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Barock

Upcycling! In Szene gesetzt
barockes Porträt und Modell mit selbst gestalteter barocker Perücke

Inspirationsquelle: Porträt aus dem Bayerischen Nationalmuseum Beim Fotografieren zeigen wir uns alle gerne von unserer besten Seite. Dazu setzen wir uns in Szene: mit Blicken, Körperhaltung, Kleidung, Frisuren und Accessoires. Für Models und Bodybuilder gehört das zum Beruf. Aber auch wir inszenieren uns häufig im Alltag und posen auf Gruppenfotos oder Selfies. Sich selbst für Bilder zu inszenieren gab es schon vor 300 Jahren – auch ohne Handys und Selfies. Schau Dir dazu einmal das Gemälde von Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz an, auch Jan Willem genannt. Es sollte ihn als mächtigen Herrscher darstellen. Rüstung, Perücke, Orden, wertvoller Stoff – alles auf dem Bild soll seine Macht unterstreichen. Jan Frans von Douven: Johann Wilhelm von der Pfalz. © Bayerisches Nationalmuseum Was unterscheidet ihn von heutigen mächtigen Frauen und Männern? Denk zum Beispiel mal an König Charles III. von England, Barack Obama oder unsere ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel. Welche Kleidung tragen sie, wie sind ihre Körperhaltung und ihr Gesichtsausdruck? Wie inszenieren sie sich auf Fotos oder im Fernsehen? Bau dir deine eigene barocke Perücke! Material: Altpapier wie Zeitungen oder Zeitschriften Büroklammern, Tacker, Tesafilm oder einen Klebestift Wie es funktioniert, zeigt Dir unser Film. © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Lea Becker Inszeniere Deine Perücke witzig in Deiner Wohnung – z.B. auf einem Fußball, einem Teddy oder einer Lampe. Teile Deine Perücke auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag: #MPZupcycling Mehr aus unserer Reihe "Upcycling! Mode – Kunst – Design – Musik" MPZ-AlbumDu hast noch nicht genug? HIER haben wir noch eine Idee für dich, wie Jan Willem zum Pop Art Star wird. Passender Beitrag auf XponatWirkungsmöglichkeiten mit Perücke Informationen zum MuseumDu kannst dir auf der Internetseite des Bayerische Nationalmuseum einmal anschauen, was es dort alles zu sehen gibt. Abbildungsnachweis Titelbild: von links nach rechts: Jan Frans von Douven, Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz (Ausschnitt). © Bayerisches Nationalmuseum München und Filmstill. © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Lea Becker

Einmal Königin oder König sein!

Möchtest du auch einmal Königin oder König sein? Ein uralter und in Europa weitverbreiteter Brauch gibt dir für einen Tag die Chance dazu! In Deutschland ist dieser Brauch allerdings wenig bekannt. In unterschiedlichen Gegenden hat der Brauch verschiedene Formen, aber es geht immer um dieselbe Idee: In einem Kuchen oder einer Pastete wird ein kleiner Gegenstand mitgebacken. Wer ihn findet, ist für einen Tag König oder Königin – ganz egal, welche Rolle diese Person sonst im Haushalt ausfüllt. Foto: © Museumspädagogisches Zentrum Mit Bohne, Loszettel, Münze oder einer Mandel Mitgebacken wurde in früheren Zeiten etwas, was auch im Winter allen Menschen zur Verfügung stand: eine getrocknete Bohne. Daher der Name „Bohnenkönigsfest“. Manchmal wurden auch eine schwarze und eine weiße Bohne versteckt. Dann gab es König und Königin. In manchen Regionen wurden außerdem Zettel mitgebacken, die verschiedene Rollen im Hofstaat für diesen Tag festlegten – den Hofnarren zum Beispiel. Alternativ wurden Münzen eingebacken; heute werden oft spezielle Kunststofffiguren verwendet.Für uns heute am einfachsten ist es, eine ganze Mandel – mit oder ohne Haut – einzubacken. Die kannst du, sofern du keine Mandelallergie hast, später auch einfach essen. Aber auch eine Haselnuss wäre geeignet. David Rijckaert III, Das Bohnenkönigsfest, 1648, Leinwand, 80,7 x 113,5 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Staatsgalerie Neuburg, CC BY-SA 4.0 Das Bohnenkönigsfest Der flämische Maler David Rijckaert III (1612 – 1661) zeigt uns mit seinem Gemälde, wie im 17. Jahrhundert das Bohnenkönigsfest wohl gefeiert wurde: Verschiedene Kopfbedeckungen, Tätigkeiten, Bewegungen und Gesichtsausdruck der Personen bieten uns Hinweise. Schon entdeckt, wer die Bohne in seinem Kuchenstück gefunden hat? Und auf einem der Zettel stand wohl auch, wer die Narrenkappe bekommt. Aber es gibt natürlich noch viel mehr zu sehen aus dem Leben in früheren Zeiten! So wird beispielsweise links am Bildrand gerade in einer Pfanne am offenen Feuer gebacken. Rechts im Hintergrund lernt vielleicht ein Kind gerade das Laufen.Der Genremalerei werden solche Gemälde zugerechnet. Sie haben das ganz normale Leben zum Thema. Fünf Ausschnitte aus David Rijckaert III, Das Bohnenkönigsfest, 1648, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Staatsgalerie Neuburg, CC BY-SA 4.0 Am Dreikönigstag © Foto: Museumspädagogisches Zentrum Gefeiert wird das Bohnenkönigsfest traditionell am Dreikönigstag, dem Feiertag also, der zu Ehren der Heiligen Drei Könige am 6. Januar begangen wird. In vielen christlich geprägten Ländern der Welt ist Heilige Drei Könige ein gesetzlicher Feiertag, in Deutschland nur in manchen Bundesländern. Er ist der letzte Feiertag der Weihnachtszeit. Was es mit den Heiligen Drei Königen auf sich hat, erfährst du HIER. In der Schweiz spielt an diesem Tag der Dreikönigskuchen eine wichtige Rolle. Im Durchschnitt kauft jeder Haushalt pro Jahr einen solchen Kuchen aus süßem Hefeteig. Hier ist meist eine Königsfigur versteckt. Gegessen wird er in der Familie oder auch mit Kolleginnen und Kollegen im Büro. Ein Rezept dafür findest du unten. Ursprünglich stammt der Brauch – in welcher Ausprägung auch immer – übrigens aus dem alten Rom, hat damit also einen heidnischen Ursprung aus Zeiten lange vor Christi Geburt. Jetzt bist du dran! © Foto: Museumspädagogisches Zentrum,Dreikönigskuchen Rezept (PDF zum Download) Legt in eurer Familie fest, wie eure Regeln sind. Soll es vielleicht sogar König und Königin geben? Backe zum Frühstück für die Familie einen Dreikönigskuchen! Den Teig kannst du schon am Vorabend vorbereiten. Das Rezept dazu, das du auch im MPZ-Album einheften kannst, findest du HIER. Eine Krone für die Königin oder den König darf auch nicht fehlen. Gestalte eine – oder auch zwei – aus Papier. Die Anleitung dazu gibt es unten. Eine Krone für Königin und/oder König Du brauchst: Eine gebrauchte Papiereinkaufstüte, wie wir sie von Lieferdiensten oder aus dem Supermarkt kennen – oder alternativ einen langen Streifen Fotokarton. Tapetenkleister, sehr fest angerührt (rühre in einem Schraubglas 2 Teelöffel Kleisterpulver in 100 ml Wasser ein und lass die Masse kurz stehen). Alternativ kannst du auch anderen Papierkleber verwenden. Alte Zeitschrift, Zeitung oder Werbeprospekte Borstenpinsel, Bleistift, Papierschere falls du hast, eine Briefmarkenpinzette Kariertes Papier und ein Lineal oder Geodreieck 2 Büroklammern Ggf. Bügeleisen * Material und Arbeitsschritte. © Museumspädagogisches Zentrum So geht’s: Schneide von der Papiertüte den Boden und den oberen Teil samt Henkeln ab. Schneide die Klebenaht weg – jetzt hast du einen langen Streifen Papier. Falte den Streifen der Länge nach zur Hälfte um, so dass die bedruckte Seite innen liegt. Bestreiche den Streifen auf der Innenseite und klebe ihn zusammen. Trocknen lassen. Ggf. kannst du den Streifen vorsichtig bügeln – max. 1 Punkt auf dem Bügeleisen. Schneide aus Zeitschriften, Zeitungen oder Werbeprospekten kleine farbige Kreise, Ovale oder auch eckige Formen aus – das werden die Edelsteine deiner Krone. Entwirf die Form deiner Krone auf kariertem Papier. Ziehe auf dem Karopapier drei parallele Striche, den ersten ganz unten, den zweiten 4 cm höher und den obersten in der Höhe, die dein geklebter Papierstreifen hat – nimm hierzu die niedrigste Stelle des Papierstreifens. Zeichne zwischen den beiden oberen Strichen die Form einer Zacke deiner Krone. Wenn du ein symmetrisches Zackenmuster haben magst, dann falte das karierte Papier an der höchsten Stelle deiner Zacke senkrecht und schneide die Form aus. Wieder aufgeklappt ist das deine Schablone. Lege die Schablone auf deinen fertigen Papierstreifen und zeichne damit auf der gesamten Länge Zacken auf. Die geschlossene, gerade Kante zeigt dabei nach unten. Und es sollte unten ein Rand von 4 cm stehen bleiben. 70 cm Länge reichen übrigens auf alle Fälle aus. Drehe den Streifen so um, dass die Zacken zu dir zeigen. Schneide nun die aufgezeichnete Form aus. Am besten gelingt das, wenn du für jede halbe Zacke die Schere immer wieder neu ansetzt. Beklebe nun deine Krone mit den ausgeschnittenen „Edelsteinen“. Mit einer Briefmarkenpinzette geht das besonders gut. Je nachdem, wer König oder Königin wird, wird die Krone mit zwei Büroklammern auf das richtige Maß gebracht. TIPP: Wenn du Anregungen für die Krone suchst, wirst du HIER fündig. Oder schau dir die Kronen auf den Hüten der Heiligen Drei Könige bei Rogier van der Weyden genauer an. Nachhaltigkeit 17ziele.de Ziel 12 Nachhaltiger Konsum: Verwende für deine kreativen Ideen Materialien, die bereits ihren Zweck erfüllt haben und nicht mehr gebraucht werden. In unserem Fall findest du in der Papiertonne genügend Material, um eine Krone zu gestalten. Passende MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Von Schmetterlingen, Schlittschuhfahrer*innen und dem Bohnenkönig (Jgst. 1 – 6) Passender Beitrag auf XponatGenremalereiKontextualisierungDamals – heute Informationen zum MuseumDie Staatsgalerie Flämische Barockmalerei in Neuburg a. d. D. ist eine der zwölf Zweiggalerien der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Hier finden sich Gemälde aus Flandern aus dem 17. Jahrhundert. Digital ist der Sammlungsbestand auch in der Online-Sammlung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen zu finden. Führungen werden über die Tourist-Information in Neuburg a. d. Donau angeboten. Abbildungsnachweis Titelbild: Dreikönigskuchen, © Foto: Museumspädagogisches Zentrum und Andreas Lischka, Pixabay

Rundum Vögel
Titelbild Melchior d´Hondecoeter Vogelpark
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Melchior d‘ Hondecoeter, Vogelpark mit Schwan und Hund / Bildnis von drei Kindern in einer Landschaft mit Jagdbeute / Vogelpark / Vogelpark mit Ansicht des Landsitzes Driemond, alle um 1670/80, Leinwand, Höhe jeweils etwa 338 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0. Digitale Montage analog zur aktuellen Hängung in der Alten Pinakothek: ©MPZ Gelbschopfkakadu und Wiedehopf Vögel sind das gemeinsame Thema der vier Bilder. Manche sind in West- oder Mitteleuropa zuhause, andere sind Exoten. Sie haben lange oder kurze Beine, Schwimmhäute oder gefährliche Krallen, einen auffälligen Kopfputz – eigentlich eine Federhaube oder besondere Scheitelfedern – buntes Gefieder, auffällige Schwanzfedern, lange oder kurze Hälse … schau mal, wie viele Vogelarten du erkennst! TIPP: Falls du kein Vogelbuch zur Hand hast – hier findest du Fotos und Steckbriefe zu den in Deutschland heimischen Vögeln. Fliegen, flattern und stolzieren Der Künstler Melchior d‘ Hondecoeter war ein Meister in der Darstellung von Vögeln! Er beobachtete genau und fertigte erst einmal Zeichnungen an. Fotos, die hilfreich gewesen wären, gab es im 17. Jahrhundert noch nicht. Trotzdem gelang es ihm, die Vögel in verschiedensten Haltungen und Bewegungen zu zeigen. Sie stehen aufrecht, sitzen auf einem Ast, fliegen oder schwimmen, sie recken die Hälse oder drehen sich um, sie pludern die Flügel oder richten die Scheitelfedern auf … Mitten im Vogelpark Schon entdeckt? Die vier Gemälde gehören zusammen. Wie sie in Saal IX der Alten Pinakothek bis vor kurzem zu sehen waren, kannst du auf einem virtuellen Rundgang erkunden – kürzlich wurde umgehängt. Doch auch jetzt sind sie im Museum etwas anders zusammengestellt, als sie an ihrem ursprünglichen Ort angebracht waren. Denn mit den vier Gemälden hatte sich ein reicher Holländer drei Wände eines Raums schmücken lassen – sie sind jeweils etwa 3,40 m hoch. An der vierten Wand war sicherlich ein Fenster, durch das echte Vögel im Garten zu sehen waren. Damit entstand also der Eindruck, mitten im Park zu sein. Und der Eingang in dieses Zimmer? Bring die Bilder in die richtige Reihenfolge! Achte auf die Bäume! Sie liefern die Lösung … Rundum Fantasievögel im MPZ-Album Uns inspirieren diese Gemälde zu einem Raumentwurf, in dem sich bunte Fantasievögel tummeln, die vorher nie gesehen wurden. Entwirf einen Raum, der rundum mit einer fantastischen Vogelwelt bemalt ist! Du brauchst: Einen langen Streifen dickes Papier: 14,5 cm x 80 cm. Dazu eignen sich Packpapier, Einschlagpapier von Blumensträußen, Papiertragetüten, große Kuverts oder auch ein Bogen Zeitungspapier, wenn du das Papier dreifach nimmst und verklebst. Eine Zeitschrift und/oder bunte Werbeprospekte Schere Klebstoff Meterstab oder Maßband Locher Farbstifte oder Wachsmalkreiden Rundum Fantasievögel - das brauchst du. Schneide aus einem Kuvert zwei Streifen in der Höhe deines MPZ-Albums. Setze die beiden Streifen zu einem langen zusammen. Der Deckel deines MPZ-Albums dient als Schablone. © Museumspädagogisches Zentrum So gehts: Schritt 1: Bereite deine „Wand“ vor Schneide das Papier im richtigen Maß zu (14,5 x 80 cm). Wenn du ein großes Kuvert verwendest, schneide zwei Streifen, die du zu einem langen Streifen zusammenklebst. Sollten dich die Knicke stören, dann feuchte das Papier mit der Wäschespritze vorsichtig an und glätte das Papier mit dem Bügeleisen – bei maximal zwei Punkten. Falte mithilfe des Buchdeckels deines MPZ-Albums das lange Blatt so, dass es ins MPZ-Album passt. Lege dazu das Blatt quer vor dich hin. Falte das lange Blatt einmal in der Mitte auf die halbe Länge nach links. An der offenen Seite links lochst du die beiden Lagen. Lege den Buchdeckel auf dein gefaltetes Blatt, wobei du die linke Kante exakt auf die offene Kante legst. Falte den überstehenden Streifen entlang der rechten Kante des Buchdeckels über den Buchdeckel nach links. Nun hast du das lange Blatt in vier Teile unterteilt – zwei breitere und zwei schmalere. Falte links den Lochrand noch einmal im Abstand von 2 cm. Fahre schließlich alle Knicke mit dem Fingernagel nach. Schritt 2: Jetzt kommen die Fantasievögel in den Raum Schneide aus einer Zeitschrift oder aus Prospekten bunte Farbflächen aus. Sie sollten maximal etwa 4 x 6 cm groß sein, aber vollkommen unregelmäßige Formen haben. Lege das lange Blatt aufgeklappt quer vor dich hin. Verteile die farbigen Formen quer übers Blatt und klebe sie auf. Unter die Formen malst du jeweils zwei Vogelfüße oder Schuhe in Vogelbeinen. Lass dich von den Formen anregen zu lustigen Vögeln – mit langen oder kurzen Hälsen, kurzen, langen, spitzen oder gebogenen Schnäbeln, Kopfputz, bunten Flügeln oder langen Schwanzfedern … – Ideen dazu findest du in d‘ Hondecoeters Gemälde. Damit die Vögel sich nicht verlieren, ziehst du eine geschwungene Linie quer über das ganze Blatt, die aber immer dort unterbrochen ist, wo einer steht. Vielleicht hat ja eine Vogeldame eine Handtasche dabei? Oder einen Hut auf? Male Bäume, Büsche oder Berge hinter die Vögel. Jetzt braucht dein Raum noch ein Fenster und eine Tür – vielleicht sogar mit Doppelflügel. Schneide beides ein, die Tür aber nicht aus! Die Tür sollte sich auf- und zuklappen lassen. Hefte dein Blatt so ins MPZ-Album, dass die Ausmalung deines Raumes innen versteckt ist. Wann immer du magst, kannst du den Raum „aufstellen“. Richtig gefaltet und links gelocht. Verteile deine bunten Schnipsel und klebe sie auf. Unter die farbigen Schnipsel malst du Vogelfüße oder Schuhe in Vogelbeinen. Lass dich von den Formen und vom Gemälde in der Alten Pinakothek anregen zu lustigen Vögeln, die noch nie gesehen wurden. Gestalte eine Landschaft als Hintergrund und schneide noch eine Türe ein. Eingeheftet in das MPZ-Album lässt sich der Raum aufstellen. © Museumspädagogisches Zentrum Noch mehr Vögel … … gibt es hier: Begib dich auf die Suche nach Hühnern im Museum oder schreibe ein Gedicht zu Franz Marcs „Vögel“. NACHHALTIGKEIT 17ziele.de 17ziele.de Artenschutz – nur wer kennt, was zu schützen ist, kann es schützen. MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Die Welt der Tiere (FöS, GS)MusPad: Vom Haustier bis zum Fabelwesen – Tierdarstellungen in der Kunst (GYM bis Jgst. 11, MS, RS)Online-Fortbildung: Von Schmetterlingen, Vögeln und bunten Pferden (GS, MS) Passende MPZ-FührungGeflügelte Drachen, zahme Löwen oder die Kuh im "Wohnzimmer". Tiere auf Bildern in der Alten Pinakothek (FöS, GS, GYM bis Jgst. 6, Horte, MS bis Jgst. 6, RS bis Jgst. 6) Informationen zum MuseumDie Gemälde von Melchior d‘ Hondecoeter sind in Saal IX der Alten Pinakothek zu finden. Virtuell kannst du die Einzelbilder und noch ein paar mehr Gemälde von Melchior d‘ Hondecoeter in der Onlinesammlung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen ansehen. Abbildungsnachweis Titelbild: Melchior d' Hondecoeter, Vogelpark (Ausschnitt), 1671/80, Leinwand, 338 x 524,5 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Alte Pinakothek München CC BY-SA 4.0, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum

Domberg Bamberg
Titelbild: Bamberger Domberg

1000 Jahre Kunst, Kultur und Geschichte Die Bamberger Altstadt wurde bereits 1993 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet. Herausragender Bestandteil dieses Welterbes ist der Domberg mit dem berühmten Kaiserdom, der Alten Hofhaltung, der Neuen Residenz und vielen weiteren Gebäuden vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Der Domberg ist ein Besuchermagnet für Tausende von Touristen. Doch den meisten Touristen wie auch vielen Einheimischen sind die Schätze, die in den Schlössern und Museen auf dem Bamberger Domberg verwahrt werden, nicht bekannt. Eine kleine Reihe auf MPZ-Digital möchte in den folgenden Wochen neugierig machen, diese „verborgenen Schätze“ näher kennenzulernen und die dortigen Museen zu besuchen. Der Kurzfilm nimmt dich mit auf eine kleine Entdeckungsreise. Da ist zum Beispiel die Neue Residenz mit dem beindruckenden Kaisersaal, den Kaiserzimmern und den Fürstbischöflichen Prunkräumen. Zugleich beherbergt die Neue Residenz zwei Filialgalerien der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Aus Beständen der Alten Pinakothek in München werden dort Gemälde aus dem Mittelalter und der Barockzeit gezeigt. Auch die Staatsbibliothek Bamberg, die unter anderem viele kostbare Handschriften aus dem Mittelalter aufbewahrt, befindet sich in der Neuen Residenz. Neue Residenz © Christiane Wendenburg Gegenüber der Residenz in der Alten Hofhaltung ist das Historische Museum mit seinen vielfältigen Sammlungen zur Bamberger Stadtgeschichte untergebracht. Alte Hofhaltung, Historisches Museum © Christiane Wendenburg Unbedingt einen Besuch sollte man auch dem Diözesanmuseum abstatten. Eines der Highlights sind hier die berühmten Kaisermäntel aus dem 11. Jahrhundert. Diözesanmuseum Bamberg © Christiane Wendenburg Informationen zum MuseumEine gute Übersicht über die unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten Neue Residenz, Staatsgalerien, Staatsbibliothek Bamberg, Historisches Museum und Diözesanmuseum bietet die Webseite: Domberg. Museen um den Bamberger Domberg. Abbildungsnachweis Titelbild: Bamberger Domberg Gesamtansicht und neue Residenz © Christiane Wendenburg

Was wird hier gespielt?
Titel: Was wird hier gespielt

Wer wird hier von wem hereingelegt? Verwechslungen, Täuschung und Betrug spielen in Filmen und auf dem Theater immer wieder eine große Rolle. Deutsches Theatermuseum, Inv.Nr. IV 4969, Anonym. Mischtechnik, Deckfarben auf Seide und Papier, Pantalone, hier mit langem Spitzbart, war früher ein beliebter Star. Jetzt ist der eitle Typ alt geworden und begegnet in der Szene einem eigenwilligen Doppelgänger. Pantalone scheint gerade den Dolch zu ziehen – aus Empörung? Um sich zu verteidigen? Und wer ist das überhaupt, der ihm hier in der Kleidung so ähnlich ist, aber das Gesicht unter einer Maske versteckt? Die Dame in der Mitte scheint auch überfordert. Geht es um sie? Oder ist sie hier nur zwischen die Fronten geraten? Rechts im Bild stiehlt sich auf Zehenspitzen der Diener, der Harlekin, davon. Warum eigentlich? Weiß er mehr? Gestalte dir dein eigenes Theaterstück Hier kannst du die Figuren selbst anordnen und eine Geschichte dazu erfinden. Folgende Fragen können dir helfen.: 1. Warum ist der Teppich so faltig? Hat die Putzkolonne wieder geschlampt?2. Ist die Frau verliebt? In welchen der Männer?3. Und überhaupt, die Fenster. Warum ist es hier so kalt, dass alle den Mantel anhaben müssen?4. Was sagt eigentlich wer zu wem?5. Warum hängen denn Teile eines Vorhangs ins Bild? Finde noch weitere oder ganz andere Fragen. Das Bild von einem unbekannten Künstler zeigt eine Szene nach dem Vorbild der sogenannten Commedia dell'arte, des italienischen Improvisationstheaters. Viele der Typen stammen aus dem Karneval des 16. Jahrhunderts und sind daher maskiert. Wandertruppen ziehen durch das Land und spielen. Typische Figuren sind z.B. Pantalone, Colombina, Harlekin oder Truffaldino. Sie kommen in den Stücken immer wieder vor. Das Schauspiel in Deutschland zu Beginn des 18. Jahrhunderts ist stark von der Commedia dell‘ arte beeinflusst. Passender Beitrag auf XponatBühnenbildmodellKostümMethode: Nachstellen Passende MPZ-FührungUm Theater geht es auch im Bayerischen Nationalmuseum bei: In Szene gesetzt – vom Porträt zum Selfie und Kunst und Kultur des Barock – höfische Pracht und "heiliges Theater". Informationen zum MuseumDas Deutsche Theatermuseum sammelt alles, was vom Theater übrig bleibt oder dessen Vorbereitung dient. Es hat die größte Sammlung für Theaterfotografien (ca. 4,3 Millionen). In Archiv und Bibliothek kann man sich zu Theaterthemen informieren. Es zeigt spannende, wechselnde Sonderausstellungen: die ganze Welt des Theaters eben. Abbildungsnachweis Titelbild: Abb.: Deutsches Theatermuseum, Inv.Nr. IV 4969, Anonym. Mischtechnik, Deckfarben auf Seide und Papier, montiert. 335 x 410 mm. 1. Hälfte 18. Jahrhundert, Bildausschnitt

Schwarz in Schwarz
Titelbild: Frans Hals, Willem van Heythuysen (Ausschnitt)

Welche Mode für die Herren in Holland und Flandern vor rund 400 Jahren angesagt war, zeigen uns Gemälde der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die in München, Schleißheim oder Neuburg a. d. D. zu sehen sind. Vergleiche die Kleidung auf diesen Bildern aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhundert und suche nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden! Von links nach rechts: Anthonis van Dyck (Werkstatt), Bildnis eines Mannes, um 1630, Alte Pinakothek München; Frans Hals, Willem van Heythuysen, um 1625, Alte Pinakothek München; Anthonis van Dyck, Bildnis eines Mannes, um 1627/1630, Staatsgalerie Schleißheim; Anthonis van Dyck, Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, um 1628, Staatsgalerie Neuburg; alle: Bayerisches Staatsgemäldesammlungen, CC BY-SA 4.0 Seide und Spitze für den Herrn Schwarze Kleidung war in Holland für die Herren des 17. Jahrhunderts gefragt. Frans Hals (1582 – 1666) zeigt uns mit seinem Porträt von Willem van Heythuysen (ⴕ1650) einen wohlhabenden Garnhändler aus Haarlem. Dieser trägt besonders wertvolle Kleidung aus kostbarer gemusteter Seide – also uni, schwarz in schwarz gemustert. Den Maler Frans Hals interessierte dies als Sohn eines Tuchhändlers – heute würden wir Stoffhändler sagen – sicherlich sehr. Im Gemälde erscheint manche Stelle durch den Lichteinfall grau, was das Muster erst sichtbar macht. Frans Hals, Willem van Heythuysen, um 1625, 204,5 x 134,5 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0 Typisch für die Zeit sind ein Oberteil mit Schößchen und vielen kleinen Knöpfen, pludernde Kniehosen, die mit einer Schleife unterm Knie gebunden sind, dazu Seidenstrümpfe und Absatzschuhe mit Schleife. Modisch, nur über einer Schulter getragen, wurde ein üppiger hüftlanger Umhang. Ein voluminöser Spitzenkragen und Spitzen an den Manschetten durften natürlich auch nicht fehlen. Solche Spitzen wurden von Spitzenklöpplerinnen in vielen, vielen Stunden aus feinstem Leinengarn angefertigt – aus Garn, mit dem der Kaufmann van Heythyusen womöglich handelte. Spitzen aus Flandern waren ganz besonders beliebt. Willem van Heythuysen war übrigens sehr wohlhabend und legte Wert auf gute Kleidung. So hinterließ er neben Silber und Schmuck unter anderem auch teure Kleidungsstücke. Goldene Borte am Ansatz des Schößchens Goldene Spitze unterm Knie Schuhe mit Absatz und Schleife Umhang über Arm und Schulter gehängt Feinste Spitze am Kragen Manschette mit Spitze Frans Hals, Willem van Heythuysen (6 Ausschnitte), um 1625, Bayerisches Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum Jetzt bist du dran! © Museumspädagogisches Zentrum Uns regt Frans Hals Gemälde gleich zu vier Seiten in deinem MPZ-Album an. • Entwirf ein Muster, das schwarz in schwarz gewebt ist, aber im Licht Girlanden, Blüten oder Vögel zeigt. Verwende dazu einen weichen schwarzen Farbstift und zeichne auf schwarzes Tonpapier. Wenn du willst, ergänze helle Stellen mit grauem oder weißem Stift. • Alternativ kannst du auch eine Collage aus schwarzen Papieren oder Folien anfertigen. Schwarzes Papier findet sich beispielsweise in Zeitschriften auf Werbeseiten, schwarze Folien in Verpackungen von losem Tee, Taschentüchern usw. • Wenn du gerne mit dünnen Stiften arbeitest, dann gestalte deinen Stoffentwurf mit Bleistift oder schwarzem Tintenschreiber . Zeichne dazu nur die Umrisslinien deiner Motive und schließe die Linien zu geschlossenen Formen. Fülle so das gesamte Blatt! Das fertige Blatt – oder eine Kopie davon – eignet sich auch gut als Geschenk für Erwachsene und Freund*innen, die Ausmalbücher lieben. • Mit einem gut gespitzten weißen oder goldenen Stift lässt sich ein Spitzenmuster auf schwarzem Papier entwerfen. Tipp: Ein Blick auf das Gemälde von Frans Hals liefert in jedem Fall Anregungen für deine Blätter. Übrigens Wenn du mehr über Klöppelspitzen erfahren möchtest, wirst du auch in Bayern fündig - in Museen in Abenberg und Nordhalben zum Beispiel. Noch mehr zum Thema Stoffmuster findest du HIER. Passende MPZ-FührungMenschenbilder: Porträts aus drei Jahrhunderten (MS, RS, GYM, BS, ab Jgst. 8)Porträts im Detail (Fortbildung für Lehrkräfte aller Schularten) Passende MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Menschenbilder in der Kunst (MS, RS, GYM, BS)Online-Fortbildung: Porträts im Detail (Lehrkräfte aller Schularten) Passender Beitrag auf XponatGanzfiguriges PorträtDetailfokusExpertentippVergleich Informationen zum MuseumDie Bayerischen Staatsgemäldesammlungen sind in ganz Bayern vertreten. Weltberühmt ist die Alte Pinakothek in München. Ebenso ist die Malerei aus dem 17. Jahrhundert unter anderem in Schleißheim und Neuburg a. d. D. zu finden. Alle Gemälde findest du in der Online-Sammlung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Abbildungsnachweis Titelbild: Frans Hals, Willem van Heythuysen (Ausschnitt), um 1625,Bayerisches Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0, Bildausschnitt: Museumspädagogisches Zentrum.

Iss was!? – Apfel und Karottengrün

Duftende Quitten, knackige Kirschen, Johannisbeeren, Zwetschgen, Erbsen und Bohnen, Knoblauch, Spargel, Pilze, Artischocken und jede Menge Kürbisarten … Beim Anblick des Gemäldes von Frans Snyders läuft einem das Wasser im Mund zusammen! Es lassen sich die verschiedensten Obst- und Gemüsesorten finden. Sie werden in Porzellanschalen oder Körben präsentiert oder liegen einfach auf dem Boden. Hast du schon entdeckt, was die Meerkatze gerade klaut? Frans Snyders, Obst- und Gemüseladen, um 1625/30, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0 Frans Snyders kannte wohl all das, was er in seinem riesigen Bild gemalt hat, denn sein Vater hatte eine Art Feinschmeckerrestaurant. Nimm dir einen Meterstab oder ein Maßband und prüfe mal, ob das Gemälde irgendwo in deiner Wohnung Platz hätte – es ist 2,03 m hoch und 3,38 m breit! Die Szene ist also genau so groß gemalt, wie sie in echt wäre. Hast du eine Idee, warum es aber gar nicht sein kann, dass Snyders all die leckeren Dinge so vor sich stehen hatte, als er das Bild gemalt hat? Überleg mal, zu welcher Jahreszeit die einzelnen Obst- und Gemüsesorten jeweils reif sind! Warum aber sind auf dem Gemälde, das vor knapp 400 Jahren in den Niederlanden gemalt wurde, zwar Trauben, Zitronen und sogar ein Granatapfel zu sehen, aber weder Ananas noch Bananen? Und woher kommen eigentlich diese Früchte und wie lange gibt es sie schon bei uns? Hinweis: Diese Pflanzen wachsen auch im Gewächshaus des Botanischen Gartens München-Nymphenburg! Lass dich von Snyders Gemälde anregen, selbst leckere Speisen und Getränke zuzubereiten! Wir lassen uns von dem Gemälde zu einem grünen Power-Smoothie, einem feinen Rote-Rüben-Salat und einem fruchtigen Blitz-Eis inspirieren. Findest du alle Zutaten im oberen Gemälde? Die Zwiebeln sind in der Zimmerecke gut versteckt … Die Rezepte kannst du auch ausdrucken und in dein MPZ-Album heften. © Museumspädagogisches Zentrum Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Passende Beitrag auf XponatStillleben Passende MPZ-FührungenZwiebeln, Quitten und Melonen (GS, Horte)Zwiebeln, Pflaumen und Zitronen (Kindergartengruppen mit Kindern ab 5 Jahren) Informationen zum MuseumDie Bayerischen Staatsgemäldesammlungen verfügen über einen reichen Schatz an barocken Stillleben. Zu bewundern sind diese in der Alten Pinakothek in München, in den Zweiggalerien oder in der Online-Sammlung unter dem Stichwort „Stillleben“. Abbildungsnachweis Titelbild: Frans Snyders, Obst- und Gemüseladen, um 1625/30, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0

Iss was!? – Auf geht´s zum Dessert!

Zum Abschluss noch etwas Süßes? Doch was hat dieser Miniaturgarten aus edlem Nymphenburger Porzellan damit zu tun? Es handelt sich um einen sogenannten Dessertaufsatz, also einen Tischschmuck, den man erst aufstellte, wenn das Dessert serviert wurde. Dessertaufsatz. © Bayerisches Nationalmuseum Die Nachspeise bildete in der Regel den Höhepunkt eines barocken Festmahls. Für das Dessert bevorzugte man Tafelaufsätze mit Figurenschmuck oder kleinen Landschaften. Bevor solche Gebilde aus Porzellan hergestellt werden konnten – das europäische Porzellan wurde erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts „entdeckt“ – hatte oft der Hofkonditor die Aufgabe, den Tafelaufsatz aus eingefärbtem Zuckerwerk, Butter oder Marzipan anzufertigen. Geschickte Zuckerbäcker waren daher bei Hofe sehr gefragt. © Bayerisches Nationalmuseum Auf unserem Tafelaufsatz siehst du eine vornehm gekleidete, höfische Gesellschaft, die durch einen französischen Garten lustwandelt. Stell dir einen langen Tisch vor, in dessen Mitte das Gärtchen stand. An den Seiten der Tafel befanden sich die Gedecke für die Gäste und dazwischen Platten voll von köstlichen Kuchen, Konfekt, kandierten – d.h. in Zucker eingelegten – Früchten und vielem anderen. Hast du Appetit auf etwas Süßes bekommen? Dann teste doch unser Rezept für einen köstlichen Schokoladenkuchen! Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Informationen zum MuseumIm Bayerischen Nationalmuseum kannst du dir diese prunkvollen Schätze im Original ansehen, außerdem Musikinstrumente, Bauernmöbel, gewaltige Wandteppiche und noch viel mehr! Eine Besonderheit: In diesem Haus passen die Räume hervorragend zu den Kunstwerke, die darin ausgestellt sind. So macht man eine Zeitreise, durchschreitet niedrige mittelalterliche Gewölbe, riesige Kirchensäle oder versteckte Wendeltreppen. Abbildungsnachweis Titelbild: Dessertaufsatz (Ausschnitt). © Bayerisches Nationalmuseum

Iss was!? – Freche Früchte

Wenn der Bauer einen Satyr als Gast mit nach Hause bringt, wird schnell das weiße Tischtuch aufgelegt. Und weil der Satyr eingeladen ist, um sich aufzuwärmen, gibt es etwas Warmes zu essen. Der Gast hat die große Schüssel bekommen, der Bauer die kleine, die er in seiner linken Hand hält. Alle anderen müssen erst einmal warten. - Wie deckt ihr euren Tisch, wenn Gäste kommen? Jacob Jordaens, Der Satyr beim Bauern, um 1620/21, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0 Weil aber der Satyr etwas Komisches, ihm Unheimliches beobachtet hat, hat er den Löffel fallen lassen, ist aufgesprungen und verlässt im nächsten Moment den Raum. Der Bauer hatte nämlich seine Hände mit seinem Atem erwärmt, später aber das heiße Essen auf dem Löffel kalt geblasen. Dass Menschen offenbar kalt und warm blasen können, ist dem Satyr unsympathisch. Gemalte Früchte und andere Kostbarkeiten Eigentlich ist in diesem Gemälde von Jacob Jordaens eine Fabel erzählt: „Der Satyr und der Mensch“ von Aesop. Uns interessiert hier aber vor allem das Stillleben – also die Anordnung von leblosen Gegenständen - in der Mitte des Gemäldes. Hier ist der Tisch mit einem weißen Tuch bedeckt, darauf eine Schüssel und ein Löffel, der über den Rand des Tisches hinausragt und fast hinunterzufallen droht. Dazu ein Korb voller Früchte. Die Maler waren vor 400 Jahren wahre Meister darin, Dinge und Materialen so zu malen, dass sie wie echt aussehen! Und viele zeigten, was sie konnten, indem sie besonders schwierig zu malende Materialien in ihren Gemälden darstellten. Abraham van Beyeren, Großes Stillleben mit Hummer, 1653, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0 Kannst du all die süßen Früchte entdecken, Dinge, die nach Meer riechen könnten, etwas, das leise tickt? Dinge, die klirren würden, wenn man sie anstößt? Was würde sich weich, samtig oder kalt anfühlen? Was war vor fast 400 Jahren wohl ganz besonders wertvoll? Was könnte schon ganz bald verderben? Und woher stammen all die Kostbarkeiten? Viele haben einen weiten Weg hinter sich.Prunkstillleben werden solche Gemälde genannt, die ganz besondere Kostbarkeiten zeigen. Oft findet sich darin auch etwas, was fast vom Tisch fällt, bereits vertrocknet ist und damit darauf hinweist, dass wir die Kostbarkeiten nicht ewig haben werden.Aber es geht in einem Stillleben nicht nur um die Dinge selbst, es geht immer auch darum, wie sie angeordnet sind. Kannst du das Dreieck entdecken, in dem sich die meisten der Kostbarkeiten zusammenschließen? Gestalte dein eigenes Stillleben als poppige Collage oder buntes Pop-Up! © Museumspädagogisches Zentrum Du brauchst: weißes Papier eine alte Zeitschrift oder bunte Papierreste schwarzes (oder dunkles) Tonpapier - für die Collage im Format DIN A5, für das Pop-Up-Stillleben im Format DIN A4; TIPP: Wenn du kein Tonpapier hast, kleb einfach zwei dünne Blätter aufeinander! Kugelschreiber Bleistift evtl. Farbstifte Schere Klebstoff Locher So geht's: Zeichne zuerst mit Bleistift oder Kugelschreiber von verschiedenen Früchten – Beeren, Obst oder Feldfrüchten – nur die Umrisse auf ein weißes Papier. Achte dabei auf die Größe! Wie groß ist z. B. eine Himbeere im Vergleich zu einer Birne oder einer Wassermelone? Deine größten Früchte sollten nicht höher als 10 cm sein! Die Maler zeigen uns die Früchte manchmal auch von innen – Melonen zum Beispiel. Lass dich inspirieren! Schneide die gezeichneten Früchte aus. Das sind nun deine Schablonen. Lege die Obst- und Gemüseschablonen auf bunte Ausschnitte aus einer Zeitschrift oder farbige Papierreste und fahre den Umriss mit einem Kugelschreiber nach. Lege die Schablonen erneut auf und zeichne weitere Früchte. Schneide so mehrere Früchte einer Sorte aus. Wenn du willst, kannst du noch Details einzeichnen. Collage © Museumspädagogisches Zentrum, Fotos: Rosalie Werkmeister Für die Collage legst du deine Früchte auf das Tonpapier (DIN A5 im Querformat). Sie sollten sich überschneiden. Schiebe sie also übereinander, bis zwischen den Früchten kein Hintergrund mehr zu sehen ist. TIPP: Schau dir das Große Stillleben mit Hummer nochmal genauer an: Wie sind hier die Früchte, die Metallschalen und Gläser angeordnet? Auffällig ist, dass dazwischen kaum Hintergrund durchblickt. Und dass die Anordnung nach rechts immer höher wird. Probiere das auch bei dir einmal aus! Schneide noch ein farbiges Papier aus, das die Tischdecke darstellen könnte. Vielleicht auch ein paar Teller oder Schüsseln. Wenn alles richtig liegt, klebst du es nach und nach auf – lass dazu die Einzelteile so lange wie möglich an ihrem Platz liegen! Um die Früchte dreidimensional wirken zu lassen, kannst du noch auf alle Früchte weiße Glanzlichter aufsetzten – immer rechts oben oder immer links oben. Loche deine Collage links und hefte sie in dein MPZ-Album. Wenn du magst, teile deine Collage auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag #MPZisswas Pop-Up Schwierigkeitsgrad: Für Geübte! © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Rosalie Werkmeister Für das Pop-Up brauchst du zusätzlich noch verschiedene Papierstreifen (schwarzes Tonpapier oder auch Streifen aus einer Zeitschrift), die sich in der Breite nach deinen Früchten richten und zwischen 8 und 18 cm lang sein sollten. Falte dein schwarzes Tonpapier (DIN A4) zur Hälfte, so dass sich eine Klappkarte im Format DIN A5 ergibt. Wenn das Pop-Up ins MPZ-Album soll, klappe die Karte wieder auf. Auf der oberen Hälfte zeichnest du links einen Streifen von 2 cm Breite ein und schneidest dieses Feld weg. Die untere Hälfte lochst du danach links (s. Foto). Forme die Streifen zu Ringen und klebe diese zu. Wenn die Klebung fest ist, drücke den Ring flach und fahre die Knicke nach. Klappe den Ring wieder auf, drücke ihn an einer anderen Stelle nochmals flach und fahre die Knicke wieder nach. Jetzt hast du eine Art offenen Kasten (s. Foto). Verfahre mit mehreren Streifen so und achte darauf, dass du unterschiedliche Kästen erhältst. Klebe deine Früchte jeweils an die Kästen, so dass die Unterkante direkt mit einem Knick abschließt – sehr kleine Früchte solltest du vorher zu Gruppen zusammenkleben. Klebe die Früchte mit den Kästen direkt in den Knick des Tonpapiers, indem du den Papierstreifen an der Unterseite auf die untere Hälfte, die Rückseite auf die obere Hälfte klebst. Tipp: Wenn du etwas tüfteln magst, dann überlege zunächst, wo deine Früchte sein sollen und falte die Papierstreifen entsprechend. Ansonsten überlasse es dem Zufall. Weitere Früchte kannst du auch an andere Früchte oder in mehreren Etagen ankleben. Gut trocknen lassen. Dann die Karte schließen und nochmal flach drücken. Wenn du deine Karte nun aufklappst, stehen die Früchte frech im Raum. Fotostillleben Schwierigkeitsgrad: Für Einsteiger! Du kannst ein Stillleben natürlich auch fotografieren. Stelle ein paar Schachteln auf einen Tisch oder Schrank, drapiere ein Stück Stoff – eine Tischdecke oder ein Halstuch zum Beispiel – darüber, ordne Obst und Gemüse aus der Küche interessant an und lege noch ein paar Gegenstände, die dir persönlich wichtig sind, dazu. Achte darauf, ob der Hintergrund und das Licht passen. Mach ein Foto, vergleiche dein Ergebnis mit den Gemälden der Alten Meister und korrigiere gegebenenfalls die Anordnung für ein weiteres Foto. Noch mehr zu entdecken ... Wenn du auf die Bilder klickst, vergrößern sie sich. Finde die schimmlige Orange, etwas, das gleich vom Tisch fällt, und ein hohes Glas, das sich im Hintergrund versteckt. 300 Jahre später wurden aus Stillleben abstrakte Bilder in bunten Farben und vereinfachten Formen. Das Stillleben ist hier an den Rand gerutscht und Teil eines sog. Genrebildes, das in diesem Fall eigentlich die Kinder zum Thema hat. von links nach rechts: Juriaen van Streeck, Stillleben mit Mohr und Porzellangefäßen, um 1670/80, Bayerisches Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0; Alexej von Jawlensky, Stillleben mit Früchten, um 1910, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Gabriele Münter Stiftung 1957, CC BY-SA 4.0; Bartolomé Esteban Murillo, Die Pastetenesser, um 1675/82, Bayerisches Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Passender Beitrag auf XponatStillleben Passende MPZ-FührungenEin Fest der Sinne (GS Jgst. 1 - 2, Horte)Ein Fest der Sinne (Kindergartengruppen mit Kindern ab 5 Jahren)Rauschender Seidentaft und andere Kostbarkeiten (GS ab Jgst. 3, MS, RS, GYM, BS, Horte) Informationen zum MuseumIn der Alten Pinakothek sind viele wunderbar gemalte Stillleben und jede Menge Gemälde, in denen Stillleben in die Szene eingebaut sind, zu finden. Die kleinformatigen Stillleben lassen sich in den für Gruppen unzugänglichen Kabinetten entdecken. Abbildungsnachweis Titelbild: Jacob Jordaens, Der Satyr beim Bauern (Ausschnitt), um 1620/21, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0

Verwandtschaften
Jan

Eine familiäre Situation. Die Mutter hält den kleinen Jungen, beobachtet ihn und scheint leise mit ihm zu sprechen. Freundlich beobachtet die Großmutter den Kleinen, lehnt dazu mit überkreuzten Händen in ihrem Korbstuhl. Doch der blonde Junge zeigt etwas Zurückhaltung – wie auch das Lamm, das der dunkelhaarige Junge umarmt hält. Auch der ältere Mann rechts, auf einem Stuhl mit auffällig hoher Sitzfläche sitzend, beobachtet diese Situation. Jacob Jordaens, Die Heilige Familie mit Anna und dem Johannesknaben, um 1620-1625, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Staatsgalerie Neuburg, CC BY-SA 4.0 Doch es ist nicht irgendeine Familie, die hier porträtiert ist. Das Lamm und der üppige rote Mantel der Mutter, dessen Innenseite blau gefüttert ist, weisen darauf hin: Es ist die Heilige Familie – also Maria mit dem kleinen Jesusknaben, dazu der deutlich ältere Josef sowie Anna, die Mutter Marias. Am linken Bildrand kommt der kleine Johannes dazu, der Sohn von Elisabeth, die wiederum die Cousine von Maria ist. Typisch für das 17. Jahrhundert ist, die Menschlichkeit Christi hervorzuheben, nicht dessen Göttlichkeit. Und so zeigt der Maler Jacob Jordaens hier eine Familie, die der Realität sehr nahe ist – auch wenn jede Menge Symbolik im Bild versteckt ist. Als Modell für Maria diente übrigens die Frau des Malers. Die begegnet uns auch in anderen Gemälden von Jordaens. Dazu gleich noch mehr. Im Original kannst du das Gemälde von Jacob Jordaens in der Staatsgalerie Flämischer Barockmalerei in Neuburg an der Donau bewundern. Sie gehört, wie auch die Alte Pinakothek in München, zu den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.So ist es nicht verwunderlich, dass in Neuburg und München Gemälde zu finden sind, die etwas miteinander zu tun haben – Verwandtschaften aufweisen. Überzeuge dich selbst! Finde die richtigen Paare ... und bringe jeweils die Ausschnitte jeweils aus einem Gemälde aus Neuburg mit einem verwandten Werk aus München zusammen. Tipp: Achte in den Bildausschnitten auf Motive, Details, auf Gesichter, die Hände, die Farbigkeit! Entdecke in den Bildpaaren noch mehr Gemeinsamkeiten! Noch mehr erfährst du übrigens hier zu „Der Satyr beim Bauern“ und der „Madonna im Blumenkranz“. Von Antwerpen und nach Neuburg Anthonis van Dyck, Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, um 1628, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Staatsgalerie Neuburg, CC BY-SA 4.0 Übrigens: Dass Werke von den im 17. Jahrhundert in Antwerpen tätigen Künstlern Peter Paul Rubens (1577 – 1640), Jacob Jordaens (1593 – 1678), Anthonis van Dyck (1599 – 1641) u. a. m. ausgerechnet in der Zweiggalerie in Neuburg zu sehen sind, ist kein Zufall. Denn Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg (1578 – 1653) war es, der bei Rubens für Kirchen in Neuburg Gemälde in Auftrag gab – unter anderem das berühmte Große Jüngste Gericht, das heute in der Alten Pinakothek hängt. Informationen zum MuseumDie Staatsgalerie Flämische Barockmalerei ist in Schloss Neuburg an der Donau untergebracht. Sie ist eine der 12 Zweiggalerien der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.Buchungen für Führungen werden über die Tourist-Information in Neuburg a. d. Donau angeboten. Abbildungsnachweis Titelbild von links nach rechts: Jan Brueghel d. Ä., Landschaft mit Dorfschenke, um 1612/15, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Staatsgalerie Neuburg; Jan Brueghel d. Ä., Landschaft mit Gepäckzug, 1610, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, beide CC BY-SA 4.0

Papageien, Palmen und mehr
Frans Post

Die Gemälde in der Alten Pinakothek sind allesamt auf unserem Kontinent, Europa entstanden – im heutigen Deutschland, in Italien, Frankreich und Spanien, in den Niederlanden und Flandern, das heute eine Region in Belgien ist. Doch die gemalten Dinge, Tiere, Pflanzen, Lebensmittel und Landschaften, die wir auf diesen Bildern entdecken können, haben teilweise einen sehr weiten Weg hinter sich, sind in Afrika oder Südamerika zuhause oder stammen (ursprünglich) aus Asien. Machen wir uns also auf die Suche nach Spuren, die uns in ferne Länder entführen.Zeichne, male oder schreibe, jeweils im Format DIN A5, deine Ideen zu den folgenden Bildern und füge so deinem MPZ-Album ein paar weitere Seiten hinzu. Papagei, Dromedar & Co. Finde Tiere, Menschen und Gegenstände aus fernen Ländern. Manchmal sind sie gut versteckt. Papageien leben eigentlich in den Tropen und Subtropen, sehr heißen Gebieten rund um die Welt. Als Luxustiere in Gefangenschaft wurden sie bereits seit dem Mittelalter an vielen Höfen von Adligen, Fürsten und Herzögen in Europa gehalten. Heute leben etwa genauso viele Papageien in „Haltung“ wie in freier Natur. Schon entdeckt? Achte auf die Wappen am unteren Bildrand links und rechts! Familie Paumgartner aus Nürnberg hatte einen grünen Papagei mit rotem Halsband im Familienwappen. Auf Kamelen unterwegs: Zwei Afrikaner mit Turbanen auf dem Kopf und in langen Gewändern. Wie oft kannst du diese zwei reitenden Herren entdecken? Sie begleiten die Heiligen Drei Könige, die übrigens als Vertreter für die drei im Mittelalter bekannten Kontinente Europa, Asien und Afrika stehen – gemeint ist damit die gesamte Menschheit.  Suche ein Tier, das in Europa nicht zuhause ist, das aber in manch einem edlen Haus schon seit dem Mittelalter gerne als Haustier gehalten wurde! Und warum sich die Meerkatze keine Banane, sondern eine Birne aus dem Korb holt, erfährst du HIER. von links nach rechts: Georg Flegel, Stillleben, o.J., Holz, 22 x 28 cm; Albrecht Dürer, Paumgartner-Altar: Geburt Christi (Ausschnitt), um 1500, Lindenholz, 155 x 126,1 cm; Hans Memling, Die Sieben Freuden Mariens, 1480, Eichenholz, 81,3 x 189,2 cm und Frans Snyders, Obst- und Gemüseladen, um 1625/30, Leinwand, 203,5 x 338 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0 Ein Nilpferd als Hauptfigur Peter Paul Rubens, Jagd auf Nilpferd und Krokodil, um 1616, Leinwand, 248,3 x 321,3 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0 Dass Nilpferde in Afrika leben, verrät uns schon der Name – auch wenn sie am Nil, Afrikas längstem Fluss, längst ausgestorben sind. Peter Paul Rubens hat vor etwa 400 Jahren ein beeindruckendes Gemälde gemalt, bei dem ein Nilpferd im Zentrum steht. Menschen, Tiere, Waffen, – alles ist auf das Flusspferd ausgerichtet. Ein Krokodil, Palmen im Hintergrund, ein Leopardenfell als eine Art Satteldecke und die Menschen in orientalischer Kleidung sorgen für den Eindruck, die Szene würde sich in einem fernen Land abspielen. Den Auftrag zu diesem großen Gemälde, auf dem Menschen und Tiere lebensgroß – in ihrer realen Größe also – dargestellt sind, und das Bild etwa so hoch wie dein Zimmer ist, erhielt Rubens wohl von Herzog Maximilian I. von Bayern. Es sollte zusammen mit drei weiteren Jagdszenen, im neu erbauten [Alten] Schloss Schleißheim aufgehängt werden.Jetzt bist du dran: Stell dir vor, du wärst bei Herzog Maximilian I. eingeladen gewesen und hättest dort Rubens' „Jagd auf Nilpferd und Krokodil" gesehen. Was hättest du deiner besten Freundin bzw. deinem besten Freund davon berichtet? Schreib einen spannenden, frei erfundenen Bericht auf, in dem das Bild eine Rolle spielt! Mit dem Prinzen in die Neue Welt Bei Expeditionen in fremde Welten waren in früheren Jahrhunderten Maler wertvolle Begleiter. Sie waren in der Lage, die dort lebenden Tiere und Pflanzen naturgetreu zu zeichnen, und brachten so Bildmaterial nach Europa, das auf großes Interesse stieß und auch andere Künstler als Vorlage nutzen konnten. So begleitete der Maler Frans Post den Prinzen Maurits van Nassau-Siegen nach Südamerika in die portugiesische Kolonie Brasilien – zur Kolonialgeschichte ein andermal mehr. Doch erst fünf Jahre nach seinem Aufenthalt dort malte er, wieder zurück in Europa, die beiden Gemälde einer brasilianischen Landschaft. Ob die wohl wirklich so aussah? von links nach rechts: Frans Post, Brasilianische Landschaft mit Gürteltier, 1649, Eichenholz, 52,8 x 69,3 cm und Frans Post, Brasilianische Landschaft mit Ameisenbär, 1649, Eichenholz, 52,8 x 69,3 cm. Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum. Sicherlich hat Frans Post für die beiden Gemälde Skizzen verwendet, die er in Brasilien gemacht hatte. Für die Gemälde hat er aber wohl Einzelelemente neu zusammengefügt. Deutlich wird dies im Bildvordergrund, der mit den Pflanzen links und rechts den Ausblick rahmt. Die beiden Bilder sind zwar einzeln gerahmt, gehören aber zusammen. Das linke mit Kaktus und Gürteltier, das rechte mit Palme, Ananas und Ameisenbär. Mehr über exotische Pflanzen und Früchte gibt es im Beitrag Die exotische Welt der Baumriesen zu entdecken. Und wie du dir deine eigne Weltkarte erstellst, erfährst du im Beitrag Einmal um die Welt. Gemalte Kostbarkeiten Dinge, die nicht alle haben, waren immer schon interessant! Solche Kostbarkeiten aus fernen Ländern sammelten reiche Menschen – in den Kunst- und Wunderkammern beispielsweise, in Schlössern und Palästen oder in den Raritätenkammern reicher Bürgerhäuser. Oft kamen sie mit Kaufleuten oder Forschern mit Schiffen über die Meere nach Europa. Kein Wunder also, dass du in den Sammlungsbereichen Flämische Malerei und Holländische Malerei der Alten Pinakothek jede Menge solcher Kostbarkeiten auf Gemälden entdecken kannst. Denn durch die Lage am Meer kamen gerade in Holland ganz besonders viele Waren aus fernen Ländern an. Juriaen van Streeck, Stillleben mit Mohr und Porzellangefäßen, um 1670/80, Leinwand, 143,4 x 120,5 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0. Heute würde übrigens ein solcher Bildtitel nicht mehr gewählt werden. Denn „Mohr“ ist ein veralteter Begriff, der seit dem Mittelalter für Menschen mit dunkler Hautfarbe verwendet wurde, heute aber als diskriminierend empfunden wird. Heute lautet die korrekte Benennung Schwarze_r, Person of Color, ggf. je nach Person Afrodeutsche_r, Schwarze_r Deutsche_r, bzw. konkrete Benennung des Herkunftlandes. Siehe: AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln / Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V. (Hrsg.): Sprache schafft Wirklichkeit. Glossar und Checkliste zum Leitfaden für einen rassismuskritischen Sprachgebrauch, 2013, Köln, S. 11. Die verschiedenen Materialien und Oberflächen mit Pinsel und Farbe abzubilden, darin waren die Künstler*innen im Barock wahre Meister*innen. Licht und Schatten, Glanzlichter und Faltenwürfe spielen dabei eine wichtige Rolle. Oft strahlen die wertvollen Dinge vor einem dunklen Hintergrund.Beobachte einmal genau: Mit welchen Farben ist das polierte, schillernde Gehäuse des Nautilus gemalt? Wo sind auf dem Krug samt Deckel helle Stellen als Lichter gesetzt, um die bauchige Form zu unterstreichen? Wie unterscheiden sich die Falten der verschiedenen Stoffe – von Seide, Samt oder Orientteppich? Probiere aus, auf einem schwarzen Papier mit hellen Stiften einen Gegenstand zu zeichnen! Oder versuche ein Stück Stoff abzuzeichnen.Noch mehr zum Thema Stillleben erfährst du HIER. Und weitere exotisch glitzernde Prunkstücke kannst du in unserem Beitrag Glitzer und Glamour in der Residenz bestaunen. Blau auf Weiß © Museumspädagogisches Zentrum Beliebte Sammlerstücke aus China waren unter anderem die Porzellangefäße mit kobaltblauer Bemalung unter der Glasur. Porzellan gab es in China schon sehr lange, nach Europa kamen solche blau gemusterten Gefäße erst seit dem 16. Jahrhundert.Schau dich auf den Bildern oben nochmal um und entwirf ein Muster für den Rand einer Schale oder ein Bildmotiv für eine Vase mit exotischen Tieren und Pflanzen aus fernen Ländern. Du brauchst dazu einen weichen Pinsel, nur einen blauen Farbton aus deinem Wasserfarbenkasten, wenig Wasser und festes weißes Papier im Format DIN A5, das du anschließend in dein MPZ-Album heften kannst. Und übrigens: In Europa wurde mit der Porzellanherstellung erst vor gut 300 Jahren begonnen. Die erste Porzellanmanufaktur wurde 1710 in Meissen, einer Stadt in Sachsen, gegründet. Viele weitere solcher Porzellan-Produktionsstätten folgten – eine auch in Nymphenburg. Und wusstest du, dass noch mehr „Chinesische“ aus der Barockzeit in Wirklichkeit „Made in Europe“ war? Erfahre mehr im Beitrag Im Reich der Drachen. © Museumspädagogisches Zentrum Exotische Welten zuhause? Welche Dinge hast du zuhause, die aus fernen Ländern stammen? Wirf dazu auch mal einen Blick auf den Waschanleitung von Kleidung, auf die Verpackung von Lebensmitteln, auf Spielsachen, technische Geräte – und was du sonst noch so findest.Bau eine kleine Ausstellung auf – in einem leeren Regalfach oder im Miniformat in einem (Schuh-)Karton!Du brauchst:• Jede Menge Dinge aus fernen Ländern: Gewürze, Obst, Zimmerpflanzen, Stoff- oder Spieltiere, Kleidung, Urlaubsmitbringsel, Geschirr mit passenden Mustern, Abbildungen aus Zeitschriften, Fotos, Skizzen von den Dingen, die dir aus der Themenreihe Exotische Welten? besonders gefallen, Reiseberichte, Geräusche oder Klänge, Meeresrauschen oder Musik beispielsweise,…• Ein leeres Regalfach oder einen (Schuh-)Karton So geht’s:• Leg alles aus und bilde Gruppen! Was passt zusammen?• Entscheide dich für ein Thema, ein Land oder einen Kontinent und wähle entsprechend aus!• Wenn du eine Ausstellung im Miniformat aufbauen möchtest, mach kleine Zeichnungen von den ausgewählten Dingen.• Suche einen passenden Hintergrund: ein Halstuch oder farbiges Papier zum Beispiel.• Ordne die Dinge bewusst an.• Beschrifte auf kleinen Zetteln deine Ausstellungsgegenstände und gib dem Ganzen einen Titel, den du ebenfalls an deinen Karton oder dein Regalfach klebst.Wenn du magst, mach ein Foto von deiner Ausstellung und teile es auf Instagram oder Facebook und verwende den Hashtag #MPZexotisch. Passende MPZ-Online-Angebote MusPad: Die Welt der Tiere (GS, FöS)MusPad: Vom Haustier bis zum Fabelwesen – Tierdarstellungen in der Kunst (MS, RS, GYM bis Jgst. 11) Passender Beitrag auf Xponat Herkunftsbestimmung, Expertentipp, Stillleben Passende MPZ-Führung Rauschender Seidentaft und andere Kostbarkeiten (GS ab Jgst. 3, Horte, MS, RS, GYM, BS) Sinneslust und Leidenschaft – Barockmalerei in der Alten Pinakothek (MS ab Jgst. 7, RS ab Jgst. 7, GYM ab Jgst. 7, BS) Vielfalt entdecken – Fremdes fasziniert, Fremdes inspiriert (GS ab Jgst. 3, MS, RS, GYM, BS) Geflügelte Drachen, zahme Löwen oder die Kuh im "Wohnzimmer". Tiere auf Bildern in der Alten Pinakothek (GS, FöS, MS bis Jgst. 6, RS bis Jgst. 6, GYM bis Jgst. 6, Horte) Informationen zum MuseumBei einem Besuch der Alten Pinakothek oder beim virtuellen Rundgang durch die Räume kannst du noch viel mehr Exotisches entdecken: Orientalische Kleidung oder arabische Teppiche, Möbel, deren Holzfurnier aus den Tropen stammt, Tulpen, jede Menge Tiere aus fernen Ländern, blaues Farbpigment aus Afghanistan, mit dem gemalt wurde, und vieles mehr. Abbildungsnachweis Titelbild: von Links nach Rechts: Frans Post, Brasilianische Landschaft mit Gürteltier, 1649, Eichenholz, 52,8 x 69,3 cm und Frans Post, Brasilianische Landschaft mit Ameisenbär, 1649, Eichenholz, 52,8 x 69,3 cm. Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum.

Im Reich der Drachen

Im Barock brach eine regelrechte Chinamode aus. Die adelige Gesellschaft in Europa begeisterte sich für das ferne Land, das nur ein paar wenige Missionare und Kaufleute mit eigenen Augen gesehen hatten. Auch die Wittelsbacher schmückten ihre Schlösser mit Luxusprodukten aus China: mit Porzellan, Lackmalereien, Seidenstoffen und Papiertapeten. Ihre Sammlerstücke kannst du noch heute in Schloss Nymphenburg entdecken. Um die große Nachfrage nach Chinesischem zu befriedigen, ahmten Maler aus Mitteleuropa chinesische Kunst nach. Diese sogenannten "Chinoiserien" waren Produkte ihrer Fantasie und zeigten, wie sie sich China erträumten. So ist zum Beispiel auf einer Porzellan-Kaffeekanne im Bayerischen Nationalmuseum ein kleiner Junge in einem chinesischen Fantasiekostüm zu sehen. Er reitet auf einem Steckenpferd in Form eines Drachens. Und daneben kannst du aus dem Bayerische Nationalmuseum altes chinesisches Porzellan mit europäischen Nachahmungen vergleichen. Von links nach rechts: Porzellan-Kaffeekanne (Ausschnitt). © Bayerisches Nationalmuseum; Porzellanplatte mit chinesischer Landschaft in „Famille vert“-Farben, China um 1700, Fayenceplatte mit „Famille verte“- Dekor nach chinesischem Vorbild, Ansbach um 1728/30. © Bayerisches Nationalmuseum In unserer heutigen, vernetzten Welt können wir uns kaum mehr vorstellen, welchen Reiz unbekannte Länder früher ausübten. In Räumen wie dem chinesischen Lackkabinett in Schloss Nymphenburg oder in einigen Zimmern der Badenburg mit ihren chinesischen Tapeten konnten die Bewohner Fantasiereisen nach China unternehmen. Gestalte im folgenden Kompositionsspiel deine eigene Variante einer chinesischen Tapete. Ziehe die exotischen Vögel und Schmetterlinge vom Rand in das Bildfeld. Vielleicht verteilst du sie gleichmäßig in den freien Flächen oder du vereinst sie zu kleine Gruppen. Beim "Überprüfen" gibt es kein richtig oder falsch, sondern nur die Möglichkeit, noch einmal von vorne zu beginnen. So sieht die originale Tapete im Vorzimmer der Badenburg im Nymphenburger Schlosspark aus. Chinesische Tapete im Vorzimmer, Badenburg, Park von Schloss Nymphenburg. © Bayerische Schlösserverwaltung Den Drachen des Titelbildes findest du auch in der Badenburg. Er ziert einen Spiegelrahmen über einem Kamin des ehemaligen Schlafzimmers. In der Pagodenburg im Nymphenburger Park ist das ganze Obergeschoss im chinesischen Stil ausgestattet. Auch auf einem Rundgang durch die Münchner Residenz kannst du Objekte aus dem alten China und Chinoiserien entdecken. Sogar gebaut wurde in München im chinesischen Stil, zum Beispiel der "Chinesische Turm" (1789 -1790) im Englischen Garten. Wenn du mehr über Drachen oder Porzellan wissen willst, schau dir auf MPZ-digital die Beiträge "Tierisch ... Drachen suchen" und "Iss was!? - Was kommt in die Kanne?" an! Passende MPZ-FührungenIm Nymphenburger Schlosspark: Wo die kleinen Prinzen wohnten und die Fürstin speiste (FöS, GS, Inklusionsklassen)Barock à la Nymphenburg – Geschichte einer Epoche (MS, RS, BS, GYM) Informationen zu den MuseenWenn du mehr erfahren möchtest, besuche digital oder analog die verschiedenen Museen: Schloss Nymphenburg mit Badenburg und Pagodenburg, Münchner Residenz und Bayerisches Nationalmuseum. Abbildungsnachweis Titelbild: Chinesische Tapete in der Badenburg. © Bayerische Schlösserverwaltung, Foto: Museumspädagogisches Zentrum, Alfred Czech

Hochgeschätzt und einflussreich
Titelbild Hochgeschätzt und einflussreich

Nur ganz wenige Frauen haben es in die Reihen der Alten Meister geschafft. Darunter Rachel Ruysch und Rosalba Carriera. Begehrte Stillleben Auffällig ist die Farbigkeit der Arrangements, die Rachel Ruysch (1664 – 1750) auf die Leinwand bannte. Mit viel Fingerspitzengefühl wählte sie Blüten, Obst oder Insekten aus, um daraus prächtige Farbkompositionen zu schaffen, die sie vor dunklem Hintergrund zum Leuchten brachte. Der Zeitgeschmack des Spätbarock wird hierbei spürbar, - dessen Vorliebe für eine Farbpalette von Rot- und Rosatönen gepaart mit Blau, dazu Weiß, wenig Gelb und blasses Resedagrün. Vergleiche Rachel Ruyschs Blumenstillleben mit denen von Jan Brueghel d. Ä.! Rachel Ruysch, Blumenstrauß, 1715, Leinwand, 75 x 60,1 cm,Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0 Im Blumenstrauß aus dem Jahr 1715 sind Rosen, Iris, Lilien und vieles mehr vereint. - Blumen mit verschiedenen Blühzeiten also. Aber auch eine Passionsblume findet sich am unteren Bildrand. Sorgsam ausgesucht wurden zudem Schmetterlinge, deren Flügel die Farben der Blüten aufgreifen. Kenntnisse über Pflanzen und Insekten sowie Anschauungsobjekte hatte Rachel Ruysch reichlich. Denn ihr Vater war nicht nur Apotheker und Mediziner, er war vor allem auch ein berühmter Botaniker, erster Direktor des Botanischen Gartens in Amsterdam und Besitzer einer Kuriositätensammlung. Als erste Frau wurde Rachel Ruysch – zusammen mit ihrem Mann – Mitglied der Malergilde in Den Haag, die mit einem Berufsverband vergleichbar ist. Und sie war Hofmalerin des Wittelbacher Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz, dessen ehemalige Sammlung in Düsseldorf später nach München kam und in die heutige Bayerische Staatsgemäldesammlung integriert ist. Rachel Ruysch, Blumenstrauß, 1708, Leinwand, 92,3 x 70,2 cm,Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Staatsgalerie im Neuen Schloss Bayreuth, CC BY-SA 4.0 Rachel Ruyschs wunderbare Stillleben kannst du in der Alten Pinakothek in München und in der Staatsgalerie im Neuen Schloss zu Bayreuth bewundern. Darüber hinaus werden sie in den großen Gemäldegalerien in Dresden, Amsterdam, Florenz, London, Oxford, Washington, Wien, … bewahrt. Im Dienste vornehmer Gesellschaft Rosalba Giovanna Carriera, Die Parze Klotho, um 1730/40, Pastell, 37,5 x 30,5 cm, Bayerische Staatsgemälde-sammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 Eine ebenfalls großartige Karriere erlebte die elf Jahre jüngere Rosalba Giovanna Carriera (1675 – 1757). In Venedig ausgebildet, wurde sie mit ihren in Pastell gemalten Bruststücken - Porträts sowie Figuren aus Mythologie oder Christentum – in ganz Europa berühmt. Gleichzeitig revolutionierte sie den Umgang mit Pastell und übte Einfluss auf zahlreiche Maler des Rokoko aus. Eines ihrer zarten Bilder mit der typisch samtig-matten Oberfläche kannst du in der Alten Pinakothek bewundern, deutlich mehr jedoch sind in der Gemäldegalerie Alter Meister in Dresden verwahrt. Übrigens Ein Museum, das sich ausschließlich der Kunst von Frauen widmet, findest du in Washington. Rachel Ruysch und Rosalba Carriera sind dort natürlich auch vertreten. Passende Beiträge auf XponatStillleben, Detailfokus Passende MPZ-FührungenInspirationsquelle Alte Meister (BS)Rot, Weiß, Blau, Orange und Gold (GS, GYM, MS, RS bis Jgst. 9) Begegnung mit Kunst (BS, GS ab Jgst. 3, GYM, Horte, MS, RS) Informationen zum MuseumDie Alte Pinakothek in München präsentiert über 700 Gemälde aus dem 14. bis 18. Jahrhundert. Weitere Gemälde dieser Zeit aus dem Bestand der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen finden sich in den Staatsgalerien in ganz Bayern, Malerei des Spätbarock beispielsweise im Neuen Schloss zu Bayreuth. Abbildungsnachweis Titelbild: Rachel Ruysch, Blumenstrauß (Ausschnitt), 1715, Leinwand, 75,1 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, Inv. Nr. 878, CC BY-SA 4.0

Gesichter tauschen
Büglerin

Sein Gesicht in ein berühmtes Gemälde zu montieren, gehört zu den beliebtesten Bildmanipulationen im Internet. Von dem Gemälde "American Gothic" (1930) von Grand Wood gibt es viele solcher Montagen. Umgekehrt werden auch gerne Gesichter von Kunstikonen wie Mona Lisa und Vincent van Gogh in eigene Bilder eingefügt. In unserem Experiment tauschen wir die Gesichter in zwei französischen Gemälden aus, um feine Unterschiede von Zeitstilen und gesellschaftlicher Repräsentation sichtbar zu machen. Dazu erhält eine reiche Bankierstochter, porträtiert von Jaques-Louis David während der Französischen Revolution, das Gesicht einer armen Büglerin, gemalt von dem Impressionisten Edgar Degas rund 80 Jahre später. Da sich die Gesichtsformen, die mandelförmigen Augen und die roten Münder auf den ersten Blick ähneln, fügt sich das Gesicht der Büglerin gut ein. Das Gesicht der Anne-Marie-Louise Thélusson ist leicht stilisiert: begradigte Nase, Püppchen-Mund und Schönheitsfleck auf der mit Rouge betonten Wange. Trotz weicher, ästhetischer Malweise spiegelt sich im Gesicht der Büglerin ihr harter Alltag wider. Dabei hat sie durch ihren verschlafenen Blick und den Kussmund eine sinnliche Ausstrahlung. Ihr Gesicht verleiht Davids edlem Arrangement den Charakter eines Rollenspiels. Edgar Degas, Die Büglerin (Ausschnitt), um 1869, Neue Pinakothek, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, CC BY-SA 4.0, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum Mit einem Bildbearbeitungsprogramm (z.B. Gimp) ist es gar nicht so schwierig, ein Gesicht auszutauschen: - Das Austauschgesicht zuschneiden und vor einem transparenten Hintergrund mit einen weichen Radierpinsel freistellen.- Als Ebene über dem Vorlagenbild laden.- In die passende Position verschieben und die Größe skalieren.- Das Gesicht der Büglerin ist zuletzt vertikal gespiegelt, damit es sich besser in den Kopf von Madame Thélusson einfügt. Die Technik, Köpfe auf andere Körper zu setzen, gab es bereits im antiken Rom. Die Köpfe der Kaiser wurden in vorgefertigte Büsten eingesetzt oder jeweils ausgetauscht. Porträtmaler im Barock malten bekleidete Figuren auf Vorrat und fügten bei Auftrag nur noch das Gesicht ein. Im 19. Jahrhundert verwendeten Fotografen Kulissen mit Öffnungen für die Köpfe. So trugen die Leute auf dem Bild teure Kleidung, die sie sich im Leben gar nicht leisten konnten. Informationen zum MuseumMit den folgenden Links findest du weitere Information zu den Künstlern David und Degas sowie zu den beiden Gemälden auf der Website der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Oder noch besser: Schau dir „Die Büglerin“ im Original in der Alten Pinakothek an! Abbildungsnachweis Titelbild: Edgar Degas, Die Büglerin (Ausschnitt), um 1869, Neue Pinakothek, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, CC BY-SA 4.0

Von Tulpen, Lilien und Grashüpfern
Madonna im Blumenkranz

Ein üppiger Blumenkranz schmückt das große Gemälde. Schneeglöckchen, Milchstern und Tulpen, Vergissmeinnicht und Walderdbeere, Rosen, Pfingstrosen und Stockrosen, blaue Iris und weiße Lilien, Flieder und Schneeball, Schachbrettblumen und vieles mehr lässt sich entdecken! Mit feinstem Pinsel sind all die Blumen gemalt, wirken fast echt. Wir können uns vorstellen, dass der Blumenkranz wunderbar duften würde, wäre er echt. Peter Paul Rubens mit Jan Brueghel d. Ä., Madonna im Blumenkranz, um 1616/1618, Eichenholz, 185 x 209,8 cm (Ausschnitt), Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 Doch könnte dieser Kranz so überhaupt existieren? Konnte Jan Brueghel d. Ä. (sprich: der Ältere) diesen Kranz zum Malen so vor sich haben? Die gemalten Pflanzen blühen zu unterschiedlichen Zeiten, Frühblüher und Sommerblumen stehen direkt nebeneinander: Besonders früh im Jahr blühen Schneeglöckchen, im späteren Frühjahr dann Tulpen und Vergissmeinnicht. Bei Pfingstrosen macht es ja der Name schon deutlich – auch wenn Pfingsten nicht immer auf den gleichen Tag fällt –, Flieder und Schneeball blühen etwa Ende Mai, Stockrosen im Sommer … Drei Ausschnitte mit Pfingstrose, Schneeball und Schachbrettblume aus: Peter Paul Rubens mit Jan Brueghel d. Ä., Madonna im Blumenkranz, um 1616/1618, Eichenholz, 185 x 209,8 cm (Ausschnitte), Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0, Bearbeitet: Museumspädagogisches Zentrum Hirschkäfer gesucht! Wer genau hinsieht, entdeckt in dem Blumenkranz aber auch jede Menge Getier! Winzig klein – in ihrer realen Größe – gemalt sind Marienkäfer, Hirschkäfer und Maikäfer, Libellen, verschiedene Schmetterlinge und Raupen, Heuschrecken, Fliegen und, und, und … Mach dich auf die Suche!Wenn du in der Alten Pinakothek bist und vor dem Gemälde stehst: Denk daran, dass du nicht zu nahe an das Kunstwerk herantreten darfst. Damit du die Details noch besser sehen kannst, forme mit deiner Hand eine Art Fernrohr und durchsuche so nach und nach den Kranz aus der Ferne. Teamarbeit Der Blumenkranz ist nicht das Hauptmotiv auf dem Gemälde. Er rahmt ein Bild im Bild, das Maria und das kleine Jesuskind zeigt. Putten – das sind Engel, die wie kleine Kinder aussehen – tragen diesen Kranz. An der Malweise lässt sich schon erahnen, dass zwei Maler am Werk waren: Peter Paul Rubens hat die Figuren gemalt, den Blumenkranz aber hat er von seinem Freund Jan Brueghel d. Ä. malen lassen. Denn Brueghel war spezialisiert auf das Malen von Blumen. Er wird deshalb sogar „Blumen-Brueghel“ genannt, was ihn vom Rest der Maler-Familie Brueghel unterscheidet. Im 17. Jahrhundert waren Maler oftmals spezialisiert auf ein besonderes Thema. Deshalb kam es manches Mal vor, dass ein Gemälde von zwei Spezialisten gemeinsam gemalt wurde. In diesem Fall begann Rubens zu malen, dann kam der Blumenkranz von Brueghel dazu. Zum Schluss fügte Rubens noch die Putten hinzu und verbreiterte dafür sogar nochmal die Holztafel, auf der das Bild gemalt ist. Tulpen heiß begehrt Ausschnitt mit Tulpen aus: Peter Paul Rubens mit Jan Brueghel d. Ä., Madonna im Blumenkranz, um 1616/1618, Eichenholz, 185 x 209,8 cm (Ausschnitt), Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0, Bearbeitet: Museumspädagogisches Zentrum Als die „Madonna im Blumenkranz“ entstand, waren Tulpen wahre Kostbarkeiten. Über die Türkei kamen sie aus Asien bis in die Niederlande. Manche Züchtung war so gefragt, dass Höchstpreise für einzelne Zwiebeln gezahlt wurden. So konnte eine einzige Zwiebel einer seltenen Sorte – es gab nur 12 Zwiebeln davon – schon mal so wertvoll sein wie ein ganzes Haus.Heute hingegen werden Tulpen in den Niederlanden auf riesigen Feldern angebaut, um dann in Massen zu oft viel zu günstigen Preisen verkauft zu werden.Noch mehr zu Tulpen erfährst du HIER. Weiße Lilien Im Blumenkranz fällt rechts eine Stelle besonders auf. Hier sind auffällig viele weiße Lilien an einer Stelle angeordnet. Und sie sind nicht irgendwo, sondern etwa auf Augenhöhe von Maria und ihrem Sohn. Weiße Lilien bringt auf vielen Gemälden der Erzengel Gabriel mit, wenn er Maria verkündigt, dass sie schwanger ist und Christus gebären wird. Rosen und mehr Begib dich auf eine virtuelle Reise durch die Alte Pinakothek und schau dich um, auf wie vielen Kunstwerken Blumen zu finden sind! Findest du die unten abgebildeten Gemälde auf deiner virtuellen Entdeckungsreise? Bei einigen Bildern musst du genauer hinschauen! Sie sind mal nur ganz klein am Boden, im Hintergrund rankend, auf üppigen Seidenkleidern oder Thema des Gemäldes. Mehr über das Gemälde mit dem wohl schönsten Rosenkleid in der Alten Pinakothek erfährst du HIER. Zeichnen, schneiden, kleben … Blumen zu Festtagen, zum Geburtstag, zum Muttertag, oder einfach als Gruß für einen lieben Menschen: Darüber freuen wir uns immer! Lege dir deshalb schon einmal einen Vorrat an selbstgemachten Grußkarten, Blumenbildern oder -kränzen zur Deko an. Oder gestalte eine Seite in deinem MPZ-Album. Du brauchst:• Dunkles Papier- am besten etwas festeres – in Schwarz, im Format DIN A5 (für das MPZ-Album) oder im Postkartenformat DIN A6• Farbige Papierreste oder Ausschnitte aus allem, was in die Papiertonne müsste• Einen schwarzen und einen weißen Stift• Schere• Klebstoff So geht’s:• Zeichne die Umrisslinien verschiedener Blüten auf farbiges Papier. Als Vorlage dienen dir die Natur, Fotos oder Bilder in Bestimmungsbüchern.• Setze mit einem weißen Stift „Lichter“ auf die Blüten, damit sie plastischer wirken• Schneide jede Blüte einzeln aus.• Ordne die Blüten eng nebeneinander auf dem dunklen Papier an – sie können sich überlappen und halb verdecken oder über den Untergrund hinausragen.• Ist noch Platz für Stängel und Blätter? Dann zeichne diese auf grünes Papier, schneide sie aus und füge sie ein.• Wenn alles richtig liegt, dann wird geklebt.• Wenn du magst, zeichne noch Insekten dazu.• Dreh deine Karte um und schneide alles weg, was über deine Karte hinaussteht. Gestalte einen Blumenkranz zur Deko, eine Karte als Blumengruß, der nie verblüht, oder eine Seite für dein MPZ-Album. © Museumspädagogisches Zentrum Du hast keine Lust zu zeichnen oder meinst, Blumen nicht zeichnen zu können? Dann schneide sie einfach aus! Werbeprospekte und Zeitschriften sind voll davon: Auf Bettwäsche und Kleiderstoffen, neben Möbeln, als Schmuck für den Balkon … Schiebe deine fein ausgeschnittenen Gewächse auf einem Blatt Papier in- und übereinander, bis dir die Anordnung gefällt, und beginne erst dann zu kleben. Ab geht die Post! Verschicke einen Blumengruß im Kuvert an Freunde oder Verwandte. Wenn du dich von deinem Kunstwerk nicht trennen magst, mach ein Foto davon und versende deinen Blumengruß digital. Oder teile ihn auf Facebook oder Instagram unter dem Hashtag #MPZblätter. Tipp: Du möchtest wissen, wie all die wunderschönen wild wachsenden Pflanzen heißen, die dir beim Spaziergang oder einer Wanderung durch Wiesen, Wälder, Aulandschaften oder an der Küste begegnen? Dann blättere in einem Bestimmungsbuch oder nutze die kostenfrei App Flora Incognita der Universität Ilmenau: Fotografiere die Pflanze und du erfährst den Namen, Besonderheiten, Blühzeiten und mehr. Gleichzeitig unterstützt du damit ein Forschungsprojekt. Passende MPZ-Führung Ein Fest der Sinne (GS Jgst. 1 - 2, Horte)Ein Fest der Sinne (Kinder ab 5 Jahren)Passender Beitrag auf XponatDetailfokus, Ich sehe was, was du nicht siehstInformationen zu den MuseenDie Alten Pinakothek in München ist eine der bedeutendsten Gemäldegalerien der Welt. Zu sehen sind Werke vom Mittelalter bis zum Spätbarock aus den Beständen der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Abbildungsnachweis Titelbild: Peter Paul Rubens mit Jan Brueghel d. Ä., Madonna im Blumenkranz, um 1616/1618, Eichenholz, 185 x 209,8 cm (Ausschnitt), Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0, Bearbeitet: Museumspädagogisches Zentrum

Was wimmelt da am Marienplatz?
Das Bild ist ein Foto. Es zeigt die Mariensäule auf dem Marienplatz in München. Die Frauenkirche ist im Hintergrund. Der Himmel ist blau.

Wenn du heute ein Bild vom Münchner Marienplatz machen möchtest – kein Problem. Ein Klick am Handy oder Fotoapparat – fertig! Vor 400 Jahren dagegen musste ein solches Bild gemalt werden. Es dauerte Wochen und Monate, bis ein Künstler den Platz mit seiner quirligen Atmosphäre auf die Leinwand gebracht hatte. Bevor er sich an die Arbeit machte, kramte er deshalb zuerst einmal in seinen Erinnerungen: Was habe ich auf diesem Platz in der letzten Zeit Interessantes gesehen oder erlebt? Welche Geschichten möchte ich über diesen Ort erzählen? Möglichst viel von dem, was ihm dazu einfiel, packte der Künstler dann in sein Bild hinein. Das fertige Gemälde bildet daher nicht wie ein Foto einen bestimmten Augenblick ab, sondern liefert dir eine Fülle von Geschichten, Erlebnissen und Bildern, die frühere Zeiten in deinem Kopf lebendig werden lassen. Ein solches Bild vom Marienplatz, der früher einfach nur „Markt-“ oder „Schrannenplatz“ hieß, kannst du im Münchner Stadtmuseum sehen. In welchem Jahr es gemalt wurde, findest du sicher heraus, wenn du dir das Gemälde ganz genau anschaust. Anonym, Der Marktplatz in München zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs, 1634. © Bayerisches Nationalmuseum (Dauerleihgabe an das Münchner Stadtmuseum) Lass uns nun eine kleine Reise zurück in die Zeit machen, in der das Bild entstanden ist. Wir befinden uns mitten im „Dreißigjährigen Krieg“. In ganz Europa streitet man darum, welches die „richtige“ Religion ist: katholisch oder evangelisch? Die Anhänger des evangelischen Glaubens nennt man auch „Protestanten“. Ein protestantisches Heer unter der Führung des gefürchteten Schwedenkönigs Gustav Adolf hat das katholische München 1632 – 2 Jahre vor der Entstehung unseres Bildes also – belagert und besetzt. Die Stadt soll geplündert und in Schutt und Asche gelegt werden. Aber die Münchnerinnen und Münchner können das verhindern, indem sie ein gigantisches Lösegeld auftreiben: 300.000 Reichstaler! Zum Dank für den kampflosen Abzug der Truppen, für das sogenannte „Wunder von München“, wird sechs Jahre später die Mariensäule auf dem Marktplatz aufgestellt. In diesem „Wimmelbild“ verstecken sich noch viel mehr solche Geschichten: spannende, grausame und lustige! Löse die folgenden Rätsel und Suchaufgaben, klicke auf den entsprechenden Playknopf im Bild und höre mehr dazu… Wenn du noch ein bisschen in der Zeit reisen möchtest, dann schau dir doch auch einmal an, wie der Marienplatz vor etwa 250 Jahren ausgesehen hat. Was hat sich seit dem Dreißigjährigen Krieg verändert? Und wie sieht es an der gleichen Stelle heute aus? Joseph Stephan, Schrannenplatz gegen Nordwesten. © Münchner Stadtmuseum Der Münchner Marienplatz heute.© Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Judith Schenk Informationen zum MuseumMöchtest du die Zeitreise fortsetzen und wissen, wie es in München früher ausgesehen hat? Dann bist du in der Ausstellung „Typisch München!“ im Münchner Stadtmuseum richtig. Abbildungsnachweis Titelbild: © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Judith Schenk

Kaleidoskop-Filter

Das Kaleidoskop ist ein optisches Kinderspielzeug. In einem Rohr spiegeln sich kleine Gegenstände und so entstehen schöne symmetrische Muster. Mit einem Filter eines digitalen Bildbearbeitungsprogramms lassen sich diese Spiegeleffekte auf bekannten Gemälden anwenden. So entstehen ganz neue Bildwelten. Wenn du mit einer Vorlage experimentiert hast, wirst du das originale Gemälde mit ganz anderen Augen sehen. Die Bildmanipulation kannst du leicht mit dem kostenlosen Bildbearbeitungsprogramm „GIMP“ erstellen. Dazu musst du weder ein Künstler noch ein digitaler Experte sein. Lade das Programm kostenlos auf der Website von GIMP herunter, öffne es und folge dieser Anleitung (Schiebe dazu den Regler unter dem Bild Schritt für Schritt nach rechts.): Je nachdem, wie du die Einstellungen wählst, fallen dir an dem originalen Bild jetzt ganz andere Dinge auf. DekorativAls Deckenbild angeordnet, wird deutlich, wie dekorativ das Motiv der zusammensitzenden Frauen ist. OrnamentalWenn die Figuren in den Hintergrund treten, zeigt sich, wie gut die warmen Farben mit den hellen Himmelblau harmonieren. SurrealOhne Gesichter, mit entsprechender Verzerrung entsteht ein völlig neues, surreales Bild. Friedrich Overbeck, Italia und Germania (Ausschnitte), 1828, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek Münche. © Museumspädagogisches Zentrum, Bearbeitung: Dr. Alfred Czech Hier findest du weitere Beispiele zur Anregung. Wenn du die „ungefilterten“ Gemälde sehen und mehr über sie wissen willst, klicke auf die Bilder. Sie führen dich zur Abbildung in der Onlinesammlung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Oder noch besser: Sieh sie dir im Original in der Alten Pinakothek und der Sammlung Schack an! im Filter: Gustav Klimt, Margaret Stonborough-Wittgenstein (Ausschnitt), 1905, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München Im Filter: Caspar David Friedrich, Riesengebirgslandschaft mit aufsteigendem Nebel, um 1819/20, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München © Museumspädagogisches Zentrum, Bearbeitung: Dr. Alfred Czech Passende Beitrag auf XponatKaleidoskop-Filter Abbildungsnachweis Titelbild: © Museumspädagogisches Zentrum, Bearbeitung: Dr. Alfred Czech; Basis für Grafik: Gustav Klimt, Margaret Stonborough-Wittgenstein (Ausschnitt), 1905, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, CC BY-SA 4.0

Original und Fälschung
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Findest du die Unterschiede? Bei einem Gemälde wie den „Trauben- und Melonenessern“ von Bartolomé Estéban Murillo passt jede Einzelheit. Vieles an dem Bild fällt dir erst auf, wenn du es länger betrachtest. Daher laden wir dich zu einem kleinen Spiel ein: „Original und Fälschung“. Das erste Bild ist eine Reproduktion des Originals aus der Alten Pinakothek. Im zweiten Bild – der Fälschung – sind 12 Fehler eingebaut. Viel Spaß bei der Suche! Wenn du mehr über die „Trauben- und Melonenesser“ und andere Kinderbilder des spanischen Malers Murillo erfahren willst, gehe auf die Website der Pinakotheken. Vielleicht bist du neugierig geworden, wie das Gemälde im Original aussieht? Du findest es in der Alten Pinakothek. Passende Beitrag auf XponatOriginal und Fälschung – digital Passende MPZ-Führungen, in denen die „Trauben- und Melonenesser“ eine Rolle spielen:Zerlumpt, barfuß oder fein herausgeputzt – eine Begegnung mit Bauern, Bürgern oder einem Kaiser (für GS, Horte, GYM, MS, RS, jeweils bis Jgst. 7)Zwiebeln, Quitten und Melonen (für GS, Horte)Zwiebeln, Pflaumen und Zitronen (für Kindergartengruppen mit Kindern ab 5 Jahren) Abbildungsnachweis Titelbild: Bartolomé Estéban Murillo, Trauben- und Melonenesser (Ausschnitt), um 1650, Alte Pinakothek, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, CC BY-SA 4.0

Ferienschloss-Quiz

Du verbringst die Ferien in München und möchtest dich trotzdem „wie im Urlaub“ fühlen? Dann besuch doch einmal den Ort, wo einst die bayerischen Könige und Kurfürsten mit ihrer Familie Urlaub machten: Schloss Nymphenburg! Jedes Jahr im Mai zogen sie aus der „Residenz“ in der Münchner Innenstadt um nach Nymphenburg. Die „Reise“ dauerte kaum eine Stunde, der „Urlaub“ dagegen fünf bis sechs Monate! Im riesigen Nymphenburger Schlosspark konnten die hohen Herrschaften spazieren gehen, ausreiten, jagen und sogar in einem richtigen Schwimmbad schwimmen. Oft gab es rauschende Sommerfeste mit Musik und Tanz im Schloss und im Garten. Hast du Lust, in diese aufregende Zeit einzutauchen? Dann mach doch mit bei unserem Quiz! Zunächst drehen sich die Fragen um das Hauptschloss, dann um den Schlosspark und die Parkburgen. Mit viel spannendem Wissen im Gepäck solltest du danach unbedingt eine „echte“ Urlaubsreise nach Nymphenburg antreten! Abbildungsnachweis Titelbild: © Bayerische Schlösserverwaltung, www.schloesser.bayern.de, Foto: Peter Fink, München (Ausschnitt)

Pop Art Kurfürst
Eine SW-Kopie eines barocken Fürstenporträts ist flächig und knallbunt koloriert

Mache Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz zum Pop Art Star! Jan Frans von Douven hat ihn vor rund 300 Jahren gemalt. Drucke dir die Kopie vom Porträt aus (PDF-Download: DIN A5 für dein MPZ-Album oder DIN A4 zum Weiterexperimentieren). Diese ist extra schwarz-weiß, damit Du sie farbig gestalten kannst. Wieviele unterschiedliche Varianten fallen dir ein? Der Pop Art Künstler Andy Warhol hat etwas ganz ähnliches mit dem Porträt König Friedrichs des Großen gemacht. Sein Ergebnis kannst du dir HIER ansehen. Du brauchst: einen Ausdruck von der Schwarz-Weiß-Kopie von Jan WillemStifte oder Farben zum Gestalten, je nachdem was Du zuhause hast: z.B. Buntstifte, Textmarker, Feinliner, Kreide,… Möchtest Du Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz, auch Jan Wellem, genannt einmal live sehen? Dann geh ins Bayerische Nationalmuseum. In Saal 35 der Barockabteilung begegnest Du ihm. Teile Deinen Pop-Art-Jan-Willem auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag #MPZupcycling. Informationen zum MuseumWir haben uns für diese Aufgabe vom Porträt von Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz anregen lassen, das sich im Bayerischen Nationalmuseum befindet. HIER kommst du zu dem Beitrag über sein Porträt in unserer Online-Aktion „Upcycling! Mode – Kunst – Design – Musik“, wo du außerdem eine Anleitung für deine eigene barocke Perücke aus Altpapier findest. Abbildungsnachweis Titelbild: © Museumspädagogisches Zentrum