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Titelbild: Frans Hals, Willem van Heythuysen (Ausschnitt)

Schwarz in Schwarz

Welche Mode für die Herren in Holland und Flandern vor rund 400 Jahren angesagt war, zeigen uns Gemälde der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die in München, Schleißheim oder Neuburg a. d. D. zu sehen sind. Vergleiche die Kleidung auf diesen Bildern aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhundert und suche nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden!

Von links nach rechts: Anthonis van Dyck (Werkstatt), Bildnis eines Mannes, um 1630, Alte Pinakothek München; Frans Hals, Willem van Heythuysen, um 1625, Alte Pinakothek München; Anthonis van Dyck, Bildnis eines Mannes, um 1627/1630, Staatsgalerie Schleißheim; Anthonis van Dyck, Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg, um 1628, Staatsgalerie Neuburg; alle: Bayerisches Staatsgemäldesammlungen, CC BY-SA 4.0

Seide und Spitze für den Herrn

Schwarze Kleidung war in Holland für die Herren des 17. Jahrhunderts gefragt. Frans Hals (1582 – 1666) zeigt uns mit seinem Porträt von Willem van Heythuysen (ⴕ1650) einen wohlhabenden Garnhändler aus Haarlem. Dieser trägt besonders wertvolle Kleidung aus kostbarer gemusteter Seide – also uni, schwarz in schwarz gemustert. Den Maler Frans Hals interessierte dies als Sohn eines Tuchhändlers – heute würden wir Stoffhändler sagen – sicherlich sehr. Im Gemälde erscheint manche Stelle durch den Lichteinfall grau, was das Muster erst sichtbar macht.

Frans Hals, Willem van Heythuysen, um 1625, Leinwand, 204,5 x 134,5 cm, Bayerisches Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0
Frans Hals, Willem van Heythuysen, um 1625, 204,5 x 134,5 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0

Typisch für die Zeit sind ein Oberteil mit Schößchen und vielen kleinen Knöpfen, pludernde Kniehosen, die mit einer Schleife unterm Knie gebunden sind, dazu Seidenstrümpfe und Absatzschuhe mit Schleife. Modisch, nur über einer Schulter getragen, wurde ein üppiger hüftlanger Umhang.

Ein voluminöser Spitzenkragen und Spitzen an den Manschetten durften natürlich auch nicht fehlen. Solche Spitzen wurden von Spitzenklöpplerinnen in vielen, vielen Stunden aus feinstem Leinengarn angefertigt – aus Garn, mit dem der Kaufmann van Heythyusen womöglich handelte. Spitzen aus Flandern waren ganz besonders beliebt.

Willem van Heythuysen war übrigens sehr wohlhabend und legte Wert auf gute Kleidung. So hinterließ er neben Silber und Schmuck unter anderem auch teure Kleidungsstücke.

Frans Hals, Willem van Heythuysen (6 Ausschnitte), um 1625, Bayerisches Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum

Jetzt bist du dran!

Uns regt Frans Hals Gemälde gleich zu vier Seiten in deinem MPZ-Album an.

• Entwirf ein Muster, das schwarz in schwarz gewebt ist, aber im Licht Girlanden, Blüten oder Vögel zeigt. Verwende dazu einen weichen schwarzen Farbstift und zeichne auf schwarzes Tonpapier. Wenn du willst, ergänze helle Stellen mit grauem oder weißem Stift.

• Alternativ kannst du auch eine Collage aus schwarzen Papieren oder Folien anfertigen. Schwarzes Papier findet sich beispielsweise in Zeitschriften auf Werbeseiten, schwarze Folien in Verpackungen von losem Tee, Taschentüchern usw.

• Wenn du gerne mit dünnen Stiften arbeitest, dann gestalte deinen Stoffentwurf mit Bleistift oder schwarzem Tintenschreiber . Zeichne dazu nur die Umrisslinien deiner Motive und schließe die Linien zu geschlossenen Formen. Fülle so das gesamte Blatt! Das fertige Blatt – oder eine Kopie davon – eignet sich auch gut als Geschenk für Erwachsene und Freund*innen, die Ausmalbücher lieben.

• Mit einem gut gespitzten weißen oder goldenen Stift lässt sich ein Spitzenmuster auf schwarzem Papier entwerfen.

Tipp: Ein Blick auf das Gemälde von Frans Hals liefert in jedem Fall Anregungen für deine Blätter.

Übrigens

Wenn du mehr über Klöppelspitzen erfahren möchtest, wirst du auch in Bayern fündig – in Museen in Abenberg und Nordhalben zum Beispiel.

Noch mehr zum Thema Stoffmuster findest du HIER.

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Informationen zum Museum
Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen sind in ganz Bayern vertreten. Weltberühmt ist die Alte Pinakothek in München. Ebenso ist die Malerei aus dem 17. Jahrhundert unter anderem in Schleißheim und Neuburg a. d. D. zu finden. Alle Gemälde findest du in der Online-Sammlung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.

Abbildungsnachweis Titelbild: Frans Hals, Willem van Heythuysen (Ausschnitt), um 1625,Bayerisches Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0, Bildausschnitt: Museumspädagogisches Zentrum.

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