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Bayerisches Nationalmuseum

Tierisch … Henne, Hahn und Ei
Carl Wilhelm Freiherr von Heideck, Haus in Athen (Ausschnitt),

Museen sammeln. Das ist zumindest eine der Aufgaben, die Museen haben. Dabei sind Museen oft spezialisiert – beispielsweise auf Gemälde oder Skulpturen, Gefäße der Antike oder archäologische Fundstücke, Maschinen, Spielzeug oder Fingerhüte, Fotografien, Tierknochen oder Steine und vieles andere mehr. Allein in Bayern gibt es über 1300 Museen! Und trotz der Verschiedenartigkeit der Kostbarkeiten, die in den einzelnen Museen gesammelt werden, finden sich manche Motive und Themen immer wieder. Und zwar in ganz unterschiedlichen Museen. Hühner gesucht! Sabine hat eine besondere Leidenschaft für Hühner – lebende Hühner. Immerhin zählen Hühner zu den häufigsten Haustieren! Deshalb haben wir uns in einigen Museen und deren Online-Sammlungen auf die Suche gemacht, ob auch dort wohl Sabines Lieblingstiere zu finden sind. Und wir haben jede Menge entdeckt! Hennen, Hähne, Küken …So finden sich Hühner auf zahllosen Gemälden, in ihren typischen Bewegungen und mit wunderbar schillerndem Gefieder gemalt. In manch einem Bild spielen sie die Hauptrolle, sie dienen zur Belebung einer ländlichen Szene oder tummeln sich an den Nebenschauplätzen in weihnachtlichen Krippen. Manchmal sind sie auch Teil eines Stilllebens, liegen hier – oft bereits gerupft – fertig zur Zubereitung in der Küche auf dem Tisch. Und schon fällt uns die Hühnerbraterei auf dem Oktoberfest ein. – Ein Foto davon aus dem Jahr 1921 gibt es im Münchner Stadtmuseum. Wenn du auf die Bilder klickst, vergrößern sie sich. In einer Ölskizze festgehalten Genial beobachtet und meisterhaft realistisch gemalt, lange bevor Fotos eine Hilfe hätten sein können Eine sogenannte „Kraienköppe“ – das ist eine besondere Hühnerrasse – ist auch dabei … mehr zu diesem Gemälde. Lebloses zum Stillleben angeordnet Unterm Tisch und auf dem Spieß … Zur Duftwolke des Münchner Oktoberfestes gehören Brathendl einfach dazu von links nach rechts: Hubert von Heyden, Henne mit zwei Küken (Studie), um 1897, Öl auf Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0; Melchior d' Hondecoeter, Hühnerhof, Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sammlungsbestand Alte Pinakothek (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0; Jacob Jordaens, Der Satyr beim Bauern, um 1620/21, Leinwand auf Eichenholz aufgezogen, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0; Carl Schuch, Stillleben mit gerupftem Huhn, um 1885, Öl auf Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sammlungsbestand Neue Pinakothek (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0; Rundkrippe mit Verkündigung an die Hirten, Anbetung und volkstümlichen Szenen (Ausschnitt), Neapel 2. Hälfte 18. Jahrhundert © Bayerisches Nationalmuseum München; Philipp Kester, Münchner Oktoberfest – Hühnerbraterei, 1921, Fotografie, Gelatineentwicklungspapier, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie, Archiv Kester (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0 Ein gebratenes Hendl gibt es aber auch in dem Gemälde „Schlaraffenland“ aus dem 16. Jahrhundert von Pieter Bruegel d. Ä. zu sehen. Es hat die gleichnamige Geschichte von Hans Sachs zum Thema. Im Schlaraffenland, so heißt es hier, flögen gebratene Hühner herum und den Faulen sogar direkt in den Mund. – Bei Bruegel liegt allerdings das gebratene Huhn nur auf dem Tisch. Pieter Bruegel d. Ä., Das Schlaraffenland, 1567, Eichenholz, 51,5 x 78,3 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 Krähen, picken, gackern ... Die alten Griechen waren vom Kampfverhalten der Hähne fasziniert, die ihre Rivalen aus dem Revier vertreiben. Deshalb sind Hahnenkämpfe sogar auf Vasen der Antike abgebildet. von links nach rechts: Vase mit Hahnenkampfszene, Bandschale des Tleson-Malers, Ton, 550-530 v. Chr., aus Athen, gefunden in Tarent. Staatliche Antikensammlungen, München Foto: © Renate Kühling, Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek; Ernst Andreas Rauch, Goldener Hahn (7), 1958, München, Borstei, Foto: © Museumspädagogisches Zentrum; Hühner im Freilichtmuseum, Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee © Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee; Hubert van Heyden, Geflügelhof, um 1900, Öl auf Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen (nicht ausgestellt) CC BY-SA 4.0 Dass aber Hähne nicht nur kampflustig sind, sondern auch Frieden stiften können, zeigt sich in der Münchner Borstei: Dort steht auf einem Sockel ein goldener Hahn, der an Alexander Puschkins „Märchen vom goldenen Hahn“ erinnern könnte. Es handelt davon, dass Hühner vor nahenden Feinden warnen. Denn sie können über ihre Füße Schwingungen im Boden spüren. Richtig Leben bringen Hühner in manch ein Freilichtmuseum. Dort kannst du sie beobachten beim Gackern, Picken und Sandbaden. Aufgeregte Hühner © Museumspädagogisches Zentrum Denn seit den alten Römern gehörten Hühner über Jahrhunderte zu einem Garten dazu und trugen so zur Ernährung der Bevölkerung direkt vor Ort bei. Ei, Ei ... Zugegeben: Auf unserer Suche haben wir auch manchmal um die Ecke gedacht. Denn welche Rolle spielen denn Hühnereier für uns? Wir essen Eier hart- oder weichgekocht – im Schlaraffenland würden wir sie direkt aus der laufenden Schale löffeln –, wir braten Spiegeleier, backen mit Eiern Kuchen oder stellen damit Nudeln her. Durchschnittlich isst jede(r) Deutsche pro Jahr etwa 230 Eier! – Grund genug, einmal darauf zu achten, wo die Eier herkommen, wie die Hennen leben und wo sie für uns die Eier legen!Doch aus Ei lässt sich noch viel mehr herstellen. Farbe zum Beispiel. Wird Farbpigment mit Ei angerührt, erhält man sogenannte Tempera. Wie wunderbar diese zarten Farben auch noch nach fast 600 Jahren strahlen, kannst du in der Alten Pinakothek bewundern: Fra Filippo Lippi, Verkündigung Mariae, um 1443/45, Tempera auf Pappelholz, 205,8 x 187,9 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 Aber auch in der Impfstoffherstellung spielt Hühnereiweiß eine wichtige Rolle. Wir sind sicher: Auch hierzu gibt es in einem Museum, das sich mit Medizingeschichte auseinandersetzt, ein passendes Exponat. Hühnergötter, Deutsches Meeresmuseum Stralsund, Foto: © Jan-Peter Reichert, Deutsches Meeresmuseum Und übrigens: Damit die Hühner im Stall gut geschützt sind und gut legen, wurden mancherorts „Hühnergötter“ aufgehängt. So werden Feuersteine genannt, bei denen im Meer Kalkeinschlüsse ausgewaschen wurden, so dass ein Loch entstand. Solche Steine findest du an Nord- und Ostsee oder zum Beispiel auch im Deutschen Meeresmuseum in Stralsund. Entwirf deine Hühner-Ausstellung im Modell! Stell dir vor, du planst – als Ausstellungs-Kurator*in – eine Sonderausstellung zum Thema Hühner. Überlege dir, welche Objekte aus welchen Museen du gerne ausstellen würdest. Welche Themen möchtest du in deiner Ausstellung behandeln, was den Besuchern mitteilen?Stöbere in Ausstellungskatalogen oder Online-Sammlungen verschiedener Museen, schau dich bei Museumsbesuchen, im Stadtraum oder in der Wohnung um. Was könnte zum Thema Hühner passen?Du brauchst:• Papier• Karton• Knetmasse oder Schokoeiereinwickelmetallfolie• Stifte, Schere, Klebeband• Schuhkarton(s), dein Puppenhaus, falls du dieses hierfür verwenden darfst, oder Ähnliches So geht’s:• Dein Puppenhaus oder der Schuhkarton dienen dir als Ausstellungsräume im Miniformat. Überlege, wie groß deine Exponate im Modell werden dürfen, damit sie in diese „Räume“ passen.• Fertige entsprechend kleine Zeichnungen von den Exponaten an, male Rahmen darum und schneide sie aus.• Forme dreidimensionale Exponate – Skulpturen zum Beispiel – als kleine Figuren aus Knetmasse. Bau einen kleinen Sockel aus Karton dazu.• Sortiere deine „Exponate“ nach Themen.• Nutze dein Puppenhaus oder einen Schuhkarton, um deine Ausstellung aufzubauen.• Probiere aus, ob an mancher Wand ein Hintergrund aus farbigem Papier gut wäre.• Jetzt brauchst du nur noch Publikum. Lade dazu Spielfiguren in deine Ausstellung ein! Ausstellungsaufbau im Schuhkarton. Mit Skizzen nach Pablo Picasso, Jacobus (Jacomo) Victors, Philipp Kester, Pieter Bruegel d. Ä. und Mario Sala, Bozetto nach Ernst Andreas Rauch © Museumspädagogisches Zentrum Noch mehr entdeckt? Noch viel mehr Exponate rund um das Thema Hühner sind in den verschiedensten Museen zu finden! In Kunstmuseen, Medizinhistorischen Sammlungen und, und, und … Teile deine Entdeckungen auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag #MPZtierisch. Aber Vorsicht! Nicht alle Objekte in Museen dürfen einfach fotografiert werden! Mach also auch mal eine Skizze oder sende eine Textnachricht. TIPP: Genug über Hühner erfahren? Dann mach dich bei deinem nächsten Museumsbesuch mal auf die Suche nach deinem persönlichen Lieblingstier und lass dich anregen, so jede Menge Neues über dieses Tier herauszufinden! MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Vom Haustier bis zum Fabelwesen – Tierdarstellungen in der Kunst (GYM bis Jgst. 11, MS, RS) Passende MPZ-FührungGeflügelte Drachen, zahme Löwen oder die Kuh im "Wohnzimmer". Tiere auf Bildern in der Alten Pinakothek (Horte, MS bis Jgst. 6, RS bis Jgst. 6, GYM bis Jgst. 6, FöS, GS)Welche Krippe ist die schönste? – Die Krippensammlung des Bayerischen Nationalmuseums (Horte, GS) Informationen zum MuseumDie hier vorgestellten Hühner stammen aus diesen Museen: Alte Pinakothek, Bayerisches Nationalmuseum, Deutsches Meeresmuseum, Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee, Münchner Stadtmuseum, Staatliche Antikensammlungen, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau. Mit dem Museumsportal findest du Museen in deiner Nähe. Abbildungsnachweis Titelbild: Carl Wilhelm Freiherr von Heideck, Haus in Athen (Ausschnitt), 1838, Leinwand, 69 x 47 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München (nicht ausgestellt), URL: https://www.lenbachhaus.de/entdecken/sammlung-online/detail/haus-in-athen-30016533, CC BY-SA 4.0

Upcycling! In Szene gesetzt
barockes Porträt und Modell mit selbst gestalteter barocker Perücke

Inspirationsquelle: Porträt aus dem Bayerischen Nationalmuseum Beim Fotografieren zeigen wir uns alle gerne von unserer besten Seite. Dazu setzen wir uns in Szene: mit Blicken, Körperhaltung, Kleidung, Frisuren und Accessoires. Für Models und Bodybuilder gehört das zum Beruf. Aber auch wir inszenieren uns häufig im Alltag und posen auf Gruppenfotos oder Selfies. Sich selbst für Bilder zu inszenieren gab es schon vor 300 Jahren – auch ohne Handys und Selfies. Schau Dir dazu einmal das Gemälde von Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz an, auch Jan Willem genannt. Es sollte ihn als mächtigen Herrscher darstellen. Rüstung, Perücke, Orden, wertvoller Stoff – alles auf dem Bild soll seine Macht unterstreichen. Jan Frans von Douven: Johann Wilhelm von der Pfalz. © Bayerisches Nationalmuseum Was unterscheidet ihn von heutigen mächtigen Frauen und Männern? Denk zum Beispiel mal an König Charles III. von England, Barack Obama oder unsere ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel. Welche Kleidung tragen sie, wie sind ihre Körperhaltung und ihr Gesichtsausdruck? Wie inszenieren sie sich auf Fotos oder im Fernsehen? Bau dir deine eigene barocke Perücke! Material: Altpapier wie Zeitungen oder Zeitschriften Büroklammern, Tacker, Tesafilm oder einen Klebestift Wie es funktioniert, zeigt Dir unser Film. © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Lea Becker Inszeniere Deine Perücke witzig in Deiner Wohnung – z.B. auf einem Fußball, einem Teddy oder einer Lampe. Teile Deine Perücke auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag: #MPZupcycling Mehr aus unserer Reihe "Upcycling! Mode – Kunst – Design – Musik" MPZ-AlbumDu hast noch nicht genug? HIER haben wir noch eine Idee für dich, wie Jan Willem zum Pop Art Star wird. Passender Beitrag auf XponatWirkungsmöglichkeiten mit Perücke Informationen zum MuseumDu kannst dir auf der Internetseite des Bayerische Nationalmuseum einmal anschauen, was es dort alles zu sehen gibt. Abbildungsnachweis Titelbild: von links nach rechts: Jan Frans von Douven, Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz (Ausschnitt). © Bayerisches Nationalmuseum München und Filmstill. © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Lea Becker

Iss was!? – Auf geht´s zum Dessert!
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Zum Abschluss noch etwas Süßes? Doch was hat dieser Miniaturgarten aus edlem Nymphenburger Porzellan damit zu tun? Es handelt sich um einen sogenannten Dessertaufsatz, also einen Tischschmuck, den man erst aufstellte, wenn das Dessert serviert wurde. Dessertaufsatz. © Bayerisches Nationalmuseum Die Nachspeise bildete in der Regel den Höhepunkt eines barocken Festmahls. Für das Dessert bevorzugte man Tafelaufsätze mit Figurenschmuck oder kleinen Landschaften. Bevor solche Gebilde aus Porzellan hergestellt werden konnten – das europäische Porzellan wurde erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts „entdeckt“ – hatte oft der Hofkonditor die Aufgabe, den Tafelaufsatz aus eingefärbtem Zuckerwerk, Butter oder Marzipan anzufertigen. Geschickte Zuckerbäcker waren daher bei Hofe sehr gefragt. © Bayerisches Nationalmuseum Auf unserem Tafelaufsatz siehst du eine vornehm gekleidete, höfische Gesellschaft, die durch einen französischen Garten lustwandelt. Stell dir einen langen Tisch vor, in dessen Mitte das Gärtchen stand. An den Seiten der Tafel befanden sich die Gedecke für die Gäste und dazwischen Platten voll von köstlichen Kuchen, Konfekt, kandierten – d.h. in Zucker eingelegten – Früchten und vielem anderen. Hast du Appetit auf etwas Süßes bekommen? Dann teste doch unser Rezept für einen köstlichen Schokoladenkuchen! Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Informationen zum MuseumIm Bayerischen Nationalmuseum kannst du dir diese prunkvollen Schätze im Original ansehen, außerdem Musikinstrumente, Bauernmöbel, gewaltige Wandteppiche und noch viel mehr! Eine Besonderheit: In diesem Haus passen die Räume hervorragend zu den Kunstwerke, die darin ausgestellt sind. So macht man eine Zeitreise, durchschreitet niedrige mittelalterliche Gewölbe, riesige Kirchensäle oder versteckte Wendeltreppen. Abbildungsnachweis Titelbild: Dessertaufsatz (Ausschnitt). © Bayerisches Nationalmuseum

Iss was!? – Tafelzier und Gaumenschmaus
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© Museumspädagogisches Zentrum, Film: Veronika Hafner, Moritz Dehler Welche Form des Essens hat dir im Film am besten gefallen: Pizza to go auf der Wiese, Frühstück zu Hause, Brotzeit im Biergarten oder ein Galadinner mit vergoldetem Besteck, Silbergeschirr und edlem Porzellan? Wie wäre es, an der festlich gedeckten Tafel Platz zu nehmen? Wie würdest du dich fühlen, wenn dann mit Pauken und Trompeten das Festmahl serviert wird? Das silberne Gedeck (mit Teller und Besteck) gehört zum imposanten Hildesheimer Tafelsilber, das heute im Bayerischen Nationalmuseum zu bewundern ist. Friedrich Wilhelm von Westphalen, Fürstbischof von Hildesheim, hatte es um 1760 von Augsburger Goldschmieden anfertigen lassen. Ursprünglich umfasste es 600 Einzelteile. Friedrich Wilhelm musste sogar einen Kredit aufnehmen, um das Service bezahlen zu können! Filmstill: Hildesheimer Tafelsilber im Bayerischen Nationalmuseum (Detail). © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Veronika Hafner, Moritz Dehler Die meisten Fürsten an den europäischen Höfen ließen derartiges Silbergeschirr, das auch noch zusätzlich vergoldet sein konnte, für repräsentative Festmahle anfertigen. Sie wollten damit Rang und Macht zur Schau stellen. Dies verdeutlichen auch die Wappen auf Tellern und Besteck. Die Musik, die du im Film beim Auflegen des Silbergedecks hörst, ist ebenfalls etwas ganz Besonderes. Die Noten zu dem kurzen barocken Stück haben Museumsfachleute auf dem Hildesheimer Tafelsilber entdeckt. Sie sind in einen der großen, dekorativen Aufsätze eingraviert, die in der Mitte der Tafel stehen. Hildesheimer Tafelaufsatz mit Details. © Bayerisches Nationalmuseum Nach dem eingravierten Stück ertönen beim Blick über die Silbertafel Pauken und Trompeten. Auch Letztere sind etwas Besonderes. Sie sind aus Silber und stammen aus derselben Zeit wie das Tafelsilber und -porzellan. Du kannst sie im Bayerischen Nationalmuseum in Saal 89 anschauen. Ist dir im Film aufgefallen, dass auf der festlichen Tafel keine Gläser stehen? Warum wohl? Vielleicht erinnerst du dich an die Szene, in der einem Gast ein Glas gereicht wird. – Auf einem silbernen Tablett, einer sogenannten Kredenz. Er nimmt das Glas, trinkt daraus und stellt es wieder auf die Kredenz zurück.Was wäre dir lieber? Das Glas selbst vom Tisch nehmen zu können oder es immer wieder auf Anforderung angereicht – kredenzt - zu bekommen? Kredenz mit Pokal. © Bayerisches Nationalmuseum, Foto: Matthias Weniger Nach dem Hauptgang wird das Dessert serviert. Diesmal auf edlem Porzellan, das der französische König Ludwig XV. dem bayerischen Kurfürsten Karl Theodor geschenkt hat. Farbige Porzellane wurden wegen ihrer Empfindlichkeit im 18. Jahrhundert vor allem für den ersten Gang oder das Dessert verwendet. Dafür brauchte man meistens kein Messer. Sonst wäre vielleicht die empfindliche Bemalung des Porzellans zerkratzt worden! Und welche Art zu essen würdest du nun heute bevorzugen: speisen wie ein barocker Fürst an der Silbertafel, picknicken auf der Wiese, gemeinsam am Familientisch oder im Biergarten sitzen? Teile ein Bild auf Facebook oder Instagram, wie du am liebsten isst. Verwende dazu den Hashtag #MPZisswas Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Informationen zum MuseumIm Bayerischen Nationalmuseum kannst du dir diese prunkvollen Schätze im Original ansehen, außerdem Musikinstrumente, Bauernmöbel, gewaltige Wandteppiche und noch viel mehr! Eine Besonderheit: In diesem Haus passen die Räume hervorragend zu den Kunstwerke, die darin ausgestellt sind. So macht man eine Zeitreise, durchschreitet niedrige mittelalterliche Gewölbe, riesige Kirchensäle oder versteckte Wendeltreppen. Abbildungsnachweis Titelbild: Filmstill, zu sehen: Hildesheimer Tafelsilber im Bayerischen Nationalmuseum. © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Veronika Hafner, Moritz Dehler

SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden

Von Schüler*innen für Schüler*innen ... Da uns eine gerechte und nachhaltige Welt sehr am Herzen liegt, möchten wir, das Robotic-Team MAI des Gymnasiums Markt Indersdorf,  Kindern und Jugendlichen die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen näher bringen. Dabei wollen wir jedes Ziel mit Informationstexten, Rätseln und interaktiven Spielen vorstellen und vor allem „be-greifbar“ machen. So vermitteln wir möglichst vielen Menschen Informationen über die Nachhaltigkeitsziele und treiben diese mit voran! Wir beginnen unsere Reihe mit dem Nachhaltigkeitsziel 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden. © Partizipatives Schüler*innen-Projekt "Mobiles Museum", Gymnasium Markt Indersdorf und Museumspädagogisches Zentrum Teste deinen ökologischen Fußabdruck, baue ein Insektenhotel und/oder gestalte deine eigene nachhaltige Stadt! Vom Museumspädagogischen Zentrum für Lehrkräfte ... das Nachhaltigkeitsziel im Museum entdecken Anhand eines mittelalterlichen Stadtmodells können verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit thematisiert werden. Dabei spielen die Grünflächennutzung, wie auch Fragen zur sozialen Gerechtigkeit, zu Gesundheit und Mobilität oder zu Müllaufkommen und -vermeidung eine große Rolle. Auf diese Weise lassen sich anhand eines Exponats verschiedene Nachhaltigkeitsziele veranschaulichen, wie etwa das SDG 11. Der Beitrag #MyGreenCity - wie grün ist meine Stadt? liefert vertiefende Informationen dazu. © Bayerisches Nationalmuseum, München BeispielexponatModell der Stadt München | 1570Von Jakob SandtnerBayerisches Nationalmuseum, München Der Straubinger Drechslermeister Jakob Sandtner schuf im Auftrag von Herzog Albrecht V. von Bayern Modelle von fünf bayerischen Städten, neben München noch Burghausen, Ingolstadt, Landshut und Straubing. Ursprünglich waren sie in der herzoglichen Kunstkammer ausgestellt, heute befinden sie sich im Bayerischen Nationalmuseum. Wie aktuelle archäologische Ausgrabungen bestätigen, sind die Modelle maßstabsgerecht ausgearbeitet. In das Modell Münchens fügte man unter Kurfürst Maximilian einige Neubauten des 17. Jhs. ein (u. a. den Kaisertrakt der Residenz und die Michaelskirche mit Jesuitenkolleg). Alle fünf ehemaligen Residenzstädte zeigen eine Kopie ihres Modells im jeweiligen Stadtmuseum. Informationen zum MuseumWenn du mehr über das Stadtmodell von Sandtner, die Nutzung der Grünflächen und die Geschichte unserer Stadt erfahren möchtest, mach doch mal einen Ausflug in das Münchner Stadtmuseum oder du schaust dir gleich das originale Stadtmodell im Bayerischen Nationalmuseum an. Informationen Partizipatives Schüler*innen-Projekt "Mobiles Museum" Von einer MPZ-Führung inspiriert, haben Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Markt Indersdorf einen digitalen Museumskoffer zum Thema Nachhaltigkeit und Museum entworfen. In diesem Kooperationsprojekt mit dem MPZ möchten sie möglichst vielen Menschen Informationen bezüglich der Nachhaltigkeitsziele vermitteln und zum Mitmachen einladen. Lerne die Gruppe MAI Robotics gerne in diesem Video kennen: Abbildungsnachweis Titelbild: SDG 11 Symbol, Nachhaltige Stadt "environmental protection" und Weltkugelfigur. © Partizipatives Schüler*innen-Projekt "Mobiles Museum", Gymnasium Markt Indersdorf; pixabay, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum (MPZ)

Sprache lernen – von Holz bis Eisen
Material

Im Deutschen kann man zu zwei ähnlichen Menschen sagen: „Sie sind aus dem gleichen Holz geschnitzt.“ Finde immer zwei Gegenstände, die aus dem gleichen Material gemacht sind, und höre dir an, wie das Material die Gegenstände beschreibt: gläserne Flaschen, Stuhl aus Holz, silberne Teekanne und vieles mehr. Mit den gezeigten Objekten aus der Pinakothek der Moderne und aus dem Bayerischen Nationalmuseum kannst du die Wörter für Material auf Deutsch hören und üben. Willst du mehr über die Bilder wissen? Dann klicke unter dem Spiel links auf rights of use: Jetzt siehst du einige Bilder mit Link. Klicke auf den Link und erfahre mehr. Und hier die Namen der Materialien noch mal zum Nachlesen:Holz, Kunststoff, Plastik, Glas, Stoff, Gold, Silber, Metall, Eisen Sammle deine eigenen Materialien!Wenn du Lust hast, nimm ein festes Papier oder einen Karton und klebe Dinge aus verschiedenen Materialien wie Büroklammer, Gummiband oder Kaugummipapier darauf. Dann schreibe zu den einzelnen Dingen, aus welchen Materialien sie bestehen. Anschließend kannst du das Blatt in dein MPZ-Album heften. Passendes MusPadMöbel – Muster – Material Passende MPZ-FührungenProgramm für Deutschklassen: Stühle, Sessel, Teller, Tassen – besondere Dinge im Designmuseum (Deutschklasse GS, Deutschklasse MS Jgst. 5–6, Deutschklasse MS Jgst. 7–9, BIJ, BIK, BS, BVJ, DK BS) Informationen zu den MuseenDie Dinge aus dem Spiel findest du in diesen Museen: Bayerischen Nationalmuseum, Die Neue Sammlung – The Design Museum und Pinakothek der Moderne. Vielleicht kannst du sie bei einem Besuch oder einem digitalen Rundgang wiederentdecken. Abbildungsnachweis Titelbild: Sprachreihe – Material. © Grafik: Fabian Hofmann

Sprache lernen – und wie wohnst du?
Möbel

Wie wohnst du? Hast du auch ein Himmelbett oder ein bequemes Sofa? Wie sieht dein Zimmer aus? Im Spiel kannst du die deutschen Wörter für Möbel entdecken. Höre genau hin, dann findest du die passenden Paare. Die Möbel stehen in der Pinakothek der Moderne, Die Neue Sammlung – The Design Museum und im Bayerischen Nationalmuseum. Vielleicht kannst du sie bei einem Besuch oder einem digitaler Rundgang wiederentdecken. Passende MPZ-FührungenProgramm für Deutschklassen: Stühle, Sessel, Teller, Tassen - besondere Dinge im Designmuseum (Deutschklasse GS, Deutschklasse MS Jgst. 5-6, Deutschklasse MS Jgst. 7-9, BIJ, BIK, BS, BVJ, DK BS)Passendes MusPadMöbel – Muster – Material Informationen zu den MuseenEntdecke die hier gezeigten Möbel und Gegenstände im Bayerischen Nationalmuseum und in der Pinakothek der Moderne, Die Neue Sammlung – The Design Museum. Abbildungsnachweis Titelbild: Sprachreihe – Möbel. © Grafik: Fabian Hofmann

Im Reich der Drachen

Im Barock brach eine regelrechte Chinamode aus. Die adelige Gesellschaft in Europa begeisterte sich für das ferne Land, das nur ein paar wenige Missionare und Kaufleute mit eigenen Augen gesehen hatten. Auch die Wittelsbacher schmückten ihre Schlösser mit Luxusprodukten aus China: mit Porzellan, Lackmalereien, Seidenstoffen und Papiertapeten. Ihre Sammlerstücke kannst du noch heute in Schloss Nymphenburg entdecken. Um die große Nachfrage nach Chinesischem zu befriedigen, ahmten Maler aus Mitteleuropa chinesische Kunst nach. Diese sogenannten "Chinoiserien" waren Produkte ihrer Fantasie und zeigten, wie sie sich China erträumten. So ist zum Beispiel auf einer Porzellan-Kaffeekanne im Bayerischen Nationalmuseum ein kleiner Junge in einem chinesischen Fantasiekostüm zu sehen. Er reitet auf einem Steckenpferd in Form eines Drachens. Und daneben kannst du aus dem Bayerische Nationalmuseum altes chinesisches Porzellan mit europäischen Nachahmungen vergleichen. Von links nach rechts: Porzellan-Kaffeekanne (Ausschnitt). © Bayerisches Nationalmuseum; Porzellanplatte mit chinesischer Landschaft in „Famille vert“-Farben, China um 1700, Fayenceplatte mit „Famille verte“- Dekor nach chinesischem Vorbild, Ansbach um 1728/30. © Bayerisches Nationalmuseum In unserer heutigen, vernetzten Welt können wir uns kaum mehr vorstellen, welchen Reiz unbekannte Länder früher ausübten. In Räumen wie dem chinesischen Lackkabinett in Schloss Nymphenburg oder in einigen Zimmern der Badenburg mit ihren chinesischen Tapeten konnten die Bewohner Fantasiereisen nach China unternehmen. Gestalte im folgenden Kompositionsspiel deine eigene Variante einer chinesischen Tapete. Ziehe die exotischen Vögel und Schmetterlinge vom Rand in das Bildfeld. Vielleicht verteilst du sie gleichmäßig in den freien Flächen oder du vereinst sie zu kleine Gruppen. Beim "Überprüfen" gibt es kein richtig oder falsch, sondern nur die Möglichkeit, noch einmal von vorne zu beginnen. So sieht die originale Tapete im Vorzimmer der Badenburg im Nymphenburger Schlosspark aus. Chinesische Tapete im Vorzimmer, Badenburg, Park von Schloss Nymphenburg. © Bayerische Schlösserverwaltung Den Drachen des Titelbildes findest du auch in der Badenburg. Er ziert einen Spiegelrahmen über einem Kamin des ehemaligen Schlafzimmers. In der Pagodenburg im Nymphenburger Park ist das ganze Obergeschoss im chinesischen Stil ausgestattet. Auch auf einem Rundgang durch die Münchner Residenz kannst du Objekte aus dem alten China und Chinoiserien entdecken. Sogar gebaut wurde in München im chinesischen Stil, zum Beispiel der "Chinesische Turm" (1789 -1790) im Englischen Garten. Wenn du mehr über Drachen oder Porzellan wissen willst, schau dir auf MPZ-digital die Beiträge "Tierisch ... Drachen suchen" und "Iss was!? - Was kommt in die Kanne?" an! Passende MPZ-FührungenIm Nymphenburger Schlosspark: Wo die kleinen Prinzen wohnten und die Fürstin speiste (FöS, GS, Inklusionsklassen)Barock à la Nymphenburg – Geschichte einer Epoche (MS, RS, BS, GYM) Informationen zu den MuseenWenn du mehr erfahren möchtest, besuche digital oder analog die verschiedenen Museen: Schloss Nymphenburg mit Badenburg und Pagodenburg, Münchner Residenz und Bayerisches Nationalmuseum. Abbildungsnachweis Titelbild: Chinesische Tapete in der Badenburg. © Bayerische Schlösserverwaltung, Foto: Museumspädagogisches Zentrum, Alfred Czech

Kostbares aus der Wunderkammer
Öllampe

Ein ausgestopftes Krokodil hängt von der Decke; ein kostbares Kästchen, belegt mit Bernstein, eine indische Schale verziert mit Plättchen aus Perlmutt, eine Uhr in Form eines Papageis stehen in Vitrinen ... in was für einem seltsamen Museum sind wir hier gelandet? Wir befinden uns in der Kunst- und Wunderkammer auf der Burg Trausnitz in Landshut, einem Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums. Kunst- und Wunderkammern waren Vorläufer unserer heutigen Museen. Hier sammelten die Fürsten vor etwa vierhundert Jahren erlesene Kunstwerke, Kostbarkeiten aus der Natur, technische Geräte, aber auch exotische Tiere oder Materialien. Ein eifriger Sammler war Erbprinz Wilhelm von Bayern, der auf der Landshuter Burg lebte, bevor er Herzog von Bayern wurde. Erbprinz Wilhelm (V.), Christoph Schwarz?, München um 1578. ©Bayerisches Nationalmuseum München Beginnen wir mit den erlesenen, den wundersamen Kunststücken, auf lateinisch auch Artificialia genannt. Ein derart kostbares Kunstwerk ist das Kabinettkästchen mit seinen vielen Schubladen, ganz mit Bernstein verkleidet. Bernstein ist ein Naturmaterial, dem damals magische Wirkung zugesprochen wurde. Es galt als Wunder der Natur: ein „Stein“, der brennt und dabei auch noch duftet. Heute wissen wir, dass Bernstein versteinertes Harz von Bäumen und viele Millionen Jahre alt ist. Zu den Wundern der Natur, den Naturalia, gehörten Dinge, die Menschen damals als sonderbar ansahen, die sie sich noch nicht erklären konnten. Auch exotische Tiere oder seltene Mineralien, Muscheln und Schnecken zählten zu den Naturalia. Oft wurden diese Naturgegenstände zu Kunstwerken umgearbeitet oder die Künstler ließen sich dadurch zu fantasievollen Ideen anregen. Schau dir mal die kleine Öllampe an. Welche Tiere haben den Künstler wohl inspiriert? Klicke HIER oder nutze den QR-Code und gib dem Vogel einen Namen. Lade anschließend die Website neu. Du kannst auch mit deiner Handykamera diesen Code scannen! Unter den wunderbaren Dingen aus fremden Ländern, den Exotica, befand sich auch ein Material, das in Europa sehr begehrt war und aufgrund seines schimmernden Glanzes die Menschen faszinierte. Das sogenannte Perlmutt wurde aus der Innenseite von Muscheln gewonnen. Man verwendete es für Brettspiele, Tischplatten oder prächtige Schalen. Großes Perlmuttbecken, Indisch, 16. Jahrhundert. ©Bayerisches Nationalmuseum München Scientifica sind Geräte, die die Wunder ordnen. Sie dienten der wissenschaftlichen Erforschung der Welt. Hierzu gehörten beispielsweise Uhren, Geräte zur Beobachtung der Sterne und Planeten, Weltkugeln und Messgeräte. Die Uhr in Form eines Papageis war ein verrücktes mechanisches Wunderwerk. Zu jeder vollen Stunde pfiff der Papagei. Dabei bewegte er den Schnabel und die Flügel, und aus einer Klappe unter seinem Schwanz fielen Kugeln herab. Für Spaß und Überraschung war somit auch gesorgt. Möchtest du selber mit Naturmaterialien kreativ werden und ein Fantasiekunstwerk entwerfen? Unternimm dazu einen Spaziergang in den Wald, an einen Fluss oder See. Dort findest du eine Fülle an Gegenständen: Wurzeln, Zweige, Baumrinde, Steine, Federn … Gerne kannst du auch Fundstücke aus dem Urlaub, z.B. Muschelschalen, zur Ergänzung deiner Kunstwerke verwenden.Lass deiner Fantasie freien Lauf und gestalte aus den Naturmaterialien ein Kunstwerk nach deinen Vorstellungen. Gib deinem Kunstwerk abschließend einen Namen. © Museumspädagogisches Zentrum Informationen zum Museum In der Kunst- und Wunderkammer auf der Burg Trausnitz in Landshut, einem Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums, kannst du kostbare und exotische Dinge bewundern, die einst von Fürsten gesammelt wurden. Abbildungsnachweis Titelbild: Öllampe in Form eines grotesken Vogeltiers, Niederländisch Anfang 17. Jahrhundert. © Bayerisches Nationalmuseum München

Obstblüte im Museum
Tiffany Leuchter

Im Frühling beginnen die Pflanzen zu sprießen und die Obstbäume beginnen zu blühen. Hast du dir einen blühenden Apfelbaum schon einmal genauer angeschaut? Bei vielen Apfelsorten sind die Blütenblätter weiß mit einem Hauch Rosa. Die eigentlichen Blätter des Baumes sind noch nicht in voller Größe entwickelt und leuchten in besonders frischem Grün. Genau davon haben sich vor knapp hundert Jahren auch amerikanische Künstler*innen inspirieren lassen. Sie haben eine Tischlampe erfunden, die tatsächlich an einen blühenden Apfelbaum erinnern soll. Genannt haben sie sie „Apple Blossom“ (Apfelblüte). Seit den 1890er Jahren entwickelte sich ein neuer, moderner Kunststil, der gerne Einflüsse aus der Welt der Pflanzen in die Kunst aufnahm. In Deutschland gab man ihm den Namen „Jugendstil“. Das Bayerische Nationalmuseum hat viele wunderschöne Jugendstilobjekte aus der Zeit um 1900. Unter anderem diese extravagante Lampe. Sie wurde in New York hergestellt und war um 1900 sehr beliebt und sehr teuer. Mit Sicherheit hast du erkannt, dass die Lampe einem Baum nachempfunden ist. Der Lampenfuß aus Bronze ist wie ein Baumstamm mit Wurzeln und Rinde gestaltet, der Lampenschirm aus unterschiedlich farbigem Glas erinnert an die Krone eines blühenden Apfelbaums. Die einzelnen kleinen Glasscheiben sind mit Hilfe von Metallstegen miteinander verbunden. - Ein herrlicher Miniatur-Apfelbaum, den man auf ein Beistelltischchen oder eine Kommode stellen kann!Besonders schön ist die Lichtwirkung durch das unterschiedlich farbige Glas. Mit einfachen Mitteln kannst du die Glastechnik z.B. für ein kleines Fensterbild nachahmen. Dazu benötigst du: • einen dünnen Karton oder Tonpapier in DIN A5 (es darf nicht lichtdurchlässig sein)• Transparentpapier• Schere• Kleber• Schmierpapier für deine Skizzen Bastelmaterialien Kleines Fensterbild Materialvorlage und kleines Fensterbild. © Museumspädagogisches Zentrum Und so geht´s:Skizziere auf einem extra Blatt Papier deine Blumen oder Blätter, die du in das „Fenster“ einfügen willst. Nimm dazu Vorbilder aus der Natur oder gestalte Phantasieblumen. Das Skizzenblatt kann später Teil deines MPZ-Album werdenÜberlege dir, wie groß dein Motiv werden soll, damit es gut auf deinen Karton passt.Zeichne auf den Karton oder das Tonpapier eine Fläche auf. Achte dabei darauf, dass ein Rand von ca. 1 – 1,5 cm stehen bleibt: der spätere „Fensterrahmen.“ Anschließend schneidest du die vorgezeichnete Fläche aus, am besten mit einer kleinen spitzen Schere. Dann schneidest du ein weißes Transparentpapier in DIN-A5-Format aus, um es später auf den Fensterrahmen aus Karton/Tonpapier aufkleben zu können.Nun schneidest du aus unterschiedlich farbigem Transparentpapier die Blütenblätter, Stängel und Blätter entsprechend deiner Skizze aus und klebst sie auf das weiße „Fenster“ auf. Um die Wirkung der dunklen Metallstege wie bei der Lampe zu erhalten, kannst du zum Schluss noch mit einem dicken schwarzen Filzstift die einzelnen farbigen Blattschnipsel umranden.Klebe oder hänge dein Kunstwerk an ein Fenster und du wirst einen ähnlichen Effekt erzielen wie bei der „Apple Blossom“-Lampe. Zum Schluss kannst du dein Kunstwerk in dein MPZ-Album einkleben. Informationen zum MuseumDie hier vorgestellte Lampe findest du im Bayerischen Nationalmuseum. Abbildungsnachweis Titelbild: Tischlampe „Apple Blossom“, Ausführung: Tiffany Studios New York, um 1902-1906. © Bayerisches Nationalmuseum München, Bearbeitet: Museumspädagogisches Zentrum

Tierisch … Von kleinen und großen Hunden
Möpse
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Magst du Hunde oder hast du eher Angst vor ihnen? - Keine Angst, die Hunde, die wir dir im Folgenden vorstellen wollen, beißen nicht. Streicheln kannst du sie leider auch nicht, da sich alle im Folgenden gezeigten Hunde in Münchner Museen befinden. Viele würden sich aber bestimmt schön weich und wuschelig anfühlen, während andere ein eher borstiges Fell haben.Gerade in Zeiten von Corona legen sich viele Menschen ein Haustier zu. Deutschlandweit leben gegenwärtig über neun Millionen bellende Vierbeiner, Tendenz steigend. Hunde gehören damit zu den beliebtesten Haustieren und sind seit Jahrtausenden Freund und Begleiter des Menschen. Es gibt sogar spezielle Friedhöfe, in denen nur Hunde und andere Haustiere beerdigt werden.Kannst du dir vorstellen, dass es in den Münchner Museen eine Vielzahl an Hunden gibt? Natürlich sind es keine lebenden Hunde, denn die sind in Museen nicht erlaubt. Von der Antike bis zur Moderne - Hunde wurden in der Kunst immer wieder dargestellt: als treue Begleiter auf Porträts, zur Hervorhebung der sozialen Stellung, als Helfer bei der Jagd oder als eigenständige, zentrale Motive. Auch Spielzeughunde finden sich in den Beständen der Münchner Museen. Das folgende Memory zeigt dir eine Auswahl an unterschiedlichen „Museums-Hunden“: Hast du dir, wenn du unterwegs bist, schon einmal die unterschiedlichen Hunde genauer angeschaut? Es gibt unglaublich viele verschiedene Hunde: kleine und große, reinrassige und sogenannte Promenadenmischungen, folgsame und unfolgsame, leise und laute, freche und bissige … Weltweit gibt es heute etwa 800 Hunderassen. Welche kennst du? Fallen dir 10 verschiedene ein?Hunde teilen über ihre Körpersprache und ihre lautlichen Äußerungen sehr viel über ihre Gefühle und Stimmungen mit. Sie können glücklich, ausgelassen oder aggressiv bellen, knurren oder winseln. Hättest du Lust, den „Museumshunden“ eine Stimme zu geben? Passt ein fipsiges Bellen zu einer Dogge oder ein tiefes Knurren zu einem Mops?Welches Tier soll fröhlich, welches eher ärgerlich oder drohend klingen? Klicke auf die unterschiedlichen Hundegeräusche und lass dabei deiner Fantasie freien Lauf: Welches Bellen passt am besten zu dem Bild? Informationen zu den MuseenDie hier vorgestellten Hunde stammen aus diesen Museen: Bayerisches Nationalmuseum und Bayerische Staatsgemäldesammlungen. Abbildungsnachweis Titelbild: Möpse aus Meißner Porzellan (Bearbeitet), Johann Joachim Kaendler, zwischen 1734 und 1747. © Bayerisches Nationalmuseum, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum

Tierisch … Drachen suchen
Drachen_Dachreiter

Drachen kennst du vielleicht aus Geschichten oder Filmen. In Wirklichkeit gibt es sie nicht. Es sind Fantasietiere. Schon vor ganz langer Zeit haben die Menschen sie sich ausgedacht. Es gab manches, was die Menschen nicht beherrschen konnten: Feuer und Wasser zum Beispiel, oder Krankheiten und Hungersnöte. Dann stellten sie sich diese Dinge als Drache vor. Und wer einen Drachen zähmen oder besiegen konnte, war besonders tapfer, mutig und stark. In China dagegen gilt der Drache als Zeichen für Glück und Macht. Dort ist er auch ein Tierkreiszeichen. Alle zwölf Jahre gibt es ein Drachenjahr (zuletzt 2012). Auch in den Münchner Museen und an manchen Orten in der Stadt „hausen“ Drachen. Sie warten darauf, entdeckt zu werden. Geh mit auf die Suche! Film "Der Kampf gegen die Drachen. Krankheiten und Epidemien in München" (Ausschnitt). © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Zeno Legner, Falk Müller Wassily, Georg und der Drache Der Heilige Georg ist der bekannteste Drachenbekämpfer und wird oft als Ritter in Rüstung dargestellt. Beim Memo-Spiel war er auch auf einem bunten Gemälde dabei. Das Bild stammt von Wassily Kandinsky, einem berühmten russischen Maler. Er wurde 1866 in Moskau geboren, wuchs dort auf und lebte auch lange Zeit in München und Murnau. Auf seinen Bildern ist immer wieder der Heilige Georg zu sehen. Warum wohl? Die Drachen-Karten helfen dir dabei, der Antwort auf die Spur zu kommen. Der Drache und der Blaue Reiter Kandinsky sah also Georg und den Drachen häufig in seinem Leben an verschiedenen Orten. Der Heilige Georg ist in vielen Ländern der Welt bekannt. Sein Zeichen ist eine weiße Fahne mit rotem Kreuz. Das ist die Fahne von England. Viele mächtige Herrscher nahmen sich Georg zum Vorbild. Kannst du dir vorstellen, warum?Kandinsky und seine Kollegen wollten anders malen als die Künstler*innen vor ihnen. Zusammen mit Franz Marc sammelte Kandinsky Bilder und Aufsätze, die ihre Kunst erklären sollten. 1912 erschien diese Sammlung als Buch (Almanach). Die beiden Maler gaben ihm den Titel "Der Blaue Reiter". Franz Marc liebte nämlich Pferde, Kandinsky Reiter. – Und beide liebten die Farbe Blau. Hier siehst du das Titelbild. Wassily Kandinsky hat es entworfen.Was zeigt das Bild? Kannst du etwas erkennen?Schiebe den Regler nach links und es erscheint ein Hinterglasbild von Wassily Kandinsky, welches das gleiche Motiv zeigt. Es wird dir sicher helfen, die einzelnen Elemente auf dem Titelblatt besser erkennen zu können. Welche Einzelheiten, die du auf dem Hinterglasbild siehst, hat Kandinsky auf dem Titelblatt „Der Blaue Reiter“ weggelassen? Du kannst prüfen, ob du richtig liegst. Ziehe einfach die zwei passenden Blasen in die leeren Lösungsblasen. Jetzt kennst du dich schon gut mit Drachen aus und kannst weiter auf die Suche gehen. Tipp: Schau doch mal beim „Wurmeck“ am Münchner Neuen Rathaus vorbei!Du kannst auch selbst fantasievolle Drachen gestalten. Ein paar Anregungen bekommst du hier. – Klicke einfach auf die folgenden Bilder: Drache als Stiftehalter Einen feuerspeienden Drachen basteln MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Vom Haustier bis zum Fabelwesen – Tierdarstellungen in der Kunst (MS, RS, GYM, Jgst. 5 – 11) Passende MPZ-FührungGrüne Nasen, gelbe Kühe und der Blaue Reiter (Horte, Inklusionsklassen, FöS, MS, RS, GS, GYM)Wassily Kandinsky – auf dem Weg der Abstraktion (Horte, MS, RS, GS, GYM)Geflügelte Drachen, zahme Löwen oder die Kuh im "Wohnzimmer". Tiere auf Bildern in der Alten Pinakothek. (Horte, FöS, MS bis Jgst. 6, RS bis Jgst. 6, GS, GYM bis Jgst. 6)Programm für Deutschklassen: Tierische Welten – die Darstellung von Tieren in der Kunst (Deutschklasse MS Jgst. 5-6, Deutschklasse GS,)Glücksdrache aus China und Japan (MS bis Jgst. 7, RS bis Jgst. 7, GS, GYM bis Jgst. 7) Informationen zu den MuseenIn diesen Museen findest du die Drachen: im Münchner Stadtmuseum und in der Online-Sammlung des Münchner Stadtmuseums, im Lenbachhaus, der Staatlichen Münzsammlung, dem Bayerischen Nationalmuseum, dem Museum Fünf Kontinente und dem Schloss Lustheim. Abbildungsnachweis Titelbild: Dachreiter (Bearbeitet), China, Shandong, 17. Jh.. © Museum Fünf Kontinente, Foto: Marianne Franke, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum

Pop Art Kurfürst
Eine SW-Kopie eines barocken Fürstenporträts ist flächig und knallbunt koloriert

Mache Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz zum Pop Art Star! Jan Frans von Douven hat ihn vor rund 300 Jahren gemalt. Drucke dir die Kopie vom Porträt aus (PDF-Download: DIN A5 für dein MPZ-Album oder DIN A4 zum Weiterexperimentieren). Diese ist extra schwarz-weiß, damit Du sie farbig gestalten kannst. Wieviele unterschiedliche Varianten fallen dir ein? Der Pop Art Künstler Andy Warhol hat etwas ganz ähnliches mit dem Porträt König Friedrichs des Großen gemacht. Sein Ergebnis kannst du dir HIER ansehen. Du brauchst: einen Ausdruck von der Schwarz-Weiß-Kopie von Jan WillemStifte oder Farben zum Gestalten, je nachdem was Du zuhause hast: z.B. Buntstifte, Textmarker, Feinliner, Kreide,… Möchtest Du Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz, auch Jan Wellem, genannt einmal live sehen? Dann geh ins Bayerische Nationalmuseum. In Saal 35 der Barockabteilung begegnest Du ihm. Teile Deinen Pop-Art-Jan-Willem auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag #MPZupcycling. Informationen zum MuseumWir haben uns für diese Aufgabe vom Porträt von Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz anregen lassen, das sich im Bayerischen Nationalmuseum befindet. HIER kommst du zu dem Beitrag über sein Porträt in unserer Online-Aktion „Upcycling! Mode – Kunst – Design – Musik“, wo du außerdem eine Anleitung für deine eigene barocke Perücke aus Altpapier findest. Abbildungsnachweis Titelbild: © Museumspädagogisches Zentrum