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Das Bild ist ein Foto. Es zeigt die Mariensäule auf dem Marienplatz in München. Die Frauenkirche ist im Hintergrund. Der Himmel ist blau.

Was wimmelt da am Marienplatz?

Wenn du heute ein Bild vom Münchner Marienplatz machen möchtest – kein Problem. Ein Klick am Handy oder Fotoapparat – fertig! Vor 400 Jahren dagegen musste ein solches Bild gemalt werden. Es dauerte Wochen und Monate, bis ein Künstler den Platz mit seiner quirligen Atmosphäre auf die Leinwand gebracht hatte. Bevor er sich an die Arbeit machte, kramte er deshalb zuerst einmal in seinen Erinnerungen: Was habe ich auf diesem Platz in der letzten Zeit Interessantes gesehen oder erlebt? Welche Geschichten möchte ich über diesen Ort erzählen? Möglichst viel von dem, was ihm dazu einfiel, packte der Künstler dann in sein Bild hinein. Das fertige Gemälde bildet daher nicht wie ein Foto einen bestimmten Augenblick ab, sondern liefert dir eine Fülle von Geschichten, Erlebnissen und Bildern, die frühere Zeiten in deinem Kopf lebendig werden lassen.

Ein solches Bild vom Marienplatz, der früher einfach nur „Markt-“ oder „Schrannenplatz“ hieß, kannst du im Münchner Stadtmuseum sehen. In welchem Jahr es gemalt wurde, findest du sicher heraus, wenn du dir das Gemälde ganz genau anschaust.

Anonym, Der Marktplatz in München zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs, 1634.
© Bayerisches Nationalmuseum (Dauerleihgabe an das Münchner Stadtmuseum)

Lass uns nun eine kleine Reise zurück in die Zeit machen, in der das Bild entstanden ist. Wir befinden uns mitten im „Dreißigjährigen Krieg“. In ganz Europa streitet man darum, welches die „richtige“ Religion ist: katholisch oder evangelisch? Die Anhänger des evangelischen Glaubens nennt man auch „Protestanten“. Ein protestantisches Heer unter der Führung des gefürchteten Schwedenkönigs Gustav Adolf hat das katholische München 1632 – 2 Jahre vor der Entstehung unseres Bildes also – belagert und besetzt. Die Stadt soll geplündert und in Schutt und Asche gelegt werden. Aber die Münchnerinnen und Münchner können das verhindern, indem sie ein gigantisches Lösegeld auftreiben: 300.000 Reichstaler! Zum Dank für den kampflosen Abzug der Truppen, für das sogenannte „Wunder von München“, wird sechs Jahre später die Mariensäule auf dem Marktplatz aufgestellt.

In diesem „Wimmelbild“ verstecken sich noch viel mehr solche Geschichten: spannende, grausame und lustige! Löse die folgenden Rätsel und Suchaufgaben, klicke auf den entsprechenden Playknopf im Bild und höre mehr dazu…

Wenn du noch ein bisschen in der Zeit reisen möchtest, dann schau dir doch auch einmal an, wie der Marienplatz vor etwa 250 Jahren ausgesehen hat. Was hat sich seit dem Dreißigjährigen Krieg verändert? Und wie sieht es an der gleichen Stelle heute aus?

Informationen zum Museum
Möchtest du die Zeitreise fortsetzen und wissen, wie es in München früher ausgesehen hat? Dann bist du in der Ausstellung „Typisch München!“ im Münchner Stadtmuseum richtig.

Abbildungsnachweis Titelbild: © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Judith Schenk

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