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Titelbild Kunstarealfest 2021

Blickpunkte – auf Entdeckungstour im Kunstareal

Mache dich mit deiner selbstgemachten Blickpunkte-Karte auf eine Entdeckungstour kreuz und quer durchs Kunstareal in München. Der Blick durch ein rundes Loch macht auf so Manches aufmerksam!

Lust auf eine Museumstour?

Gestalte deine ganz persönliche Durchblick-Karte! Schneide dazu in einen dünnen Karton ein rundes Loch oder eine andere geometrische Form, die dir gefällt – oder verwende eine Stanze. Gestalte den Karton in deiner Lieblingsfarbe.

Und los geht’s! Wo findest du Motive, Kompositionen, kleine Details oder ganze Exponate in deiner Form? Stell deine Funde in einer Fotowand zusammen. Oder fertige auf Karten gleicher Größe jeweils eine kleine Skizze an und montiere die Skizzen auf einem farbigen Blatt zusammen. Alternativ kannst du auch eine Mini-Ausstellung in einem Schuhkarton zusammenstellen. Eine Inspiration findest du HIER.

Zeichne, dichte, erfinde …

Lass dich vom Blick durch das runde Loch und durch die Exponate inspirieren – zu kurzen Gedichten, zum Abzeichnen eines Ausschnittes, zum Wechseln der Perspektive, zum Nachdenken, zu eigenen Ideen. Teile deine runden Entdeckungen und deinen Blick auf die Dinge, deine Ideen, Erfindungen, Entwürfe oder Zeichnungen auf Instagram oder Facebook und nutze den Hashtag #MPZkunstareal.    

Tondi und andere runde Bildflächen

Gibt es runde Kunst in den Museen im Kunstareal? Aber klar! Zum Beispiel eine auf Pappelholz gemalte Anbetung des Kindes aus der Renaissance, jede Menge Gefäße aus der Antike, aber auch Zeitgenössische Kunst.

Fra Bartolommeo, Anbetung des Kindes, um 1495, Pappelholz, 99,1 x 98,6 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0
Schale des Exekias, Ton, 540-530 v.Chr. © Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München, Foto: Renate Kühling

Auf einer runden Bildfläche – einem Tondo – eine Geschichte erzählen – das wirft die Frage auf: Wie die Figuren anordnen? Schnapp dir einen runden Bierdeckel oder zeichne einen Kreis auf ein Blatt – eine Tasse, ein Glas, eine Schüssel oder der Zirkel sind hilfreich hierbei – und probiere es aus! Lass dich inspirieren von Fra Bartolommeo. Er staffelte das Jesuskind, den kleinen Johannes den Täufer und einen Engel am rechten Bildrand entlang.

Noch mehr Tondi gibt es in den Museen im Kunstareal und in deren Depots – zum Beispiel von Jan Brueghel d. Ä., Hans Holbein d. J., Karin Sander, Luca Signorelli oder Andy Warhol.

Doch runde Bildflächen können zudem gekrümmt sein, wie beispielsweise bei einer Trinkschale. – Das Foto lässt uns von oben in die Trinkschale hineinblicken. Sie ist dem Gott des Weines, Dionysos, gewidmet. Mit einem Durchmesser von 30,5 cm ist sie viel größer als unsere Weingläser heute.

Im Kreis herum – Perspektivenwechsel

Immer im Kreis herum geht es bei Ernst Ludwig Kirchner. Nimm gedanklich verschiedene Perspektiven ein: als Betrachter*in des Gemäldes oder als Gast in der Manege. Versetze dich auch in die Rolle der Artistin! Wie nimmt sie wohl die Manege, das Publikum wahr?

Ernst Ludwig Kirchner, Zirkus (Zirkusreiterin), 1913, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne München, CC BY-SA 4.0
AxB Architecture Studio, Yin Hsi East Gate, Hsinchu City, Taiwan, 2017 – 2019. © Os Photography Studio / Rex CHU – das Modell war in der Ausstellung Taiwan Acts des Architekturmuseums der TUM zu sehen

Verzerrt?  Wie von einem Kreisverkehr umgeben wirkt das in den Straßenverkehr eingebettete Osttor von Hsinchu City in der nächtlichen Aufnahme. Doch die Kameraperspektive verzerrt das in Wirklichkeit langgestreckte Oval so stark, dass sich ein Kreis vermuten lässt. Nimm die Blickpunkte-Karte zur Hand und beobachte genau: Wann siehst du einen Kreis – den Rand einer Tasse zum Beispiel – als Oval, wann ein Oval als Kreis?

Spiralen

Nicht wirklich rund sind Spiralen. Denn die Kurve einer Spirale – auch Schneckenlinie genannt – entwickelt sich um einen Punkt herum. Ammonite haben annähernd die Form einer logarithmisch aufgebauten Spirale.

Wie die Welt wohl vor 155 Millionen Jahren aussah, als dieser Lithacoceras – ein Verwandter der Tintenfische, der uns heute als Ammonit erhalten ist – lebte?  In der Gestaltung vergleichbar, aber viele Millionen Jahre jünger ist das Mahnmal zur Bücherverbrennung am Münchner Königsplatz, das hier erst seit Mai 2021 zu sehen ist.

Ammonit Lithacoceras (Tintenfischverwandter) aus dem Oberjura Frankens (ca. 155 Millionen Jahre), Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, Geologisches Museum
Arnold Dreyblatt, The Blacklist / Die Schwarze Liste, 2021, Stahlbeton, d = 8 m, München, Königsplatz. © NS-Dokumentationszentrum München, Foto: Connolly Weber

Arnold Dreyblatt verewigte in seiner Arbeit „The Blacklist / Die Schwarze Liste“ die Buchtitel von 310 Autor*innen, deren Werke 1933 verbrannt wurden. Er ordnet sie in Form einer Spirale an und bettet sie in eine kreisrunde Fläche ein. Wie lassen sich die Titel wohl am besten entziffern?

In Bewegung

Cy Twombly, Untitled (Roses), 4 Teile, Acryl und Kreide auf Holz, 252.5 x 742.9 cm, 2008, Museum Brandhorst. © Cy Twombly Foundation, Foto: Nicole Wilhelms, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München

Wie kam die Farbe auf die Holzplatte? Um die großformatigen Rosen zu malen, montierte Cy Twombly den Pinsel an einen Stab und setzte den Körper ein. Versuche, die runden Bewegungen nachzuvollziehen, die der Künstler mit seinem Arm gemacht hat! Stell dir vor, du möchtest an eine Zimmerwand eine riesige Rose malen. Vielleicht hast du ja auch Lust, ein Rosen-Gedicht mit flüssiger Farbe auf eine große Pappe zu schreiben und die passende Blüte dazu zu gestalten?

Eine große, ausholende Bewegung ist auch nötig, um einen Diskus weit zu werfen. Versuche, dich so hinzustellen wie dieser Diskuswerfer aus dem antiken Griechenland! Heute wiegt ein Diskus für Männer übrigens 2 kg und hat einen Durchmesser von 22 cm, der Diskus für Frauen ist nur halb so schwer.

Rekonstruktionsversuch des Diskobol von Myron, 5. Jhdt. v. Chr., Original (Kopf und Körper) Rom, Gipsabguss. © Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, Foto: Roy Hessing
Detail des Altars des Domitius Germanicus. Hochzeit von Poseidon und Amphitrite, dargestellt im Marmorfries, Mitte 2. Jhdt. v. Chr., Marmor. © Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München, Foto: Renate Kühling

Doch Rundes lässt sich nicht nur bewegen, Rundes bewegt auch. Und so lassen sich der Meeresgott Poseidon und seine Braut Amphitrite im Hochzeitswagen fahren, begleitet von Meeresmischwesen und Schlangen. 

Tupfen und mehr

Für die Propyläen am Königsplatz und für zahllose weitere Prachtbauten wurde er verwendet: Untersberger Marmor. Typisch sind die beige, manchmal rosa bis gelbliche Färbung und die „Tupfen“. Ein Schnitt durch den Kalkstein macht den etwa 85 Millionen Jahre alten Abtragungsschutt des aus dem Meer aufsteigenden Alpengebirges sichtbar. Die im Gestein enthaltenen rundlichen Gerölle – die Tupfen – bestehen aus noch älteren kalkigen Meeresablagerung der Trias- und Jura-Zeit.

Untersberger Marmor, poliert, Platte: 2 x 1,4 m, Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, Geologisches Museum

Komponiert sind die Punkte hingegen bei Kandinsky. Im Getümmel der Tupfen und Striche auf schwarzem Grund lassen sich jede Menge finden. – Zugegeben, kreisrund sind die wenigsten. Sie stehen für Köpfe, Blumen, Lichter, …

Probiere es selbst einmal aus: Setze farbige Tupfen auf schwarzes Papier und gestalte damit ein buntes Bild voller Leben! Verwende dazu weiche Farbstifte, Öl- oder Wachsmalkreiden oder Farbe aus der Tube. Auch wenn es schwerfällt: Lass dabei die Umrisslinien weg und stattdessen einfach den Untergrund frei.

Rund, rund, rund …

Mit dem Runden im Fokus fallen uns plötzlich überall runde Formen auf:

Nahezu runde Äpfel oder Melonen in Stillleben, die drei goldenen Kugeln des Heiligen Nikolaus, Walter de Marias Large Red Sphere im Türkentor, Kompositionen, die einen runden Ausblick eröffnen wie bei Joseph Anton Koch, die Doppelsäule 23/70 von Erich Hauser, die Säulen der Tempelfronten am Königsplatz, die Rundstützen an der Südseite der Alten Pinakothek, die Rotunde in der Mitte der Pinakothek der Moderne, die runden Stelen, die dir stets Orientierung im Kunstareal geben …

Paul Cézanne, Stillleben mit Kommode, um 1883/87, Öl auf Leinwand, 73,3 x 92,2 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sammlungsbestand Neue Pinakothek – derzeit ausgestellt in der Alten Pinakothek, CC BY-SA 4.0

Kreuz und quer durchs Kunstareal

5000 Jahre Kulturgeschichte warten im Kunstareal auf dich. Antike Gefäße oder Skulpturen, Gemälde aus verschiedenen Zeiten, modernes Design und Architektur. Dazu noch Relikte aus uralten Zeiten – jahrmillionenalte Gesteine oder Fossilien zum Beispiel. Doch wo findest du was? Bringe die Dinge mit den richtigen Museen zusammen!

Memospiel „Kunstareal“

Welches Exponat gehört zu welchem Museum? Finde die zusammengehörigen Paare.

Nachhaltigkeitsaspekte

Während des Kunstareal-Festes ist der Eintritt in die Museen im Kunstareal und die Teilnahme an sämtlichen Programmangeboten frei – damit allen Menschen ein Zugang zu Kunst, Kultur und Bildung ermöglicht wird.

Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen mit Erklärungen in leichter Sprache findest du HIER.

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Akrostichon

Informationen zum Museum
5000 Jahre Kulturgeschichte! Das Kunstareal liegt mitten in München und bildet mit Museen und Hochschulen auf einer Fläche von 500 x 500 m einen der wichtigsten Kulturstandorte Europas. Einen Faltplan zum Download gibt es hier:

Abbildungsnachweis Titelbild: Blickpunkte – Kunstareal 2021. © Kunstareal München (Plan) und Museumspädagogisches Zentrum München

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