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Iss was!? – Tafelzier und Gaumenschmaus

© Museumspädagogisches Zentrum, Film: Veronika Hafner, Moritz Dehler

Welche Form des Essens hat dir im Film am besten gefallen: Pizza to go auf der Wiese, Frühstück zu Hause, Brotzeit im Biergarten oder ein Galadinner mit vergoldetem Besteck, Silbergeschirr und edlem Porzellan?

Wie wäre es, an der festlich gedeckten Tafel Platz zu nehmen? Wie würdest du dich fühlen, wenn dann mit Pauken und Trompeten das Festmahl serviert wird? Das silberne Gedeck (mit Teller und Besteck) gehört zum imposanten Hildesheimer Tafelsilber, das heute im Bayerischen Nationalmuseum zu bewundern ist. Friedrich Wilhelm von Westphalen, Fürstbischof von Hildesheim, hatte es um 1760 von Augsburger Goldschmieden anfertigen lassen. Ursprünglich umfasste es 600 Einzelteile. Friedrich Wilhelm musste sogar einen Kredit aufnehmen, um das Service bezahlen zu können!

Filmstill: Hildesheimer Tafelsilber im Bayerischen Nationalmuseum (Detail). © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Veronika Hafner, Moritz Dehler

Die meisten Fürsten an den europäischen Höfen ließen derartiges Silbergeschirr, das auch noch zusätzlich vergoldet sein konnte, für repräsentative Festmahle anfertigen. Sie wollten damit Rang und Macht zur Schau stellen. Dies verdeutlichen auch die Wappen auf Tellern und Besteck.

Die Musik, die du im Film beim Auflegen des Silbergedecks hörst, ist ebenfalls etwas ganz Besonderes. Die Noten zu dem kurzen barocken Stück haben Museumsfachleute auf dem Hildesheimer Tafelsilber entdeckt. Sie sind in einen der großen, dekorativen Aufsätze eingraviert, die in der Mitte der Tafel stehen.

Nach dem eingravierten Stück ertönen beim Blick über die Silbertafel Pauken und Trompeten. Auch Letztere sind etwas Besonderes. Sie sind aus Silber und stammen aus derselben Zeit wie das Tafelsilber und -porzellan. Du kannst sie im Bayerischen Nationalmuseum in Saal 89 anschauen.

Ist dir im Film aufgefallen, dass auf der festlichen Tafel keine Gläser stehen? Warum wohl? Vielleicht erinnerst du dich an die Szene, in der einem Gast ein Glas gereicht wird. – Auf einem silbernen Tablett, einer sogenannten Kredenz. Er nimmt das Glas, trinkt daraus und stellt es wieder auf die Kredenz zurück.
Was wäre dir lieber? Das Glas selbst vom Tisch nehmen zu können oder es immer wieder auf Anforderung angereicht – kredenzt – zu bekommen?

Kredenz mit Pokal. © Bayerisches Nationalmuseum, Foto: Matthias Weniger

Nach dem Hauptgang wird das Dessert serviert. Diesmal auf edlem Porzellan, das der französische König Ludwig XV. dem bayerischen Kurfürsten Karl Theodor geschenkt hat. Farbige Porzellane wurden wegen ihrer Empfindlichkeit im 18. Jahrhundert vor allem für den ersten Gang oder das Dessert verwendet. Dafür brauchte man meistens kein Messer. Sonst wäre vielleicht die empfindliche Bemalung des Porzellans zerkratzt worden!

Und welche Art zu essen würdest du nun heute bevorzugen: speisen wie ein barocker Fürst an der Silbertafel, picknicken auf der Wiese, gemeinsam am Familientisch oder im Biergarten sitzen? Teile ein Bild auf Facebook oder Instagram, wie du am liebsten isst. Verwende dazu den Hashtag #MPZisswas

Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? – essen, speisen, tafeln ….

Informationen zum Museum
Im Bayerischen Nationalmuseum kannst du dir diese prunkvollen Schätze im Original ansehen, außerdem Musikinstrumente, Bauernmöbel, gewaltige Wandteppiche und noch viel mehr! Eine Besonderheit: In diesem Haus passen die Räume hervorragend zu den Kunstwerke, die darin ausgestellt sind. So macht man eine Zeitreise, durchschreitet niedrige mittelalterliche Gewölbe, riesige Kirchensäle oder versteckte Wendeltreppen.

Abbildungsnachweis Titelbild: Filmstill, zu sehen: Hildesheimer Tafelsilber im Bayerischen Nationalmuseum. © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Veronika Hafner, Moritz Dehler

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