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Lenbachhaus

Tierisch … Henne, Hahn und Ei
Carl Wilhelm Freiherr von Heideck, Haus in Athen (Ausschnitt),
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Museen sammeln. Das ist zumindest eine der Aufgaben, die Museen haben. Dabei sind Museen oft spezialisiert – beispielsweise auf Gemälde oder Skulpturen, Gefäße der Antike oder archäologische Fundstücke, Maschinen, Spielzeug oder Fingerhüte, Fotografien, Tierknochen oder Steine und vieles andere mehr. Allein in Bayern gibt es über 1300 Museen! Und trotz der Verschiedenartigkeit der Kostbarkeiten, die in den einzelnen Museen gesammelt werden, finden sich manche Motive und Themen immer wieder. Und zwar in ganz unterschiedlichen Museen. Hühner gesucht! Sabine hat eine besondere Leidenschaft für Hühner – lebende Hühner. Immerhin zählen Hühner zu den häufigsten Haustieren! Deshalb haben wir uns in einigen Museen und deren Online-Sammlungen auf die Suche gemacht, ob auch dort wohl Sabines Lieblingstiere zu finden sind. Und wir haben jede Menge entdeckt! Hennen, Hähne, Küken …So finden sich Hühner auf zahllosen Gemälden, in ihren typischen Bewegungen und mit wunderbar schillerndem Gefieder gemalt. In manch einem Bild spielen sie die Hauptrolle, sie dienen zur Belebung einer ländlichen Szene oder tummeln sich an den Nebenschauplätzen in weihnachtlichen Krippen. Manchmal sind sie auch Teil eines Stilllebens, liegen hier – oft bereits gerupft – fertig zur Zubereitung in der Küche auf dem Tisch. Und schon fällt uns die Hühnerbraterei auf dem Oktoberfest ein. – Ein Foto davon aus dem Jahr 1921 gibt es im Münchner Stadtmuseum. Wenn du auf die Bilder klickst, vergrößern sie sich. In einer Ölskizze festgehalten Genial beobachtet und meisterhaft realistisch gemalt, lange bevor Fotos eine Hilfe hätten sein können Eine sogenannte „Kraienköppe“ – das ist eine besondere Hühnerrasse – ist auch dabei … mehr zu diesem Gemälde. Lebloses zum Stillleben angeordnet Unterm Tisch und auf dem Spieß … Zur Duftwolke des Münchner Oktoberfestes gehören Brathendl einfach dazu von links nach rechts: Hubert von Heyden, Henne mit zwei Küken (Studie), um 1897, Öl auf Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0; Melchior d' Hondecoeter, Hühnerhof, Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sammlungsbestand Alte Pinakothek (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0; Jacob Jordaens, Der Satyr beim Bauern, um 1620/21, Leinwand auf Eichenholz aufgezogen, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0; Carl Schuch, Stillleben mit gerupftem Huhn, um 1885, Öl auf Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sammlungsbestand Neue Pinakothek (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0; Rundkrippe mit Verkündigung an die Hirten, Anbetung und volkstümlichen Szenen (Ausschnitt), Neapel 2. Hälfte 18. Jahrhundert © Bayerisches Nationalmuseum München; Philipp Kester, Münchner Oktoberfest – Hühnerbraterei, 1921, Fotografie, Gelatineentwicklungspapier, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie, Archiv Kester (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0 Ein gebratenes Hendl gibt es aber auch in dem Gemälde „Schlaraffenland“ aus dem 16. Jahrhundert von Pieter Bruegel d. Ä. zu sehen. Es hat die gleichnamige Geschichte von Hans Sachs zum Thema. Im Schlaraffenland, so heißt es hier, flögen gebratene Hühner herum und den Faulen sogar direkt in den Mund. – Bei Bruegel liegt allerdings das gebratene Huhn nur auf dem Tisch. Pieter Bruegel d. Ä., Das Schlaraffenland, 1567, Eichenholz, 51,5 x 78,3 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 Krähen, picken, gackern ... Die alten Griechen waren vom Kampfverhalten der Hähne fasziniert, die ihre Rivalen aus dem Revier vertreiben. Deshalb sind Hahnenkämpfe sogar auf Vasen der Antike abgebildet. von links nach rechts: Vase mit Hahnenkampfszene, Bandschale des Tleson-Malers, Ton, 550-530 v. Chr., aus Athen, gefunden in Tarent. Staatliche Antikensammlungen, München Foto: © Renate Kühling, Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek; Ernst Andreas Rauch, Goldener Hahn (7), 1958, München, Borstei, Foto: © Museumspädagogisches Zentrum; Hühner im Freilichtmuseum, Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee © Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee; Hubert van Heyden, Geflügelhof, um 1900, Öl auf Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen (nicht ausgestellt) CC BY-SA 4.0 Dass aber Hähne nicht nur kampflustig sind, sondern auch Frieden stiften können, zeigt sich in der Münchner Borstei: Dort steht auf einem Sockel ein goldener Hahn, der an Alexander Puschkins „Märchen vom goldenen Hahn“ erinnern könnte. Es handelt davon, dass Hühner vor nahenden Feinden warnen. Denn sie können über ihre Füße Schwingungen im Boden spüren. Richtig Leben bringen Hühner in manch ein Freilichtmuseum. Dort kannst du sie beobachten beim Gackern, Picken und Sandbaden. Aufgeregte Hühner © Museumspädagogisches Zentrum Denn seit den alten Römern gehörten Hühner über Jahrhunderte zu einem Garten dazu und trugen so zur Ernährung der Bevölkerung direkt vor Ort bei. Ei, Ei ... Zugegeben: Auf unserer Suche haben wir auch manchmal um die Ecke gedacht. Denn welche Rolle spielen denn Hühnereier für uns? Wir essen Eier hart- oder weichgekocht – im Schlaraffenland würden wir sie direkt aus der laufenden Schale löffeln –, wir braten Spiegeleier, backen mit Eiern Kuchen oder stellen damit Nudeln her. Durchschnittlich isst jede(r) Deutsche pro Jahr etwa 230 Eier! – Grund genug, einmal darauf zu achten, wo die Eier herkommen, wie die Hennen leben und wo sie für uns die Eier legen!Doch aus Ei lässt sich noch viel mehr herstellen. Farbe zum Beispiel. Wird Farbpigment mit Ei angerührt, erhält man sogenannte Tempera. Wie wunderbar diese zarten Farben auch noch nach fast 600 Jahren strahlen, kannst du in der Alten Pinakothek bewundern: Fra Filippo Lippi, Verkündigung Mariae, um 1443/45, Tempera auf Pappelholz, 205,8 x 187,9 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 Aber auch in der Impfstoffherstellung spielt Hühnereiweiß eine wichtige Rolle. Wir sind sicher: Auch hierzu gibt es in einem Museum, das sich mit Medizingeschichte auseinandersetzt, ein passendes Exponat. Hühnergötter, Deutsches Meeresmuseum Stralsund, Foto: © Jan-Peter Reichert, Deutsches Meeresmuseum Und übrigens: Damit die Hühner im Stall gut geschützt sind und gut legen, wurden mancherorts „Hühnergötter“ aufgehängt. So werden Feuersteine genannt, bei denen im Meer Kalkeinschlüsse ausgewaschen wurden, so dass ein Loch entstand. Solche Steine findest du an Nord- und Ostsee oder zum Beispiel auch im Deutschen Meeresmuseum in Stralsund. Entwirf deine Hühner-Ausstellung im Modell! Stell dir vor, du planst – als Ausstellungs-Kurator*in – eine Sonderausstellung zum Thema Hühner. Überlege dir, welche Objekte aus welchen Museen du gerne ausstellen würdest. Welche Themen möchtest du in deiner Ausstellung behandeln, was den Besuchern mitteilen?Stöbere in Ausstellungskatalogen oder Online-Sammlungen verschiedener Museen, schau dich bei Museumsbesuchen, im Stadtraum oder in der Wohnung um. Was könnte zum Thema Hühner passen?Du brauchst:• Papier• Karton• Knetmasse oder Schokoeiereinwickelmetallfolie• Stifte, Schere, Klebeband• Schuhkarton(s), dein Puppenhaus, falls du dieses hierfür verwenden darfst, oder Ähnliches So geht’s:• Dein Puppenhaus oder der Schuhkarton dienen dir als Ausstellungsräume im Miniformat. Überlege, wie groß deine Exponate im Modell werden dürfen, damit sie in diese „Räume“ passen.• Fertige entsprechend kleine Zeichnungen von den Exponaten an, male Rahmen darum und schneide sie aus.• Forme dreidimensionale Exponate – Skulpturen zum Beispiel – als kleine Figuren aus Knetmasse. Bau einen kleinen Sockel aus Karton dazu.• Sortiere deine „Exponate“ nach Themen.• Nutze dein Puppenhaus oder einen Schuhkarton, um deine Ausstellung aufzubauen.• Probiere aus, ob an mancher Wand ein Hintergrund aus farbigem Papier gut wäre.• Jetzt brauchst du nur noch Publikum. Lade dazu Spielfiguren in deine Ausstellung ein! Ausstellungsaufbau im Schuhkarton. Mit Skizzen nach Pablo Picasso, Jacobus (Jacomo) Victors, Philipp Kester, Pieter Bruegel d. Ä. und Mario Sala, Bozetto nach Ernst Andreas Rauch © Museumspädagogisches Zentrum Noch mehr entdeckt? Noch viel mehr Exponate rund um das Thema Hühner sind in den verschiedensten Museen zu finden! In Kunstmuseen, Medizinhistorischen Sammlungen und, und, und … Teile deine Entdeckungen auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag #MPZtierisch. Aber Vorsicht! Nicht alle Objekte in Museen dürfen einfach fotografiert werden! Mach also auch mal eine Skizze oder sende eine Textnachricht. TIPP: Genug über Hühner erfahren? Dann mach dich bei deinem nächsten Museumsbesuch mal auf die Suche nach deinem persönlichen Lieblingstier und lass dich anregen, so jede Menge Neues über dieses Tier herauszufinden! MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Vom Haustier bis zum Fabelwesen – Tierdarstellungen in der Kunst (GYM bis Jgst. 11, MS, RS) Passende MPZ-FührungGeflügelte Drachen, zahme Löwen oder die Kuh im "Wohnzimmer". Tiere auf Bildern in der Alten Pinakothek (Horte, MS bis Jgst. 6, RS bis Jgst. 6, GYM bis Jgst. 6, FöS, GS)Welche Krippe ist die schönste? – Die Krippensammlung des Bayerischen Nationalmuseums (Horte, GS) Informationen zum MuseumDie hier vorgestellten Hühner stammen aus diesen Museen: Alte Pinakothek, Bayerisches Nationalmuseum, Deutsches Meeresmuseum, Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee, Münchner Stadtmuseum, Staatliche Antikensammlungen, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau. Mit dem Museumsportal findest du Museen in deiner Nähe. Abbildungsnachweis Titelbild: Carl Wilhelm Freiherr von Heideck, Haus in Athen (Ausschnitt), 1838, Leinwand, 69 x 47 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München (nicht ausgestellt), URL: https://www.lenbachhaus.de/entdecken/sammlung-online/detail/haus-in-athen-30016533, CC BY-SA 4.0

Upcycling! Alte Meister >< Moderne
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Inspirationsquelle: Madame de Pompadour aus der Alten Pinakothek "Alte Meister" nennt man die Künstler, die die Gemälde aus Mittelalter, Renaissance oder Barock geschaffen haben. Ihre Werke sind hunderte von Jahren alt und faszinieren uns doch bis heute! Ein solches Gemälde kannst du hier sehen. Gestatten, Madame de Pompadour (1721 – 1764)! Sie war eine der Modeikonen des Spätbarock, lebte am französischen Hof und war dort die einflussreichste Frau unter König Ludwig XV.   François Boucher (1703 – 1770) hat sie sogar mehrmals gemalt. Eines dieser Porträts hängt in der Alten Pinakothek – an sehr prominenter Stelle, direkt in der Flucht des großen Mittelgangs. Boucher hat in diesem Bild jede Menge Dinge versteckt, die dir etwas über die Porträtierte verraten: Sie war gebildet, konnte lesen und schreiben, zeichnen, singen und vieles mehr. Und sie interessierte sich sehr für Mode. Hier trägt sie ein üppig geschmücktes Kleid aus feinster Seide. François Boucher, Madame de Pompadour, 1756, Leinwand, 205 x 161 cm, Bayerisches Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 Sieh dir einmal diese COLLAGE aus bunt glitzernden Metallfolienstücken von Alexander Sacharoff (1886 – 1963) aus dem Depot des Lenbachhauses an! Er gilt als einer der bedeutendsten Tänzer und war mit den Künstlern rund um den Blauen Reiter befreundet. Auch er nutzte alte Gemälde, um daraus Ideen für seinen Tanz zu entwickeln. Alexander Sacharoff, Pavane Fantastique, um 1916/17, Collage, 55 cm x 44 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München. © Deutsches Tanzarchiv Köln Entwirf ein Kleid, das Madame de Pompadour gefallen hätte! Du kannst Madame de Pompadour und Sacharoffs Collage als Inspiration für deine eigene Modekreation nutzen! So könnte das aussehen: Collage. © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Rosalie Werkmeister Nutze dazu glitzernde Folien, in denen Schokoosterhasen, Nikoläuse oder Bonbons eingepackt waren, gebrauchtes Geschenkpapier, Taschentuchverpackungen, schimmernde Stoffreste oder was dir sonst so glänzendes unterkommt.Zeichne erst einen Umriss des Kleides oder verwende die Skizze HIER, die du zweimal ausschneidest. Eine verwendest du als Untergrund zum Bekleben. Die zweite, um die Größe der Folienstücke abzumessen.Schneide kleine Folienteile aus, die du zu einem Kleid im Stil des Spätbarock zusammenklebst. So entsteht der Eindruck von Stoffmassen, Rüschen und Schleifen. Ein Tipp zum Kleben der kleinen Folienteile: Drücke etwas Flüssigkleber auf ein Papier und ziehe vorsichtig am besten mit einer Pinzette die kleinen Folienteile darüber.Deinen Entwurf kannst du rahmen oder in deinem MPZ-Album auf eine farblich passende Seite kleben. Teile deine Collage auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag #MPZupcycling. Mehr aus unserer Reihe "Upcycling! Mode – Kunst – Design – Musik" Informationen zu den MuseenAuf der Internetseite des Museums Alte Pinakothek kannst du dir einmal anschauen, was es dort alles zu sehen gibt: In der Online-Sammlung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen ist Bouchers Gemälde noch genauer zu sehen. Über Google Arts & Culture siehst du die Madame de Pompadour an ihrem angestammten Platz im Museum und kannst dich weiter im Haus umschauen.Tipp: Wenn du im Suchfeld der Onlinesammlung des Lenbachhauses Sacharoff eingibst, findest du auch noch drei seiner ähnlich collagierten Bühnenentwürfe.   Abbildungsnachweis Titelbild: Von links nach rechts François Boucher, Madame de Pompadour (Ausschnitt), 1756, Leinwand, 205 x 161 cm, Bayerisches Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 und Collage. © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Rosalie Werkmeister

… Neu gemixt
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Wie schnell sich eine Geschichte verändern kann, zeigt dieses Experiment: Ordne die Bestandteile eines Gemäldes von Paul Klee zu einem Bild. Verschiebe sie und probiere verschiedene Varianten aus! Wenn du fertig bist, mach einen Screenshot und speichere ihn ab. Vergleiche nun dein Werk mit „Rausch“ von Paul Klee. Welche Geschichten werden jeweils erzählt? Oder erzählt dein Bild vielleicht gar keine Geschichte? Paul Klee, Rausch, 1939, 341 (Y 1), Wasserfarbe, Öl auf Jute, 65 x 80 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Dauerleihgabe der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, CC BY-NC-SA 4.0 Paul Klee hat „Rausch“ übrigens auf ein grobes Jute-Gewebe gemalt, was an der Struktur deutlich sichtbar ist. An vielen Stellen blieb der braune Untergrund frei. Passende MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Tanzende Formen, fantastische Träume und farbige Klänge. Künstler*innen um den Blauen Reiter (GS ab Jgst. 2, MS bis Jgst. 8, RS bis Jgst. 8, GYM bis Jgst. 8) Passende MPZ-FührungExperimentierwerkstatt Farbe (GS ab Jgst. 3, MS, RS und GYM jeweils bis Jgst. 7Menschen, Köpfe – von realistisch bis abstrakt (GS, Horte, MS, RS, GYM, BS)Erzählen, schreiben, dichten ... (GS ab Jgst. 3, MS bis Jgst. 7)Passender Beitrag auf XponatKonstruktion Informationen zum MuseumDie Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau beherbergt die bedeutendste Sammlung zur Kunst um den Blauen Reiter. Auch was gerade nicht ausgestellt ist, findest du in der Online-Sammlung. Abbildungsnachweis Titelbild: Paul Klee, Rausch, 1939, 341 (Y 1), Wasserfarbe, Öl auf Jute, 65 x 80 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Dauerleihgabe der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, CC BY-NC-SA 4.0, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum

#MPZradelt – Gabriele Münter auf der Spur
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Für den Klimaschutz fand im Juni 2021 das Münchner Stadtradeln statt und das MPZ war wieder dabei. Wir nutzten die Gelegenheit und starteten während der Aktion immer mittwochs eine „Museumsradltour“ mit unserem MPZ-Lastenrad.Bei unserer Tour zum Thema „Gabriele Münter auf der Spur“ führt uns Verena von der Akademie der Bildenden Künste quer durchs Kunstareal zum Lenbachhaus. Wir erfahren viel über die Lebenssituation von Künstlerinnen um die Jahrhundertwende in München und über Münters Werdegang. Zu sehen gab es das Video bereits in unserer Story auf Instagram. Und wir radeln weiter – durch die Natur und durch die Museumslandschaft Münchens – vorbei am Deutschen Museum, dem Museum Fünf Kontinente, den Pinakotheken, dem Lenbachhaus und, und, und ... Möchtest Du mehr über starke Frauen erfahren? Dann klick HIER. STADTRADELN Bei der jährlichen, bundesweiten Aktion geht es darum, 21 Tage lang privat und beruflich möglichst viele Kilometer klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. So soll gemeinsam ein Zeichen gesetzt werden für mehr Umweltschutz, mehr Radförderung und mehr Lebensqualität in den Kommunen. Mitmachen können alle, die in einer teilnehmenden Kommune wohnen, arbeiten, in einem Verein tätig sind oder eine (Hoch-)Schule besuchen. Unter www.stadtradeln.de können sich alle Teilnehmenden registrieren, einem bereits vorhandenen Team der Kommune beitreten oder ein eigenes Team gründen. NACHHALTIGKEIT 17ziele.de Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen (Ziel 5) ist eines der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen! Informationen zu den MuseenAnlässlich ihres 80. Geburtstags schenkte Gabriele Münter 1957 dem Lenbachhaus eine einzigartige Sammlung. Diese  umfasste zahlreiche Werke Wassily Kandinskys bis 1914 und von Münter selbst sowie Arbeiten von Künstlerkollegen aus dem erweiterten Kreis des Blauen Reiter. Ein Besuch lohnt sich! Möchtest du noch mehr über Gabriele Münter erfahren, dann schau doch HIER vorbei. Abbildungsnachweis Titelbild: Filmstils #MPZradelt – Gabriele Münter auf der Spur © Museumspädagogisches Zentrum

Mit dem Radl in die Welt
Münter
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Gabriele Münter wollte Kunst studieren. Und sie hatte ein Fahrrad. Doch zu Beginn des 20. Jahrhundert bedeutete beides für eine Frau keine Selbstverständlichkeit. Kunststudium für Frauen um 1900 Frauen, die um 1900 Kunst studieren wollten, hatten es nicht leicht. Denn das Studium an staatlichen Akademien war Frauen nicht möglich. Als Gabriele Münter 1901 nach München kam, blieb ihr nur die Damenakademie des Künstlerinnenvereins. Doch zufrieden war Gabriele Münter mit dem Zeichenunterricht dort nicht. Sie wechselte zur Phalanx, einer Künstlergruppe, die auch eine private Kunstschule unterhielt – für Damen und Herren. Dort erlernte Münter verschiedene Maltechniken. Mit Kandinsky unterwegs Künstlerischer Leiter der Phalanx war Wassily Kandinsky. Münter radelte mit Kandinsky in die nähere und weitere Umgebung, malte mit ihm in der Natur. Sie lernten sich näher kennen und wurden ein Paar. Links nach rechts: Wassily Kandinsky, Kallmünz – Gabriele Münter beim Malen I, Sommer 1903 und Wassily Kandinsky, Kallmünz – Gabriele Münter beim Malen II, Sommer 1903, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Gabriele Münter Stiftung 1957, CC BY-SA 4.0 Die Beiden waren mit dem Skizzenbuch, mit Staffelei, Malpappe, Pinsel, Palette und Tubenfarben unterwegs oder hatten den Fotoapparat dabei. Sie hielten direkt vor Ort Licht- und Farbstimmungen fest und schufen abstrakte Bilder ihrer Umgebung. Zahlreiche kleinformatige Gemälde und Fotos lassen uns in diese Zeit eintauchen.Zu sehen sind ihre Arbeiten aus den Jahren 1902 bis 1908, die im Freien entstanden, in einer 360°-Tour „Unter freiem Himmel des Lenbachhauses. Noch mehr zu Gabriele Münter findest du in der Online-Sammlung des Lenbachhauses. Mit der Bux aufs Rad Was das Fahrradfahren anging, war München um 1900 fortschrittlich. Denn München galt damals bereits als Hochburg des Radsports. Frauen auf dem Rad waren im Englischen Garten keine Seltenheit. Dabei war Radfahren doch etwas für Männer ...! Nicht allein die Damenmode mit engen Schnürkorsetts machte den Frauen das Fahrradfahren eigentlich unmöglich. Deshalb schneiderte sich so manch Fahrradbegeisterte selbst die passende Kleidung, die dann deutlich mehr Bewegungsfreiheit mit sich brachte. Die so genannte Radbux war geboren. Sie kombinierte die beiden Beine einer Hose mit der Figur umspielenden Weite eines Rockes. Aber auch andere bequemere Kleidung entstand in der Zeit um 1900 und lockerte die gesellschaftlichen Zwänge. So unterstützte auch die Reformkleiderbewegung die Freiheiten der Frauen.Zum Malen trug Gabriele Münter übrigens einen langen Malkittel, um ihre Kleidung vor Farbe zu schützen. Den siehst du oben. Wassily Kandinsky, Gabriele Münter mit dem Fahrrad auf einem Feldweg, um 1903, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München Eine Reihe von Kandinskys Fotografien zeigen Gabriele Münter. Mach dich bei deiner 360°-Tour auf die Suche nach der Mode, die Münter gerne trug! Oder entwirf eine Kollektion für radlfahrende Damen um 1900! Fahrräder aus der Zeit kannst du übrigens im Verkehrszentrum des Deutschen Museums sehen. Ein Blick ins Fotoalbum Stöbere doch mal in den Fotoalben deiner Urgroßeltern! Findest du deine Vorfahren mit einem Fahrrad fotografiert? Und welche Kleidung trugen sie am Beginn des 20. Jahrhunderts, wenn sie wanderten, radelten oder beruflichen Tätigkeiten nachgingen? NACHHALTIGKEIT 17ziele.de Geschlechtergleichheit (Ziel 5) ist eines der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen! Bildung, eine künstlerische Ausbildung oder die Ausübung eines Sportes sollten allen Geschlechtern gleichermaßen offenstehen. Doch selbst Kleiderzwänge können hierbei ein Hindernis darstellen. Passende MPZ-Führung Frauenpower (MS ab Jgst. 7, RS ab Jgst. 7, GYM ab Jgst. 7, BS)Künstlerinnen (RS, GYM) Passender Beitrag auf Xponat Kontextualisierung Informationen zum Museum Die Städtische Galerie im Lenbachhaus ist berühmt für ihren Sammlungsbestand Der Blaue Reiter. Gabriele Münters Schenkung lieferte hierzu einen wichtigen Beitrag. Abbildungsnachweise Titelbild: Wassily Kandinsky, Gabriele Münter mit dem Fahrrad auf einem Feldweg, um 1903, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München

Sprache lernen – alle möglichen Muster
Muster
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Kariert, gestreift, geblümt, getigert … Im Deutschen gibt es gar nicht so viele Adjektive, die Muster beschreiben. Manchmal umschreiben wir die Muster deshalb auch: ein Muster mit Schlangenlinien, ein Muster aus Tupfen… Mach dich auf die Suche nach Mustern in Kunstwerken – auf gemalten Stoffen, Tierfellen oder auf einem Krug! Höre genau hin und suche die richtigen Paare.Willst du mehr über die Bilder wissen? Dann klicke unter dem Spiel links auf rights of use: Jetzt siehst du jedes Bild einzeln und kannst erfahren, in welchem Museum es hängt, wie es heißt und wer es gemalt hat. Und hier noch mal zum Wiederholen – lies laut:Gestreift, gepunktet, getupft, getigert, kariert, geblümt, gefleckt, einfarbig und uni. Jetzt bist du dran:Male verschiedene Muster auf einzelne Karten und gib ihnen Namen. Lege dir eine Muster-Wörter-Sammlung an, die du anschließend in dein MPZ-Album heften kannst. Musterideen dazu findest du in den Kunstmuseen, in Online-Sammlungen, Katalogen … Passender Beitrag auf XponatMemo-Spiel Passendes MusPadMöbel – Muster – Material Passende MPZ-FührungProgramm für Deutschklassen: Stühle, Sessel, Teller, Tassen - besondere Dinge im Designmuseum (Deutschklasse GS, Deutschklasse MS Jgst. 5-6, Deutschklasse MS Jgst. 7-9, BIJ, BIK, BS, BVJ, DK BS) Informationen zu den MuseenDie hier gezeigten Bilder kommen aus der Neuen Pinakothek und der Städtischen Galerie im Lenbachhaus. Die meisten sind gerade im Depot und werden nicht ausgestellt. In den Online-Sammlungen des Lenbachhauses und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen kannst du alle anschauen. Abbildungsnachweis Titelbild: Sprachreihe – Muster. © Grafik: Fabian Hofmann

Frau sieht sich …
werefkin

Selbstbewusst und konzentriert zeigt sich Marianne von Werefkin (1860 – 1938). Ihr Blick besticht – mit roter Iris vor blauer Augenhaut. Die kräftigen Gelb-, Violett, Blau-, Rot- und Grüntöne im Gesicht, aber auch der kräftige Duktus lassen einen starken Charakter vermuten. Marianne von Werefkin, Selbstbildnis, um 1910, Tempera, Lackbronze auf Papier auf Karton, 51,4 x 34,2 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0 Das Brustbild zeigt die Malerin von der Seite, ihren Kopf hat sie ins Dreiviertelprofil zum Betrachter gedreht. Ein kontrollierender Blick in den Spiegel? Müssen wir uns die Staffelei, auf der das Selbstporträt entstand, rechts außerhalb des Bildes vorstellen? Zwei weitere Porträts im Lenbachhaus zeigen Marianne von Werefkin ganz anders: Gabriele Münter (1877 – 1962) zeigt ihre Bekannte freundlich lächelnd, ja fast lieblich, Erma Bossi (1882/85 – 1952) eine mondäne Dame. Alle drei Gemälde stammen etwa aus der gleichen Zeit! Vergleiche selbst und achte dabei auf Farbpalette und Pinselstrich! Künstlerin, Förderin und ihr Salon als Ort der Inspiration Marianne von Werefkins herrschaftliche Wohnung in der Giselastraße 23 in München-Schwabing war ein Ort der Inspiration und des Austausches. In ihrem „rosafarbenem Salon“ trafen sich Künstler*innen. Der Tänzer Alexander Sacharoff, Musiker, Schriftsteller, Maler*innen gingen ein und aus. Hier wurde die Neue Künstlervereinigung München N.K.V.M. gegründet. Hier lernte Franz Marc Wassily Kandinsky kennen – die beiden waren später Herausgeber und Redakteure des Almanachs Der Blaue Reiter. Hier war die Moderne zuhause.Und Marianne von Werefkin selbst? Als sie 1896 nach München kam, hatte sie sich bereits einen Namen als „Russischer Rembrandt“ gemacht. Dann verzichtete sie lange auf das Malen – ihres Lebensgefährten Alexej von Jawlensky wegen. Sie unterstützte ihn finanziell, vor allem aber auch seine künstlerische Entwicklung. Nach ihrer künstlerischen Pause entwickelte Marianne von Werefkin einen expressiven Malstil. Ihr Selbstporträt gilt als eines der ungewöhnlichsten weiblichen Selbstporträts der Kunstgeschichte. 1896. Ein Bildnis ihres Lebensgefährten aus dem Jahr, als Marianne von Werefkin nach München kam - ein fast klassisches Porträt. 1907. Nach der künstlerischen Pause. Die Einflüsse des Jugendstils sind deutlich – dazu eine spannende Farbigkeit. Um 1909. Die Farbpalette wird kräftig. 1910. Die nächtliche Straßenszene ist erst seit 2018 in der Sammlung des Lenbachhauses – und in der Ausstellung „Gruppendynamik“ zu sehen. 1917/1918. Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin als Rückenfiguren im Bild. Mehr dazu HIER. Marianne von Werefkin, Bildnis Alexej von Jawlensky, 1896, Öl auf Leinwand, 42,8 x 24,7 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München – nicht ausgestellt, CC BY-SA 4.0, Marianne von Werefkin, Wasserburg, 1907, Aquarell, Kreide auf Pappe, 50,5 x 37,5 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München – nicht ausgestellt, CC BY-SA 4.0, Marianne von Werefkin, Wäscherinnen, um 1909, Tempera auf Papier auf Pappe, 50,5 x 64,6 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Gabriele Münter Stiftung 1957, CC BY-SA 4.0, Marianne von Werefkin, In die Nacht hinein, 1910, Tempera auf Papier auf Pappe, 75,3 x 102,3 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Ankauf des Förderverein Lenbachhaus e.V. 2018, CC BY-SA 4.0 / Marianne von Werefkin, Marionettentheater – im Vordergrund Jawlensky und Marianne von Werefkin, 1917/18, Gouache, Tempera auf Papier, 24 cm x 32,2 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München – nicht ausgestellt, CC BY-SA 4.0 Künstlerinnen-Selbstporträts Noch mehr Selbstporträts von Künstlerinnen aus dem Sammlungsbestand des Lenbachhauses findest du in der Online-Sammlung: Emilie von Hallavanya (1874 – 1960), Gabriele Münter (1877 – 1962), Elisabeth Iwanowna Epstein (1879 – 1956), Anna Hillermann (1880 – ?) oder Maria Lassnig (1919 – 2014). Greife zu Pinsel und Farben! © Museumspädagogisches Zentrum Sieh dich selbst und lass dich sehen! Wie würde dein Selbstporträt aussehen? Und wie sehen dich deine Freundinnen?Fertige ein Selfie an. Oder noch besser: Greife zu Pinsel und Farbe oder zu farbigen Kreiden und schau in den Spiegel. Wähle Farben, die zu dir und deinem Charakter passen. Von welcher Seite zeigst du dich? Wähle deine Kleidung bewusst und suche nach einem passenden Hintergrund. Lege den Ausschnitt fest.Bitte zwei Freundinnen, je ein Porträt von dir zu machen – mit der Kamera oder ebenfalls mit Pinsel und Farbe, farbigen Stiften oder Kreiden.Zum Schluss vergleicht ihr eure Porträts. Wie unterscheiden sie sich? Was verraten die drei Porträts über dich?Vielleicht habt ihr ja auch Lust, euch gegenseitig zu malen oder zu fotografieren? Ihr werdet dabei eine Menge über euch erfahren.Noch mehr Anregungen zum Thema Porträt findest du hier: Upcycling! Alte Meister >< Moderne. Passende MPZ-FührungFrauenpower (MS, RS, GYM, BS, Jgst. 7 – 13)Künstlerinnen (für Lehrkräfte an RS und GYM) Passender Beitrag auf Xponat Porträt Informationen zum MuseumEinige Werke von Marianne von Werefkin findest du in der Online-Sammlung des Lenbachhauses und in der Ausstellung „Gruppendynamik“ im Lenbachhaus. Abbildungsnachweis Titelbild: Marianne von Werefkin, Selbstbildnis (Ausschnitt), um 1910, Tempera, Lackbronze auf Papier auf Karton, 51,4 x 34,2 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0

Mit Tricks gefilmt – das Buch

Wer einen Film drehen will – sei er auch noch so kurz – braucht eine Story. Und ein Drehbuch. Die Museen bieten mit ihren Schätzen dazu wunderbare Anregungen! Wie du im Museum Storys und Anregungen für dein Drehbuch findest? - Ein paar Exponate aus dem Lenbachhaus liefern dir wertvolle Tipps. Lustig, fröhlich, traurig, ernst … Eine Figur hat viele Gesichter. Je nach Gesichtsausdruck und Körperhaltung kann sie ganz unterschiedlich wirken. Mit einer Wortwolke wollen wir sehen, ob alle gleicher Meinung sind. Klicke HIER und gib mindestens drei Adjektive ein, die zum Wesen dieser Figur passen. Lade anschließend die Website neu. Du kannst auch mit deiner Handykamera diesen Code scannen! Thomas Theodor Heine, Teufel, vor 1904, Bronze, 40 x 23 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Foto: Lenbachhaus, Simone Gänsheimer, CC BY-SA 4.0 Nimm nun die Adjektive als Start für eine Geschichte! Nutze sie, um den Charakter der Figur zu beschreiben. Auch wenn die Figur in Bronze gegossen und damit unbeweglich ist, erweckt sie den Eindruck, irgendwohin zu gehen. Woher kommt sie? Wohin will sie? Gibt es ein Gegenüber?Wenn du bereits eine eigene Figur angefertigt hast, dann erfinde nun eine Geschichte, die zu dieser Figur und ihrem Charakter passt. Schau dir dazu deine Figur noch einmal ganz genau an! Auf der Bühne inszeniert Die Zuschauer im Vordergrund – als Rückenfiguren von hinten gezeigt – nehmen uns mit in den Theatersaal. Doch die Hauptrolle spielen die Figuren auf der Bühne. In grünen Gewändern vor roter Kulisse – kräftiger könnte der Kontrast nicht sein. Mit diesem Komplementärkontrast brachte die Künstlerin das Bild zum Leuchten.Doch was wird gespielt? Was erzählen uns die Kostüme? Was die Gesten? Erdenke dir eine Handlung, die genau zu dieser Szene führen könnte! Marianne von Werefkin, Marionettentheater – im Vordergrund Jawlensky und Marianne von Werefkin, 1917/18, Gouache, Tempera auf Papier, 24 x 32,2 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, CC BY-SA 4.0 Rein und raus … Als Wassily Kandinsky sein Esszimmer malte, dachte er bestimmt nicht daran, dass es uns einmal Ideen für einen Film liefern könnte. Doch der menschenleere Raum wirft Fragen auf, die uns dazu anregen können, eine Geschichte zu erfinden:Zwei Türen stehen offen, der Stuhl ist leer. Wer könnte durch welche Tür kommen, wohin sich bewegen, was ansehen oder in die Hand nehmen, wen treffen, was erzählen? Schau dir die Details genau an und denk dir etwas aus! Wassily Kandinsky, Interieur (Mein Esszimmer), 1909, Öl auf Pappe, 50 x 65 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Gabriele Münter Stiftung 1957, CC BY-SA 4.0 Gestalte selbst einen Bühnenraum – Tipps dazu gibt es HIER – und gehe ähnlich vor: Woher und wohin können deine Figuren gehen? Bringen sie etwas mit? Stell gegebenenfalls noch Ausstattungsstücke her, die für deine Story wichtig sind! … und neu gemixt Wie schnell sich eine Geschichte verändern kann, zeigt dieses Experiment: Ordne die Bestandteile eines Gemäldes von Paul Klee zu einem Bild. Verschiebe sie und probiere verschiedene Varianten aus! Wenn du fertig bist, mach einen Screenshot und speichere ihn ab. Vergleiche nun dein Werk mit „Rausch“ von Paul Klee. Wie unterscheiden sich die beiden erzählten Geschichten? Paul Klee, Rausch, 1939, 341 (Y 1), Wasserfarbe, Öl auf Jute, 65 x 80 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Dauerleihgabe der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, CC BY-NC-SA 4.0 In der Kürze liegt die Würze Manche Filme eignen sich auch dazu, als Dauerschleife – also in einem Loop – gezeigt zu werden. Ein Still aus Ceal Floyers Video „Unfinished“ von 1995 lässt schon erahnen, wie der Film weitergeht … – und warum er sich so gut eignet, als Loop gezeigt zu werden. Wer den Film sieht, wird sich vielleicht an eine Situation erinnern, in der sie oder er selbst die Daumen gedreht hat, oder an einen Menschen, der das immer mal wieder macht. Und schon geht der Film im Kopf weiter! Nun ist dein Film dran! Wie du beim Erfinden deiner Story vorgehst, bleibt dir überlassen. Du hast verschiedene Möglichkeiten:• Du hast bereits eine Figur, erfindest dazu eine Geschichte und baust die passende Kulisse dazu. Oder:• Du hast eine Geschichte im Kopf, stellst die entsprechende(n) Figur(en) her und baust die Kulisse. Oder:• Du lässt dich von deiner Kulisse anregen zu einer Geschichte und schaffst dazu die passende(n) Figur(en).• Wenn du noch eine zündende Idee brauchst, dann lass den Zufall mitspielen. Schreibe dazu auf ein paar Zettel Adjektive, die die Art deines Filmes beschreiben: lustig, kurios, traurig, komisch, … Steck die Zettel in einen Beutel und ziehe blind.TIPP: Noch mehr Ideen für eine Geschichte gibt es HIER. Nun geht es an die Detailplanung:• Falls du keinen Stummfilm drehten möchtest: Steht der Text?• In welche Richtung bewegt sich welche Figur vor deiner Kulisse?• Welche Farben soll der Film haben?• Sind noch Requisiten notwendig?• Mach dir auch mal eine Zeichnung von einer geplanten Szene! Sobald alle Vorbereitungen fertig sind, geht es los. Film ab! Passende MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Tanzende Formen, fantastische Träume und farbige Klänge. Künstler*innen um den Blauen Reiter (GS ab Jgst. 2, MS bis Jgst. 8, RS bis Jgst. 8, GYM bis Jgst. 8) Passende MPZ-FührungGrüne Nasen, gelbe Kühe und der Blaue Reiter (MS, RS, FöS, GS, GYM, Horte, Inklusionsklassen, BS)Wassily Kandinsky – auf dem Weg der Abstraktion (MS, RS, GS, GYM, Horte, BS)Erzählen, schreiben, dichten ... (GS ab Jgst. 3, MS bis Jgst. 7) Passender Beitrag auf XponatExpertentipp Informationen zum MuseumDie Sammlung der Städtischen Galerie im Lenbachhaus gliedert sich in drei Sammlungsbereiche: 19. Jahrhundert, Der Blaue Reiter sowie Kunst nach 1945. Entdecke die Werke dieser Städtischen Sammlung online! Abbildungsnachweis Titelbild: Marianne von Werefkin, Marionettentheater – im Vordergrund Jawlensky und Marianne von Werefkin (Ausschnitt), 1917/18, Gouache, Tempera auf Papier, 24 x 32,2 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, CC BY-SA 4.0

Architektur und Storytelling
Architekturmaschienen
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Architektur will gebaut, Architekturwettbewerbe wollen gewonnen werden. Um erfolgreich zu sein, müssen Architekt*innen ihre Ideen gut präsentieren. Immer häufiger sind hier auch Softwaretools im Einsatz. Und Storytelling als Methode. Jana Čulek, Hilma af Klint Museum. A Temple for the Pictures, 2017. © Jana Čulek / Studio Fabula – zu sehen in der Sonderausstellung „Die Architekturmaschine“ des Architekturmuseums der TUM Auf den ersten Blick wirkt das Bild wie ein abstraktes Gemälde oder eine Collage. Es zeigt eine stark abstrahierte Landschaft, ein Gebäude im Zentrum, davor eine blonde Frau in Jeans als Rückenfigur. Der blaue Himmel mit ein paar weißen Wolken, das ärmellose Oberteil der Frau, die Schatten der Bäume, die einen hohen Sonnenstand vermuten lassen, vermitteln eine positive Stimmung. Die Reihe schlanker Bäume links, dazu zarte Gräser lassen an wunderbare Spaziergänge erinnern. Die Atmosphäre scheint fast wichtiger als das Gebäude, um das es geht. So funktioniert Storytelling in der Architektur.Entstanden ist das Bild im Rahmen eines Architekturwettbewerbs für einen Museumsbau – ein Museum zu Ehren der schwedischen Malerin Hilma af Klint (1862 – 1944). Es erzählt gewissermaßen eine Geschichte, die gute Laune macht, ist aber auch Teil des Entwurfsprozesses. Die kroatische Architektin Jana Čulek verwendete dazu Software, die speziell für das Ingenieurwesen entwickelt wurde, ebenso wie handelsübliche Tools für Grafik und Bildbearbeitung. Inspiration für die Gestaltung fand sie in den Gemälden von Hilma af Klint.Drei weitere Bilder ergänzen die Darstellung des Entwurfs.Übrigens: Werke von Hilma af Klint waren im Winter 2018/2019 in der Sonderausstellung Weltempfänger im Kunstbau des Lenbachhauses zu sehen. Probiere es selbst einmal! Entwirf mit kostenfreien Softwaretools ein Haus – vielleicht zu Ehren deiner Lieblingskünstlerin / deines Lieblingskünstlers – und erzähle in deinem Entwurf eine kleine Story! Erzähle von glücklichen Momenten und fröhlichen Menschen, die dieses Haus besuchen.TIPP: 3D-Objekte lassen sich nicht nur mit teurer Software für Profis entwerfen. Kostenfrei geht es z. B. mit der Open-Source-Lösung blender. Oder fertige deinen Entwurf als Collage aus farbigen Papieren an! Fotografiere die fertige Collage und bearbeite das Foto vielleicht auch noch mit einem digitalen Bildbearbeitungsprogramm. Architektur und Computer Was haben Computer und Architektur sonst noch miteinander zu tun? - Eine ganze Menge! Erkunde einige Beziehungen in der 2021 gezeigten Ausstellung „Die Architekturmaschine“ des Architekturmuseums der TUM online von zuhause aus! Passende MPZ-Führung Architekturmuseum aktuell (MS, RS, GS ab Jgst. 3, GYM, Horte, BS)Informationen zum Museum2021 zeigte das Architekturmuseum der TUM die Ausstellung Die Architekturmaschine. Einen Einblick in die Ausstellung bieten ein digitaler Rundgang in englischer Sprache sowie der Audioguide. Abbildungsnachweis Titelbild: Jana Čulek, Hilma af Klint Museum. A Temple for the Pictures, 2017. © Jana Čulek / Studio Fabula – zu sehen in der Sonderausstellung „Die Architekturmaschine“ des Architekturmuseums der TUM

Tierisch … Wilde Mischungen
Wolpertinger
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Was ist ein Mischwesen? Ein Wesen, das Karten mischt? Nein! Ein Wesen, das Getränke mischt? Auch nicht! Es ist ein Wesen, das aus verschiedenen Lebewesen zusammengesetzt ist. Genauer gesagt aus unterschiedlichen Einzelteilen von mehreren Wesen, egal ob Mensch oder Tier. Auch die Eigenschaften dieser Wesen vermischen sich natürlich. In Wirklichkeit gibt es zwar die einzelnen Lebewesen, nicht aber die wilden Mischungen. Die Fantasie der Menschen hat sie geschaffen.Du kannst jetzt berühmte Mischwesen entdecken. Los geht’s! Was ist hier vermischt? Im Memo-Spiel lernst du verschiedene Mischwesen kennen. Im zweiten Spiel kannst du die Mischwesen der richtigen Gruppe zuordnen. Die Sirenen Sirene, CC BY-SA 3.0 DE, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6207487, Foto Sirene von Memphis: Museumspädagogisches Zentrum. Sirenen geben bei Gefahr einen Warnton von sich. Laut und auffällig, damit alle aufmerksam werden. Sirenen gab es auch schon vor langer Zeit in der griechischen Mythologie. Es handelte sich um Mischwesen aus Frau und Vogel, manchmal auch Frau und Fisch. Sie wohnten auf einer Insel und lenkten mit ihrem bezaubernden Gesang die Schiffsleute ab, die vorbeifuhren. Das konnte sehr gefährlich werden. Hier hörst du eine Sirenen-Geschichte: Tierische Mischungen Jetzt schauen wir uns einmal die tierischen Mischwesen genauer an. Unten findest du einige Tiernamen. Ziehe jeweils eine Gruppe von Tiernamen zum passenden Mischwesen. Eigene wilde Mischungen In einem lustigen Zeichenspiel könnt ihr selbst Mischwesen erfinden. Ihr braucht nur Papier und Bleistift oder Buntstifte. Und so geht’s: Jeder Mitspielende zeichnet einen Tier- oder Menschenkopf auf den oberen Teil des Papiers und faltet das Blatt so, dass nur noch ein Stück Hals sichtbar ist. Dann das Papier zum nächsten Mitspielenden weitergeben. Einen Tier- oder Menschenkörper an den Hals zeichnen und wieder das Papier falten und weitergeben. Der oder die Letzte zeichnet die Beine und Füße und gibt weiter. Danach faltet jeder sein Papier auf. Gebt euren Mischwesen passende Namen: Geweihkängurumann, Affenhasenhuhn oder was eben am besten passt. Viel Spaß mit euren wilden Mischungen! Giraschlawal © Museumspädagogisches Zentrum Passender Beitrag auf XponatWortkarte, Haiku, Erinnern aus dem Gedächtnis Passende MPZ-FührungAntike Mischwesen: Von Faunen, Satyrn und Kentauren Informationen zum MuseumIn diesen Museen findest du die Mischwesen aus diesem Beitrag und noch viele andere „wilde Mischungen“:Museum Fünf Kontinente, Lenbachhaus, Staatliche Antikensammlungen, Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke Abbildungsnachweis Titelbild: Wolpertinger (in Anlehnung an den Feldhasen Albrecht Dürers) von Rainer Zenz - Rainer Zenz, CC BY-SA 3.0, URL: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=340080, Bearbeitet: Museumspädagogisches Zentrum

Tierisch … Drachen suchen
Drachen_Dachreiter
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Drachen kennst du vielleicht aus Geschichten oder Filmen. In Wirklichkeit gibt es sie nicht. Es sind Fantasietiere. Schon vor ganz langer Zeit haben die Menschen sie sich ausgedacht. Es gab manches, was die Menschen nicht beherrschen konnten: Feuer und Wasser zum Beispiel, oder Krankheiten und Hungersnöte. Dann stellten sie sich diese Dinge als Drache vor. Und wer einen Drachen zähmen oder besiegen konnte, war besonders tapfer, mutig und stark. In China dagegen gilt der Drache als Zeichen für Glück und Macht. Dort ist er auch ein Tierkreiszeichen. Alle zwölf Jahre gibt es ein Drachenjahr (zuletzt 2012). Auch in den Münchner Museen und an manchen Orten in der Stadt „hausen“ Drachen. Sie warten darauf, entdeckt zu werden. Geh mit auf die Suche! Film "Der Kampf gegen die Drachen. Krankheiten und Epidemien in München" (Ausschnitt). © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Zeno Legner, Falk Müller Wassily, Georg und der Drache Der Heilige Georg ist der bekannteste Drachenbekämpfer und wird oft als Ritter in Rüstung dargestellt. Beim Memo-Spiel war er auch auf einem bunten Gemälde dabei. Das Bild stammt von Wassily Kandinsky, einem berühmten russischen Maler. Er wurde 1866 in Moskau geboren, wuchs dort auf und lebte auch lange Zeit in München und Murnau. Auf seinen Bildern ist immer wieder der Heilige Georg zu sehen. Warum wohl? Die Drachen-Karten helfen dir dabei, der Antwort auf die Spur zu kommen. Der Drache und der Blaue Reiter Kandinsky sah also Georg und den Drachen häufig in seinem Leben an verschiedenen Orten. Der Heilige Georg ist in vielen Ländern der Welt bekannt. Sein Zeichen ist eine weiße Fahne mit rotem Kreuz. Das ist die Fahne von England. Viele mächtige Herrscher nahmen sich Georg zum Vorbild. Kannst du dir vorstellen, warum?Kandinsky und seine Kollegen wollten anders malen als die Künstler*innen vor ihnen. Zusammen mit Franz Marc sammelte Kandinsky Bilder und Aufsätze, die ihre Kunst erklären sollten. 1912 erschien diese Sammlung als Buch (Almanach). Die beiden Maler gaben ihm den Titel "Der Blaue Reiter". Franz Marc liebte nämlich Pferde, Kandinsky Reiter. – Und beide liebten die Farbe Blau. Hier siehst du das Titelbild. Wassily Kandinsky hat es entworfen.Was zeigt das Bild? Kannst du etwas erkennen?Schiebe den Regler nach links und es erscheint ein Hinterglasbild von Wassily Kandinsky, welches das gleiche Motiv zeigt. Es wird dir sicher helfen, die einzelnen Elemente auf dem Titelblatt besser erkennen zu können. Welche Einzelheiten, die du auf dem Hinterglasbild siehst, hat Kandinsky auf dem Titelblatt „Der Blaue Reiter“ weggelassen? Du kannst prüfen, ob du richtig liegst. Ziehe einfach die zwei passenden Blasen in die leeren Lösungsblasen. Jetzt kennst du dich schon gut mit Drachen aus und kannst weiter auf die Suche gehen. Tipp: Schau doch mal beim „Wurmeck“ am Münchner Neuen Rathaus vorbei!Du kannst auch selbst fantasievolle Drachen gestalten. Ein paar Anregungen bekommst du hier. – Klicke einfach auf die folgenden Bilder: Drache als Stiftehalter Einen feuerspeienden Drachen basteln MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Vom Haustier bis zum Fabelwesen – Tierdarstellungen in der Kunst (MS, RS, GYM, Jgst. 5 – 11) Passende MPZ-FührungGrüne Nasen, gelbe Kühe und der Blaue Reiter (Horte, Inklusionsklassen, FöS, MS, RS, GS, GYM)Wassily Kandinsky – auf dem Weg der Abstraktion (Horte, MS, RS, GS, GYM)Geflügelte Drachen, zahme Löwen oder die Kuh im "Wohnzimmer". Tiere auf Bildern in der Alten Pinakothek. (Horte, FöS, MS bis Jgst. 6, RS bis Jgst. 6, GS, GYM bis Jgst. 6)Programm für Deutschklassen: Tierische Welten – die Darstellung von Tieren in der Kunst (Deutschklasse MS Jgst. 5-6, Deutschklasse GS,)Glücksdrache aus China und Japan (MS bis Jgst. 7, RS bis Jgst. 7, GS, GYM bis Jgst. 7) Informationen zu den MuseenIn diesen Museen findest du die Drachen: im Münchner Stadtmuseum und in der Online-Sammlung des Münchner Stadtmuseums, im Lenbachhaus, der Staatlichen Münzsammlung, dem Bayerischen Nationalmuseum, dem Museum Fünf Kontinente und dem Schloss Lustheim. Abbildungsnachweis Titelbild: Dachreiter (Bearbeitet), China, Shandong, 17. Jh.. © Museum Fünf Kontinente, Foto: Marianne Franke, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum

Tierisch – leuchtend – bunt
Franz Marc, Kühe, rot, grün, gelb,
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Bunt und bewegt Franz Marc, Kühe, rot, grün, gelb, 1911, Öl auf Leinwand, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, CC BY-SA 4.0 Eine gelbe Kuh!? Irgendwie fröhlich und energiegeladen wirkt sie, wie sie von links ins Bild springt. Dazu ein rotes Kalb und ein grünes Rind – ob männlich oder weiblich, lässt sich schwer sagen. Vielleicht eine Familie? Franz Marc malte die Tiere in einer bunten Umgebung, die die Bildfläche füllt. Dabei verwendete er für Körper und Landschaft vor allem weiche Formen. Er malte die Tiere in ihren typischen Bewegungen und kombinierte verschiedene Körperhaltungen in einem Bild.Als Franz Marc vor über hundert Jahren Tiere in bunten Farben malte, ganz anders also als ihre natürliche Farbgebung wäre, mag das für das Publikum seltsam gewirkt haben. Heute leben wir in einer Welt voller Farben: Spielsachen, Kleidung, Farbfotos, bunte Gegenstände, Werbeplakate … und schätzen Marcs Bilder als wichtigen Schritt auf dem Weg der Abstraktion.Weshalb Franz Marcs Bilder so leuchten, hat einen einfachen Grund: Er wählte Farben, die sich ganz besonders steigern, und kombinierte geschickt. Solche Überlegungen hat er auch schriftlich festgehalten. Zudem setzte er helle Farbflächen neben dunkle, die in die Tiefe gehen. Farbexperimente Probiere es aus! Leg dir eine Farbsammlung an, indem du aus Werbeprospekten, Zeitschriften oder Papierresten einfarbige Farbflächen ausschneidest – möglichst alle im selben Format, z.B. 3 x 3 cm. Oder male verschiedene Farbfelder in diesem Format auf ein Papier (drück dabei fest auf!) und schneide diese aus. Jetzt brauchst du noch einen weißen und einen schwarzen Untergrund. Kombiniere die Farbkärtchen unterschiedlich. Wie bringst du die Farben besonders zum Leuchten? © Museumspädagogisches Zentrum Farbkontraste Treffen helle und dunkle Farben aufeinander, erstrahlt die helle vor der dunklen. Ganz besonders aber leuchten zwei Farben, die sich im Farbkreis gegenüberstehen. Das wird als Komplementärkontrast bezeichnet. Schau dir das Gemälde „Kühe, rot, grün, gelb“ noch einmal genau an! Entdeckst du Stellen, an denen die Komplementärfarben (fast) direkt nebeneinander stehen? Und wo gibt es Hell-Dunkel-Kontraste? Gut getarnt Wassily Kandinsky, Die Kuh, 1910, Öl auf Leinwand, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Gabriele Münter Stiftung, CC BY-SA 4.0 Hast du die Kuh schon entdeckt? Oder vielleicht sogar mehrere Rinder?Im Vergleich zu Marcs Gemälde „Kühe, rot, grün, gelb“ erscheint bei Wassily Kandinsky die gelbe Kuh im Vordergrund ganz anders. Sie ist gut versteckt im Getümmel der Farben und Formen. Farbige Flächen bilden eine Landschaft mit Hügeln und Bergen, wie Kandinsky sie in Oberbayern kennenlernte. Er kombinierte diese aber mit goldenen Kuppeln, die typisch für seine Heimat Russland sind. Mit diesem bunten Hintergrund verschmilzt die Kuh fast. Welche Flächen gehören wohl zur Kuh, welche zur Umgebung? Exotisch bunt? August Macke, Zoologischer Garten I, 1912, Öl auf Leinwand, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, CC BY-SA 4.0 Während Franz Marc Tieren meist die Hauptrolle in seinen Bildern gab, spielen bei August Macke auch Menschen eine wichtige Rolle. Daher überrascht es nicht, dass er Tiere im Zoo malte, wo Menschen Tiere aus fernen Ländern beobachten können, und auch die Besucher mit ins Bild nahm. Offensichtlich faszinierte Macke das bunte Gefieder der Vögel, die dort zu sehen waren: Papageien, Kakadus und Flamingos. Zusammen mit den Büschen, Bäumen, Wasserflächen und Zäunen komponierte er bunte Zoobilder. Hier zog er mit dunkler Farbe Konturlinien, Umrisslinien also, um den Figuren in den ineinander übergehenden Farben eine klare Form zu geben. Deutlich wird das bei den Herren, die allesamt Hüte – sogenannte „Melonen“ – tragen, und bei den beiden Tierköpfen am unteren Bildrand. – Vor allem bei den Ohren der Antilope links. Macke – Marc – Kandinsky Die drei Gemälde von Wassily Kandinsky, Franz Marc und August Macke sind in einem engen Zeitraum entstanden: 1910, 1911 und 1912. 1911 ist das Jahr, in dem Wassily Kandinsky und Franz Marc als Herausgeber und Redakteure an einem Almanach – also einem Jahrbuch – mit dem Titel „Der Blaue Reiter“ arbeiteten. Bereits 1910 hatte Franz Marc August Macke kennengelernt, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband.Die Künstler tauschten sich über ihre Ideen aus und entwickelten damit ihre eigene Malweise weiter. Typisch für die Zeit stellten alle drei in ihren Werken die Welt abstrakt dar – nicht realistisch also, wie wir sie kennen.Welches der drei Bilder gefällt dir besonders? Kannst du deine Wahl begründen?Noch mehr Gemälde der drei Künstler findest du im Lenbachhaus. Jetzt bist du dran! Franz Marc, Mandrill, 1913, Aquarell, Tempera, Bleistift, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Dauerleihgabe der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, CC BY-SA 4.0 Gestalte ein bunt leuchtendes Bild mit Tieren und FormenDu brauchst:• Ein Blatt weißes Papier, z.B. im Format DIN A5• Farbstifte, Wachsmalkreiden oder andere Farben, mit denen du besonders gerne malst• Ggf. ein Blatt dunkles Papier, das etwa größer ist als das weißeUnd so geht’s:• Welche Tiere möchtest du malen?• Suche dir Fotos als Vorlage, die diese Tiere in bewegter Körperhaltung zeigen.• Entscheide, ob du den Tieren die Hauptrolle geben magst, oder ob du sie lieber im Bild verstecken möchtest, und male die Tiere entsprechend groß.• Zeichne zuerst die Umrisse der Tiere nur schwach.• Überlege, ob runde oder eckige Formen zu diesen Tieren besser passen.• Zeichne entsprechend passende Linien und Formen als Hintergrund.• Fülle das Bild mit bunten Farben, drücke dazu fest auf und lass keine Stelle frei!• Wenn du weiße Stellen im Bild haben möchtest, male auch diese an – mit weißer Farbe.• Denke auch an den Einsatz von Komplementärkontrasten, damit dein Bild richtig schön leuchtet.• Möchtest du die Umrisslinien noch einmal nachziehen? Tipp: Du kannst die Wirkung deines Bildes noch steigern, indem du es auf ein dunkles Papier aufklebst, das etwas größer ist, oder indem du einen dunklen Rahmen malst. Folgt uns auf Facebook oder Instagram! Dort werden wir auch alle neue Aktion verlinken. Wenn ihr uns eure Kunstwerke zeigen wollt, verwendet den Hashtag #MPZtierisch. MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Die Welt der Tiere (GS, ab Jgst. 2)MusPad: Vom Haustier bis zum Fabelwesen – Tierdarstellungen in der Kunst (MS, RS, GYM bis Jgst. 11) Passende MPZ-FührungGrüne Nasen, gelbe Kühe und der Blaue Reiter (Horte, Inklusionsklassen, MS, RS, BS, FöS, GS, GYM)Von gelben Kühen und blauen Pferden (Kindergarten, ab 4 Jahren)Bunte Tierwelten – von Fleckvieh, blauen Pferden und schrillen Vögeln (Fortbildung für Pädagogisches Fachpersonal)Bunte Welten, grüne Nasen und der Blaue Reiter (Fortbildung für Lehrkräfte aller Schularten) Informationen zum Museum In der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München ist die weltweit größte Sammlung zur Kunst des Blauen Reiter zu finden. Einen wunderbaren Einblick in diese Sammlung bietet die Website Der Blauer Reiter des Lenbachhauses sowie die Online-Sammlung des Museums. Abbildungsnachweis Titelbild: Franz Marc, Kühe, rot, grün, gelb, 1911, Öl auf Leinwand (Ausschnitt), Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, CC BY-SA 4.0. Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum

Sprache verbindet – Kunst als Impuls
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Kunstwerke bieten uns jede Menge Anregungen – zum Beobachten, Nachdenken, Gestalten … Sie können uns aber auch Ideen zum Erzählen, Schreiben oder Dichten liefern. Probiere es einfach aus! Hier stellen wir dir Kunstwerke aus dem Lenbachhaus vor und geben Tipps, wie du dazu ganz leicht witzige Geschichten erfinden, ein Gedicht schreiben oder eine fantastische Kurzgeschichte verfassen kannst. Schreibe ein Gedicht zu Franz Marcs "Vögel" Franz Marc hat 1914 ein Bild gemalt, auf dem verschiedene Vögel zu entdecken sind, eine Landschaft vielleicht mit Berg und Bäumen, jede Menge kantige Formen und viele bunte Farben. Welche Vogelarten erkennst du, obwohl sie gar nicht genau wiedergegeben sind? Wie hat Franz Marc den Eindruck erzeugt, dass der Vogel in der Mitte ganz schnell flattert? Was entdeckst du sonst noch im Gemälde? An was erinnern dich die dreieckigen Formen, aus denen sich das Bild zusammensetzt? An Scherben oder eher an einen wunderbar funkelnden Kristall? - Wir finden, da steckt beides drin. Franz Marc, Vögel, 1914. © Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Miteigentum der Bundesrepublik Deutschland aufgrund Ankaufsunterstützung Versuche ein superkurzes Gedicht zu schreiben, bei dem die Anzahl der verwendeten Silben vorgegeben ist: Ein Haiku – die kürzeste Gedichtform der Welt – besteht aus nur drei Zeilen und insgesamt 17 Lauteinheiten. Eine Vorlage, in der über jedem Bogen nur eine Silbe Platz finden darf, findest du HIER zum Abzeichnen oder Ausdrucken, Halbieren und Einheften in dein MPZ-Album. Notiere ein paar Wörter, die dir zu dem Gemälde einfallen und unbedingt ins Gedicht müssen.Überlege dir, wie viele Silben diese Wörter jeweils haben.Nun musst du tüfteln: Wie schaffst du es, deine Wörter auf die drei Zeilen mit 5, 7 und 5 Silben zu verteilen?Lasse „Unwichtiges“ – Artikel zum Beispiel – einfach weg.Sätze müssen hier auch nicht vollständig sein.Verändere die Reihenfolge der Wörter, wenn sie dann besser in die Zeilen passen.Tausche ein Wort durch ein kürzeres oder längeres aus, das eine ähnliche Bedeutung hat.Schreibe dein Gedicht so auf, dass über jedem Bogen nur eine Silbe steht.Lass dir dein Gedicht von jemandem vorlesen! Lass dich von Wassily Kandinsky zu einer fantastischen Kurzgeschichte anregen! Die Formen, die Wassily Kandinsky in seinem Gemälde „Parties diverses“ zu Gebilden zusammengefügt hat, erinnern uns irgendwie an Lebewesen. An menschliche Figuren oder Tiere. Ein Umriss fasst dabei jeweils mehrere geometrische Formen zusammen, so dass wir diesen Eindruck haben. Wo sich die Formen mit anderen überschneiden, wechseln sie die Farben. Das Gemälde ist in mehrere Farbfelder unterteilt, aber die Figuren gehen an manchen Stellen darüber hinaus. Doch wo befinden sich all diese Gestalten eigentlich? Und hast du den Eindruck, dass die Figuren auf dem pastelligen Untergrund in Bewegung sind? Wassily Kandinsky, Parties diverses, 1940, Öl auf Leinwand, 89 x 116 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Dauerleihgabe der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, CC0 1.0 Lass dich von Kandinskys Formen, Farben und Mustern zu einer fantastischen Kurzgeschichte anregen!  Eine Schreibvorlage u.a. für dein MPZ-Album, die jeweils Satzanfänge vorgibt, findest du HIER. Suche eine Gestalt in „Parties diverses“ aus, die die Hauptfigur in deiner Geschichte sein soll.Überlege, welche anderen gemalten Formen, Gestalten oder Dinge etwas mit der Hauptfigur zu tun haben könnten.Wo befinden sich diese Figuren?Welche Rolle spielen im Bild die kleinen Rechtecke in Reihe, die Linien, Bögen oder Punkte? Könnten sie eine Art Zeichensprache sein, die du in deiner Geschichte umsetzen kannst?Hat auch die ein oder andere Farbe eine Bedeutung?Kannst du dir Geräusche vorstellen?Und jetzt schreibe einfach los! Vervollständige dazu die Zeilen.  Erfinde eine witzige Geschichte! Hast du Lust, eine richtig witzige Geschichte zu erfinden? Die Idee dazu liefert dir das Kunstwerk „Laden 1975 – 2015“ von Hans-Peter Feldmann, das sich ebenfalls im Lenbachhaus befindet. In dem „Laden“ – das war tatsächlich 40 Jahre lang ein Geschäft in Düsseldorf! – hat der Künstler lustige, komische, außergewöhnliche und kitschige Dinge zusammengetragen und verkauft: Blechspielzeug, Modellautos, Souvenirs, Nützliches und Unnützes, Kurioses und vieles mehr. Manches hast du bestimmt schon irgendwo einmal gesehen. Schau dir an, was Hans-Peter Feldmann hier alles zusammengetragen hat und notiere drei Dinge, die du besonders lustig, komisch, witzig oder einfach toll findest! In diesem Video bekommst du einen guten Einblick.Tipp: Zum Notieren der drei Begriffe und zum Aufschreiben der Geschichte gibt es HIER ein Blatt u.a. für dein MPZ-Album (halbiert), das du ausdrucken und einheften kannst. HALT! Lies erst weiter, wenn du die drei Begriffe notiert hast! Deine Geschichte könnte sonst langweilig werden … Haben die drei Begriffe, die du in die drei Felder geschrieben hast, irgendetwas miteinander zu tun? Überlege, in welcher Reihenfolge die Begriffe Sinn machen könnten und welcher Begriff die Hauptrolle bekommt. Erfinde nun eine Geschichte, in der die drei Begriffe eine Rolle spielen. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Überlege dir noch einen Titel für deine Geschichte. Schreibe die Geschichte auf oder erzähle sie einfach einer Freundin, einem Freund oder deiner Familie! Wenn du magst, kannst du auch noch ein Bild zu deiner Geschichte malen, in dem die drei Gegenstände zu finden sind, die dir hierfür die Ideen geliefert haben. Lust auf mehr? Wenn du auf den Geschmack gekommen bist und noch mehr Gedichte und Geschichten verfassen willst – diese Gemälde bieten auch jede Menge Anregungen. Klicke dich durch die folgende Galerie. Oder du suchst in der Online-Sammlung des Lenbachhauses nach Werken von Gerhard Richter, Franz Ackermann, Rupprecht Geiger, Erwin Wurm oder der Gruppe SPUR. Robert Delaunay, Fenêtres sur la ville, 1914 Paul Klee, Früchte auf Rot, 1930 Kandinsky, Wassily, Entwurf 3 zu Komposition VII, 1913 alle: Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, CC BY-SA 4.0 Mehr aus unserer Reihe Sprache verbindet Passende Beiträge auf XponatRondell (Gedichtform), Gegenstandslose Malerei (Gerhard Richter) Passende MPZ-FührungErzählen, schreiben, dichten... (GS ab Jgst. 3, MS bis Jgst. 7) Informationen zum MuseumIm Lenbachhaus lassen sich Kunstwerke vom 19. Jh. bis heute erleben. Weltberühmt ist die Sammlung „Der Blaue Reiter“. Hier sind die Gemälde von Kandinsky und Marc zu finden. Informationen findest du auch in der Online-Sammlung des Lenbachhauses. Abbildungsnachweis Titelbild: Wassily Kandinsky, Parties diverses (Ausschnitt), 1940, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Dauerleihgabe der Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München, CC0 1.0