kamera“ als Zeichenhilfsgerät in der Malerei. Auch auf Jahrmärkten wurden solche Kameras aufgebaut. Besucher konnten auf der dem Loch gegenüberliegenden Seite der Kammer Personen, Bäume oder Häuser sehen, die auf dem Kopf standen. Schwer vorzustellen, dass sich aus der „dunklen Kammer“ unsere heutigen Fotoapparate und Handycameras entwickelten! Eine Lochkamera ist eine Camera Obscura im Kleinformat. Die kannst du dir mit wenigen Hilfsmitteln selbst bauen. Schiebe dazu den Regler unter dem Bild Schritt für Schritt nach rechts. Ein kleiner Teil des Lichts fällt durch das Loch auf das Transparentpapier. Licht breitet sich geradlinig aus. Dadurch wird der untere Punkt eines Gegenstands oben auf dem Transparentpapier und der obere Punkt des Gegenstands unten auf dem Transparentpapier abgebildet. So entsteht auf dem Transparentpapier ein umgekehrtes und seitenvertauschtes Bild. Funktionsweise einer Lochkamera, Zeichner: Anton (rp) 2004 Wusstest du schon: Das Wort "Fotografie" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Schreiben mit Licht". Der große Nachteil  der Camera Obscura war, dass man die Bilder nur dauerhaft festhalten konnte, indem man sie abmalte. Einige wichtige Schritte zur Entstehung der Fotografie mussten noch getan werden. Daran waren viele Chemiker und Physiker beteiligt. Die Fotografie wurde um 1840 erfunden. Damals hat man auf eine Glasplatte lichtempfindliche Silbersalze geschmiert. Wenn Licht auf eine Stelle fiel, dann wurde die Stelle langsam dunkler. Daher brauchte man anfangs noch mehrere Stunden, um ein Foto zu machen. Weil die Aufnahme so lange dauerte, haben die Menschen auf den Fotos auch nicht gelächelt, denn das wäre zu anstrengend gewesen. Jetzt weißt du also, warum Uroma und Uropa auf alten Schwarzweiß-Bildern oft so ernst schauen. Kameras, die so klein waren, dass man sie mitnehmen konnte, gab es erst um 1900. Später wurden dann Filmrollen aus Kunststoff belichtet und davon Papierabzüge gemacht. Digitalkameras werden erst seit ca. 1990 gebaut. Wo sich früher der zu belichtende Film befand, ist heute ein lichtempfindlicher Chip, der Sensor, eingebaut. In der Alten Pinakothek sind einige Ansichten von Venedig zu sehen, die Canaletto (eigentlich Giovanni Antonio Canal) im 18. Jh. mit Hilfe der Camera Obscura malte. Mit ihr war es möglich, Stadtansichten sehr genau und dabei schnell abzubilden, so dass die damaligen Besucher der Stadt ein Gemälde als Andenken mitnehmen konnten. Giovanni Antonio Canal (gen. Canaletto), um 1740, Inventar-Nr.: WAF 137, © bpk | Bayerische Staatsgemäldesammlungen Sein Neffe Bernardo Bellotto, der sich ebenfalls Canaletto nannte, war 1761 in München und fertigte hier drei sogenannte Veduten an, die sich in der Residenz München befinden. Für die Ansicht der Stadt von der Ostseite nutzte er einen dunklen Raum im Turm, deren kleines Wandloch unterm Dach normalerweise nur von Tauben als Einflugloch genutzt wurde – eine perfekte Camera Obscura also. Diesen Turm hat Bellotto sogar, wenn auch verschoben, ins Bild gesetzt. Für die Ansicht von Schloss Nymphenburg hingegen wurde extra ein hölzerner Turm gebaut. links: Bernardo Bellotto, München von der Ostseite, 1761, derzeit ausgestellt in der Residenz München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, CC BY-SA 4.0rechts: Bernardo Bellotto, Schloß Nymphenburg von der Parkseite, 1761, Residenz München. © Bayerische Schlösserverwaltung, www.schloesser.bayern.de, Foto: Peter Fink, München Informationen zum MuseumWenn du mehr erfahren möchtest, besuch doch einmal die Residenz München oder die Alten Pinakothek. Abbildungsnachweis Titelbild: © Museumspädagogisches Zentrum, Grafik: Fabian Hofmann

Ferienschloss-Quiz
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Du verbringst die Ferien in München und möchtest dich trotzdem „wie im Urlaub“ fühlen? Dann besuch doch einmal den Ort, wo einst die bayerischen Könige und Kurfürsten mit ihrer Familie Urlaub machten: Schloss Nymphenburg! Jedes Jahr im Mai zogen sie aus der „Residenz“ in der Münchner Innenstadt um nach Nymphenburg. Die „Reise“ dauerte kaum eine Stunde, der „Urlaub“ dagegen fünf bis sechs Monate! Im riesigen Nymphenburger Schlosspark konnten die hohen Herrschaften spazieren gehen, ausreiten, jagen und sogar in einem richtigen Schwimmbad schwimmen. Oft gab es rauschende Sommerfeste mit Musik und Tanz im Schloss und im Garten. Hast du Lust, in diese aufregende Zeit einzutauchen? Dann mach doch mit bei unserem Quiz! Zunächst drehen sich die Fragen um das Hauptschloss, dann um den Schlosspark und die Parkburgen. Mit viel spannendem Wissen im Gepäck solltest du danach unbedingt eine „echte“ Urlaubsreise nach Nymphenburg antreten! Abbildungsnachweis Titelbild: © Bayerische Schlösserverwaltung, www.schloesser.bayern.de, Foto: Peter Fink, München (Ausschnitt)