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Ernährung (und Gesundheit RS/und Soziales MS)

Tierisch … Henne, Hahn und Ei
Carl Wilhelm Freiherr von Heideck, Haus in Athen (Ausschnitt),
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Museen sammeln. Das ist zumindest eine der Aufgaben, die Museen haben. Dabei sind Museen oft spezialisiert – beispielsweise auf Gemälde oder Skulpturen, Gefäße der Antike oder archäologische Fundstücke, Maschinen, Spielzeug oder Fingerhüte, Fotografien, Tierknochen oder Steine und vieles andere mehr. Allein in Bayern gibt es über 1300 Museen! Und trotz der Verschiedenartigkeit der Kostbarkeiten, die in den einzelnen Museen gesammelt werden, finden sich manche Motive und Themen immer wieder. Und zwar in ganz unterschiedlichen Museen. Hühner gesucht! Sabine hat eine besondere Leidenschaft für Hühner – lebende Hühner. Immerhin zählen Hühner zu den häufigsten Haustieren! Deshalb haben wir uns in einigen Museen und deren Online-Sammlungen auf die Suche gemacht, ob auch dort wohl Sabines Lieblingstiere zu finden sind. Und wir haben jede Menge entdeckt! Hennen, Hähne, Küken …So finden sich Hühner auf zahllosen Gemälden, in ihren typischen Bewegungen und mit wunderbar schillerndem Gefieder gemalt. In manch einem Bild spielen sie die Hauptrolle, sie dienen zur Belebung einer ländlichen Szene oder tummeln sich an den Nebenschauplätzen in weihnachtlichen Krippen. Manchmal sind sie auch Teil eines Stilllebens, liegen hier – oft bereits gerupft – fertig zur Zubereitung in der Küche auf dem Tisch. Und schon fällt uns die Hühnerbraterei auf dem Oktoberfest ein. – Ein Foto davon aus dem Jahr 1921 gibt es im Münchner Stadtmuseum. Wenn du auf die Bilder klickst, vergrößern sie sich. In einer Ölskizze festgehalten Genial beobachtet und meisterhaft realistisch gemalt, lange bevor Fotos eine Hilfe hätten sein können Eine sogenannte „Kraienköppe“ – das ist eine besondere Hühnerrasse – ist auch dabei … mehr zu diesem Gemälde. Lebloses zum Stillleben angeordnet Unterm Tisch und auf dem Spieß … Zur Duftwolke des Münchner Oktoberfestes gehören Brathendl einfach dazu von links nach rechts: Hubert von Heyden, Henne mit zwei Küken (Studie), um 1897, Öl auf Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0; Melchior d' Hondecoeter, Hühnerhof, Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sammlungsbestand Alte Pinakothek (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0; Jacob Jordaens, Der Satyr beim Bauern, um 1620/21, Leinwand auf Eichenholz aufgezogen, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0; Carl Schuch, Stillleben mit gerupftem Huhn, um 1885, Öl auf Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sammlungsbestand Neue Pinakothek (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0; Rundkrippe mit Verkündigung an die Hirten, Anbetung und volkstümlichen Szenen (Ausschnitt), Neapel 2. Hälfte 18. Jahrhundert © Bayerisches Nationalmuseum München; Philipp Kester, Münchner Oktoberfest – Hühnerbraterei, 1921, Fotografie, Gelatineentwicklungspapier, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie, Archiv Kester (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0 Ein gebratenes Hendl gibt es aber auch in dem Gemälde „Schlaraffenland“ aus dem 16. Jahrhundert von Pieter Bruegel d. Ä. zu sehen. Es hat die gleichnamige Geschichte von Hans Sachs zum Thema. Im Schlaraffenland, so heißt es hier, flögen gebratene Hühner herum und den Faulen sogar direkt in den Mund. – Bei Bruegel liegt allerdings das gebratene Huhn nur auf dem Tisch. Pieter Bruegel d. Ä., Das Schlaraffenland, 1567, Eichenholz, 51,5 x 78,3 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 Krähen, picken, gackern ... Die alten Griechen waren vom Kampfverhalten der Hähne fasziniert, die ihre Rivalen aus dem Revier vertreiben. Deshalb sind Hahnenkämpfe sogar auf Vasen der Antike abgebildet. von links nach rechts: Vase mit Hahnenkampfszene, Bandschale des Tleson-Malers, Ton, 550-530 v. Chr., aus Athen, gefunden in Tarent. Staatliche Antikensammlungen, München Foto: © Renate Kühling, Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek; Ernst Andreas Rauch, Goldener Hahn (7), 1958, München, Borstei, Foto: © Museumspädagogisches Zentrum; Hühner im Freilichtmuseum, Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee © Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee; Hubert van Heyden, Geflügelhof, um 1900, Öl auf Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen (nicht ausgestellt) CC BY-SA 4.0 Dass aber Hähne nicht nur kampflustig sind, sondern auch Frieden stiften können, zeigt sich in der Münchner Borstei: Dort steht auf einem Sockel ein goldener Hahn, der an Alexander Puschkins „Märchen vom goldenen Hahn“ erinnern könnte. Es handelt davon, dass Hühner vor nahenden Feinden warnen. Denn sie können über ihre Füße Schwingungen im Boden spüren. Richtig Leben bringen Hühner in manch ein Freilichtmuseum. Dort kannst du sie beobachten beim Gackern, Picken und Sandbaden. Aufgeregte Hühner © Museumspädagogisches Zentrum Denn seit den alten Römern gehörten Hühner über Jahrhunderte zu einem Garten dazu und trugen so zur Ernährung der Bevölkerung direkt vor Ort bei. Ei, Ei ... Zugegeben: Auf unserer Suche haben wir auch manchmal um die Ecke gedacht. Denn welche Rolle spielen denn Hühnereier für uns? Wir essen Eier hart- oder weichgekocht – im Schlaraffenland würden wir sie direkt aus der laufenden Schale löffeln –, wir braten Spiegeleier, backen mit Eiern Kuchen oder stellen damit Nudeln her. Durchschnittlich isst jede(r) Deutsche pro Jahr etwa 230 Eier! – Grund genug, einmal darauf zu achten, wo die Eier herkommen, wie die Hennen leben und wo sie für uns die Eier legen!Doch aus Ei lässt sich noch viel mehr herstellen. Farbe zum Beispiel. Wird Farbpigment mit Ei angerührt, erhält man sogenannte Tempera. Wie wunderbar diese zarten Farben auch noch nach fast 600 Jahren strahlen, kannst du in der Alten Pinakothek bewundern: Fra Filippo Lippi, Verkündigung Mariae, um 1443/45, Tempera auf Pappelholz, 205,8 x 187,9 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 Aber auch in der Impfstoffherstellung spielt Hühnereiweiß eine wichtige Rolle. Wir sind sicher: Auch hierzu gibt es in einem Museum, das sich mit Medizingeschichte auseinandersetzt, ein passendes Exponat. Hühnergötter, Deutsches Meeresmuseum Stralsund, Foto: © Jan-Peter Reichert, Deutsches Meeresmuseum Und übrigens: Damit die Hühner im Stall gut geschützt sind und gut legen, wurden mancherorts „Hühnergötter“ aufgehängt. So werden Feuersteine genannt, bei denen im Meer Kalkeinschlüsse ausgewaschen wurden, so dass ein Loch entstand. Solche Steine findest du an Nord- und Ostsee oder zum Beispiel auch im Deutschen Meeresmuseum in Stralsund. Entwirf deine Hühner-Ausstellung im Modell! Stell dir vor, du planst – als Ausstellungs-Kurator*in – eine Sonderausstellung zum Thema Hühner. Überlege dir, welche Objekte aus welchen Museen du gerne ausstellen würdest. Welche Themen möchtest du in deiner Ausstellung behandeln, was den Besuchern mitteilen?Stöbere in Ausstellungskatalogen oder Online-Sammlungen verschiedener Museen, schau dich bei Museumsbesuchen, im Stadtraum oder in der Wohnung um. Was könnte zum Thema Hühner passen?Du brauchst:• Papier• Karton• Knetmasse oder Schokoeiereinwickelmetallfolie• Stifte, Schere, Klebeband• Schuhkarton(s), dein Puppenhaus, falls du dieses hierfür verwenden darfst, oder Ähnliches So geht’s:• Dein Puppenhaus oder der Schuhkarton dienen dir als Ausstellungsräume im Miniformat. Überlege, wie groß deine Exponate im Modell werden dürfen, damit sie in diese „Räume“ passen.• Fertige entsprechend kleine Zeichnungen von den Exponaten an, male Rahmen darum und schneide sie aus.• Forme dreidimensionale Exponate – Skulpturen zum Beispiel – als kleine Figuren aus Knetmasse. Bau einen kleinen Sockel aus Karton dazu.• Sortiere deine „Exponate“ nach Themen.• Nutze dein Puppenhaus oder einen Schuhkarton, um deine Ausstellung aufzubauen.• Probiere aus, ob an mancher Wand ein Hintergrund aus farbigem Papier gut wäre.• Jetzt brauchst du nur noch Publikum. Lade dazu Spielfiguren in deine Ausstellung ein! Ausstellungsaufbau im Schuhkarton. Mit Skizzen nach Pablo Picasso, Jacobus (Jacomo) Victors, Philipp Kester, Pieter Bruegel d. Ä. und Mario Sala, Bozetto nach Ernst Andreas Rauch © Museumspädagogisches Zentrum Noch mehr entdeckt? Noch viel mehr Exponate rund um das Thema Hühner sind in den verschiedensten Museen zu finden! In Kunstmuseen, Medizinhistorischen Sammlungen und, und, und … Teile deine Entdeckungen auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag #MPZtierisch. Aber Vorsicht! Nicht alle Objekte in Museen dürfen einfach fotografiert werden! Mach also auch mal eine Skizze oder sende eine Textnachricht. TIPP: Genug über Hühner erfahren? Dann mach dich bei deinem nächsten Museumsbesuch mal auf die Suche nach deinem persönlichen Lieblingstier und lass dich anregen, so jede Menge Neues über dieses Tier herauszufinden! MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Vom Haustier bis zum Fabelwesen – Tierdarstellungen in der Kunst (GYM bis Jgst. 11, MS, RS) Passende MPZ-FührungGeflügelte Drachen, zahme Löwen oder die Kuh im "Wohnzimmer". Tiere auf Bildern in der Alten Pinakothek (Horte, MS bis Jgst. 6, RS bis Jgst. 6, GYM bis Jgst. 6, FöS, GS)Welche Krippe ist die schönste? – Die Krippensammlung des Bayerischen Nationalmuseums (Horte, GS) Informationen zum MuseumDie hier vorgestellten Hühner stammen aus diesen Museen: Alte Pinakothek, Bayerisches Nationalmuseum, Deutsches Meeresmuseum, Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee, Münchner Stadtmuseum, Staatliche Antikensammlungen, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau. Mit dem Museumsportal findest du Museen in deiner Nähe. Abbildungsnachweis Titelbild: Carl Wilhelm Freiherr von Heideck, Haus in Athen (Ausschnitt), 1838, Leinwand, 69 x 47 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München (nicht ausgestellt), URL: https://www.lenbachhaus.de/entdecken/sammlung-online/detail/haus-in-athen-30016533, CC BY-SA 4.0

Essen, trinken, singen, spielen – von antiken Tischsitten
Beitragstitelbild: Das antike Mahl
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Das antike Mahl Als Highlight des Tages empfanden die Menschen im antiken Griechenland das Abendessen – und alles, was danach kam. Bemalte Trinkgefäße aus dieser Zeit verraten uns heute viel darüber, wie es damals bei Tisch zuging. Sitten mit allen Sinnen Ein Mahl bestand für die Menschen im alten Griechenland nicht nur aus Essen und Trinken. Vor allem am Abend ging es hoch her: Nach dem eigentlichen Abendessen folgte ein locker-fröhliches Trinkgelage, das sogenannte Symposion, bei dem recht viel Wein getrunken wurde. Dazu erklang Musik, die Menschen sangen gemeinsam oder beschäftigten sich mit Denksportaufgaben. Nicht selten kamen hier auch politische Diskussionen in Gang. Besonders beliebt waren Geschicklichkeitsspiele. Beim Kattabos-Spiel zum Beispiel mussten die letzten Tropfen Wein aus einer Schale auf ein kleines Metallplättchen geschleudert werden. Hier seht ihr eine bemalte antike Trinkschale, eine sogenannte Kylix. Sie zeigt Menschen beim Symposion. Schau dir das Bild genau an und schreibe auf, was dir besonders auffällt: Wer nimmt am Trinkgelage teil? Was verrät dir die Darstellung der antiken Tisch- und Trinksitten? © Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg Tausche dich auch mit anderen über deine Beobachtungen und über unsere heutigen Tischsitten aus. Da beim Symposion nur die Männer feierten und tranken, zeigt das Bild hier auch nur männliche Personen. Beim Abendessen dagegen waren auch Frauen zugelassen. Man lag auf dem linken Ellenbogen, zum Tisch gedreht, auf Holzsofas, die meist mit Kissen gepolstert waren. Ein bis drei Personen passten auf ein Sofa. Sowohl vor dem Essen als auch zwischen Essen und Symposion musste man sich Hände und Füße waschen, denn Schuhe waren bei Tisch nicht gestattet. Außerdem salbte man seinen Körper vorher mit Öl. Wer das nicht tat, galt als unrein. Was vom Essen übrig blieb, bekamen die Sklaven. Abfälle, die auf den Boden gefallen waren, durften die Hunde fressen. Vielleicht ist euch auch aufgefallen, dass die Männer auf dem Bild nicht aus Bechern, sondern aus großen Schalen trinken, die sie unten, am Fuß, anfassen. Durch ihre Größe und Form waren die Trinkschalen schwierig zu halten und zu balancieren. Trinken war in der Antike also keine leichte Sache – und so fiel es auch schwer, sich richtig zu betrinken – ein sehr positiver und durchaus beabsichtigter Nebeneffekt! Von Schalen und Bechern Nicht alle Trinkgefäße hatten die oben gezeigte Form. Es gab auch Schalen, die keinen Fuß zum Hinstellen hatten und daher immerzu gehalten werden mussten. Auch die Schalen für religiöse Trankopfer, die zu jedem Essen dazugehörten, sahen anders aus als die gewöhnlichen Trinkbecher. Gelagert wurden Getränke und flüssige Lebensmittel meist in Kannen, die auch Amphoren genannt werden. Das Geschirr der Antike umfasste insgesamt viele verschiedene Gefäße und auch Teller. Besteck gab es zu dieser Zeit noch nicht, da das Essen bereits kleingeschnitten auf den Tisch kam. - Es wurde dann ganz einfach mit den Händen gegessen. Heute trinken wir nicht mehr aus Schalen. Dass Becher standfester und besser in der Hand zu halten sind, haben auch schon die Menschen in der Antike festgestellt. Außerdem kamen damals allmählich andere Sitten auf. Die Menschen tranken nicht mehr gemeinschaftlich aus Schalen, sondern jeder legte Wert auf ein eigenes Trinkgefäß. So wurden die flachen Schalen schrittweise von schmaleren und standfesteren Bechern abgelöst. Allerdings ist der Unterschied zwischen Schale und Becher für uns heute nicht immer eindeutig zu erkennen. Handelt es sich bei den folgenden Gefäßen um Becher oder Schalen? Ordne zu. Vom Gemeinschaftserlebnis zum „Tafelluxus“ Aus einer Schale zu trinken, war nicht besonders praktisch. Aber es förderte das Gemeinschaftsgefühl, da mehrere Menschen aus der gleichen Schale tranken. Ihre korrekte Verwendung wurde als Kulturgut von Generation zu Generation weitergegeben und drückte die soziale Zugehörigkeit aus. Wie auch der Krater, das Mischgefäß für den Wein, wurden die Schalen mit detaillierten Bemalungen dekoriert, um möglichst alle, die daraus tranken, zu unterhalten. Dieser gemeinschaftliche Sinn des Essens und Trinkens ging aber ab dem späten 4. Jahrhundert. v. Chr. im Zuge vieler kultureller Veränderungen verloren. Durch die Feldzüge Alexanders des Großen kamen Luxusgüter aus Metall, sogar aus Gold und Silber, in Umlauf. Mittelständische Bürger versuchten, den reichen Adel nachzuahmen. Die Kylix wurde vom teureren Skyphos (Trinkbecher) abgelöst und Kratere wurden immer kleiner, damit jede Person ihr eigenes Trinkgefäß hatte. Das luxuriöse Glas faszinierte durch seine Transparenz und durch reiche Farben, Bemalungen mit Figuren kamen ganz aus der Mode. Statt der gemeinschaftlichen Trink-Zeremonie rückte nun der Tafelluxus in den Vordergrund. Das Trinkgefäß wurde zum Statussymbol. Hier siehst du ein antikes Glasgefäß. Vergleiche es mit heutigen Glasgefäßen. Onichoe © M192, Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Christina Kiefer Informationen zum MuseumWillst du noch mehr darüber wissen, wie die Menschen in der Antike gelebt haben? Dann besuch doch mal das Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg. Abbildungsnachweis Titelbild: L886, © Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Christina Kiefer

Klima auf deinem Teller
Titelbild: Ein Regal ist mit 45 verschiedenen Lebensmitteln, Sachen, Tieren zum Thema Klima und Ernährung gefüllt.

Was hat mein Essen mit unserem Klima zu tun? Die neue Ausstellung „Landwirtschaft und Ernährung“ im Deutschen Museum München möchte dich zum Nachdenken anregen. Wie werden unsere Lebensmittel produziert und welchen Einfluss haben unsere Essgewohnheiten auf die Welternährung und den Klimawandel? Neben Infos zu Nutzpflanzen mit interessanten und anschaulichen Pflanzenmodellen kommen auch wichtige Aspekte von Fleisch- und Milcherzeugung nicht zu kurz. Schau dir einmal dieses große Lebensmittelregal an! Hier erfährst du viel über dein Essen! Woher kommt zum Beispiel der Reis? Wie klimafreundlich ist die Verarbeitung einer Sojabohne? Klicke auf die einzelnen Felder und erfahre mehr! Foto: Deutsches Museum, Hubert Czech, bearbeitet Museumspädagogisches Zentrum (MPZ) Klimagase oder Treibhausgase, wie zum Beispiel Kohlenstoffdioxid (CO₂), Methan (CH₄) und Distickstoffoxid (N₂O) sind Gase in der Atmosphäre, die die Wärmestrahlung der Erde reflektieren und so dafür sorgen, dass es auf der Erde nicht zu kalt wird. Bis zu einem gewissen Grad ist dieser Treibhauseffekt notwendig für das Leben auf der Erde. Bild: Unsere Erde, © Museumspädagogisches Zentrum (MPZ) Aber da die Menge der Treibhausgase in der Atmosphäre seit 200 Jahren steigt, kommt es zum Klimawandel. Es wird wärmer auf der Erde und damit zu einem Problem für uns alle. Der wachsende Ausstoß der Treibhausgase und die damit verbundenen Erwärmung der Erdoberfläche, führen dazu, dass viele Tier- und Pflanzenarten aussterben. Die zunehmende Wärme lässt die Polkappen schmelzen und der Meeresspiegel steigt. Das Wetter verändert sich, Hitzewellen werden länger, gleichzeitig gibt es starke Niederschläge – Anzeichen eines beginnenden Klimawandels. NACHHALTIGKEIT 17ziele.de Die Weltbevölkerung produziert mehr Klimagase, als die Erde verträgt. Bei der Nahrungsmittelproduktion, aber auch bei der Erzeugung von Energie durch Verbrennen von fossilen Energieträgern (Holz, Öl, Gas, Kohle) entstehen zu viele Treibhausgase. Wir müssen unsere Ernährungsgewohnheiten, unseren Konsum und unsere Produktionsmethoden verändern. MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Ein Königreich für Klimaretter (Deutschklasse MS Jgst. 7-9, GS Jgst. 4, MS, RS bis Jgst. 6) Passende MPZ-FührungenSchulklassenprogramm ab 8. Klasse im Deutschen Museum: Klima auf dem Teller - Was hat mein Essen mit unserem Klima zu tun? (BS,GYM, MS, RS ab Jgst. 8)Schulklassenprogramm für Grundschule im Botanischen Garten: Weizen, Mais und Reis – Gräser für die Welt (BS, FöS, GS, GYM, Horte, MS, RS) Informationen zum MuseumGehe doch mal auf die Suche nach diesem Regal im Deutschen Museum. Finde heraus, wieso die Paprika eckig ist, was die Sektflasche da zu suchen hat und was genau der Vorteil von Instantsuppe sein könnte. Je nachdem, welche Kategorie du auf dem Medienpult vor dem Regal auswählst, bekommst du weitere Informationen zu Grundnahrungsmitteln, Spezialnahrung, zu Herstellung, Konservierung, Geschmack von Lebensmitteln, zu Genussmitteln und zu Geschichte und Gesellschaft. Im Freiland des Botanischen Gartens in München findest du die Pflanzen, die die Grundnahrungsmittel Reis, Mais, Weizen und Hirse liefern. Informiere dich. Abbildungsnachweis Titelbild: Ein Regal mit 45 Lebensmitteln aus dem Spektrum der Ernährung. Bild: Deutsches Museum, Hubert Czech

Iss was!? – Im Biergarten

Gehst du auch gerne mit der Familie in den Biergarten? Wir packen hierfür den Korb, den Rucksack oder die Fahrradtasche mit allerlei Leckerbissen. Was alles rein muss, ist jedem selbst überlassen. Keinesfalls fehlen dürfen traditionell eine karierte Tischdecke, Brotzeitbrettl und Besteck, Radieserl, frisches Bauernbrot, Butter und Salz sowie Salat, Tomaten oder Essiggurken. oben: No 1, 2, 5: pixabay; alle anderen Galeriebilder: © Museumspädagogisches Zentrum Und Obazda natürlich! Den machst du am besten schon einen Tag vor dem geplanten Biergartenbesuch. Das Rezept dafür findest du HIER – es passt natürlich in dein MPZ-Album. Dass wir in München im Biergarten selbst mitgebrachte Speisen essen dürfen, haben wir König Max I. Joseph zu verdanken. Er erlaubte 1812 mit der Biergartenverordnung den Bierbrauern, von Juni bis September das frisch gebraute Bier in den Gärten direkt über den Bierkellern zu verkaufen. Speisen verkaufen durften sie jedoch nicht. Seither bringen die Münchner ihr Essen einfach selbst mit. Das gehört auch für uns heute zu einem Biergartenbesuch einfach dazu. Dass in den Biergärten meist Kastanien stehen, hat übrigens auch einen Grund. Denn sie hielten mit ihrem dichten Blätterdach die Kellerräume kühl. Diese wurden, lange bevor es elektrisch betriebene Kühlschränke und Kühlmaschinen gab, auch im Sommer noch mit den Eisblöcken kalt gehalten, die im Winter aus dem gefrorenen Wasser des Nymphenburger Kanals geschnitten worden waren. Max Liebermann, Münchner Biergarten, 1884, Bestand Neue Pinakothek [derzeit ausgestellt in der Alten Pinakothek], Bayerische Staatgemäldesammlungen, CC BY-SA 4.0 Wie es vor knapp 140 Jahren an einem schönen Sonntag in einem Münchner Biergarten ausgesehen haben könnte, zeigt ein Gemälde des Berliner Malers Max Liebermann. Hier trafen sich Menschen aus allen Schichten - egal ob Dienstpersonal, Handwerker oder vornehme Herrschaften. Und alle waren fein herausgeputzt. Die Blaskapelle hat Liebermann aber wohl frei erfunden, weil die nämlich damals im Biergarten gar nicht erlaubt war. Liebermann ging es also nicht unbedingt darum, eine Situation realistisch abzubilden, wie es eine Fotografie könnte. Vielmehr wollte er die Stimmung, die Atmosphäre einfangen. Wer weiß, welche Details er noch erfunden hat? Nimm doch bei deinem nächsten Biergartenbesuch Stifte und einen Skizzenblock – oder dein MPZ-Album – mit und lass dich dort zu einem Bild anregen! Wie unterscheidet es sich von Liebermanns Gemälde? Teile dein Biergartenbild auf Instagram oder Facebook und verwende den Hashtag #MPZisswas Und wenn du ausprobieren magst, welche Rolle die Kinder und ein paar andere Gäste in Liebermanns Gemälde spielen, klicke HIER. Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Informationen zum MuseumEigentlich gehört Max Liebermanns Gemälde in den Sammlungsbestand der Neuen Pinakothek. Weil diese aber aufgrund von umfassenden Sanierungsmaßnahmen geschlossen ist, ist es derzeit in der Alten Pinakothek zu Gast. Abbildungsnachweis Titelbild und Obazda: Filmstills, © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Veronika Hafner, Moritz Dehler

Sauber! Wäschewaschen früher
Titelbild: Familie und Unterwäsche auf der Leine

Blick in die Vergangenheit Eine Besucherfamilie spaziert im Freilandmuseum durch eine längst vergangene Lebenswelt. Vor 100 Jahren gab es auf den Dörfern keine Wasserleitungen und keinen Strom. Alle Menschen lebten irgendwie von der Landwirtschaft. Wasser zum Waschen und Trinken kam oft von einem Gemeinschaftsbrunnen auf dem Dorfplatz. Was idyllisch aussieht, war für die Menschen kein Kinderspiel. Öffentliche Wasserstellen waren oft verunreinigt. Das führte zu Krankheiten. Jeder Reinigungsvorgang bestand aus anstrengender Handarbeit. Allein das Wäschewaschen dauerte mehrere Tage. Kinder arbeiteten natürlich mit. Holten Wasser vom Brunnen und vieles mehr. Das Klo befand sich im Freien, direkt beim Misthaufen; Nutztiere lebten unter dem gleichen Dach wie die Menschen. Das offene Feuer verrußte den Wohnraum. Das ärmliche Leben führte auch zu vielen kleinen „Mitbewohnern“ in den einfach gebauten Häusern: Läuse, Wanzen, Mäuse … Nachhaltig gedacht? Eine einfache und sparsame Lebensführung war meistens alternativlos. Deshalb hatten die Menschen auch andere Ansprüche an Hygiene als wir heute. Sie badeten zum Beispiel nur ganz selten. Die tägliche Wäsche fand an einer Waschschüssel statt. Wäschewaschen stand nur alle paar Monate auf dem Programm. Die Alltagskleidung bestand aus derben, dunklen und schmutzabweisenden Stoffen. Häufiges Wechseln war nicht drin: Verdreckte sie, wurde die Kleidung erst mal ausgeklopft. War sie zerrissen, wurde sie geflickt. Und die Sonntagskleidung trugen die Menschen nur zu seltenen Anlässen. Viele Textilien eigneten sich auch gar nicht zur Nassreinigung. Auf den beiden Fotos sind zwei Oberpfälzer Familien vor 130 und vor 100 Jahren zu sehen. Ihre Kleidungsstücke kannst Du im Spiel den früher gebräuchlichen Reinigungsformen zuordnen. Ziehe dazu das Kästchen mit der richtigen Reinigungsart auf die Fläche des markierten Kleidungsstücks. Was hat das mit mir zu tun? Die wirtschaftliche Situation in Deutschland hat sich im 20. Jahrhundert grundlegend geändert. Hygienische Lebensverhältnisse sind für uns heute normal. Wir verbrauchen dazu allerdings zu viel Wasser, Strom sowie umweltbelastende Reinigungsmittel und schaffen uns immer wieder neue Geräte an; diese sollen uns helfen, noch „sauberer“ und komfortabler zu leben. Wir leisten uns viele billige Kleidungsstücke. An die Stelle des Schonens und Reparierens sind das Wegwerfen und der Neukauf getreten. Unser Lebensstil verschwendet kostbare Naturgüter mit vielen negativen Auswirkungen auf Umwelt und Klima überall. Millionen Menschen weltweit leben heute unter viel schwierigeren hygienischen Bedingungen als unsere Vorfahren. Für viele gibt es keinen Zugang zu sauberem Wasser. Nachhaltigkeit 17ziele.de 17ziele.de 17ziele.de Wir übernutzen die Erde schon seit 50 Jahren. Damit in Zukunft alle Menschen auf einem gesunden Planeten produktiv und friedlich leben können, müssen wir dringend den Verbrauch von Naturgütern einschränken. In vielen armen Ländern der Erde werden Lebensmittel und Konsumwaren für unseren Bedarf unter katastrophalen ökologischen und sozialen Bedingungen hergestellt - mit schwerwiegenden Folgen für die Natur, die Gesundheit und Sicherheit der Menschen. Sei dabei! Mit den folgenden Aktionen kannst du die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen unterstützen. Passende MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Sauber! Hygiene auf dem Land und anderswo (BS, MS Jgst. 7, MS Jgst. 8, RS Jgst. 7, RS Jgst. 8, RS Jgst. 9) Information zum MuseumKomm auf die Website des Freilandmuseums Oberpfalz! Wie der Alltag der Menschen ausgesehen hat, erkundest du am besten im virtuellen Rundgang. Abbildungsnachweis Titelbild: Familie © Foto: Freilandmuseum Oberpfalz, Elisabeth Wiesner | Unterwäsche auf der Leine © Foto: Freilandmuseum Oberpfalz

Die tolle Knolle
Titelbild Beitrag: tolle Knolle

Wie kam die Kartoffel zu uns? Die Kartoffel gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und ist damit eine Verwandte von Tomaten, Paprika und Auberginen. Ursprünglich stammt die Kartoffel aus den südamerikanischen Anden, wo sie seit mehr als 7000 Jahren von den Ureinwohnern angebaut wird. Spanische Eroberer brachten die in Europa bis dahin unbekannte Knolle im 16. Jahrhundert mit, aber es dauert lange, bis sie sich bei uns durchsetzte. Zunächst waren die Menschen gar nicht so begeistert davon. Der König Friedrich II von Preußen erkannte die Vorteile der Kartoffeln: Sie wachsen auf vielen verschiedenen Böden, vertragen Nässe besser als Getreide und sind eine nahrhafte Speise für Mensch und Vieh. Er befahl Mitte des 18. Jahrhunderts den Bauern, Kartoffeln anzupflanzen. So kam es, dass Kartoffeln zum Hauptnahrungsmittel der Landbevölkerung wurden. In einigen Gegenden werden sie auch „Erdapfel“ genannt. Historische Fotos im oberfränkischen Bauernmuseum Bamberger Land zeigen Bauern bei der Kartoffelernte. Kartoffellese, © Familie Zenk, Frensdorf Kartoffelernte, © Familie Zenk, Frensdorf Kartoffelfeld, © Familie Zenk, Frensdorf Kartoffeln sind nachhaltig, weil … Kartoffeln wachsen in verschiedenen Klimazonen und Bodenarten – und werden auf vielfältigste Weise zubereitet. Außerdem kann man sie einfach transportieren und mehrere Monate lang lagern, ohne dass sie verderben. Das hilft unnötige Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Im Vergleich zu anderen Grundnahrungsmitteln wie z.B. Weizen benötigt der Anbau von Kartoffeln viel weniger Wasser, weil sie eine kürzere Wachstumssaison haben. Aus Kartoffeln kann man sogar erneuerbare Energie gewinnen. Zum Beispiel werden Kartoffelschalen für die Biogaserzeugung verwendet. Kartoffeln sind gesund, weil … Sie enthalten viele Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien. Wichtig ist dabei die Art der Zubereitung. So erhöht das Frittieren in Öl den Fettgehalt. Beim Kochen oder Backen bleiben die Nährstoffe weitgehend erhalten. Sortenvielfalt Heute gibt es zahlreiche Kartoffelsorten, je mit eigenem Geschmack, Form und Farbe! Beliebte Sorten bei uns heißen Linda, Sieglinde, Bintje, La Ratte, Vitelotte, Laura, Marabel, Adretta und Bamberger Hörnchen. Kartoffelsorten werden eingeteilt in drei Kategorien: festkochend, vorwiegend festkochend und mehlig kochend. Festkochende Sorten wie zum Beispiel Bamberger Hörnchen eignen sich hervorragend für Kartoffelsalat. © Bauernmuseum Frensdorf, Susanne Görl © Bauernmuseum Frensdorf, Susanne Görl © Bauernmuseum Frensdorf, Yvonne Jähns-Kretschmer Rezeptideen Kartoffeln lassen sich auf unzählige Arten zubereiten – von einfachen Pellkartoffeln bis hin zu Aufläufen, Suppen und Eintöpfen … Welche Gerichte erkennst du hier? Überlege erst - und lasse Dir dann die Lösung anzeigen. © Fotos: Adobe Stock Free Collection Kartoffel-Keuzworträtsel Nachhaltigkeit Die Vereinten Nationen haben 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung festgelegt. BNE steht dabei für Bildung für nachhaltige Entwicklung mit dem Sinn, Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln zu befähigen. 17ziele.de 17ziele.de 17ziele.de 17ziele.de Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen mit Erklärungen in leichter Sprache findest du HIER. Passende MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Die tolle Knolle – Stärke und Vielfalt der Kartoffel (FöS, GYM Jgst. 5 - 8, MS Jgst. 6 - 9, RS Jgst. 7 - 8) Informationen zum MuseumInmitten einer vielfältigen Kulturlandschaft liegt das Bauernmuseum Bamberger Land. Die Gebäude des ehemaligen Bauernhofes mit Wohnstallhaus, Scheune, Austragshaus und Backofen gruppieren sich um einen idyllischen Innenhof. Farbenfrohe Schablonenmalereien sowie originale Möbel und Gerätschaften dokumentieren die ländliche Wohnkultur in der Zeit um 1920 und spiegeln die Lebens- und Arbeitsbedingungen eines bäuerlichen Betriebes wider. Bauernmuseum Frensdorf,© Anny Maurer Bauernmuseum Frensdorf,© Anny Maurer Abbildungsnachweis Titelbild: © Bauernmuseum Frensdorf, Yvonne Jähns-Kretschmer

Alles frisch auf dem Tisch?
Titelbild: Alles frisch auf dem Tisch - Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim
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Saisonal, regional und die Vorratshaltung Erdbeeren im Oktober oder Spargel zu Weihnachten – du gehst in den Supermarkt und alles ist möglich! Noch bis vor ein paar Jahrzehnten sah das anders aus: Gemüse und Obst „hatten Saison“ das heißt, sie standen den Menschen nur kurz zur Verfügung, da sich der Anbau jeweiliger Nahrungsmittel im eigenen Garten oder auf dem Feld den Jahreszeiten anpassten musste. Der Speiseplan war jedoch keineswegs eintönig! Aber wie sorgten die Menschen für Abwechslung auf ihren Tellern?! Durch verschiedene Methoden der Haltbarmachung und das Wissen über die richtige Lagerung der unterschiedlichen Lebensmittel! Getreide wurde zum Beispiel trocken und luftig gelagert, Obst und Gemüse eingemacht und Fleisch geräuchert. Jetzt eine Tiefkühlpizza! Der Gang zum eigenen Gefrierschrank - was heute ganz normal ist - sah damals komplett anders aus: Die Dorfgemeinschaft besaß eine Gemeinschaftsgefrieranlage. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hatten die meisten deutschen Haushalte keine Gelegenheit, ihre Lebensmittel einzufrieren. Mit dem Bau von Gemeinschaftsgefrieranlagen, das waren Häuser in denen mehrere Tiefkühltruhen standen, war diese Form der Vorratshaltung für viele Familien auf dem Dorf möglich! Gemeinschaftsgefrieranlage auf dem Dorf, © Foto: Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim Gemeinschaftsgefrieranlage innen, © Foto: Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim Und was hat das mit mir zu tun?! Viele Menschen wissen heutzutage nicht mehr, wie sie Lebensmittel haltbar machen können oder wie die optimalen Lagerbedingungen für die verschiedenen Lebensmittel sind. Mit den Kenntnissen über die richtige Lagerung, Haltbarmachung und Vorratshaltung kann jedoch jeder von uns seinen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung und für eine nachhaltigere Welt leisten. Um dieses Wissen weiterzugeben und aus der Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft zu lernen, bietet das Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim sein MusPad „Alles frisch auf dem Tisch? – Nachhaltigkeit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ an. Alle weiteren Infos findest du unten. Lust auf einen "Learning Snack" zum Thema? ©Author Nachhaltigkeit 17ziele.de Passende MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Alles frisch auf dem Tisch? – Nachhaltigkeit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (GYM Jgst. 8 - 9, MS Jgst. 9 - 10, RS Jgst. 9 -10) Informationen zum MuseumDas Kirchenburgmuseum ist ein besonderes Freilandmuseum: Es zeigt das Leben und Arbeiten in einem mainfränkischen Dorf „anno dazumal“. Alle historischen, zum Museum gehörenden Gemeinde-, Wohn- und Wirtschaftsgebäude stehen an ihrem Originalstandort. Abbildungsnachweis Titelbild: Einmachgläser, © Foto: Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim

Süßer Kunstgenuss!?

Ein glitzerndes Meer aus Süßigkeiten! Tausende blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie liegen auf dem Museumsboden des Museums Brandhorst. Sie bilden ein etwa zwei auf vier Meter großes Rechteck. Der Künstler des Werks, Felix Gonzalez-Torres, ist unter anderem bekannt für seine Candy Works, in denen er Süßigkeiten zu Formen auf dem Boden legen oder zu Bergen in Museumsecken schütten lässt. Felix Gonzalez-Torres legt ungefähr fest, welche Art von Süßigkeiten für die Candy Works verwendet werden und wie viel das Kunstwerk im Idealfall wiegen sollte. Doch jedes Mal, wenn das Kunstwerk ausgestellt wird, dürfen die Kurator*innen diese offenen Angaben des Künstlers interpretieren. So können sie entscheiden, welche Form das Kunstwerk bekommt und was „Idealgewicht“ bedeutet. Ansicht von Felix Gonzalez-Torres, „Untitled” (Lover Boys), 1991, Spiralförmig blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie, unbegrenztes Angebot, Gesamtmaße variieren je nach Präsentation, Idealgewicht: 161 kg. © Estate of Felix Gonzalez-Torres, Courtesy of the Felix Gonzalez-Torres Foundation, Foto: Elisabeth Greil, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München. Detailansicht von Felix Gonzalez-Torres, „Untitled” (Lover Boys), 1991, Spiralförmig blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie, unbegrenztes Angebot, Gesamtmaße variieren je nach Präsentation, Idealgewicht: 161 kg. © Estate of Felix Gonzalez-Torres, Courtesy of the Felix Gonzalez-Torres Foundation, Foto: Elisabeth Greil, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München. Doch was hat es mit diesem Gewicht auf sich? Der Titel des Kunstwerks könnte ein Hinweis sein: „Untitled“ (Lover Boys), zu Deutsch „Ohne Titel“ (Liebhaber). 161 Kg – ungefähr so viel wiegen zwei Männer. Um genau zu sein, wogen Felix Gonzalez-Torres und sein Partner Ross Laycock zusammen 161 kg. „Untitled“ (Lover Boys) ist also nicht nur ein großes Rechteck blau-weißer Bonbons, sondern kann auch als eine besondere Form des Porträts interpretiert werden. Und die spiralförmig ineinander verschlungenen Farben der Bonbons werden zu einem Symbol für die Verbundenheit zwischen zwei Liebenden … Doch dies ist nur eine mögliche Interpretation des Kunstwerks! Felix Gonzalez-Torres war es wichtig, dass den Betrachter*innen seiner Werke nicht vorgegeben wird, wie die Kunstwerke zu verstehen sind. Ohne Hintergrundwissen zu seinem Leben kommen wir vielleicht zu einer anderen Interpretation. Diese Unbestimmtheit drückt sich auch im Titel „Untitled“ also „Ohne Titel“ aus. Und den Titelzusatz Liebhaber setzt der Künstler bewusst in Klammern dahinter – die Liebhaber sind anonym, er nennt weder seinen noch Ross‘ Namen, somit können auch andere Personen gemeint sein. Wie interpretierst du den Titel, die Art der Bonbons und das Gewicht des Kunstwerks? Schreibe deine Ideen in die Wortwolke: Auf der Webseite der Felix Gonzalez-Torres Foundation findest du Fotos aus anderen Ausstellungen, in denen „Untitled“ (Lover Boys) gezeigt wurde. Sie verdeutlichen, wie viele verschiedene Formen das Kunstwerk annehmen kann. Liebe, Verlust und Trauer in Zeiten von Aids Felix Gonzalez-Torres wird 1957 in Kuba geboren. Er wächst in Puerto Rico auf, wo er nach dem Schulabschluss anfängt, bildende Kunst zu studieren. 1979 zieht er nach New York und beendet hier sein Kunststudium. In New York lernt er seinen Partner Ross Laycock kennen. Doch das Glück des Paares wird getrübt, denn Ross erkrankt an Aids. Die Immunschwächekrankheit Aids wird 1981 erstmals in den USA diagnostiziert und entwickelt sich in den 1980er Jahren weltweit zu einer Epidemie. Besonders homosexuelle Menschen infizieren sich mit dem HI-Virus, in dessen Folge die Erkrankung Aids auftritt. In den USA schauen Politik und Gesellschaft der Aids-Epidemie tatenlos zu … Anstatt sich um ein Ende der Aids-Epidemie zu bemühen oder die Forschung nach einem Medikament voranzutreiben, machen konservative Politiker*innen homosexuelle Männer für die Verbreitung von HIV verantwortlich und Menschen mit Aids werden diskriminiert. Ist das fair? Wenn du hierzu mehr wissen möchtest, schau dir den MPZ-digital Beitrag zur Aids-Epidemie an. 1987 wird Felix Gonzalez-Torres aktives Mitglied des Künstler*innenkollektivs Group Material, das mit seinen Kunstwerken und Aktionen auf die Stigmatisierung von Menschen mit Aids aufmerksam macht. Der Künstler setzt sich für Menschen mit Aids ein, indem er Kunst macht, die kritisch ist und Missstände in Politik und Gesellschaft thematisiert. 1991 stirbt sein Partner Ross Laycock an den Folgen von Aids – ein schmerzlicher Verlust für den Künstler. Kunst to go! 1990 beginnt Felix Gonzalez-Torres Kunstwerke aus Süßigkeiten zu machen. Bis 1993 entstehen 20 Candy Works aus unterschiedlichsten Süßigkeiten. Eine große Besonderheit: Die Kunstwerke sind veränderbar! Detailansicht von Felix Gonzalez-Torres, „Untitled” (Lover Boys), 1991, Spiralförmig blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie, unbegrenztes Angebot, Gesamtmaße variieren je nach Präsentation, Idealgewicht: 161 kg. © Estate of Felix Gonzalez-Torres, Courtesy of the Felix Gonzalez-Torres Foundation, Foto: Elisabeth Greil, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München. Nicht nur können die Kurator*innen die Angaben des Künstlers zur Art der Süßigkeiten und dem Idealgewicht interpretieren und die Form der Installation bestimmen, auch wir dürfen mitwirken: Denn die Besucher*innen dürfen die Süßigkeiten der Candy Works mitnehmen. Die Kurator*innen entscheiden, ob und wie oft sie die Bonbons auffüllen. Werke wie „Untitled“ (Lover Boys) können nach und nach kleiner werden, sich kaum merklich verändern oder sogar ganz verschwinden. Deswegen wiegt „Untitled“ (Lover Boys) nur im Idealfall 161 kg; tatsächlich verändert das Gesamtgewicht sich jedoch während der Dauer der Ausstellung. Was würde passieren, wenn das Museum nicht für süßen Nachschub sorgt? Probiere es aus: Felix Gonzalez-Torres, „Untitled” (Lover Boys), 1991, Spiralförmig blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie, unbegrenztes Angebot, Gesamtmaße variieren je nach Präsentation, Idealgewicht: 161 kg. © Estate of Felix Gonzalez-Torres, Courtesy of the Felix Gonzalez-Torres Foundation, Foto: Museumspädagogisches Zentrum München. Kunst zum Mitnehmen? Kunstwerke dürfen üblicherweise nicht angefasst oder gar verändert werden und gehören meist nur einer Person oder einem Museum. Doch die Candy Works von Felix Gonzalez-Torres können verschiedene Formen annehmen, an mehreren Orten gleichzeitig ausgestellt sein und sich während der Ausstellung verändern. Aber was passiert mit einem Kunstwerk, von dem wir einen Teil mitnehmen dürfen? Wird es kleiner oder eigentlich größer? Wenn die Besucher*innen die Bonbons mitnehmen, verbreitet das Kunstwerk sich dann vielleicht sogar ähnlich wie ein Virus? Statt das Kunstwerk lediglich zu betrachten, können wir sogar davon kosten – Kunstgenuss der etwas anderen Art! Doch auch hierbei ist wichtig: Wir haben die Wahl, ob wir ein Bonbon mitnehmen, es verspeisen, es aufheben wie einen besonderen Schatz oder ob wir das Werk lediglich betrachten. Wie intensiv wird die Beziehung zwischen uns und dem Kunstwerk, wenn wir die Bonbons lutschen? Wo die Bonbons produziert werden, wie sie aussehen und nach was sie schmecken, dürfen die Kurator*innen der Ausstellung auswählen. Was glaubst du, für welchen Geschmack haben sie sich entschieden? Eigene Interpretation gewünscht! Festgeschriebene Interpretationen seiner Werke wollte Felix Gonzalez-Torres vermeiden. Seine Biografie oder die Lebensumstände während der AIDS-Epidemie können mit seinen Werken in Verbindung gesetzt werden, aber auch ohne diese Informationen kann seine Kunst interpretiert werden. Oftmals verzichtete der Künstler auf Erklärungen seiner Werke oder bot mehrere Deutungen an. Offenheit und Vielfalt statt nur eine richtige Lesart! Auch die in diesem Beitrag aufgezeigten Interpretationen sind nur wenige von vielen möglichen Deutungen. Mach dir selbst ein Bild und besuche „Untitled“ (Lover Boys) in der aktuellen Ausstellung im Museum Brandhorst. NACHHALTIGKEIT 17ziele.de Der Zugang zu ärztlicher Versorgung und Medikamenten ist nicht nur für Menschen mit Aids überlebenswichtig. Er stellt auch eines von 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen dar. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen mit Erklärungen in leichter Sprache findest du HIER. Passende MPZ-Führung"Food for the mind" – sehen, denken, diskutieren (BS, GYM ab Jgst. 8, MS ab Jgst. 8, RS ab Jgst. 8) Informationen zum Museum„Untitled“ (Lover Boys) wird im Rahmen der Sonderausstellung „Future Bodies from a Recent Past“ des Museum Brandhorst gezeigt. Die Ausstellung kann noch bis 15. Januar 2023 besucht werden. Informationen zur Ausstellung findest du hier. Abbildungsnachweis Titelbild: Detailansicht von Felix Gonzalez-Torres, „Untitled” (Lover Boys), 1991, Spiralförmig blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie, unbegrenztes Angebot, Gesamtmaße variieren je nach Präsentation, Idealgewicht: 161 kg. © Estate of Felix Gonzalez-Torres, Courtesy of the Felix Gonzalez-Torres Foundation, Foto: Elisabeth Greil, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München. Ausschnitt: © Museumspädagogisches Zentrum

Iss was!? – Apfel und Karottengrün

Duftende Quitten, knackige Kirschen, Johannisbeeren, Zwetschgen, Erbsen und Bohnen, Knoblauch, Spargel, Pilze, Artischocken und jede Menge Kürbisarten … Beim Anblick des Gemäldes von Frans Snyders läuft einem das Wasser im Mund zusammen! Es lassen sich die verschiedensten Obst- und Gemüsesorten finden. Sie werden in Porzellanschalen oder Körben präsentiert oder liegen einfach auf dem Boden. Hast du schon entdeckt, was die Meerkatze gerade klaut? Frans Snyders, Obst- und Gemüseladen, um 1625/30, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0 Frans Snyders kannte wohl all das, was er in seinem riesigen Bild gemalt hat, denn sein Vater hatte eine Art Feinschmeckerrestaurant. Nimm dir einen Meterstab oder ein Maßband und prüfe mal, ob das Gemälde irgendwo in deiner Wohnung Platz hätte – es ist 2,03 m hoch und 3,38 m breit! Die Szene ist also genau so groß gemalt, wie sie in echt wäre. Hast du eine Idee, warum es aber gar nicht sein kann, dass Snyders all die leckeren Dinge so vor sich stehen hatte, als er das Bild gemalt hat? Überleg mal, zu welcher Jahreszeit die einzelnen Obst- und Gemüsesorten jeweils reif sind! Warum aber sind auf dem Gemälde, das vor knapp 400 Jahren in den Niederlanden gemalt wurde, zwar Trauben, Zitronen und sogar ein Granatapfel zu sehen, aber weder Ananas noch Bananen? Und woher kommen eigentlich diese Früchte und wie lange gibt es sie schon bei uns? Hinweis: Diese Pflanzen wachsen auch im Gewächshaus des Botanischen Gartens München-Nymphenburg! Lass dich von Snyders Gemälde anregen, selbst leckere Speisen und Getränke zuzubereiten! Wir lassen uns von dem Gemälde zu einem grünen Power-Smoothie, einem feinen Rote-Rüben-Salat und einem fruchtigen Blitz-Eis inspirieren. Findest du alle Zutaten im oberen Gemälde? Die Zwiebeln sind in der Zimmerecke gut versteckt … Die Rezepte kannst du auch ausdrucken und in dein MPZ-Album heften. © Museumspädagogisches Zentrum Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Passende Beitrag auf XponatStillleben Passende MPZ-FührungenZwiebeln, Quitten und Melonen (GS, Horte)Zwiebeln, Pflaumen und Zitronen (Kindergartengruppen mit Kindern ab 5 Jahren) Informationen zum MuseumDie Bayerischen Staatsgemäldesammlungen verfügen über einen reichen Schatz an barocken Stillleben. Zu bewundern sind diese in der Alten Pinakothek in München, in den Zweiggalerien oder in der Online-Sammlung unter dem Stichwort „Stillleben“. Abbildungsnachweis Titelbild: Frans Snyders, Obst- und Gemüseladen, um 1625/30, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0

Iss was!? – Auf geht´s zum Dessert!

Zum Abschluss noch etwas Süßes? Doch was hat dieser Miniaturgarten aus edlem Nymphenburger Porzellan damit zu tun? Es handelt sich um einen sogenannten Dessertaufsatz, also einen Tischschmuck, den man erst aufstellte, wenn das Dessert serviert wurde. Dessertaufsatz. © Bayerisches Nationalmuseum Die Nachspeise bildete in der Regel den Höhepunkt eines barocken Festmahls. Für das Dessert bevorzugte man Tafelaufsätze mit Figurenschmuck oder kleinen Landschaften. Bevor solche Gebilde aus Porzellan hergestellt werden konnten – das europäische Porzellan wurde erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts „entdeckt“ – hatte oft der Hofkonditor die Aufgabe, den Tafelaufsatz aus eingefärbtem Zuckerwerk, Butter oder Marzipan anzufertigen. Geschickte Zuckerbäcker waren daher bei Hofe sehr gefragt. © Bayerisches Nationalmuseum Auf unserem Tafelaufsatz siehst du eine vornehm gekleidete, höfische Gesellschaft, die durch einen französischen Garten lustwandelt. Stell dir einen langen Tisch vor, in dessen Mitte das Gärtchen stand. An den Seiten der Tafel befanden sich die Gedecke für die Gäste und dazwischen Platten voll von köstlichen Kuchen, Konfekt, kandierten – d.h. in Zucker eingelegten – Früchten und vielem anderen. Hast du Appetit auf etwas Süßes bekommen? Dann teste doch unser Rezept für einen köstlichen Schokoladenkuchen! Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Informationen zum MuseumIm Bayerischen Nationalmuseum kannst du dir diese prunkvollen Schätze im Original ansehen, außerdem Musikinstrumente, Bauernmöbel, gewaltige Wandteppiche und noch viel mehr! Eine Besonderheit: In diesem Haus passen die Räume hervorragend zu den Kunstwerke, die darin ausgestellt sind. So macht man eine Zeitreise, durchschreitet niedrige mittelalterliche Gewölbe, riesige Kirchensäle oder versteckte Wendeltreppen. Abbildungsnachweis Titelbild: Dessertaufsatz (Ausschnitt). © Bayerisches Nationalmuseum

Iss was!? – Tafelzier und Gaumenschmaus

© Museumspädagogisches Zentrum, Film: Veronika Hafner, Moritz Dehler Welche Form des Essens hat dir im Film am besten gefallen: Pizza to go auf der Wiese, Frühstück zu Hause, Brotzeit im Biergarten oder ein Galadinner mit vergoldetem Besteck, Silbergeschirr und edlem Porzellan? Wie wäre es, an der festlich gedeckten Tafel Platz zu nehmen? Wie würdest du dich fühlen, wenn dann mit Pauken und Trompeten das Festmahl serviert wird? Das silberne Gedeck (mit Teller und Besteck) gehört zum imposanten Hildesheimer Tafelsilber, das heute im Bayerischen Nationalmuseum zu bewundern ist. Friedrich Wilhelm von Westphalen, Fürstbischof von Hildesheim, hatte es um 1760 von Augsburger Goldschmieden anfertigen lassen. Ursprünglich umfasste es 600 Einzelteile. Friedrich Wilhelm musste sogar einen Kredit aufnehmen, um das Service bezahlen zu können! Filmstill: Hildesheimer Tafelsilber im Bayerischen Nationalmuseum (Detail). © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Veronika Hafner, Moritz Dehler Die meisten Fürsten an den europäischen Höfen ließen derartiges Silbergeschirr, das auch noch zusätzlich vergoldet sein konnte, für repräsentative Festmahle anfertigen. Sie wollten damit Rang und Macht zur Schau stellen. Dies verdeutlichen auch die Wappen auf Tellern und Besteck. Die Musik, die du im Film beim Auflegen des Silbergedecks hörst, ist ebenfalls etwas ganz Besonderes. Die Noten zu dem kurzen barocken Stück haben Museumsfachleute auf dem Hildesheimer Tafelsilber entdeckt. Sie sind in einen der großen, dekorativen Aufsätze eingraviert, die in der Mitte der Tafel stehen. Hildesheimer Tafelaufsatz mit Details. © Bayerisches Nationalmuseum Nach dem eingravierten Stück ertönen beim Blick über die Silbertafel Pauken und Trompeten. Auch Letztere sind etwas Besonderes. Sie sind aus Silber und stammen aus derselben Zeit wie das Tafelsilber und -porzellan. Du kannst sie im Bayerischen Nationalmuseum in Saal 89 anschauen. Ist dir im Film aufgefallen, dass auf der festlichen Tafel keine Gläser stehen? Warum wohl? Vielleicht erinnerst du dich an die Szene, in der einem Gast ein Glas gereicht wird. – Auf einem silbernen Tablett, einer sogenannten Kredenz. Er nimmt das Glas, trinkt daraus und stellt es wieder auf die Kredenz zurück.Was wäre dir lieber? Das Glas selbst vom Tisch nehmen zu können oder es immer wieder auf Anforderung angereicht – kredenzt - zu bekommen? Kredenz mit Pokal. © Bayerisches Nationalmuseum, Foto: Matthias Weniger Nach dem Hauptgang wird das Dessert serviert. Diesmal auf edlem Porzellan, das der französische König Ludwig XV. dem bayerischen Kurfürsten Karl Theodor geschenkt hat. Farbige Porzellane wurden wegen ihrer Empfindlichkeit im 18. Jahrhundert vor allem für den ersten Gang oder das Dessert verwendet. Dafür brauchte man meistens kein Messer. Sonst wäre vielleicht die empfindliche Bemalung des Porzellans zerkratzt worden! Und welche Art zu essen würdest du nun heute bevorzugen: speisen wie ein barocker Fürst an der Silbertafel, picknicken auf der Wiese, gemeinsam am Familientisch oder im Biergarten sitzen? Teile ein Bild auf Facebook oder Instagram, wie du am liebsten isst. Verwende dazu den Hashtag #MPZisswas Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Informationen zum MuseumIm Bayerischen Nationalmuseum kannst du dir diese prunkvollen Schätze im Original ansehen, außerdem Musikinstrumente, Bauernmöbel, gewaltige Wandteppiche und noch viel mehr! Eine Besonderheit: In diesem Haus passen die Räume hervorragend zu den Kunstwerke, die darin ausgestellt sind. So macht man eine Zeitreise, durchschreitet niedrige mittelalterliche Gewölbe, riesige Kirchensäle oder versteckte Wendeltreppen. Abbildungsnachweis Titelbild: Filmstill, zu sehen: Hildesheimer Tafelsilber im Bayerischen Nationalmuseum. © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Veronika Hafner, Moritz Dehler

Iss was!? – Was kommt in die Kanne?
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Was trinken du und deine Familie am liebsten zum Frühstück: Tee, Kaffee oder Kakao? Erst vor etwa 300 Jahren wurden diese Heißgetränke bei uns bekannt. Weißt du, aus welchen Ländern die Rohstoffe für diese Getränke ursprünglich kamen? – Teeblätter, Kakao- und Kaffeebohnen transportierte man mit Schiffen von weit her, aus China, Südamerika oder von der arabischen Halbinsel, nach Europa. Vielleicht kannst du dir vorstellen, wie teuer sie deshalb waren? Aufgrund ihrer anregenden Wirkung wurden sie zunächst als Arzneimittel betrachtet. Doch im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden Kaffee, Tee und Kakao schnell zu Mode- und Luxusgetränken für Hof und Adel. Kurfürst Max III. Joseph mit Joseph Ferdinand Graf von Seeau (Salern), George Desmarees, 1755, Inv. ResMü.G 55. Residenz München. © Bayerische Schlösserverwaltung, München Hier siehst du Kurfürst Max III. Joseph, der im Hausmantel in seinem Appartement in der Münchner Residenz sitzt. Der Graf von Salern hat ihm soeben auf einem „Tablett“ – einer sogenannten Kredenz – eine Tasse mit einem dampfenden Getränk gereicht. Was es wohl ist? – Tee oder Kaffee? – Am Morgen hat der Kurfürst vermutlich einen heißen Kaffee getrunken. Sieh dir auch einmal an, wie er die Tasse hält ... – Wahrscheinlich möchte er mit seinem Kaffee ein bisschen „angeben“. Kopie nach Charles Andrée van Loo, Haremsdame (Ausschnitt), um 1747, ResMü.G1081. Residenz München. © Bayerische Schlösserverwaltung, München Die Geliebte des französischen Königs Ludwig XV., Madame de Pompadour, inszeniert sich auf diesem Gemälde nicht nur mit Kaffee, sondern zugleich als eine Art „Haremsdame“ im orientalisch anmutenden Kostüm. Sie ruht auf einem gelben Kissen und lässt sich von einer Dienerin Kaffee in einem feinen Porzellantässchen servieren. Exotisch ist hier also nicht nur der Kaffee, der über die Türkei und Wien bis nach Frankreich kam, sondern die gesamte Inszenierung. Surtout mit Teeservice. Surtout, Silber, vergoldet, Johann Engelbrecht, Augsburg, um 1732/33. Teeservice, Porzellan, Muffelfarben und Gold, Meißen, um 1723/24, Malerei in Teilen Johann Gregorius Höroldt zugeschrieben. Inv.-Nr. ResMü.K.II.Mei.196-206 (WL), Residenz München. © Bayerische Schlösserverwaltung, München Mit den modischen Heißgetränken entwickelten sich neue und kostbare Trink- und Serviergefäße. Edles Porzellan importierte man zunächst aus China. Nachdem es auch in Europa gelungen war, Porzellan selbst herzustellen, wurden dort die ersten Services in Meißen produziert, häufig nach Vorbildern aus China und verziert mit chinesisch anmutenden Motiven. Das wunderschöne Teeservice aus Meißen auf dem gestuften, silbervergoldeten Podest, einem sogenannten „Surtout“ (franz., sprich "Sürtu"), stand auch früher schon in der prächtigen Grünen Galerie der Residenz. Wenn du auf das Bild klickst, kannst du dir die Teekanne, die Zuckerdosen und Tassen genau anschauen. Das Teeservice war nicht nur sehr edel, sondern auch sehr kostbar. Meint ihr, dass es häufig benutzt wurde? – Wohl kaum. Es diente am Münchner Hof allein dazu, Luxus und Reichtum zur Schau zu stellen. Für den alltäglichen Gebrauch verwendete man einfachere Services. Der Tee wurde am Nachmittag bei einer Teezeremonie genossen, er muss aber zu Beginn „gallenbitter“ geschmeckt haben. Man wusste nämlich nicht genau, wie man den Tee zubereiten sollte. Getrunken hat man ihn anfänglich aus henkellosen Tassen, den sogenannten Koppchen. Oder man „schlürfte“ ihn aus der Untertasse!Prinzessin Maria Anna von Sachsen, die Frau Max III. Joseph, besaß in der Residenz sogar ein eigenes Teekabinett. Doch nicht nur Tee und Kaffee, sondern auch der Kakao hatte eine ausgeprägt bittere Note, wenn man nicht ausreichend Zucker hinzufügte. Am Münchner Hof wurde Kakao anscheinend nur selten genossen. Aber vielleicht trinkst du ihn gerne? Was kommt in welche Kanne? Für Kaffee, Tee und Kakao benutzte man speziell geformte Kannen und Tassen. Schau doch einmal in eurem Geschirrschrank nach: Vielleicht findet sich da ein Tee- und ein Kaffeeservice? Du wirst sicherlich Unterschiede bemerken! Der gemahlene Kaffee wurde früher in der Kanne mit kochendem Wasser aufgebrüht oder sogar aufgekocht und schäumte dabei. Damit man sich bei der Zubereitung nicht am heißen Kaffee verbrannte, sind Kaffeekannen höher und schlanker als die bauchigen Teekannen. Die Tülle – also der Ausguss – der Kaffeekanne sitzt sehr weit oben. So gießt man den Kaffeesatz, der sich am Kannenboden absetzt, nicht mit in die Tasse. Kaffekanne mit Chinoserien, Nymphenburg um 1760/67. © Bayerisches Nationalmuseum Für einen Tee wurden die Teeblätter mit heißem Wasser aufgegossen. Durch die bauchige Form der Teekanne konnten sich die mit Wasser aufgesogenen Teeblätter gut ausbreiten. Die Tülle sitzt unten am Kannenrand, so dass die oben schwimmenden Teeblätter möglichst nicht in die Teetasse gegossen wurden. Teekanne aus Teeservice. Surtout, Silber, vergoldet, Johann Engelbrecht, Meißen, um 1723/24, Inv.-Nr. ResMü.K.II.Mei.196 (WL), Residenz München, Porzellansammlung. © Bayerische Schlösserverwaltung, München Früher hat man den Kakao in speziellen Kannen zubereitet. Manche Kannen hatten ein Loch im Deckel, in dem ein Quirl steckte, mit dem man das Getränk umrühren konnte. Der Griff der Kakaokannen befand sich immer seitlich an der Kanne, so dass man sich bei der Zubereitung nicht die Finger verbrannte.Und solltest du nach all dem Kakao nun Appetit darauf bekommen haben, dann bereite dir doch selbst einen zu! Aber achte beim Einkauf des Kakaopulvers darauf, dass er aus fairem Handel kommt und wenn möglich auch noch biologisch hergestellt wurde. Bei diesen Produkten bekommen die Menschen, die den Kakao produzieren, einen „fairen“ Preis. Schokokanne aus Schokoladen Solitaire mit Stoffdekor, Frankenthal um 1770. © Bayerisches Nationalmuseum Im folgenden Spiel erfährst du, wie die Pflanzen aussehen, aus denen Tee, Kaffee und Kakao hergestellt werden, also die Rohstoffe. Die werden verarbeitet zu Produkten, die du im Laden kaufen kannst. Und kannst du dich noch erinnern, welches Getränk in welche Kanne kommt? Ziehe die Rohstoffe und zugehörigen Produkte neben die geeigneten Kannen. Ein kleines Kannenkunstwerk Bestimmt gibt es auch bei dir zuhause jede Menge Kannen oder Kännchen. Wähle die Kanne mit der schönsten Form oder deine Lieblingskanne aus und lass dich zu einem abstrakten Kunstwerk für dein MPZ-Album anregen! Du brauchst: 1 Bogen dickes, weißes Papier im Format DIN A4, aus dem Zeichenblock zum Beispiel1 Blatt weißes Papier im Format DIN A4, Druckerpapier zum Beispiel1 Bogen farbiges Tonpapier im Format DIN A5BleistiftGeodreieckSchereWachsmalkreide oder BuntstifteLocherKlebstoff So geht’s: Zeichne mit einem Bleistift so groß wie möglich (!) auf das dickere weiße Papier (DIN A4) den Umriss der Kanne – am besten zuerst den Bauch, dann den Henkel, die Tülle zum Ausgießen und den Deckel.Auf das dünnere weiße Blatt zeichnest du in der Mitte mit dem Geodreieck ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 13 x 13 cm.Schneide das Quadrat so aus, dass ein Fenster entsteht. Dazu knickst du das Blatt erst einmal und schneidest nur innerhalb des Rahmens.Lege nun das Papier mit dem Fenster auf die Umrisszeichnung und suche durch Verschieben und Drehen nach einem Ausschnitt, der dir gefällt. Es sollte möglichst eine Stelle sein, wo mehrere Linien ein interessantes Bild ergeben.Halte die beiden Bögen fest aufeinander und zeichne die Umrisse des Fensters auf deiner Kanne nach.Jetzt malst du alle Teilflächen, die innerhalb des eingezeichneten Rahmens liegen, jeweils einzeln poppig bunt aus.Schneide das fertige Bild aus.Wähle ein farblich passendes Tonpapier im Format DIN A5 aus, halte es im Querformat und loche es links. Klebe nun dein Bild darauf. Mal sehen, ob deine Familie erkennt, was die Inspiration für dein Kunstwerk war … Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Passende Beiträge auf XponatTeekanne, Tasse, Genussmittelpflanzen Passende MPZ-FührungenNutzpflanzen der Tropen und Subtropen (GS, MS, RS, FöS, GYM, BS, Horte) Informationen zum MuseumDie beiden Gemälde und der Großteil der kostbaren Serviceteile stammen aus der Münchner Residenz. Du solltest dir die Gegenstände unbedingt mal in den originalen Räumen ansehen! Im Residenzmuseum siehst du zahlreiche Gänge und Zimmer voller atemberaubendem Prunk! Abbildungsnachweis Titelbild: C. Van Loo/Umkreis, Haremsdame (Ausschnitt), um 1747, Residenz München. © Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen;Abbildungsnachweis Kannen im Zuordnungsspiel von oben nach unten: Schokokanne aus Schokoladen Solitaire mit Stoffdekor, Frankenthal um 1770. © Bayerisches Nationalmuseum; Kaffekanne mit Chinoserien, Nymphenburg um 1760/67. © Bayerisches Nationalmuseum; Teekanne aus Teeservice. Surtout, Silber, vergoldet, Johann Engelbrecht, Meißen, um 1723/24, Inv.-Nr. ResMü.K.II.Mei.196 (WL), Residenz München, Porzellansammlung. © Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Iss was!? – von Markt und Makrele
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Die gemalten Früchte und Gemüsesorten aus der Alten Pinakothek sehen köstlich aus – findest du nicht auch? Vielleicht hast du Lust bekommen, eines der leckeren Rezepte auszuprobieren, zum Beispiel den grünen Power Smoothie? Um die Zutaten einzukaufen, kannst du entweder zu einem Supermarkt um die Ecke oder zu einem Obst- und Gemüsestand in deinem Viertel gehen.Und vergiss den Einkaufszettel nicht! Obst- und Gemüsestand, Spielzeug, um 1925/30, Holz © Münchner Stadtmuseum Viel schöner ist natürlich ein Besuch auf einem Wochen- oder Bauernmarkt. Dort werden vor allem regionale Früchte und Gemüse der jeweiligen Saison verkauft. Der große Vorteil dieser Produkte ist, dass sie keine weiten Transportwege hinter sich haben und deshalb besonders frisch sind. Außerdem werden sie nicht erst in Plastik verschweißt, das wir dann zu Hause gleich wieder in den Müll werfen. In München gibt es in jedem Viertel Wochenmärkte, die jeweils an einem bestimmtenTag in der Woche stattfinden. Und HIER findest du den Markt in deinem Viertel. Der berühmteste und auch der älteste Markt Münchens ist der Viktualienmarkt, der außer sonntags jeden Tag geöffnet hat. Vielleicht warst du schon einmal dort und hast all die Düfte von Kräutern, frischem Obst, Käse, Backwaren und Gewürzen geschnuppert. Hier bekommst du auch frische Eier, Fleisch, Fisch … und auch Blumen dürfen auf einem Markt nicht fehlen! © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Judith Schenk Der Name „Viktualienmarkt“ leitet sich übrigens von dem alten Begriff für Lebensmittel – „Victuailles“ – ab. Früher war es ein Bauernmarkt, heute sozusagen ein riesiges Feinkostgeschäft unter freiem Himmel. Vor etwa 200 Jahren wurde der Viktualienmarkt auf seinen heutigen Platz hinter dem Alten Peter verlegt. Der alte Marktplatz, der sich auf dem heutigen Marienplatz befand, war inzwischen zu klein geworden. Der Marienplatz hieß sehr lange Zeit nur „Markt“ oder „Marktplatz“. Und so sah der Viktualienmarkt vor etwa 200 Jahren aus – die Bauern, Fischer und Kaufleute boten hier als sogenannte „fliegende Händler“ ihre Waren an. Sie hatten keine festen Stände, sondern verkauften nur an manchen Tagen in der Woche Gemüse, Obst, aber auch Eier oder Geflügel, die sie auf einem Karren transportierten. Wenn du den Regler in der Mitte des Bildes greifst und verschiebst, kannst du die Gemälde von 1835 (links) und 1860 (rechts) vergleichen. Bei dem rechten Bild von 1860 kannst du die überdachten Stände der Händler bereits gut erkennen. Es sind natürlich nicht so viele wie heute, da in München damals weniger Menschen lebten, und das Warenangebot war nicht so groß. Heutzutage gibt es auf dem Viktualienmarkt auch einen Biergarten, wo man seinen Hunger stillen kann. Dort kannst du allerlei köstliche Speisen wie einen Leberkäs mit Kartoffelsalat, Münchner Weißwürste mit frischer Breze oder einen Obazden verzehren. Oder schmeckt dir ein Schweinebraten mit Knödel und Kraut am besten? Münchner Spezialitäten findest du übrigens auch im Münchner Stadtmuseum. Hier kannst du sie allerdings nicht verspeisen, sondern dir nur Appetit holen. Schau doch einfach mal selber vorbei – das Museum ist ganz in der Nähe vom Viktualienmarkt. In der dortigen Ausstellung „Typisch München“ gehst du in den 1. Stock. Dort „begegnet“ dir ein Sushi-Laufband. – Aber nicht mit asiatischen Speisen. Hier drehen sich Leberkässemmel, Steckerlfisch, Obazda und viele andere Münchner Köstlichkeiten vor deinen Augen. Du möchtest wissen, welche Gerichte sich noch auf dem Sushi-Laufband befinden? Dann versuch es mit folgendem Spiel. Ziehe dazu die Begriffe auf die passenden Bilder. Solltest du nun endgültig Appetit bekommen haben, dann schau doch einmal bei unserem Biergartenbeitrag vorbei. Dort wartet ein Rezept für einen Obazden auf dich. Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Informationen zum MuseumDas Münchner Stadtmuseum bietet eine große Bandbreite an Dauerausstellungen. Dazu gehören die stadthistorische Ausstellung "Typisch München!" und die darin integrierte Ausstellung "Migration bewegt die Stadt. Perspektiven wechseln". Außerdem gibt es noch die Sammlung Puppentheater/Schaustellerei, die Ausstellung "Nationalsozialismus in München" sowie die Sammlung Musik. Außerdem kannst du regelmäßig Sonderausstellungen zu verschiedensten Themen besuchen, unter anderem aus der beachtlichen Sammlung Fotografie und der Sammlung Mode. Abbildungsnachweis Titelbild: © Münchner Stadtmuseum

Iss was!? – Freche Früchte
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Wenn der Bauer einen Satyr als Gast mit nach Hause bringt, wird schnell das weiße Tischtuch aufgelegt. Und weil der Satyr eingeladen ist, um sich aufzuwärmen, gibt es etwas Warmes zu essen. Der Gast hat die große Schüssel bekommen, der Bauer die kleine, die er in seiner linken Hand hält. Alle anderen müssen erst einmal warten. - Wie deckt ihr euren Tisch, wenn Gäste kommen? Jacob Jordaens, Der Satyr beim Bauern, um 1620/21, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0 Weil aber der Satyr etwas Komisches, ihm Unheimliches beobachtet hat, hat er den Löffel fallen lassen, ist aufgesprungen und verlässt im nächsten Moment den Raum. Der Bauer hatte nämlich seine Hände mit seinem Atem erwärmt, später aber das heiße Essen auf dem Löffel kalt geblasen. Dass Menschen offenbar kalt und warm blasen können, ist dem Satyr unsympathisch. Gemalte Früchte und andere Kostbarkeiten Eigentlich ist in diesem Gemälde von Jacob Jordaens eine Fabel erzählt: „Der Satyr und der Mensch“ von Aesop. Uns interessiert hier aber vor allem das Stillleben – also die Anordnung von leblosen Gegenständen - in der Mitte des Gemäldes. Hier ist der Tisch mit einem weißen Tuch bedeckt, darauf eine Schüssel und ein Löffel, der über den Rand des Tisches hinausragt und fast hinunterzufallen droht. Dazu ein Korb voller Früchte. Die Maler waren vor 400 Jahren wahre Meister darin, Dinge und Materialen so zu malen, dass sie wie echt aussehen! Und viele zeigten, was sie konnten, indem sie besonders schwierig zu malende Materialien in ihren Gemälden darstellten. Abraham van Beyeren, Großes Stillleben mit Hummer, 1653, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0 Kannst du all die süßen Früchte entdecken, Dinge, die nach Meer riechen könnten, etwas, das leise tickt? Dinge, die klirren würden, wenn man sie anstößt? Was würde sich weich, samtig oder kalt anfühlen? Was war vor fast 400 Jahren wohl ganz besonders wertvoll? Was könnte schon ganz bald verderben? Und woher stammen all die Kostbarkeiten? Viele haben einen weiten Weg hinter sich.Prunkstillleben werden solche Gemälde genannt, die ganz besondere Kostbarkeiten zeigen. Oft findet sich darin auch etwas, was fast vom Tisch fällt, bereits vertrocknet ist und damit darauf hinweist, dass wir die Kostbarkeiten nicht ewig haben werden.Aber es geht in einem Stillleben nicht nur um die Dinge selbst, es geht immer auch darum, wie sie angeordnet sind. Kannst du das Dreieck entdecken, in dem sich die meisten der Kostbarkeiten zusammenschließen? Gestalte dein eigenes Stillleben als poppige Collage oder buntes Pop-Up! © Museumspädagogisches Zentrum Du brauchst: weißes Papier eine alte Zeitschrift oder bunte Papierreste schwarzes (oder dunkles) Tonpapier - für die Collage im Format DIN A5, für das Pop-Up-Stillleben im Format DIN A4; TIPP: Wenn du kein Tonpapier hast, kleb einfach zwei dünne Blätter aufeinander! Kugelschreiber Bleistift evtl. Farbstifte Schere Klebstoff Locher So geht's: Zeichne zuerst mit Bleistift oder Kugelschreiber von verschiedenen Früchten – Beeren, Obst oder Feldfrüchten – nur die Umrisse auf ein weißes Papier. Achte dabei auf die Größe! Wie groß ist z. B. eine Himbeere im Vergleich zu einer Birne oder einer Wassermelone? Deine größten Früchte sollten nicht höher als 10 cm sein! Die Maler zeigen uns die Früchte manchmal auch von innen – Melonen zum Beispiel. Lass dich inspirieren! Schneide die gezeichneten Früchte aus. Das sind nun deine Schablonen. Lege die Obst- und Gemüseschablonen auf bunte Ausschnitte aus einer Zeitschrift oder farbige Papierreste und fahre den Umriss mit einem Kugelschreiber nach. Lege die Schablonen erneut auf und zeichne weitere Früchte. Schneide so mehrere Früchte einer Sorte aus. Wenn du willst, kannst du noch Details einzeichnen. Collage © Museumspädagogisches Zentrum, Fotos: Rosalie Werkmeister Für die Collage legst du deine Früchte auf das Tonpapier (DIN A5 im Querformat). Sie sollten sich überschneiden. Schiebe sie also übereinander, bis zwischen den Früchten kein Hintergrund mehr zu sehen ist. TIPP: Schau dir das Große Stillleben mit Hummer nochmal genauer an: Wie sind hier die Früchte, die Metallschalen und Gläser angeordnet? Auffällig ist, dass dazwischen kaum Hintergrund durchblickt. Und dass die Anordnung nach rechts immer höher wird. Probiere das auch bei dir einmal aus! Schneide noch ein farbiges Papier aus, das die Tischdecke darstellen könnte. Vielleicht auch ein paar Teller oder Schüsseln. Wenn alles richtig liegt, klebst du es nach und nach auf – lass dazu die Einzelteile so lange wie möglich an ihrem Platz liegen! Um die Früchte dreidimensional wirken zu lassen, kannst du noch auf alle Früchte weiße Glanzlichter aufsetzten – immer rechts oben oder immer links oben. Loche deine Collage links und hefte sie in dein MPZ-Album. Wenn du magst, teile deine Collage auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag #MPZisswas Pop-Up Schwierigkeitsgrad: Für Geübte! © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Rosalie Werkmeister Für das Pop-Up brauchst du zusätzlich noch verschiedene Papierstreifen (schwarzes Tonpapier oder auch Streifen aus einer Zeitschrift), die sich in der Breite nach deinen Früchten richten und zwischen 8 und 18 cm lang sein sollten. Falte dein schwarzes Tonpapier (DIN A4) zur Hälfte, so dass sich eine Klappkarte im Format DIN A5 ergibt. Wenn das Pop-Up ins MPZ-Album soll, klappe die Karte wieder auf. Auf der oberen Hälfte zeichnest du links einen Streifen von 2 cm Breite ein und schneidest dieses Feld weg. Die untere Hälfte lochst du danach links (s. Foto). Forme die Streifen zu Ringen und klebe diese zu. Wenn die Klebung fest ist, drücke den Ring flach und fahre die Knicke nach. Klappe den Ring wieder auf, drücke ihn an einer anderen Stelle nochmals flach und fahre die Knicke wieder nach. Jetzt hast du eine Art offenen Kasten (s. Foto). Verfahre mit mehreren Streifen so und achte darauf, dass du unterschiedliche Kästen erhältst. Klebe deine Früchte jeweils an die Kästen, so dass die Unterkante direkt mit einem Knick abschließt – sehr kleine Früchte solltest du vorher zu Gruppen zusammenkleben. Klebe die Früchte mit den Kästen direkt in den Knick des Tonpapiers, indem du den Papierstreifen an der Unterseite auf die untere Hälfte, die Rückseite auf die obere Hälfte klebst. Tipp: Wenn du etwas tüfteln magst, dann überlege zunächst, wo deine Früchte sein sollen und falte die Papierstreifen entsprechend. Ansonsten überlasse es dem Zufall. Weitere Früchte kannst du auch an andere Früchte oder in mehreren Etagen ankleben. Gut trocknen lassen. Dann die Karte schließen und nochmal flach drücken. Wenn du deine Karte nun aufklappst, stehen die Früchte frech im Raum. Fotostillleben Schwierigkeitsgrad: Für Einsteiger! Du kannst ein Stillleben natürlich auch fotografieren. Stelle ein paar Schachteln auf einen Tisch oder Schrank, drapiere ein Stück Stoff – eine Tischdecke oder ein Halstuch zum Beispiel – darüber, ordne Obst und Gemüse aus der Küche interessant an und lege noch ein paar Gegenstände, die dir persönlich wichtig sind, dazu. Achte darauf, ob der Hintergrund und das Licht passen. Mach ein Foto, vergleiche dein Ergebnis mit den Gemälden der Alten Meister und korrigiere gegebenenfalls die Anordnung für ein weiteres Foto. Noch mehr zu entdecken ... Wenn du auf die Bilder klickst, vergrößern sie sich. Finde die schimmlige Orange, etwas, das gleich vom Tisch fällt, und ein hohes Glas, das sich im Hintergrund versteckt. 300 Jahre später wurden aus Stillleben abstrakte Bilder in bunten Farben und vereinfachten Formen. Das Stillleben ist hier an den Rand gerutscht und Teil eines sog. Genrebildes, das in diesem Fall eigentlich die Kinder zum Thema hat. von links nach rechts: Juriaen van Streeck, Stillleben mit Mohr und Porzellangefäßen, um 1670/80, Bayerisches Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0; Alexej von Jawlensky, Stillleben mit Früchten, um 1910, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Gabriele Münter Stiftung 1957, CC BY-SA 4.0; Bartolomé Esteban Murillo, Die Pastetenesser, um 1675/82, Bayerisches Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Passender Beitrag auf XponatStillleben Passende MPZ-FührungenEin Fest der Sinne (GS Jgst. 1 - 2, Horte)Ein Fest der Sinne (Kindergartengruppen mit Kindern ab 5 Jahren)Rauschender Seidentaft und andere Kostbarkeiten (GS ab Jgst. 3, MS, RS, GYM, BS, Horte) Informationen zum MuseumIn der Alten Pinakothek sind viele wunderbar gemalte Stillleben und jede Menge Gemälde, in denen Stillleben in die Szene eingebaut sind, zu finden. Die kleinformatigen Stillleben lassen sich in den für Gruppen unzugänglichen Kabinetten entdecken. Abbildungsnachweis Titelbild: Jacob Jordaens, Der Satyr beim Bauern (Ausschnitt), um 1620/21, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0

Vielfalt entdecken… in der Küche
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Mostsemmeln – Auf den Spuren der Römer in Bayern Die Römer brachten uns bereits vor 2000 Jahren so manche Lebensmittel, die für uns heute selbstverständlich geworden sind. Bei der Walnuss hört man die römische Herkunft sogar noch im Namen: Das "Wal-" steht für die Walchen oder Welschen, wie die Römer früher genannt wurden. Dieses Wort steckt auch heute noch in vielen Ortsnamen. Auch viele Gewürze haben wir den Römern zu verdanken, die diese stets experimentierfreudig verwendet haben. Sehr beliebt waren neben den Gewürzen aus dem Mittelmeerraum, wie etwa Petersilie, Oregano, Basilikum, Rosmarin, Thymian, Schnittlauch, Lorbeer, Salbei oder Kümmel auch Zimt, Ingwer, Pfeffer, Kardamom, Kurkuma, Nelken, Anis, Koriander und Safran aus dem asiatischen Raum. Natürlich darf man als Geschmacksverstärker nie die berühmte römische Fischsauce, das liquamen, vergessen. Die Semmel gehört im Grunde genommen auch zu den Mitbringseln der Römer, da ihr Aussehen den Semmeln der Römerzeit entspricht und der Name Semmel vom lateinischen Wort simila kommt, was eine Bezeichnung für feines Weizenmehl ist.Hier findest du ein Rezept für römische Semmeln in einer dem heutigen Geschmack angepassten Form. Im Video zeigen wir dir genau, wie sie hergestellt werden. © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Zeno Legner Mehr aus unserer Reihe Vielfalt entdecken … Informationen zum MuseumIn Bayern gibt es zahlreiche Museen, in denen du dir Überreste aus der Römerzeit anschauen kannst. Manche von ihnen sind Freilichtmuseen. Das heißt, man kann dort an Originalschauplätzen sehen, wie die Römer gelebt haben. Viel Spaß dabei!Archäologische Staatssammlung München, Staatliche Antikensammlungen München, Glyptothek München, Kelten Römer Museum Manching, Römermuseum Kastell Boiotro, RömerMuseum Weißenburg, Archäologischer Park Cambodunum (APC), Limeseum, Museum Quintana, Historisches Museum Regensburg, Römer und Bajuwaren Museum Kipfenberg, Römermuseum und Umgebung in Bad Gögging, Römervilla Möckenlohe, Abodiacum Epfach, Römermuseum Bedaium Abbildungsnachweis Titelbild: Triclinium. © Archäologische Staatssammlung, Foto: Manfred Eberlein