Latein
Das antike Mahl Als Highlight des Tages empfanden die Menschen im antiken Griechenland das Abendessen – und alles, was danach kam. Bemalte Trinkgefäße aus dieser Zeit verraten uns heute viel darüber, wie es damals bei Tisch zuging. Sitten mit allen Sinnen Ein Mahl bestand für die Menschen im alten Griechenland nicht nur aus Essen und Trinken. Vor allem am Abend ging es hoch her: Nach dem eigentlichen Abendessen folgte ein locker-fröhliches Trinkgelage, das sogenannte Symposion, bei dem recht viel Wein getrunken wurde. Dazu erklang Musik, die Menschen sangen gemeinsam oder beschäftigten sich mit Denksportaufgaben. Nicht selten kamen hier auch politische Diskussionen in Gang. Besonders beliebt waren Geschicklichkeitsspiele. Beim Kattabos-Spiel zum Beispiel mussten die letzten Tropfen Wein aus einer Schale auf ein kleines Metallplättchen geschleudert werden. Hier seht ihr eine bemalte antike Trinkschale, eine sogenannte Kylix. Sie zeigt Menschen beim Symposion. Schau dir das Bild genau an und schreibe auf, was dir besonders auffällt: Wer nimmt am Trinkgelage teil? Was verrät dir die Darstellung der antiken Tisch- und Trinksitten? © Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg Tausche dich auch mit anderen über deine Beobachtungen und über unsere heutigen Tischsitten aus. Da beim Symposion nur die Männer feierten und tranken, zeigt das Bild hier auch nur männliche Personen. Beim Abendessen dagegen waren auch Frauen zugelassen. Man lag auf dem linken Ellenbogen, zum Tisch gedreht, auf Holzsofas, die meist mit Kissen gepolstert waren. Ein bis drei Personen passten auf ein Sofa. Sowohl vor dem Essen als auch zwischen Essen und Symposion musste man sich Hände und Füße waschen, denn Schuhe waren bei Tisch nicht gestattet. Außerdem salbte man seinen Körper vorher mit Öl. Wer das nicht tat, galt als unrein. Was vom Essen übrig blieb, bekamen die Sklaven. Abfälle, die auf den Boden gefallen waren, durften die Hunde fressen. Vielleicht ist euch auch aufgefallen, dass die Männer auf dem Bild nicht aus Bechern, sondern aus großen Schalen trinken, die sie unten, am Fuß, anfassen. Durch ihre Größe und Form waren die Trinkschalen schwierig zu halten und zu balancieren. Trinken war in der Antike also keine leichte Sache – und so fiel es auch schwer, sich richtig zu betrinken – ein sehr positiver und durchaus beabsichtigter Nebeneffekt! Von Schalen und Bechern Nicht alle Trinkgefäße hatten die oben gezeigte Form. Es gab auch Schalen, die keinen Fuß zum Hinstellen hatten und daher immerzu gehalten werden mussten. Auch die Schalen für religiöse Trankopfer, die zu jedem Essen dazugehörten, sahen anders aus als die gewöhnlichen Trinkbecher. Gelagert wurden Getränke und flüssige Lebensmittel meist in Kannen, die auch Amphoren genannt werden. Das Geschirr der Antike umfasste insgesamt viele verschiedene Gefäße und auch Teller. Besteck gab es zu dieser Zeit noch nicht, da das Essen bereits kleingeschnitten auf den Tisch kam. - Es wurde dann ganz einfach mit den Händen gegessen. Heute trinken wir nicht mehr aus Schalen. Dass Becher standfester und besser in der Hand zu halten sind, haben auch schon die Menschen in der Antike festgestellt. Außerdem kamen damals allmählich andere Sitten auf. Die Menschen tranken nicht mehr gemeinschaftlich aus Schalen, sondern jeder legte Wert auf ein eigenes Trinkgefäß. So wurden die flachen Schalen schrittweise von schmaleren und standfesteren Bechern abgelöst. Allerdings ist der Unterschied zwischen Schale und Becher für uns heute nicht immer eindeutig zu erkennen. Handelt es sich bei den folgenden Gefäßen um Becher oder Schalen? Ordne zu. Vom Gemeinschaftserlebnis zum „Tafelluxus“ Aus einer Schale zu trinken, war nicht besonders praktisch. Aber es förderte das Gemeinschaftsgefühl, da mehrere Menschen aus der gleichen Schale tranken. Ihre korrekte Verwendung wurde als Kulturgut von Generation zu Generation weitergegeben und drückte die soziale Zugehörigkeit aus. Wie auch der Krater, das Mischgefäß für den Wein, wurden die Schalen mit detaillierten Bemalungen dekoriert, um möglichst alle, die daraus tranken, zu unterhalten. Dieser gemeinschaftliche Sinn des Essens und Trinkens ging aber ab dem späten 4. Jahrhundert. v. Chr. im Zuge vieler kultureller Veränderungen verloren. Durch die Feldzüge Alexanders des Großen kamen Luxusgüter aus Metall, sogar aus Gold und Silber, in Umlauf. Mittelständische Bürger versuchten, den reichen Adel nachzuahmen. Die Kylix wurde vom teureren Skyphos (Trinkbecher) abgelöst und Kratere wurden immer kleiner, damit jede Person ihr eigenes Trinkgefäß hatte. Das luxuriöse Glas faszinierte durch seine Transparenz und durch reiche Farben, Bemalungen mit Figuren kamen ganz aus der Mode. Statt der gemeinschaftlichen Trink-Zeremonie rückte nun der Tafelluxus in den Vordergrund. Das Trinkgefäß wurde zum Statussymbol. Hier siehst du ein antikes Glasgefäß. Vergleiche es mit heutigen Glasgefäßen. Onichoe © M192, Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Christina Kiefer Informationen zum MuseumWillst du noch mehr darüber wissen, wie die Menschen in der Antike gelebt haben? Dann besuch doch mal das Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg. Abbildungsnachweis Titelbild: L886, © Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Christina Kiefer
© Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München, Foto: Renate Kühling, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum Die Aufgaben einer griechischen Frau waren vor 2500 Jahren: Kinder erziehen, kochen, Wasser holen, Wolle verarbeiten, Sklaven ausbilden, die Gräber pflegen und sich um die Erinnerung an die Toten kümmern. Einige dieser Aufgaben gehören (leider) heute noch zum Klischeebild einer Frau. Keinesfalls durften Frauen in der Antike zur Schule oder alleine ins Theater gehen, an Wahlen teilnehmen oder reiten. Aber es gab damals auch schon Frauen, die sich von den meisten anderen unterschieden. Sie hatten besondere Aufgaben in bestimmten Bereichen: Priesterinnen, Dichterinnen, Königinnen und Hetären (Prostituierte, die hoch gebildet und sozial anerkannt waren; oft Begleiterinnen von bekannten Personen des öffentlichen Lebens). Eine sagenumwobene Gruppe von besonders starken Frauen waren in der Antike die Amazonen. Sie galten als außerordentlich mutig und wollten von Männern nichts wissen. Sie ritten auf Pferden, kämpften mit Waffen und taten auch sonst vieles, was im Verständnis der Zeit eigentlich Aufgabe der Männer war. Wir wissen heute nicht, ob es die Amazonen jemals wirklich gab. Vielleicht waren es Frauen, die als Steppenvolk im Norden der heutigen Türkei lebten. Als ihr Stammvater gilt Ares, der „Haudrauf“-Kriegsgott. Gestalte deine eigene Amazonen-Vase Obwohl man nicht weiß, ob es sie wirklich gab, werden auf antiken Vasen oft Amazonen dargestellt. Wie gestaltest du deine Amazonen-Vase? Ziehe die einzelnen Elemente auf die Vase und positioniere sie nach Belieben darauf. Die Aussage des Bildes verändert sich je nachdem, was und wohin du die Elemente setzt. Probiere es aus! Amazonen stehen für Stärke. Feministische Bewegungen greifen heute häufig auf das Bild der Amazone zurück, um sich für die Gleichberechtigung von Mann und Frau einzusetzen. Jede*r von uns hat Stärken, die ganz unterschiedlich sein können. Sie müssen nach unserem heutigen Verständnis allerdings nicht unbedingt mit körperlicher Kraft und Kampfbereitschaft zu tun haben. Was sind denn deine Stärken? Lade dir die Vorlage herunter und gestalte deine ganz persönliche Vase. Vase Pdf-Vorlage Hier hast du zwei Beispiele, an denen du dich orientieren kannst: Vorlage Vase. © Pixabay, Ausgestaltung: Museumspädagogisches Zentrum Vorlage Vase. © Pixabay, Ausgestaltung: Museumspädagogisches Zentrum Nachhaltigkeit Das Bild der Amazone wurde im Laufe der Zeit immer wieder neu interpretiert und genutzt. Feministinnen nutzen es z. B. als Symbol für Stärke und Autonomie. Ein wichtiges Thema ist dabei die Geschlechtergleichheit (Ziel 5) und das Hinterfragen von Rollenzuschreibungen, um in Frieden und Gerechtigkeit leben zu können (Ziel 16). Passende Beiräge auf XponatTonkrug, Dekonstruktion, Collage Passende MPZ-FührungFrauen in der Antike (MS, RS, GYM, BS) Informationen zum MuseumVasen, worauf Amazonen und ihre Geschichten abgebildet sind findest du in der Staatlichen Antikensammlung in München. Schau vorbei! Abbildungsnachweis Titelbild: © Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München. Foto: Renate Kühling, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum
Ein Schönheitswettbewerb unter Göttinnen, eine Entführung, ein hölzernes Pferd, das es in sich hat, und die abenteuerliche Irrfahrt des Odysseus: In der antiken Mythologie ranken sich viele spannende, aber nicht immer „ehrenhafte“ Geschichten um den Trojanischen Krieg. Schönheitswettbewerb mit Folgen Drei Frauen - die Göttinnen Hera, Athena und Aphrodite - streiten sich um einen Apfel. Nicht um irgendeine Frucht, sondern um einen goldenen Apfel, der als Siegespreis für die Schönste unter den Damen vorgesehen ist. Kein Wunder, dass die drei mit harten Bandagen und nicht immer mit fairen Mitteln kämpfen. Aphrodite zum Beispiel versucht es mit Bestechung des Kampfrichters: Wenn Paris, der Sohn des trojanischen Königs Priamos, Aphrodite zur Siegerin kürt, dann erhält er als Belohnung die schöne Helena, auf die er schon lange ein Auge geworfen hat. Paris lässt sich auf den unehrenhaften Handel ein, doch es stellt sich heraus, dass Aphrodite den Königssohn mit falschen Versprechungen gelockt hat: Helena ist bereits Menelaos, dem König von Sparta, versprochen. Um sie für sich zu gewinnen, muss Paris erneut zu unfairen Mitteln greifen: Er entführt die Schöne kurzerhand nach Troja – und mit diesem Kidnapping beginnt der Trojanische Krieg. Beide Kriegsparteien sind etwa gleich stark. Das griechische Heer, angeführt von Agamemnon, soll Helena wieder zurückholen. Auf seiner Seite stehen die Helden Achilles und Odysseus, unterstützt von den Göttinnen Hera und Athena. Auf trojanischer Seite dagegen kämpften der heldenhafte Hektor sowie Aeneas, der Sohn der Göttin Aphrodite, die zusammen mit Apollon auch im Krieg mitmischt. Die Bemalung auf folgender Vase zeigt eine Szene vor Beginn des Trojanischen Kriegs. Schau sie dir genau an und überlege um welches Ereignis es sich handelt. Zankapfel © Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Christina Kiefer. Helden oder Betrüger? Laut der antiken Mythologie gab es im Krieg ungeschriebene Gesetze und Prinzipien, an die sich alle beteiligten Personen halten mussten. So wurde grundsätzlich von Männern erwartet, dass sie im Falle einer Niederlage heldenhaft ihr Leben opferten anstatt zu fliehen und damit ihr Leben zu retten. Als ein solch „ehrenwerter“ Krieger galt zum Beispiel Achilles: Er handelte entschlossen, hielt sich streng an die Vorschriften und war daher letztlich auch erfolgreich. Daher folgten ihm seine Männer bedingungslos. Odysseus hingegen, ein Gefährte Achilles, handelte oft listig und betrügerisch. Das führte ihn zwar auch zum Erfolg, kam aber bei seinen Gefolgsleuten nicht immer gut an. Der Held büßte dadurch etwas von seinem Ruhm ein. Aber auch die Trojaner handelten nicht immer ehrenhaft. Paris zum Beispiel hatte mit seinem Konkurrenten Menelaos ausgemacht, dass ein Zweikampf darüber entscheiden solle, wer Helena zur Frau bekäme. Doch der Kampf entwickelte sich für Paris sehr ungünstig, so dass die Göttin Aphrodite einschreiten musste, um Paris zu retten. Sowohl Paris‘ Verbündeter Hektor als auch die Griechen akzeptierten diesen unfairen und unehrenhaften Sieg jedoch nicht. Der Krieg ging daher in die nächste Runde… Die folgende Szene zeigt sowohl das Paar Helena und Paris als auch Hektor und seine Frau Andromache. Aber wer ist wer? Tipp: Helena ist enttäuscht; Paris trägt Flügelschuhe, die ihn besonders flink (aber auch flüchtig) machen; Hektor ist schwer bewaffnet; Andromache ist stolz auf ihn. Wer zuletzt lacht… Doch am Ende war es wieder ein Betrug, durch den nach zehn Jahren der Krieg beendet wurde: Nach langer erfolgloser Belagerung Trojas stellten die Griechen den Trojanern ein riesiges hölzernes Pferd vors Stadttor und gaben es als „Friedensangebot“ aus. Die Trojaner fielen auf die von Odysseus ersonnene List herein und zogen das Pferd in die Stadt. Sie wollten es der Göttin Athena weihen, um von ihr geschützt zu werden. In Wirklichkeit versteckten sich in dem Pferd jedoch griechische Soldaten, die in der Nacht herauskamen und die Stadttore für die griechischen Truppen öffneten. Damit war der Krieg entschieden und Trojas Schicksal besiegelt. Aeneas Flucht © Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Peter Neckermann. Als einziger Trojaner konnte Aeneas aus der brennenden Stadt fliehen. Auf der Abbildung ist zu erkennen, dass er mit seinem Vater und seinem Sohn flüchtete. Und wer weiß, ob es die Stadt Rom und das mächtige römische Weltreich ohne Aeneas je gegeben hätte. Seine Nachkommen sollen der Sage nach nämlich Rom gegründet haben… Obwohl der Trojanische Krieg der antiken Mythologie entstammt, steckt doch in den sagenhaften Abenteuern von Paris, Odysseus & Co. auch vieles, was bis heute gilt: Kriege werden nie ganz „ehrenwert“ geführt, sie sind kein Vergnügen. Auch in Troja blieben am Ende eine vollkommen zerstörte Stadt und viele getötete oder heimatlos umherirrende Menschen. Daraus gelernt hat man bis heute leider wenig. – Überleg du dir einmal, was die Menschen aus dem Trojanischen Krieg lernen könnten… Informationen zum MuseumDu willst mehr über die Helden Griechenlands erfahren? Dann besuch doch mal das Martin von Wagner Museum in Würzburg oder orientiere dich hier: Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg Abbildungsnachweis Titelbild: Achilles gegen Hektor © ZA63, Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Peter Neckermann.
Musik hat die Menschen schon immer begleitet. Auch Fundstücke und Texte aus der griechischen und römischen Antike zeigen, wie wichtig Musik zu dieser Zeit war. Leider sind heute fast keine originalen antiken Instrumente mehr erhalten. Daher wissen wir nicht sicher, wie die Musik damals geklungen hat. Auf Vasen sind häufig Musikinstrumente abgebildet. Sie erzählen uns, zu welchen Anlässen Musik gespielt wurde und von wem. Sie lassen außerdem erahnen, welche Stimmung die Musik vermittelt hat und wie dazu getanzt wurde. Musik in jeder Lebenslage Verschiedenste Ereignisse wurden in der Antike musikalisch untermalt. Besonders wohlhabende Menschen in Griechenland hatten häufig musizierende Sklaven oder spielten selbst ein Instrument. Auch Frauen blieben nicht von der Musikkultur ausgeschlossen, sondern musizierten daheim, denn das wurde als Teil der künstlerischen Bildung gesehen. Aber auch in der Öffentlichkeit spielte Musik eine große Rolle. Sie durfte zum Beispiel nicht fehlen auf Hochzeiten, beim sportlichen Fünfkampf, dem Pentathlon, und auf vielen anderen Festen. Beim Symposion (Trinkgelage) wurde den Gästen etwas auf Blasinstrumenten wie dem Doppelaulos (doppelte Holzklarinette) oder auf Saiteninstrumenten wie der Kithara vorgespielt. Trompeten und Hörner wurden unter anderem im Krieg verwendet. Mit ihnen ließen sich Signale über weite Strecken hörbar machen. Im Theater dagegen waren vor allem der Chor und die Tänzer von großer Bedeutung. Diskuswerfer und Weitspringer, © L204, Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Peter Neckermann. Genau wie heute löste Musik auch schon früher emotionale Wirkungen aus. Die griechisch-römische antike Musik soll einfach gebaut und fröhlich gewesen sein - vielleicht so ähnlich wie ein Großteil unserer heutigen Pop-Musik. Hörst du auch manchmal Musik beim Lernen oder zum Entspannen? Ähnlich war es vermutlich auch in der Antike. Damals glaubte man sogar, die Menschen könnten durch die Musik die Grenzen zur göttlichen Welt überschreiten. So beeinflussten die Götter und die Menschen sich gegenseitig mit Hilfe von Musik. Das zeigt sich besonders bei dem mythischen Sänger Orpheus. Der bekannteste Musiker der Antike wird häufig mit einer Lyra, einem kleinen Saiteninstrument zum Zupfen, dargestellt. Seine musikalischen Fähigkeiten galten als magisch: Er schaffte es, selbst die Götter der Unterwelt durch sein Spiel zu bewegen. Diese gestatteten ihm daraufhin, seine eigentlich tote Frau Eurydike in die Welt der Lebenden zurückzuholen. Musik als Mordmotiv Mit seiner Musik konnte Orpheus aber nicht nur Menschen „verzaubern“, sondern sie auch ablenken, betören und stören. Laut der griechischen Mythologie spielte er zum Beispiel auch für Krieger, die dadurch nicht mehr mit voller Aufmerksamkeit ihre militärischen Aufgaben und Pflichten erfüllten. Vor allem den Frauen der Krieger gefiel diese Wirkung von Orpheus Musik nicht. Sie wollten, wie das in der Antike üblich war, von ihren Männern beschützt werden. Spätestens als Orpheus seine Frau Eurydike endgültig an die Unterwelt verlor, weil er sich seinen Emotionen hingegeben und zu ihr umgedreht hatte, galt er nach griechischer Auffassung als unmännlich oder sogar als Frauenfeind. Dass er sich anschließend jungen Männern zuwandte, verstärkte die Ablehnung des mythischen Sängers. Die Frauen wurden wütend, fielen ganz aus der ihnen in der Antike zugewiesenen Rolle, bewaffneten sich und töteten den Lyraspieler eigenhändig. Du siehst: Musik kann auch ganz schön gefährlich sein. In diesem Fall lieferte sie sogar ein Mord-Motiv! Orpheus Tod, L534, © Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Christina Kiefer. Informationen zum MuseumWenn du mehr über die Musik in der Antike erfahren möchtest, schau doch mal in Würzburg im Martin von Wagner Museum vorbei, schneller geht es hier: Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg Abbildungsnachweis Titelbild: Musizierende Frauen © L521, Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Christina Kiefer
Für den Klimaschutz fand im Juni 2021 das Münchner Stadtradeln statt und das MPZ war dabei. Wir nutzten die Gelegenheit und starteten anlässlich der Aktion die MPZ-Museumsradltouren mit unserem MPZ-Lastenrad.Bei der aktuellen Tour geht es durch König Ludwigs I. „Isar-Athen“ auf den Spuren der Antike. Alessandra führt uns von der Bavaria auf der Theresienwiese quer durch München über das Siegestor zum Königsplatz. Einen besonderen Zwischenstopp gibt es in der Glyptothek, wo schließlich die Büste des Königs selbst neben vielen anderen Berühmtheiten zu bestaunen ist. Zu sehen gibt es das Video auch auf Instagram. Und wir radeln weiter – durch die Natur und durch die Museumslandschaft Münchens – vorbei am Deutschen Museum, dem Museum Fünf Kontinente, den Pinakotheken, dem Lenbachhaus, der Glyptothek und, und, und ... Musik im Film von Musicfox Möchtest Du mehr über die Antike erfahren? Dann klicke HIER. STADTRADELN Bei der jährlichen, bundesweiten Aktion geht es darum, 21 Tage lang privat und beruflich möglichst viele Kilometer klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. So soll gemeinsam ein Zeichen gesetzt werden für mehr Umweltschutz, mehr Radförderung und mehr Lebensqualität in den Kommunen. Mitmachen können alle, die in einer teilnehmenden Kommune wohnen, arbeiten, in einem Verein tätig sind oder eine (Hoch-)Schule besuchen. Unter www.stadtradeln.de kann man sich registrieren, einem bereits vorhandenen Team der Kommune beitreten oder ein eigenes Team gründen. Informationen zu den Museen Die Glyptothek am Königsplatz in München ist in der ganzen Welt berühmt. Warum? Dort siehst du ganz besondere antike Ausstellungsstücke aus Griechenland und Rom. Alle sind aus Marmor. Und: Es ist das älteste öffentliche Museum in München. Möchtest du mehr über die antiken Götter erfahren? Dann versuche doch unser Memo dazu. Abbildungsnachweis Titelbild: Filmstils #MPZradelt – Isar-Athen © Museumspädagogisches Zentrum
Für den Klimaschutz fand im Mai 2022 das Münchner Stadtradeln statt und das MPZ war wieder dabei. Wir nutzten die Gelegenheit und starteten während der Aktion einige „Museumsradltouren“ mit unserem MPZ-Lastenrad. In kleinen Videos gaben wir Tipps zu vielseitigen Museumsausflügen, günstigen Eintritten, spannenden Ausstellungen – und das alles mit dem Fahrrad! Zu finden sind die MPZ-Museumsradltouren auch als Reels auf unserem Instagram-Account und unter dem Hashtag #MPZradelt. Montags geöffnet Mittelalter in München Maximal 1 Euro Eintritt Filme „#MPZradelt – Münchner Stadtradeln – MPZ-Museumsradltouren“ © Museumspädagogisches Zentrum (MPZ), Musik im Film von Musicfox Und wir radeln weiter – durch die Natur und durch die Museumslandschaft Münchens – vorbei am Deutschen Museum, dem Museum Fünf Kontinente, den Pinakotheken, dem Lenbachhaus und, und, und … STADTRADELN Bei der jährlichen, bundesweiten Aktion geht es darum, 21 Tage lang privat und beruflich möglichst viele Kilometer klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. So soll gemeinsam ein Zeichen gesetzt werden für mehr Klimaschutz, mehr Radförderung und mehr Lebensqualität in den Kommunen. Mitmachen können alle, die in einer teilnehmenden Kommune wohnen, arbeiten, in einem Verein tätig sind oder eine (Hoch-)Schule besuchen. Unter www.stadtradeln.de können sich alle Teilnehmenden registrieren, einem bereits vorhandenen Team der Kommune beitreten oder ein eigenes Team gründen. Mehr Infos über das Münchner Stadtradeln gibt es hier: www.stadtradeln.de/muenchen NACHHALTIGKEIT 17ziele.de 17ziele.de Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten (Ziel 11) und umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seinen Auswirkungen ergreifen (Ziel 13), sind zwei der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen! Abbildungsnachweis Titelbild: Filmstills: „#MPZradelt – Münchner Stadtradeln – MPZ-Museumsradltouren“ © Museumspädagogisches Zentrum (MPZ)
Pia und Ulrich schauen sich eine Darstellung des berühmten Herrschers Julius Caesar ganz genau an und entschlüsseln eine über 2000 Jahre alte Münze, die er in Auftrag gegeben hat. Dabei wird klar: Macht wird mithilfe von Bildern demonstriert und gefestigt. Und die Römer nutzten dafür schon damals Methoden, die auch heute noch eingesetzt werden.Ganz nebenbei ist eine merkwürdige Trompete zu hören – und das Geheimnis um die Kaisersemmel wird natürlich auch gelüftet. Der Film ist der Auftakt zur Reihe „Antike in Gold und Gips“ – eine Kooperation des Museums für Abgüsse Klassischer Bildwerke, der Staatlichen Münzsammlung München und des Museumspädagogischen Zentrums. Die großen, beeindruckenden Statuen des Museums für Abgüsse Klassischer Bildwerke ergänzen perfekt die feinen, aussagekräftigen Münzbilder der Staatlichen Münzsammlung. Das Museumspädagogische Zentrum garantiert mit seiner langjährigen museumspädagogischen Erfahrung und Kompetenz für eine zielgruppenorientierte Umsetzung des Themas. Passender Beitrag auf XponatBüste, Münze Passende MPZ-Online-Veranstaltung MusPad: Antike Porträts und ihre Botschaften (MS ab Jgst. 8, RS ab Jgst. 8, GYM ab Jgst. 8) Passende MPZ-Online-MaterialienCaesar, der Elefant und der Bürgerkrieg (MS ab Jgst. 6, RS ab Jgst. 6, GYM ab Jgst. 6, BS) Passende MPZ-Führung Porträts der Mächtigen – die Selbstdarstellung römischer Herrscher (MS, RS, GYM) Informationen zu den Museen Das Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke zeigt originalgetreu abgeformte Skulpturen der griechischen und römischen Antike vom 7. Jahrhundert vor Christus bis zum 5. Jahrhundert nach Christus. Die Münzsammlung liegt in der Residenz. Dort finden wir alles was mit Geld zu tun hat, Münzen, Geldscheine, Kreditkarten und auch Medaillen aus den letzten 2600 Jahren. Abbildungsnachweis Titelbild: Ausschnitt aus dem Film „Caesar und die Macht der Bilder“. © Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, Staatliche Münzsammlung und Museumspädagogisches Zentrum, Film: Matthias Ring
Schau dir das Bild an: Wie gefällt dir diese Landschaft? Hättest du Lust, dort zu leben? © Staatliche Antikensammlungen München Das Bild zeigt eine Hügellandschaft in der Toskana. Vielleicht hast du dort schon einmal Urlaub gemacht. Dann hast du dich auf uraltem Etruskerland befunden. Denn von der römischen Bezeichnung „Tusci“ für das Volk der Etrusker leitet sich die Bezeichnung „Toskana“ ab. Das Gebiet der Etrusker reichte aber weit über die Toskana hinaus. In ihrer Blütezeit im 7. und 6. Jahrhundert vor Christus herrschten sie von der Po-Ebene in Norditalien bis südlich von Neapel. Spuren ihrer Kultur finden wir aber über einen sehr viel längeren Zeitraum hinweg, vom 9. bis zum 1. Jahrhundert vor Christus. A4H9J9 Cerveteri Lazio Italy The Etruscan archaeological site of the Necropolis of Banditaccia DAS VOLK DER ETRUSKER Die Etrusker waren ein geheimnisvolles Volk. Noch heute wissen wir nicht, woher sie kamen. Lebten sie schon immer in Mittelitalien und waren also „Eingeborene“? Oder sind sie aus Kleinasien eingewandert? Heute neigen die Wissenschaftler zu der Annahme, dass die Etrusker hervorgegangen sind aus einer Verbindung von bereits in Mittelitalien ansässigen Völkern und Einwanderern aus dem Osten. Es gibt zahlreiche etruskische Inschriften. Doch die Sprache können wir zwar lesen, aber nicht verstehen. Dadurch bleiben viele Fragen offen. Was wir von den Etruskern wissen, haben wir aus den vielen Grabfunden abgeleitet, die wir kennen. Die Etrusker bauten nämliche riesige Grabhügel für ihre Toten und bestatteten sie mit reichen Beigaben. Die Staatlichen Antikensammlungen in München besitzen eine sehr große Sammlung von etruskischen Funden, die du dir im Museum anschauen kannst. SCHMUCKSTÜCKE Dabei fallen die wunderschönen Schmuckstücke aus Gold auf. Gold gab es in der Toskana kaum. Aber es gab Eisen, das die Etrusker gegen Gold tauschen konnten. Sehr schnell lernten sie, mit dem Werkstoff Gold umzugehen, und wurden vor über 2500 Jahren die größten Meister der Goldschmiedekunst, vor allem dank einer ganz besonderen Technik: Sie schmolzen Gold zu winzig kleinen Kügelchen, dem Granulat, und löteten diese auf geformte Goldbleche. Dabei schafften sie es, dass die Goldkügelchen nicht zerliefen. Zwischen den Granulatkügelchen brachten sie hauchdünne Fäden aus Golddraht an, das Filigran. Die feinsten dieser Drähte sind weniger als einen Millimeter dünn – eine ungeheure Leistung in dieser Zeit ohne Lupen und andere moderne Hilfsmittel! Etruskischer Schmuck In der Vergrößerung kannst du die winzigen Kügelchen (Granulat) und feinen Drähte (Filigran) aus Gold gut erkennen. Manche Schmuckstücke waren auch mit kleinen Tieren verziert. © Staatliche Antikensammlungen München, Foto: Renate Kühling GESTALTE DEIN EIGENES SCHMUCKSTÜCK Hast du Lust, dein eigenes Schmuckstück zu kreieren? Die Anleitung hilft dir dabei. Vorlagen-für-Prägung-AnhängerHerunterladen Wenn du keine Goldfolie zu Hause hast (vielleicht noch vom letzten Weihnachten), kannst du auch die Metalldeckel von Joghurt- oder Quarkbechern benutzen. Und statt Perlen kannst du Alufolie zu Kugeln drehen und mit einer Nadel durchstechen. Achte darauf, dass die Prägung mit den Erhebungen immer die Vorderseite bildet. So kannst du Granulat und Filigran nachbilden. Passendes FreizeitangebotAußerdem kannst du auch deinen Geburtstag mit den Etruskern feiern: Das MPZ bietet einen Geburtstag für Kinder und Jugendliche an: Zeit zum Glücklichsein – zu Gast bei einem etruskischen Gelage. Informationen zum MuseumMöchtest du noch mehr über die Etrusker erfahren? Dann komm doch in die Staatlichen Antikensammlungen in München. Dort kannst du dir neben etruskischen Schmuckstücken noch viele weitere spannende Funde ansehen, die dir etwas über dieses rätselhafte Volk verraten. Damit du den Geheimnissen der Etrusker auf die Spur kommst, haben wir vom MPZ einige Entdecker-Blätter für dich gemacht. Hier kannst du sie herunterladen. Drucke sie aus und mache dich im Museum auf die Suche. Entdecker-BlätterHerunterladen Abbildungsnachweis Titelbild: © Staatliche Antikensammlungen München, Foto: Renate Kühling (Ausschnitt)
Die Römer sind unter uns! Psst! Hallo Detektive!! Die Römer sind unter uns! Wo? Wenn du digital auf vielen Kanälen unterwegs bist, dann sind sie schon da … Warum? © Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, Foto: R. Hessing Ganz einfach: Die Römer eroberten vor etwa 2000 Jahren viele Gebiete und brachten Wörter mit, die wir auch heute noch in unseren europäischen Sprachen wiederfinden. Auch im Deutschen. Die Sprache der Römer war lateinisch. © Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, Foto: R. Hessing Sogar viele Bezeichnungen für ganz moderne Dinge, die die Römer noch gar nicht kannten, kommen aus dem Lateinischen: Detektiv z.B von detegere = aufdecken. Digital heißt in Ziffern umgesetzt. Lange bevor es Rechenmaschinen gab, rechnete man nämlich mit den Fingern = digiti. Und das Wort Kanal entstand aus cannula = das Röhrchen. Schau dir die Frisuren auf den beiden Bildern an. Sie sind aufwändig gestaltet. In der Antike war dazu eine Brennschere notwendig. Daher kommt das Wort Frisur: frigere heißt braten, rösten. Heute benutzen wir elektrische Lockenstäbe und Glätteisen. Beide Figuren (von lateinisch figura) findest du im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke. Die Abgüsse dort sind aus Gips. Das lateinische Wort dafür ist gypsum. Das stammt ursprünglich vom griechischen gypsos. Auf geht’s, Detektiv! Decke auf, wo sich die Römer noch in unserer Sprache versteckt halten. Du wirst staunen, wo sie mit ihrer Sprache noch unter uns sind. Schau dir die Bilder an und klicke auf umdrehen. Mehr aus unserer Reihe Sprache verbindet Im Buch „Die Römer bei uns“ erfährst du noch mehr über das Leben der Römer in Deutschland. Informationen zum MuseumWer sind die beiden Figuren mit den schönen Frisuren? Das erfährst du in unseren Memospielen oder du besuchst sie direkt im Museum für Abgüsse klassischer Bildwerke! Und hier gibt's MPZ-Informationen zum Museumsbesuch. Abbildungsnachweis Titelbild: © Museumspädagogisches Zentrum, Illustration: Georg Schatz