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Gegenwart

Starke Frauen in der Wissenschaft
Titelbild Starke Frauen in der Wissenschaft
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Heute ist es ganz selbstverständlich: Frauen haben das gleiche Recht auf Bildung wie Männer! Dafür mussten Frauen aber lange kämpfen. Noch im 19. Jahrhundert galten Mädchen und Frauen als unbegabt für Mathematik oder Naturwissenschaften. Doch einige mutige Frauen arbeiteten damals schon als Forscherinnen und lieferten den Beweis, dass das nicht stimmt. Im 20. Jahrhundert – in Bayern 1903 – wurden Frauen dann gegen den Widerstand vieler Männer endlich zum Universitätsstudium zugelassen und eroberten die Hörsäle.Wer waren solche „starke“ Frauen? Namen wie Marie Curie und Lise Meitner sind halbwegs bekannt, aber wer hat schon von Caroline Herschel und Cecilia Payne gehört? – All diese Frauen waren hervorragende Wissenschaftlerinnen und haben bahnbrechende Entdeckungen gemacht. Wir möchten euch jetzt einige von ihnen vorstellen, die es nicht, wie viele ihrer männlichen Kollegen, zu einem Denkmal in einer Ruhmeshalle gebracht haben. Caroline Herschel (1750 - 1848) Ölgemälde: Melchior Gommar Tieleman; Foto des gemeinfreien Gemäldes: unbekannt, 1829 Melchior Gommar Tieleman, Ölgemälde Caroline Herschel Hannover (Ausschnitt), als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons Lange bevor Frauen an die Universitäten durften, glänzte Caroline Herschel als erste weibliche Astronomin. Sie hatte das Glück, als Mädchen rechnen und schreiben lernen zu dürfen. Ihr Vater war ein großer Bewunderer der Astronomie und gab diese Begeisterung an seine Kinder weiter. Mit 22 Jahren folgte Caroline ihrem älteren Bruder Friedrich Wilhelm Herschel nach England. Dort arbeitete sie als Haushälterin für ihren Bruder, unterstützte ihn aber gleichzeitig auch bei der Himmelsforschung und beim Bau seiner Teleskope. Unbekannter Autor, Herschel 40 foot, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons Nachdem ihr Bruder Wilhelm durch die Entdeckung des Planeten Uranus im Jahr 1781 berühmt wurde, konnte sie ihm als wissenschaftliche Assistentin an den englischen Hof folgen. In den Nächten war sie mit ihrem Bruder auf Beobachtungsposten und notierte die Sternenorte, die er ihr vom oberen Ende seines riesigen Fernrohrs aus zurief. Caroline Herschel führte auch eigene astronomische Berechnungen durch. Nachdem sie 1786 einen Kometen entdeckt hatte, bekam sie am königlichen Hof eine Anstellung mit einem Gehalt von 50 Pfund im Jahr. Damit war sie die erste Frau, die als Wissenschaftlerin bezahlt wurde. Später entdeckte sie noch viele weitere Kometen sowie einige Doppelsterne und erstellte Kataloge für Sternenhaufen und Nebelflecken. Caroline Herschel wurde von den Gelehrten ihrer Zeit sehr geschätzt. Sogar ein Mondkrater und ein Kleinplanet wurden nach ihr benannt. Lise Meitner (1878 – 1968) Weiße Marmorbüste von Chrysille Schmitthenner, Lise Meitner, Atomphysikerin(1914-2000), im Ehrensaal des Deutschen Museums, 1991. © Deutsches Museum, Foto: BN47629 (Ausschnitt) Auch Lise Meitner gehörte noch zu den Frauen, die nicht das Gymnasium besuchen durften. Sie musste sich privat auf das Abitur vorbereiten. Nach ihrem Mathematik- und Physikstudium in Wien war sie 1906 die zweite Frau, die dort in Physik promovierte.Sie arbeitete in Berlin mit Max Plank und Otto Hahn auf dem Gebiet der Kernphysik und Radioaktivität zusammen. 1926 erhielt sie eine Anstellung als Professorin, musste aber als Jüdin 1938 vor den Nationalsozialisten nach Schweden fliehen. Per Post hielt sie den Kontakt zu Otto Hahn und leistete so einen wesentlichen Beitrag zur Entdeckung der Kernspaltung von Atomen. Sie war die Erste, die verstand, was auf dem Kernspaltungstisch passierte. Kernspaltungstisch Original, Inventar Nummer CD 83498. © Deutsches Museum München Den Nobelpreis für ihre gemeinsame Forschungsleistung erhielt 1944 allerdings der Chemiker Otto Hahn allein.Auf dem folgenden Bild siehst du den Versuchsaufbau, mit dem die Wissenschaftler Otto Hahn (1879-1968), Lise Meitner (1878-1968) und Fritz Straßmann (1902-1980) 1938 die Kernspaltung entdeckten. HIER findest du spannende Hintergrundinfos vom Deutschen Museum in München zu dem bedeutenden Versuch der drei Wissenschaftler*innen. Cecilia Payne-Gaposchkin (1900 – 1979) Cecilia Helena Payne Gaposchkin (1900-1979), Foto: Smithsonian Institution aus den USA, © Flickr Commons (Ausschnitt), über Wikimedia Commons Cecilia Payne gilt heute als eine der hervorragendsten Astronom*innen des vergangenen Jahrhunderts. Sie entdeckte, dass die Sterne zum größten Teil aus Wasserstoff bestehen. Aber auch ihr Weg als weibliche Wissenschaftlerin war äußerst steinig. Sie wurde von der Schule verwiesen, weil sie statt der Bibel ein Buch über Platon las. Auf Umwegen durfte sie dann doch noch ihren Studienabschluss in Botanik an einem Frauen-College in Cambridge machen. Mehrere Vorträge begeisterten sie für die Astronomie und ein Stipendium ermöglichte ihr den Wechsel nach Amerika, an die berühmte Harvard Sternwarte. Dort untersuchte die junge Frau für ihre Doktorarbeit Sternenspektren, wie sie Josef von Fraunhofer 1814 bereits von der Sonne gezeichnet hatte. Sonnenspektrum mit Fraunhoferschen Linien, Inventar Nummer BN43952 b. © Deutsches Museum München Cecilia Payne verstand als Erste, dass die Sterne vor allem aus Wasserstoff und Helium bestehen. - Eine bedeutende Entdeckung, die jedoch bei ihren männlichen Kollegen anfangs auf Widerstand stieß. Es herrschte damals die Überzeugung, dass Sterne aus den gleichen Materialien bestehen wie die Erde. Aber Cecilias Erkenntnis setzte sich durch.Wie viele andere Frauen auch, behauptete sich Cecilia Payne gegenüber all den Widerständen, die ihr im Laufe ihres Frauenlebens begegnet sind. Wenn du noch mehr solche starken Frauen kennenlernen möchtest, dann spiele unser Wissenschaftlerinnen-Memo. Memospiel "Starke Frauen" Klicke dich durch unser Memospiel mit einer kleinen Auswahl berühmter Wissenschaftlerinnen, die nur die Spitze des sprichwörtlichen Eisbergs darstellen. Unzählige weitere berühmte Wissenschaftlerinnen haben einen großen Einfluss auf die moderne naturwissenschaftliche Forschung ausgeübt und wären es wert, dass man über sie schreibt. Nachhaltigkeitsaspekte Inzwischen sind bei uns ungefähr 50 % aller Studierenden Frauen. Trotzdem ist immer noch nur ein Drittel aller in Deutschland arbeitenden Ingenieur*innen und Wissenschaftler*innen weiblich. Vor allem im Globalen Süden müssen Mädchen und Frauen auch heute noch um ihre Schulbildung kämpfen. Die SDGs der Vereinten Nationen fordern den Abbau dieser Ungleichheiten. Alle Menschen sollen die gleichen Bildungschancen haben - das ist eine zentrale Forderung des SDG 4. SDG 5 verlangt, Frauen die gleichen Chancen und Möglichkeiten auf Führungsrollen im politischen, wirtschaftlichen und öffentlichen Leben zu geben. In SDG 8 ist der Anspruch auf gleiche Bezahlung von Frauen und Männern festgehalten. Informationen zum Museum Das Deutsche Museum in München zeigt noch viele weitere Meisterwerke aus Natur und Technik. Abbildungsnachweis Titelbild: Ruhmeshalle München mit Büsten berühmter Männer. © Bayerische Schlösserverwaltung, Maria Scherf, München. Bearbeitet: Museumspädagogisches Zentrum

Klima auf deinem Teller
Titelbild: Ein Regal ist mit 45 verschiedenen Lebensmitteln, Sachen, Tieren zum Thema Klima und Ernährung gefüllt.

Was hat mein Essen mit unserem Klima zu tun? Die neue Ausstellung „Landwirtschaft und Ernährung“ im Deutschen Museum München möchte dich zum Nachdenken anregen. Wie werden unsere Lebensmittel produziert und welchen Einfluss haben unsere Essgewohnheiten auf die Welternährung und den Klimawandel? Neben Infos zu Nutzpflanzen mit interessanten und anschaulichen Pflanzenmodellen kommen auch wichtige Aspekte von Fleisch- und Milcherzeugung nicht zu kurz. Schau dir einmal dieses große Lebensmittelregal an! Hier erfährst du viel über dein Essen! Woher kommt zum Beispiel der Reis? Wie klimafreundlich ist die Verarbeitung einer Sojabohne? Klicke auf die einzelnen Felder und erfahre mehr! Foto: Deutsches Museum, Hubert Czech, bearbeitet Museumspädagogisches Zentrum (MPZ) Klimagase oder Treibhausgase, wie zum Beispiel Kohlenstoffdioxid (CO₂), Methan (CH₄) und Distickstoffoxid (N₂O) sind Gase in der Atmosphäre, die die Wärmestrahlung der Erde reflektieren und so dafür sorgen, dass es auf der Erde nicht zu kalt wird. Bis zu einem gewissen Grad ist dieser Treibhauseffekt notwendig für das Leben auf der Erde. Bild: Unsere Erde, © Museumspädagogisches Zentrum (MPZ) Aber da die Menge der Treibhausgase in der Atmosphäre seit 200 Jahren steigt, kommt es zum Klimawandel. Es wird wärmer auf der Erde und damit zu einem Problem für uns alle. Der wachsende Ausstoß der Treibhausgase und die damit verbundenen Erwärmung der Erdoberfläche, führen dazu, dass viele Tier- und Pflanzenarten aussterben. Die zunehmende Wärme lässt die Polkappen schmelzen und der Meeresspiegel steigt. Das Wetter verändert sich, Hitzewellen werden länger, gleichzeitig gibt es starke Niederschläge – Anzeichen eines beginnenden Klimawandels. NACHHALTIGKEIT 17ziele.de Die Weltbevölkerung produziert mehr Klimagase, als die Erde verträgt. Bei der Nahrungsmittelproduktion, aber auch bei der Erzeugung von Energie durch Verbrennen von fossilen Energieträgern (Holz, Öl, Gas, Kohle) entstehen zu viele Treibhausgase. Wir müssen unsere Ernährungsgewohnheiten, unseren Konsum und unsere Produktionsmethoden verändern. MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Ein Königreich für Klimaretter (Deutschklasse MS Jgst. 7-9, GS Jgst. 4, MS, RS bis Jgst. 6) Passende MPZ-FührungenSchulklassenprogramm ab 8. Klasse im Deutschen Museum: Klima auf dem Teller - Was hat mein Essen mit unserem Klima zu tun? (BS,GYM, MS, RS ab Jgst. 8)Schulklassenprogramm für Grundschule im Botanischen Garten: Weizen, Mais und Reis – Gräser für die Welt (BS, FöS, GS, GYM, Horte, MS, RS) Informationen zum MuseumGehe doch mal auf die Suche nach diesem Regal im Deutschen Museum. Finde heraus, wieso die Paprika eckig ist, was die Sektflasche da zu suchen hat und was genau der Vorteil von Instantsuppe sein könnte. Je nachdem, welche Kategorie du auf dem Medienpult vor dem Regal auswählst, bekommst du weitere Informationen zu Grundnahrungsmitteln, Spezialnahrung, zu Herstellung, Konservierung, Geschmack von Lebensmitteln, zu Genussmitteln und zu Geschichte und Gesellschaft. Im Freiland des Botanischen Gartens in München findest du die Pflanzen, die die Grundnahrungsmittel Reis, Mais, Weizen und Hirse liefern. Informiere dich. Abbildungsnachweis Titelbild: Ein Regal mit 45 Lebensmitteln aus dem Spektrum der Ernährung. Bild: Deutsches Museum, Hubert Czech

Abtauchen im Untergrund …
Blick in wassergefülltes Kellergewölbe

... von Fürth Mitten im Herzen von Fürth kannst du wortwörtlich „abtauchen“ im Untergrund. Denn hier befindet sich, in einem Kellergewölbe tief unter dem Jüdischen Museum Franken, eine Mikwe.  Aber was ist eine Mikwe? Eine Mikwe wird auch als „Tauchbad“ bezeichnet. Sie ist für die jüdische Religion von besonderer Bedeutung. Gläubige Jüdinnen und Juden müssen darin bei jedem Besuch einmal ganz untertauchen. Sie gehen nur zu speziellen Anlässen in ein solches Tauchbad: zum Beispiel vor dem Schabbat oder zu besonderen Feiertagen. Eine jüdische Frau sucht die Mikwe einmal im Monat auf und nach der Geburt eines Kindes. Jüdische Paare gehen vor ihrer Hochzeit getrennt voneinander dorthin. Und warum besuchen jüdische Frauen und Männer eine solche Mikwe? Das liegt daran, dass es im Judentum die Vorstellung von einer „rituellen“, das heißt symbolischen „Reinheit“ gibt. Im Alltag erlebt man viele Situationen, die einen „unrein“ werden lassen. Das ist eigentlich gar nicht weiter schlimm und gehört zum Leben dazu! Für bestimmte Anlässe oder nach manchen Ereignissen soll man nun aber die ursprüngliche Reinheit wiederherstellen. An einem Feiertag zum Beispiel sollte man besonders „rein“ sein, deshalb taucht man zuvor in der Mikwe unter. Jetzt fragst du dich bestimmt, weshalb sich Jüdinnen und Juden nicht einfach duschen oder in die Badewanne legen? Vor jedem Mikwenbesuch muss man sich gründlich waschen. Hierzu reicht tatsächlich eine gewöhnliche Dusche. Beim anschließenden Eintauchen in die Mikwe geht es dann aber gar nicht um das Waschen des Körpers. Nach der äußerlichen folgt jetzt die symbolische Reinigung. Als besonders „reines“ Wasser gilt natürlich das Grundwasser. Deshalb befanden sich Mikwen früher oft im Keller eines Hauses, sodass sie sich automatisch mit Grundwasser füllten. Auch in Fürth musst du daher tief in den Untergrund hinabsteigen, um zur Mikwe zu gelangen. Das Tauchbad und der Keller in Fürth sind übrigens schon über 350 Jahre alt! Wenn du noch mehr über Mikwen erfahren möchtest, kannst du dich hier informieren. Selber abtauchen kannst du in der Fürther Mikwe leider nicht. Das wäre wegen des Grundwassers ziemlich kalt! Aber wenn du dir das Tauchbad genau angesehen hast und aus dem Kellergewölbe wieder nach oben gestiegen bist, kannst du das Jüdische Museum Franken besuchen. Hier erfährst du noch mehr über die jüdische Religion und die Geschichte der Juden in Fürth und Franken. Passender Beitrag auf XponatGesellschaftsspiel, Teekanne, Tora-Schmuck Informationen zum MuseumDas Jüdische Museum Franken in Fürth befindet sich in einem Gebäude, das 1702 von Hirsch Fromm, einem Kaufmann und damaligem Gemeindevorsteher, über der Mikwe errichtet wurde. Die Erkundung des alten Hauses ist spannend: In der Dauerausstellung erhältst du vielfältige und überraschende Einblicke in die jüdische Geschichte und Kultur Frankens vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Du erfährst zum Beispiel, was ein Schofarhorn ist und wie es klingt, wieso Heuschrecken unter Umständen koscher sein können, Cheeseburger aber auf keinen Fall, oder was die Jeans mit einem fränkischen Juden zu tun hat. Abbildungsnachweis Titelbild: © Jüdisches Museum Franken | Fotografin: Annette Kradisch, Nürnberg (Ausschnitt)

Handysüchtig?
Titelbild: handysüchtig?
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Teilnahmslos steht sie vor der farbenfrohen Fassade des Museums Brandhorst. Die lebensgroße Figur ist vertieft in ihr Smartphone. Mit Skulpturen wie Phone User 4 hält die Bildhauerin Judith Hopf uns einen Spiegel vor. Wie oft haben wir schon auf unsere Handys geschaut, obwohl um uns herum das bunte Leben stattfindet? Wie viel Zeit verbringen wir tagtäglich am Bildschirm? PHONE USER 4, Judith Hopf. Foto: © Elisabeth Greil, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München Die Skulptur von Judith Hopf ist einheitlich schwarz-grau und Mensch und Technik sind aus den gleichen Materialien – Faserbeton und Edelstahl – gefertigt. Im Gegensatz zu Phone User 4 sind wir (noch) keine untrennbare Einheit mit unseren Smartphones. Doch wie viel von uns steckt in unseren Handys und wie abhängig sind wir von ihnen? Phone User 4 stellt sich uns in den Weg und macht uns auf unser Nutzungsverhalten von Smartphones aufmerksam. Vielleicht fühlen wir uns sogar ertappt, erkennen uns in der Skulptur wieder und müssen schmunzeln. Beobachte die Szenerie vor dem Museum Brandhorst eine Weile: Wie viele Passant*innen und Museumsbesuchende nehmen eine ähnliche Körperhaltung wie Phone User ein? Wie viele Menschen nutzen ihr Smartphone im öffentlichen Raum? PHONE USER 4, Judith Hopf. Foto: © MPZ, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München Die MPZ-Mitarbeiterinnen hat Phone User 4 zu einem Instagram-Reel inspiriert: Hier kannst du den Reel auf Instagram MPZ.Bayern ansehen. Welche kreativen Ideen für einen Social Media Post fallen dir ein? Tipp: Gehe um das Museum Brandhorst herum. Auf der Grünfläche zwischen Museum Brandhorst und der Pinakothek der Moderne befindet sich eine weitere Skulptur Judith Hopfs. Was macht dieser Phone User mit seinem Handy?Handysüchtig? - die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat hierzu eine digitale Plattform geschaffen und lädt dich zum Selbstcheck ein, berät telefonisch und auch digital. Hole dir Hilfe! Übrigens ist hier ein spannender Film entstanden, darüber wie viel Zeit Jugendliche am Handy verbringen, wie es ihnen dabei geht und was ein Experte dazu sagt. Passende MPZ-FührungWorkshop: Future Bodies: Von Mensch-Maschinen und Maschinen-Menschen (GS, GYM, MS, RS) Information zum MuseumMöchtest du mehr über die aktuelle Ausstellung und die Sammlung im Museum Brandhorst erfahren, dann schau doch einfach HIER vorbei. Abbildungsnachweis Titelbild: Ausschnitt aus dem MPZ-Reel "Wie stelle ich ein Kunstwerk nach", © Museum Brandhorst, München und Museumspädagogisches Zentrum

#MPZradelt – Isar-Athen
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Für den Klimaschutz fand im Juni 2021 das Münchner Stadtradeln statt und das MPZ war dabei. Wir nutzten die Gelegenheit und starteten anlässlich der Aktion die MPZ-Museumsradltouren mit unserem MPZ-Lastenrad.Bei der aktuellen Tour geht es durch König Ludwigs I. „Isar-Athen“ auf den Spuren der Antike. Alessandra führt uns von der Bavaria auf der Theresienwiese quer durch München über das Siegestor zum Königsplatz. Einen besonderen Zwischenstopp gibt es in der Glyptothek, wo schließlich die Büste des Königs selbst neben vielen anderen Berühmtheiten zu bestaunen ist. Zu sehen gibt es das Video auch auf Instagram. Und wir radeln weiter – durch die Natur und durch die Museumslandschaft Münchens – vorbei am Deutschen Museum, dem Museum Fünf Kontinente, den Pinakotheken, dem Lenbachhaus, der Glyptothek und, und, und ... Musik im Film von Musicfox Möchtest Du mehr über die Antike erfahren? Dann klicke HIER. STADTRADELN Bei der jährlichen, bundesweiten Aktion geht es darum, 21 Tage lang privat und beruflich möglichst viele Kilometer klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. So soll gemeinsam ein Zeichen gesetzt werden für mehr Umweltschutz, mehr Radförderung und mehr Lebensqualität in den Kommunen. Mitmachen können alle, die in einer teilnehmenden Kommune wohnen, arbeiten, in einem Verein tätig sind oder eine (Hoch-)Schule besuchen. Unter www.stadtradeln.de kann man sich registrieren, einem bereits vorhandenen Team der Kommune beitreten oder ein eigenes Team gründen. Informationen zu den Museen Die Glyptothek am Königsplatz in München ist in der ganzen Welt berühmt. Warum? Dort siehst du ganz besondere antike Ausstellungsstücke aus Griechenland und Rom. Alle sind aus Marmor. Und: Es ist das älteste öffentliche Museum in München. Möchtest du mehr über die antiken Götter erfahren? Dann versuche doch unser Memo dazu. Abbildungsnachweis Titelbild: Filmstils #MPZradelt – Isar-Athen © Museumspädagogisches Zentrum

Alles frisch auf dem Tisch?
Titelbild: Alles frisch auf dem Tisch - Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim

Saisonal, regional und die Vorratshaltung Erdbeeren im Oktober oder Spargel zu Weihnachten – du gehst in den Supermarkt und alles ist möglich! Noch bis vor ein paar Jahrzehnten sah das anders aus: Gemüse und Obst „hatten Saison“ das heißt, sie standen den Menschen nur kurz zur Verfügung, da sich der Anbau jeweiliger Nahrungsmittel im eigenen Garten oder auf dem Feld den Jahreszeiten anpassten musste. Der Speiseplan war jedoch keineswegs eintönig! Aber wie sorgten die Menschen für Abwechslung auf ihren Tellern?! Durch verschiedene Methoden der Haltbarmachung und das Wissen über die richtige Lagerung der unterschiedlichen Lebensmittel! Getreide wurde zum Beispiel trocken und luftig gelagert, Obst und Gemüse eingemacht und Fleisch geräuchert. Jetzt eine Tiefkühlpizza! Der Gang zum eigenen Gefrierschrank - was heute ganz normal ist - sah damals komplett anders aus: Die Dorfgemeinschaft besaß eine Gemeinschaftsgefrieranlage. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hatten die meisten deutschen Haushalte keine Gelegenheit, ihre Lebensmittel einzufrieren. Mit dem Bau von Gemeinschaftsgefrieranlagen, das waren Häuser in denen mehrere Tiefkühltruhen standen, war diese Form der Vorratshaltung für viele Familien auf dem Dorf möglich! Gemeinschaftsgefrieranlage auf dem Dorf, © Foto: Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim Gemeinschaftsgefrieranlage innen, © Foto: Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim Und was hat das mit mir zu tun?! Viele Menschen wissen heutzutage nicht mehr, wie sie Lebensmittel haltbar machen können oder wie die optimalen Lagerbedingungen für die verschiedenen Lebensmittel sind. Mit den Kenntnissen über die richtige Lagerung, Haltbarmachung und Vorratshaltung kann jedoch jeder von uns seinen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung und für eine nachhaltigere Welt leisten. Um dieses Wissen weiterzugeben und aus der Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft zu lernen, bietet das Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim sein MusPad „Alles frisch auf dem Tisch? – Nachhaltigkeit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ an. Alle weiteren Infos findest du unten. Lust auf einen "Learning Snack" zum Thema? ©Author Nachhaltigkeit 17ziele.de Passende MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Alles frisch auf dem Tisch? – Nachhaltigkeit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (GYM Jgst. 8 - 9, MS Jgst. 9 - 10, RS Jgst. 9 -10) Informationen zum MuseumDas Kirchenburgmuseum ist ein besonderes Freilandmuseum: Es zeigt das Leben und Arbeiten in einem mainfränkischen Dorf „anno dazumal“. Alle historischen, zum Museum gehörenden Gemeinde-, Wohn- und Wirtschaftsgebäude stehen an ihrem Originalstandort. Abbildungsnachweis Titelbild: Einmachgläser, © Foto: Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim

Herz sticht! Ein Notfall-Set
Herz sticht Titelbild: Karten

Der Bayerische Schafkopf… …war eine Weiterentwicklung des Deutschen Schafkopfs …hat seinen Namen vermutlich vom Notieren des Spielstands mit mehreren Strichen, die zusammen einen Schafkopf ergaben …entstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts …wurde mit bayerischen Regeln zuerst 1849 erwähnt …galt zunächst als „unmodernes Bauernspiel“ …gelangte vermutlich von Franken aus in den Süden Bayerns …wurde am Ende des 19. und im Verlauf des 20. Jahrhunderts immer populärer …ist heute eines der beliebtesten und verbreitetsten Kartenspiele Bayerns Immer wieder sonntags! Im örtlichen Wirtshaus spielten die Männer bei Bier und Tabak am Wochenende gerne Karten Photoshop 1935: Karl-Joseph Breitinger fotografierte sich dreimal beim "Karten" und fügte die einzelnen Bilder zu einem zusammen. Früh übt sich: "Nachwuchskarter" beim Spielen am heimischen Stubentisch. Abbildungsnachweis: Foto 1: Wendelin Kitzing, Pfarrer Carl Bonaventura Hofmann, Theodor Kitzing und Thero Bauer beim Kartenspielen, Sternberg im Grabfeld, 1953, Archiv Reinhold Albert | Foto 2: Karl-Joseph Breitinger, Selbstporträt beim Karten, Alsleben, 1935, Sammlung Manfred Albert | Foto 3: Kartenspielen mit Walter Schnaus, Alois Wehner, Ewald Derlet, Alons Wohlfart und Hubert Leicht, Alsleben, 1953, Sammlung Manfred Albert Karten als Freizeitaktivität Vor rund 150 Jahren hatten viele Menschen keine oder nur sehr wenig Freizeit. In der Landwirtschaft arbeiteten alle Familienmitglieder den ganzen Tag. Feierabend war erst, wenn die angefallenen Aufgaben erledigt waren. In den Fabriken und auf dem Bau waren die Beschäftigten teilweise über 70 Stunden in der Woche tätig. Frauen und Mädchen verrichteten währenddessen die Hausarbeit. Freie Tage am Wochenende gab es nicht. So blieb den Menschen oft nur nachts Zeit, um sich im Schlaf von der körperlich anstrengenden Tagesleistung zu erholen. Mehr Freizeit gab es erst am Ende des 19. und im Laufe des 20. Jahrhunderts. Die Arbeitszeiten wurden gesenkt und die Sonntagsruhe eingeführt. Damit erhöhte sich die Zeit für Aktivitäten. Vorrangig Männer trafen sich sonntags in den örtlichen Wirtshäusern bei Bier und Tabak, um Karten zu spielen. Die Spieler wetteiferten um Punkte oder kleine Geldbeträge. So entwickelte sich das „Schafkopfen“ schnell zum festen Bestandteil der Freizeitbeschäftigung und Geselligkeit. Not macht erfinderisch – Spielkarten nach dem Krieg Bis zum Zweiten Weltkrieg hatte sich das Schafkopfspiel in Bayern längst etabliert. Doch der Krieg hinterließ seine Spuren. Karten waren in den unmittelbaren Nachkriegsjahren nicht immer leicht zu beschaffen. Jugendliche hatten oft gar keine Möglichkeit, ein Schafkopfset zu ergattern. Entweder gab es schlichtweg keine Karten oder die Preise waren viel zu hoch. Aber bekanntlich macht Not erfinderisch. Der damals 18-jährige Anton Türk aus Frickenhausen erstellte sich kurzerhand sein eigenes Kartendeck: In der unmittelbaren Nachkriegszeit 1945/46 bemalte er die Stoffgarnpappen seiner Mutter. Als Vorlage dienten die typischen Motive des fränkischen Blatts, das um 1840 in Würzburg entstanden war. Das ungewöhnliche Format der Pappe erschwerte das Mischen und Auffächern der Karten. Deshalb waren die selbstgestalteten Not-Spielkarten nur kurze Zeit in Gebrauch. Nachdem die Freunde wieder gedruckte Sets kaufen konnten, dienten die Pappkarten als Malvorlagen für Anton Türks Sohn. Passende MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Freizeit – Freie Zeit für Spiel und Spaß? (GYM Jgst. 7-10, MS Jgst. 7-10, RS Jgst. 7-10) Informationen zum MuseumDas Fränkische Freilandmuseum Fladungen macht die vergangene ländliche Bau-, Arbeits- und Lebensweise aus Unterfranken sowie der Rhön erlebbar. Über 20 wiedererrichtete Anwesen und Gemeindebauten geben einen umfassenden Einblick in das Wohnen und Wirtschaften vom 17. Jahrhundert bis in die 1970er Jahre. Eingebettet in eine historische Kulturlandschaft finden sich Themengärten, Streuobstwiesen und Weiden, auf denen alte Haustierrassen gehalten werden. Abbildungsnachweis Titelbild: Gordian Engel, Detailansicht der Not-Karten, Fladungen, 2021, Archiv Fränkisches Freilandmuseum Fladungen

Süßer Kunstgenuss!?

Ein glitzerndes Meer aus Süßigkeiten! Tausende blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie liegen auf dem Museumsboden des Museums Brandhorst. Sie bilden ein etwa zwei auf vier Meter großes Rechteck. Der Künstler des Werks, Felix Gonzalez-Torres, ist unter anderem bekannt für seine Candy Works, in denen er Süßigkeiten zu Formen auf dem Boden legen oder zu Bergen in Museumsecken schütten lässt. Felix Gonzalez-Torres legt ungefähr fest, welche Art von Süßigkeiten für die Candy Works verwendet werden und wie viel das Kunstwerk im Idealfall wiegen sollte. Doch jedes Mal, wenn das Kunstwerk ausgestellt wird, dürfen die Kurator*innen diese offenen Angaben des Künstlers interpretieren. So können sie entscheiden, welche Form das Kunstwerk bekommt und was „Idealgewicht“ bedeutet. Ansicht von Felix Gonzalez-Torres, „Untitled” (Lover Boys), 1991, Spiralförmig blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie, unbegrenztes Angebot, Gesamtmaße variieren je nach Präsentation, Idealgewicht: 161 kg. © Estate of Felix Gonzalez-Torres, Courtesy of the Felix Gonzalez-Torres Foundation, Foto: Elisabeth Greil, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München. Detailansicht von Felix Gonzalez-Torres, „Untitled” (Lover Boys), 1991, Spiralförmig blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie, unbegrenztes Angebot, Gesamtmaße variieren je nach Präsentation, Idealgewicht: 161 kg. © Estate of Felix Gonzalez-Torres, Courtesy of the Felix Gonzalez-Torres Foundation, Foto: Elisabeth Greil, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München. Doch was hat es mit diesem Gewicht auf sich? Der Titel des Kunstwerks könnte ein Hinweis sein: „Untitled“ (Lover Boys), zu Deutsch „Ohne Titel“ (Liebhaber). 161 Kg – ungefähr so viel wiegen zwei Männer. Um genau zu sein, wogen Felix Gonzalez-Torres und sein Partner Ross Laycock zusammen 161 kg. „Untitled“ (Lover Boys) ist also nicht nur ein großes Rechteck blau-weißer Bonbons, sondern kann auch als eine besondere Form des Porträts interpretiert werden. Und die spiralförmig ineinander verschlungenen Farben der Bonbons werden zu einem Symbol für die Verbundenheit zwischen zwei Liebenden … Doch dies ist nur eine mögliche Interpretation des Kunstwerks! Felix Gonzalez-Torres war es wichtig, dass den Betrachter*innen seiner Werke nicht vorgegeben wird, wie die Kunstwerke zu verstehen sind. Ohne Hintergrundwissen zu seinem Leben kommen wir vielleicht zu einer anderen Interpretation. Diese Unbestimmtheit drückt sich auch im Titel „Untitled“ also „Ohne Titel“ aus. Und den Titelzusatz Liebhaber setzt der Künstler bewusst in Klammern dahinter – die Liebhaber sind anonym, er nennt weder seinen noch Ross‘ Namen, somit können auch andere Personen gemeint sein. Wie interpretierst du den Titel, die Art der Bonbons und das Gewicht des Kunstwerks? Schreibe deine Ideen in die Wortwolke: Auf der Webseite der Felix Gonzalez-Torres Foundation findest du Fotos aus anderen Ausstellungen, in denen „Untitled“ (Lover Boys) gezeigt wurde. Sie verdeutlichen, wie viele verschiedene Formen das Kunstwerk annehmen kann. Liebe, Verlust und Trauer in Zeiten von Aids Felix Gonzalez-Torres wird 1957 in Kuba geboren. Er wächst in Puerto Rico auf, wo er nach dem Schulabschluss anfängt, bildende Kunst zu studieren. 1979 zieht er nach New York und beendet hier sein Kunststudium. In New York lernt er seinen Partner Ross Laycock kennen. Doch das Glück des Paares wird getrübt, denn Ross erkrankt an Aids. Die Immunschwächekrankheit Aids wird 1981 erstmals in den USA diagnostiziert und entwickelt sich in den 1980er Jahren weltweit zu einer Epidemie. Besonders homosexuelle Menschen infizieren sich mit dem HI-Virus, in dessen Folge die Erkrankung Aids auftritt. In den USA schauen Politik und Gesellschaft der Aids-Epidemie tatenlos zu … Anstatt sich um ein Ende der Aids-Epidemie zu bemühen oder die Forschung nach einem Medikament voranzutreiben, machen konservative Politiker*innen homosexuelle Männer für die Verbreitung von HIV verantwortlich und Menschen mit Aids werden diskriminiert. Ist das fair? Wenn du hierzu mehr wissen möchtest, schau dir den MPZ-digital Beitrag zur Aids-Epidemie an. 1987 wird Felix Gonzalez-Torres aktives Mitglied des Künstler*innenkollektivs Group Material, das mit seinen Kunstwerken und Aktionen auf die Stigmatisierung von Menschen mit Aids aufmerksam macht. Der Künstler setzt sich für Menschen mit Aids ein, indem er Kunst macht, die kritisch ist und Missstände in Politik und Gesellschaft thematisiert. 1991 stirbt sein Partner Ross Laycock an den Folgen von Aids – ein schmerzlicher Verlust für den Künstler. Kunst to go! 1990 beginnt Felix Gonzalez-Torres Kunstwerke aus Süßigkeiten zu machen. Bis 1993 entstehen 20 Candy Works aus unterschiedlichsten Süßigkeiten. Eine große Besonderheit: Die Kunstwerke sind veränderbar! Detailansicht von Felix Gonzalez-Torres, „Untitled” (Lover Boys), 1991, Spiralförmig blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie, unbegrenztes Angebot, Gesamtmaße variieren je nach Präsentation, Idealgewicht: 161 kg. © Estate of Felix Gonzalez-Torres, Courtesy of the Felix Gonzalez-Torres Foundation, Foto: Elisabeth Greil, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München. Nicht nur können die Kurator*innen die Angaben des Künstlers zur Art der Süßigkeiten und dem Idealgewicht interpretieren und die Form der Installation bestimmen, auch wir dürfen mitwirken: Denn die Besucher*innen dürfen die Süßigkeiten der Candy Works mitnehmen. Die Kurator*innen entscheiden, ob und wie oft sie die Bonbons auffüllen. Werke wie „Untitled“ (Lover Boys) können nach und nach kleiner werden, sich kaum merklich verändern oder sogar ganz verschwinden. Deswegen wiegt „Untitled“ (Lover Boys) nur im Idealfall 161 kg; tatsächlich verändert das Gesamtgewicht sich jedoch während der Dauer der Ausstellung. Was würde passieren, wenn das Museum nicht für süßen Nachschub sorgt? Probiere es aus: Felix Gonzalez-Torres, „Untitled” (Lover Boys), 1991, Spiralförmig blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie, unbegrenztes Angebot, Gesamtmaße variieren je nach Präsentation, Idealgewicht: 161 kg. © Estate of Felix Gonzalez-Torres, Courtesy of the Felix Gonzalez-Torres Foundation, Foto: Museumspädagogisches Zentrum München. Kunst zum Mitnehmen? Kunstwerke dürfen üblicherweise nicht angefasst oder gar verändert werden und gehören meist nur einer Person oder einem Museum. Doch die Candy Works von Felix Gonzalez-Torres können verschiedene Formen annehmen, an mehreren Orten gleichzeitig ausgestellt sein und sich während der Ausstellung verändern. Aber was passiert mit einem Kunstwerk, von dem wir einen Teil mitnehmen dürfen? Wird es kleiner oder eigentlich größer? Wenn die Besucher*innen die Bonbons mitnehmen, verbreitet das Kunstwerk sich dann vielleicht sogar ähnlich wie ein Virus? Statt das Kunstwerk lediglich zu betrachten, können wir sogar davon kosten – Kunstgenuss der etwas anderen Art! Doch auch hierbei ist wichtig: Wir haben die Wahl, ob wir ein Bonbon mitnehmen, es verspeisen, es aufheben wie einen besonderen Schatz oder ob wir das Werk lediglich betrachten. Wie intensiv wird die Beziehung zwischen uns und dem Kunstwerk, wenn wir die Bonbons lutschen? Wo die Bonbons produziert werden, wie sie aussehen und nach was sie schmecken, dürfen die Kurator*innen der Ausstellung auswählen. Was glaubst du, für welchen Geschmack haben sie sich entschieden? Eigene Interpretation gewünscht! Festgeschriebene Interpretationen seiner Werke wollte Felix Gonzalez-Torres vermeiden. Seine Biografie oder die Lebensumstände während der AIDS-Epidemie können mit seinen Werken in Verbindung gesetzt werden, aber auch ohne diese Informationen kann seine Kunst interpretiert werden. Oftmals verzichtete der Künstler auf Erklärungen seiner Werke oder bot mehrere Deutungen an. Offenheit und Vielfalt statt nur eine richtige Lesart! Auch die in diesem Beitrag aufgezeigten Interpretationen sind nur wenige von vielen möglichen Deutungen. Mach dir selbst ein Bild und besuche „Untitled“ (Lover Boys) in der aktuellen Ausstellung im Museum Brandhorst. NACHHALTIGKEIT 17ziele.de Der Zugang zu ärztlicher Versorgung und Medikamenten ist nicht nur für Menschen mit Aids überlebenswichtig. Er stellt auch eines von 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen dar. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen mit Erklärungen in leichter Sprache findest du HIER. Passende MPZ-Führung"Food for the mind" – sehen, denken, diskutieren (BS, GYM ab Jgst. 8, MS ab Jgst. 8, RS ab Jgst. 8) Informationen zum Museum„Untitled“ (Lover Boys) wird im Rahmen der Sonderausstellung „Future Bodies from a Recent Past“ des Museum Brandhorst gezeigt. Die Ausstellung kann noch bis 15. Januar 2023 besucht werden. Informationen zur Ausstellung findest du hier. Abbildungsnachweis Titelbild: Detailansicht von Felix Gonzalez-Torres, „Untitled” (Lover Boys), 1991, Spiralförmig blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie, unbegrenztes Angebot, Gesamtmaße variieren je nach Präsentation, Idealgewicht: 161 kg. © Estate of Felix Gonzalez-Torres, Courtesy of the Felix Gonzalez-Torres Foundation, Foto: Elisabeth Greil, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München. Ausschnitt: © Museumspädagogisches Zentrum

Das Olympia-Attentat 1972 in München
Olympia Attentat Erinnerungsort

Als heitere Spiele begannen die Olympischen Spiele 1972 in München. In einer Katastrophe endeten sie - auf ewig verbunden mit dem schrecklichen Attentat palästinensischer Terroristen auf die israelische Olympia-Mannschaft. Die Geiselnahme In der Nacht vom 4. auf den 5. September 1972 drangen palästinensische Terroristen in das olympische Dorf, in dem die Sportler und Journalisten während der Spiele wohnten, ein. Sie verschafften sich Zugang zu den Appartements der israelischen Mannschaft und nahmen elf Geiseln. Zwei Israelis versuchten sich gegen die Angreifer zu wehren und wurden erschossen. Beide starben im olympischen Dorf. Alle Befreiungsversuche und auch Verhandlungen mit den Terroristen blieben erfolglos. Was wollten die Palästinenser eigentlich? Unter anderem die Freilassung von 326, in Israel inhaftierten „palästinensischen Freiheitskämpfern“. Aber keine ihrer Forderungen wurde erfüllt; so änderten die Terroristen ihren Plan und wollten in ein arabisches Land ausgeflogen werden. München - Olympisches Dorf (Panorama), Maximilian Dörrbecker, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons Die Befreiung der Geiseln scheitert Zwei Hubschrauber wurden bereitgestellt, um die Terroristen mit ihren Geiseln von der Olympiastadt München zum Militärflughafen Fürstenfeldbruck zu bringen. Dort stand eine Lufthansa-Maschine nach Ägypten bereit. Auf dem Flughafen scheiterte dann ein letzter Befreiungsversuch der bayerischen Polizei dramatisch. Alle neun israelischen Geiseln, ein Polizist und fünf der acht Terroristen starben. Die drei anderen Terroristen konnte die Polizei zwar gefangen nehmen, sie wurden aber nur sieben Wochen später aus dem Gefängnis freigepresst: durch eine Flugzeugentführung weiterer palästinensischer Terroristen. Deutschland bittet um Vergebung Die deutschen Behörden waren im September 1972 in keiner Weise auf ein solches Ereignis vorbereitet. Erst am 5. September 2022, im Rahmen der Gedenkveranstaltung zum 50. Jahrestag des Olympia-Attentates, bittet Deutschland bei den Verbliebenen der Opfer um Vergebung und gesteht seine Fehler bei dem schrecklichen Attentat ein. Das Gedenken an die Opfer Seit 2017 gibt es im Olympiapark eine multimediale Gedenkstätte: Ein Erinnerungsort, an dem der Geiselnahme, dem gewaltsamen Tod der elf Israelis sowie des deutschen Polizisten gedacht werden können. Dabei stehen die Persönlichkeit und Lebensgeschichte eines jeden Opfers im Mittelpunkt. Erinnerungsort im Olympiapark München, Katja Brenner, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons Gedenken an die Opfer des Attentats von 1972 im Olympiapark München, Root47, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons Auch online informiert dich der "Erinnerungsort Fürstenfeldbruck 1972" über die Ereignisse, erinnert an die Opfer und vor allem, lässt Zeitzeug*innen von damals sprechen. Beide Erinnerungsorte, im Olympiapark und digital, dienen auch als stete Mahnung, Antisemitismus und Rassismus entschieden entgegentreten. Hast du Lust, dein Wissen zu testen? Dann mach hier weiter. Viel Erfolg! ©Author Nachhaltigkeit 17ziele.de „Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“ (Elie Wiesel, Schriftsteller und Friedensnobelpreisträger)Deutschland ist eines der sichersten Länder der Welt. Dies gilt es zu bewahren und gleichzeitig andere Länder darin zu unterstützen. Doch auch hier gibt es Korruption und die staatliche Verwaltung versagt. Transparenz und Rechenschaftspflicht staatlicher Institutionen und Behörden und eine effektive Kontrolle durch politisch legitimierte Gremien sind hier unverzichtbar, ebenso wie freie Presse und Berichterstattung. Hilfe bei rassistischen VorfällenBei diesen Stellen kannst du rassistische Vorfälle melden. Falls du selbst betroffen bist, erhältst du dort auch Hilfe und Unterstützung:before-muenchen.dereport-antisemitism.deamadeu-antonio-stiftung.de Informationen Mit dem Münchner Stadtmuseum und dem MPZ können Schulklassen auf Spurensuche nach Olympia 1972 im Münchner Stadtgebiet gehen. Passende MPZ FührungMünchen 72 – Olympische Spurensuche im Münchner Stadtmuseum (BS, GS ab Jgst. 3, GYM, MS, RS)Stadtrundgänge: München 72 – Entdeckertour durch den Olympiapark (GS ab Jgst. 3) Abbildungsnachweis Titelbild: Videoinstallation am Erinnerungsort Olympia-Attentat in München, Spielvogel, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Iss was!? – von Markt und Makrele
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Die gemalten Früchte und Gemüsesorten aus der Alten Pinakothek sehen köstlich aus – findest du nicht auch? Vielleicht hast du Lust bekommen, eines der leckeren Rezepte auszuprobieren, zum Beispiel den grünen Power Smoothie? Um die Zutaten einzukaufen, kannst du entweder zu einem Supermarkt um die Ecke oder zu einem Obst- und Gemüsestand in deinem Viertel gehen.Und vergiss den Einkaufszettel nicht! Obst- und Gemüsestand, Spielzeug, um 1925/30, Holz © Münchner Stadtmuseum Viel schöner ist natürlich ein Besuch auf einem Wochen- oder Bauernmarkt. Dort werden vor allem regionale Früchte und Gemüse der jeweiligen Saison verkauft. Der große Vorteil dieser Produkte ist, dass sie keine weiten Transportwege hinter sich haben und deshalb besonders frisch sind. Außerdem werden sie nicht erst in Plastik verschweißt, das wir dann zu Hause gleich wieder in den Müll werfen. In München gibt es in jedem Viertel Wochenmärkte, die jeweils an einem bestimmtenTag in der Woche stattfinden. Und HIER findest du den Markt in deinem Viertel. Der berühmteste und auch der älteste Markt Münchens ist der Viktualienmarkt, der außer sonntags jeden Tag geöffnet hat. Vielleicht warst du schon einmal dort und hast all die Düfte von Kräutern, frischem Obst, Käse, Backwaren und Gewürzen geschnuppert. Hier bekommst du auch frische Eier, Fleisch, Fisch … und auch Blumen dürfen auf einem Markt nicht fehlen! © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Judith Schenk Der Name „Viktualienmarkt“ leitet sich übrigens von dem alten Begriff für Lebensmittel – „Victuailles“ – ab. Früher war es ein Bauernmarkt, heute sozusagen ein riesiges Feinkostgeschäft unter freiem Himmel. Vor etwa 200 Jahren wurde der Viktualienmarkt auf seinen heutigen Platz hinter dem Alten Peter verlegt. Der alte Marktplatz, der sich auf dem heutigen Marienplatz befand, war inzwischen zu klein geworden. Der Marienplatz hieß sehr lange Zeit nur „Markt“ oder „Marktplatz“. Und so sah der Viktualienmarkt vor etwa 200 Jahren aus – die Bauern, Fischer und Kaufleute boten hier als sogenannte „fliegende Händler“ ihre Waren an. Sie hatten keine festen Stände, sondern verkauften nur an manchen Tagen in der Woche Gemüse, Obst, aber auch Eier oder Geflügel, die sie auf einem Karren transportierten. Wenn du den Regler in der Mitte des Bildes greifst und verschiebst, kannst du die Gemälde von 1835 (links) und 1860 (rechts) vergleichen. Bei dem rechten Bild von 1860 kannst du die überdachten Stände der Händler bereits gut erkennen. Es sind natürlich nicht so viele wie heute, da in München damals weniger Menschen lebten, und das Warenangebot war nicht so groß. Heutzutage gibt es auf dem Viktualienmarkt auch einen Biergarten, wo man seinen Hunger stillen kann. Dort kannst du allerlei köstliche Speisen wie einen Leberkäs mit Kartoffelsalat, Münchner Weißwürste mit frischer Breze oder einen Obazden verzehren. Oder schmeckt dir ein Schweinebraten mit Knödel und Kraut am besten? Münchner Spezialitäten findest du übrigens auch im Münchner Stadtmuseum. Hier kannst du sie allerdings nicht verspeisen, sondern dir nur Appetit holen. Schau doch einfach mal selber vorbei – das Museum ist ganz in der Nähe vom Viktualienmarkt. In der dortigen Ausstellung „Typisch München“ gehst du in den 1. Stock. Dort „begegnet“ dir ein Sushi-Laufband. – Aber nicht mit asiatischen Speisen. Hier drehen sich Leberkässemmel, Steckerlfisch, Obazda und viele andere Münchner Köstlichkeiten vor deinen Augen. Du möchtest wissen, welche Gerichte sich noch auf dem Sushi-Laufband befinden? Dann versuch es mit folgendem Spiel. Ziehe dazu die Begriffe auf die passenden Bilder. Solltest du nun endgültig Appetit bekommen haben, dann schau doch einmal bei unserem Biergartenbeitrag vorbei. Dort wartet ein Rezept für einen Obazden auf dich. Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Informationen zum MuseumDas Münchner Stadtmuseum bietet eine große Bandbreite an Dauerausstellungen. Dazu gehören die stadthistorische Ausstellung "Typisch München!" und die darin integrierte Ausstellung "Migration bewegt die Stadt. Perspektiven wechseln". Außerdem gibt es noch die Sammlung Puppentheater/Schaustellerei, die Ausstellung "Nationalsozialismus in München" sowie die Sammlung Musik. Außerdem kannst du regelmäßig Sonderausstellungen zu verschiedensten Themen besuchen, unter anderem aus der beachtlichen Sammlung Fotografie und der Sammlung Mode. Abbildungsnachweis Titelbild: © Münchner Stadtmuseum

#MPZradelt – Museumsradltouren
Museumsausflüge mit dem Fahrrad

Für den Klimaschutz fand im Mai 2022 das Münchner Stadtradeln statt und das MPZ war wieder dabei. Wir nutzten die Gelegenheit und starteten während der Aktion einige „Museumsradltouren“ mit unserem MPZ-Lastenrad. In kleinen Videos gaben wir Tipps zu vielseitigen Museumsausflügen, günstigen Eintritten, spannenden Ausstellungen – und das alles mit dem Fahrrad! Zu finden sind die MPZ-Museumsradltouren auch als Reels auf unserem Instagram-Account und unter dem Hashtag #MPZradelt. Montags geöffnet Mittelalter in München Maximal 1 Euro Eintritt Filme „#MPZradelt – Münchner Stadtradeln – MPZ-Museumsradltouren“ © Museumspädagogisches Zentrum (MPZ), Musik im Film von Musicfox Und wir radeln weiter – durch die Natur und durch die Museumslandschaft Münchens – vorbei am Deutschen Museum, dem Museum Fünf Kontinente, den Pinakotheken, dem Lenbachhaus und, und, und … STADTRADELN Bei der jährlichen, bundesweiten Aktion geht es darum, 21 Tage lang privat und beruflich möglichst viele Kilometer klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. So soll gemeinsam ein Zeichen gesetzt werden für mehr Klimaschutz, mehr Radförderung und mehr Lebensqualität in den Kommunen. Mitmachen können alle, die in einer teilnehmenden Kommune wohnen, arbeiten, in einem Verein tätig sind oder eine (Hoch-)Schule besuchen. Unter www.stadtradeln.de können sich alle Teilnehmenden registrieren, einem bereits vorhandenen Team der Kommune beitreten oder ein eigenes Team gründen. Mehr Infos über das Münchner Stadtradeln gibt es hier: www.stadtradeln.de/muenchen NACHHALTIGKEIT 17ziele.de 17ziele.de Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten (Ziel 11) und umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seinen Auswirkungen ergreifen (Ziel 13), sind zwei der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen! Abbildungsnachweis Titelbild: Filmstills: „#MPZradelt – Münchner Stadtradeln – MPZ-Museumsradltouren“ © Museumspädagogisches Zentrum (MPZ)

SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz

Von Schüler*innen für Schüler*innen ... Da uns eine gerechte und nachhaltige Welt sehr am Herzen liegt, möchten wir, das Robotic-Team MAI des Gymnasiums Markt Indersdorf, Kindern und Jugendlichen die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen mit interaktiven und digitalen Spielen, Rätseln und Informationen näher bringen. Maßnahmen zum Klimaschutz © Partizipatives Schüler*innen-Projekt "Mobiles Museum", Gymnasium Mark Indersdorf und Museumspädagogisches Zentrum Teste dein Wissen bei einem Suchspiel oder bastle dir eine Menschenkette und mache dir Gedanken zu nachhaltiger Kleidung! Vom Museumspädagogischen Zentrum für Lehrkräfte ... das Nachhaltigkeitsziel im Museum entdecken Mit einem Werk zur Landschaftsmalerei, können sehr anschaulich Themen der Nachhaltigkeit wie Umweltzerstörung, Klimawandel sowie das Verhältnis des Menschen zur Natur aus der Perspektive der Kunstgeschichte, der Alltagshistorie und der Ökologie besprochen werden. Lassen Sie ihre Schüler*innen frei assoziieren mit dem Impuls: Was hat dieses Werk mit der aktuellen Zeit zu tun? Darauf aufbauend diskutieren die Schüler*innen über Fragestellungen, wie etwa: Wie verändern sich wohl die Landschaften und damit auch die Landschaftsmalerei angesichts der globalen Entwicklungen und Klimaveränderungen in Zukunft? Welche „Maßnahmen zum Klimaschutz“ (SDG 13) können wir umsetzen? Hier ein paar Ideen von unserer Seite dazu: Globale Erwärmung, Gletscherschmelzen, steigender Wasserpegel, Aufforstung, Wald erzeugt saubere Luft, Naturschutzgebiete, Gesetze zum Klimaschutz, … © Bayerische Staatsgemäldesammlungen BeispielexponatDer Schmadribachfall | 1822Von Joseph Anton KochNeue Pinakothek Beschreibung zu diesem BeispielAls junger Mann wanderte Joseph Anton Koch 1793/94 durch das Berner Oberland und hielt seine Eindrücke in Aquarellen fest. Als erfolgreicher Künstler nahm er eines dieser Aquarelle als Vorlage für das Alpenbild. Der Schmadribachfall, das in seinem Atelier in Rom entstand. Der Künstler baut die Hochgebirgslandschaft in vier deutlich unterschiedenen Zonen auf: der Wiese im Talgrund mit reißendem Bach, dem dunklen Tannenwald, dem blanken Fels mit dem gewaltigen Wasserfall und den Gipfeln in Eis und Schnee. Koch gelang es in seinem Bild festzuhalten, wie sehr er von der wilden, unbändigen Natur ergriffen war. Dieser romantischen Haltung stehen die ruhige Komposition mit getrennten Bildzonen und eine Klarheit im Detail gegenüber, die geologisches Interesse voraussetzt. Dies entspricht wiederum dem Klassizismus, den Koch in seinen Ideallandschaften vertritt. (vgl. Xponat) MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Nachhaltigkeit - unsere Spuren auf der Erde (MS, RS, Gym, BS) Passende MPZ-FührungVier Jahreszeiten und Klimawandel – von fest gefügten Weltbildern und realen Bedrohungen (GS ab 4.Jgst., MS, RS, Gym, BS) Informationen zum MuseumWenn du mehr über Joseph Anton Koch erfahren möchtest, dann schau doch mal in den Pinakotheken vorbei. Die Galerie der Neuen Pinakothek ist aus baulichen Gründen für die Öffentlichkeit im Moment und für die nächsten Jahre geschlossen. Eine Auswahl von Meisterwerken der Kunst des 19. Jahrhunderts wird jedoch im Erdgeschoss der Alten Pinakothek (Ostflügel) und in der Sammlung Schack gezeigt. Informationen Partizipatives Schüler*innen-Projekt "Mobiles Museum" Von einer MPZ-Führung inspiriert, haben Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Markt Indersdorf einen digitalen Museumskoffer zum Thema BNE und Museum entwickelt. Mit diesem Kooperationsprojekt mit dem MPZ möchten sie möglichst vielen Menschen Informationen bezüglich der Nachhaltigkeitsziele vermitteln und zum Mitmachen einladen. Lerne die Gruppe MAI kennen in diesem Video: Abbildungsnachweis Titelbild: SDG 13 Symbol, Nachhaltige Stadt und Weltkugelfigur. © Partizipatives Schüler*innen-Projekt "Mobiles Museum", Gymnasium Markt Indersdorf, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum

#MPZradelt – Gabriele Münter auf der Spur

Für den Klimaschutz fand im Juni 2021 das Münchner Stadtradeln statt und das MPZ war wieder dabei. Wir nutzten die Gelegenheit und starteten während der Aktion immer mittwochs eine „Museumsradltour“ mit unserem MPZ-Lastenrad.Bei unserer Tour zum Thema „Gabriele Münter auf der Spur“ führt uns Verena von der Akademie der Bildenden Künste quer durchs Kunstareal zum Lenbachhaus. Wir erfahren viel über die Lebenssituation von Künstlerinnen um die Jahrhundertwende in München und über Münters Werdegang. Zu sehen gab es das Video bereits in unserer Story auf Instagram. Und wir radeln weiter – durch die Natur und durch die Museumslandschaft Münchens – vorbei am Deutschen Museum, dem Museum Fünf Kontinente, den Pinakotheken, dem Lenbachhaus und, und, und ... Möchtest Du mehr über starke Frauen erfahren? Dann klick HIER. STADTRADELN Bei der jährlichen, bundesweiten Aktion geht es darum, 21 Tage lang privat und beruflich möglichst viele Kilometer klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. So soll gemeinsam ein Zeichen gesetzt werden für mehr Umweltschutz, mehr Radförderung und mehr Lebensqualität in den Kommunen. Mitmachen können alle, die in einer teilnehmenden Kommune wohnen, arbeiten, in einem Verein tätig sind oder eine (Hoch-)Schule besuchen. Unter www.stadtradeln.de können sich alle Teilnehmenden registrieren, einem bereits vorhandenen Team der Kommune beitreten oder ein eigenes Team gründen. NACHHALTIGKEIT 17ziele.de Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen (Ziel 5) ist eines der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen! Informationen zu den MuseenAnlässlich ihres 80. Geburtstags schenkte Gabriele Münter 1957 dem Lenbachhaus eine einzigartige Sammlung. Diese  umfasste zahlreiche Werke Wassily Kandinskys bis 1914 und von Münter selbst sowie Arbeiten von Künstlerkollegen aus dem erweiterten Kreis des Blauen Reiter. Ein Besuch lohnt sich! Möchtest du noch mehr über Gabriele Münter erfahren, dann schau doch HIER vorbei. Abbildungsnachweis Titelbild: Filmstils #MPZradelt – Gabriele Münter auf der Spur © Museumspädagogisches Zentrum

SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden

Von Schüler*innen für Schüler*innen ... Da uns eine gerechte und nachhaltige Welt sehr am Herzen liegt, möchten wir, das Robotic-Team MAI des Gymnasiums Markt Indersdorf,  Kindern und Jugendlichen die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen näher bringen. Dabei wollen wir jedes Ziel mit Informationstexten, Rätseln und interaktiven Spielen vorstellen und vor allem „be-greifbar“ machen. So vermitteln wir möglichst vielen Menschen Informationen über die Nachhaltigkeitsziele und treiben diese mit voran! Wir beginnen unsere Reihe mit dem Nachhaltigkeitsziel 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden. © Partizipatives Schüler*innen-Projekt "Mobiles Museum", Gymnasium Markt Indersdorf und Museumspädagogisches Zentrum Teste deinen ökologischen Fußabdruck, baue ein Insektenhotel und/oder gestalte deine eigene nachhaltige Stadt! Vom Museumspädagogischen Zentrum für Lehrkräfte ... das Nachhaltigkeitsziel im Museum entdecken Anhand eines mittelalterlichen Stadtmodells können verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit thematisiert werden. Dabei spielen die Grünflächennutzung, wie auch Fragen zur sozialen Gerechtigkeit, zu Gesundheit und Mobilität oder zu Müllaufkommen und -vermeidung eine große Rolle. Auf diese Weise lassen sich anhand eines Exponats verschiedene Nachhaltigkeitsziele veranschaulichen, wie etwa das SDG 11. Der Beitrag #MyGreenCity - wie grün ist meine Stadt? liefert vertiefende Informationen dazu. © Bayerisches Nationalmuseum, München BeispielexponatModell der Stadt München | 1570Von Jakob SandtnerBayerisches Nationalmuseum, München Der Straubinger Drechslermeister Jakob Sandtner schuf im Auftrag von Herzog Albrecht V. von Bayern Modelle von fünf bayerischen Städten, neben München noch Burghausen, Ingolstadt, Landshut und Straubing. Ursprünglich waren sie in der herzoglichen Kunstkammer ausgestellt, heute befinden sie sich im Bayerischen Nationalmuseum. Wie aktuelle archäologische Ausgrabungen bestätigen, sind die Modelle maßstabsgerecht ausgearbeitet. In das Modell Münchens fügte man unter Kurfürst Maximilian einige Neubauten des 17. Jhs. ein (u. a. den Kaisertrakt der Residenz und die Michaelskirche mit Jesuitenkolleg). Alle fünf ehemaligen Residenzstädte zeigen eine Kopie ihres Modells im jeweiligen Stadtmuseum. Informationen zum MuseumWenn du mehr über das Stadtmodell von Sandtner, die Nutzung der Grünflächen und die Geschichte unserer Stadt erfahren möchtest, mach doch mal einen Ausflug in das Münchner Stadtmuseum oder du schaust dir gleich das originale Stadtmodell im Bayerischen Nationalmuseum an. Informationen Partizipatives Schüler*innen-Projekt "Mobiles Museum" Von einer MPZ-Führung inspiriert, haben Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Markt Indersdorf einen digitalen Museumskoffer zum Thema Nachhaltigkeit und Museum entworfen. In diesem Kooperationsprojekt mit dem MPZ möchten sie möglichst vielen Menschen Informationen bezüglich der Nachhaltigkeitsziele vermitteln und zum Mitmachen einladen. Lerne die Gruppe MAI Robotics gerne in diesem Video kennen: Abbildungsnachweis Titelbild: SDG 11 Symbol, Nachhaltige Stadt "environmental protection" und Weltkugelfigur. © Partizipatives Schüler*innen-Projekt "Mobiles Museum", Gymnasium Markt Indersdorf; pixabay, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum (MPZ)

#MPZradelt – München und die Welt
MPZradelt 2
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Für den Klimaschutz fand im Juni 2021 das Münchner Stadtradeln statt und das MPZ war wieder dabei. Wir nutzten die Gelegenheit und starteten während der Aktion immer mittwochs eine „Museumsradltour“ mit unserem MPZ-Lastenrad.Bei unserem Ausflug zum Thema „München und die Welt“ führt uns Susie vom Deutschen Museum entlang der Isar zum Museum Fünf Kontinente. Es geht von München nach Japan und Südamerika! Zu sehen gab es das Video bereits in unserer Story auf Instagram. Und wir radeln weiter – durch die Natur und durch die Museumslandschaft Münchens – vorbei am Deutschen Museum, dem Museum Fünf Kontinente, den Pinakotheken, dem Lenbachhaus und, und, und ... Hast du Lust auf ein kleines Südamerika-Quiz? Dann klicke HIER. STADTRADELN Bei der jährlichen, bundesweiten Aktion geht es darum, 21 Tage lang privat und beruflich möglichst viele Kilometer klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. So soll gemeinsam ein Zeichen gesetzt werden für mehr Umweltschutz, mehr Radförderung und mehr Lebensqualität in den Kommunen. Mitmachen können alle, die in einer teilnehmenden Kommune wohnen, arbeiten, in einem Verein tätig sind oder eine (Hoch-)Schule besuchen. Unter www.stadtradeln.de können sich alle Teilnehmenden registrieren, einem bereits vorhandenen Team der Kommune beitreten oder ein eigenes Team gründen. NACHHALTIGKEIT 17ziele.de 17ziele.de 17ziele.de Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten (Ziel 11) sowie umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seinen Auswirkungen ergreifen (Ziel 13) und Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern (Ziel 15), sind drei der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen! Informationen zu den MuseenDas Deutsche Museum gehört weltweit zu den bedeutendsten Technik- und Wissenschaftsmuseen. Möchtest du mehr erfahren über Chemie, Physik, Mineralogie, Luft- und Raumfahrt und vieles mehr? Dann schau vorbei!Im Museum Fünf Kontinente kannst du Gegenstände von Menschen aus der ganzen Welt sehen. Es ist ein ethnologisches Museum. Ein Besuch lohnt sich! Abbildungsnachweis Titelbild: Filmstils #MPZradelt – München und die Welt © Museumspädagogisches Zentrum

AIDS – Stigmatisierung, Ausgrenzung und Gegenwehr
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Vor 40 Jahren, im Juni 1981 berichtete eine amerikanische Fachzeitschrift zum ersten Mal über eine mysteriöse Erkrankung, die später unter dem Namen AIDS bekannt werden sollte.Zuerst bei Drogenabhängigen und homosexuellen Männern diagnostiziert, wurden diese ohnehin als Randgruppen gebrandmarkten Menschen mit zusätzlichen Vorurteilen und Repressionen belegt. Mit dem HI-Virus infizierte Menschen erlebten jahrelange Ausgrenzung, Anfeindungen und Abwertungen. Offizielle Äußerungen von politischen Akteur*innen forderten angesichts der durch Tests verstärkt nachgewiesenen Krankheitsfälle die Absonderung von HIV-infizierten Menschen in Lagern oder deren Kennzeichnung mit Tätowierungen. Unglaublich, aber wahr! AIDS-Demonstration auf dem Münchner Odeonsplatz 1987 und Mahnwache auf dem Münchner Marienplatz 1987. © Volker Derlath Welche Gedanken hast du, wenn du solche Parolen liest? Die beiden Fotos verdeutlichen den Widerstand gegen die damalige Politik und die Gefährlichkeit der vehementen Ausgrenzung und Stigmatisierung. Die politische Rhetorik erlaubt durchaus Parallelen zur Zeit des Nationalsozialismus zu ziehen, in der homosexuelle Männer in Konzentrationslager eingewiesen wurden. Dort mussten sie an ihrer Sträflingskleidung einen rosafarbenen Winkel, eigentlich ein Dreieck, tragen. Die Forderung der Schwulenbewegung auf dem Demonstrationsbanner nach Schutz vor der AIDS-Politik hatte also ihre Berechtigung. Welche Formen von Ausgrenzung kennst du? Wie können wir ihnen begegnen? Die rote AIDS-Schleife steht als Symbol für die Solidarität mit HIV-positiven und AIDS-kranken Menschen. © www.aidshilfe.de Zwar gründete sich 1983 auf private Initiative die „Deutsche Aidshilfe“, aber noch ohne jegliche Unterstützung durch die Politik. Sie entstand als Reaktion auf die verheerende Situation und die vielen Toten in den USA. Erst Anfang der 90er Jahre kam es zu einem allmählichen Bewusstseinswandel – innerhalb der Politik und auch der Bevölkerung, der 1987 durch die erfolgreiche, von der damaligen Bundesgesundheitsministerin Rita Süssmuth (CDU) angestoßenen Aufklärungskampagne „Gib AIDS keine Chance“ seinen Anfang nahm. Die damalige Aktion trug auch zur Erkenntnis bei, dass es jeden treffen kann, ob hetereo- oder homosexuell. Einen Impfstoff gibt es bis heute nicht, jedoch sehr gute Medikamente, die den Infizierten ein normales Leben ermöglichen. Allerdings sieht die Situation in vielen Ländern dieser Welt ganz anders aus! Ist dir diese Säule in der Münchner Innenstadt schon einmal aufgefallen? Aidsmemorial am Sendlinger-Tor in München von Wolfgang Tillmans, 2002, Gif Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Judith Schenk Sie steht am Sendlinger Tor, einem der Verkehrsknotenpunkte in München und scheint einer anonymen Reihung von gefliesten Säulen aus den Münchner U-Bahnhöfen entnommen zu sein. Beim Lesen der Inschrift erkennst du die eigentliche Bedeutung als AIDS Memorial. Mit „heute“ ist der Zeitpunkt der Aufstellung im Jahr 2002 gemeint. Doch auch zwanzig Jahre danach ist das Werk des politisch aktiven Künstlers Wolfgang Tillmans aktuell wie eh und je. Einen Schlussstrich gibt es nicht – bis jetzt. Vielmehr mahnt die Säule zu Erinnerung, Prävention und Solidarität. Zahlreiche Künstler*innen, öffentliche und private engagier(t)en sich zu dem Thema Aids auf ganz unterschiedliche Art und Weise. „Das Sehen an sich ist ein Nachdenken über die Welt.” Wolfgang Tillmans. Einen lebendigen Eindruck von der Münchner Schwulenszene der 80er Jahre findest du in einem Video der Monacensia. Thomas Niederbühl ist seit 1996 für die Rosa Liste im Münchner Stadtrat. Er ist auch Geschäftsführer der „münchner aids-hilfe“: Wie wirkt das folgende Bild auf dich?Schräg? Schrill? Ungewöhnlich? Fröhlich? Bedrohlich? Oder beides? Typisch Keith Haring? Keith Haring, Untitled (Self-Portrait), 1985, Udo und Anette Brandhorst Sammlung, Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, Keith Haring artwork. © Keith Haring Foundation Untypisch ist allerdings, dass sich der US-amerikanische Künstler und politische Aktivist (1958-1990) hier selbst darstellt: im Jahr 1985, zu einer Zeit, in der er bereits etliche Freunde an AIDS verloren hatte und sich seine Bildsprache wandelt und verdüstert. Pink und neongrün? Trage deine Ideen hier in unserer Wortwolke ein. Wenn Vorschläge öfter genannt werden, erscheinen sie entsprechend größer. Du kannst auch mit deiner Handykamera diesen Code scannen! M0001845 John Haygarth. Line engraving by W. Cooke, 1827, after J. H..Credit: Wellcome Library, London. Wellcome Images.images@wellcome.ac.uk.http://wellcomeimages.org.John Haygarth. Line engraving by W. Cooke, 1827, after J. H. Bell..Line engraving.Gent\'s magazine.Published: 1827..Copyrighted work available under Creative Commons Attribution only licence CC BY 4.0 http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Übernimmt Keith Haring hier selbst die Stigmatisierung, die Brandmarkung? So seht ihr uns, als Gift und Gefahr für die Gesellschaft? Dahinter aber steht ein Mensch, der sich outet und uns direkt in die Augen blickt! Selbst homosexuell, lebte Haring im vollem Bewusstsein der Gefahr, zu erkranken. Noch vor seiner Diagnose setzte er sich für die AIDS-Kranken ein, für mehr Aufklärung und Mitgefühl, ein großes Manko auch in den USA. Die Schwulen wurden hier – wie im Rest der Welt – ausgegrenzt, die Krankheit als „Schwulenseuche“ und „Schwulenkrebs“ abgetan; Forschungsgelder waren Mangelware. Im Alter von 31 Jahren erlag er den Folgen der Infektion, mit der er außergewöhnlich offen und mutig umgegangen war und so zu ihrer Enttabuisierung beigetragen hatte. Kurz vor seinem Tod gründete er die „Keith Haring Foundation“ mit dem Ziel, neben der Unterstützung benachteiligter Kinder auch einen bewussten vorurteilsfreien Umgang mit HIV und AIDS zu schaffen. Neben der New Yorker Graffiti-Szene, Comics, Trickfilmen, Breakdance und Hieroglyphen waren es also auch Missstände, die Keith Haring antrieben und zu seiner Kunst inspirierten: Homophobie, Stigmatisierung und Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, Herkunft, Religion oder Sexualität, Krieg, atomare Aufrüstung oder Umweltverschmutzung – Themen aktueller denn je! (Museum Brandhorst) WAS BEWEGT DICH? WAS TREIBT DICH AN? WAS INSPIRIERT DICH? WAS MACHT DICH WUETEND? Keith Haring glaubte dennoch an das Gute im Menschen und an die Kraft der Kunst, Ungerechtigkeiten aufzuzeigen, wachzurütteln, sichtbar zu machen, und gleichzeitig Balsam zu sein: „Kunst sollte etwas sein, das die Seele befreit, die Fantasie anregt und die Menschen ermuntert, weiter zu gehen. Sie feiert die Menschheit, statt sie zu manipulieren.“ (Keith Haring) Deine Meinung? Teile sie gerne mit uns auf Instagram oder Facebook und verwende den Hashtag #PopPunkPolitik! Alle Beiträge zu der Reihe PopPunkPolitik findet ihr HIER. Und Lust auf ACTION?Kreative Anregungen zum Denken, Diskutieren und kreativen Gestalten findest du auf unseren ActioncARTS, eine Kooperation mit dem Museum Brandhorst: Ohne Worte kommunizieren (deutsch / englisch)Urban und öffentlich (deutsch / englisch) In der Serie #MBCloseUp wirft das Museum Brandhorst einen genauen Blick auf das Selbstporträt von Keith Haring. Passender Beitrag auf XponatOhne Worte kommunizieren Passende MPZ-Führung„Food for the mind“ – sehen, denken, diskutieren (MS ab Jgst. 8, RS ab Jgst. 8, GYM ab Jgst. 8,BS)Kunst ist politisch (MS, RS, GS ab Jgst. 3, GYM, Horte, BS)Kunst und Kommunikation (RS ab Jgst. 9, GYM ab Jgst. 9)Mittelschulprogramm: Was macht zeitgenössische Kunst … und was hat das mit mir zu tun? (MS)Vielfalt entdecken – Die (Kunst-)Welt ist bunt! Mit dem MPZ gegen Fremdenfeindlichkeit! (MS; RS, FöS, GS ab Jgst. 3, GYM, Horte, Inklusionsklassen, BS) Informationen zum MuseumDie Monacensia im Hildebrandhaus ist das literarische Gedächtnis der Stadt München. Neben dem Literaturarchiv ist hier eine Forschungsbibliothek zur Geschichte und zum kulturellen Leben Münchens untergebracht.In der Sammlung des Museums Brandhorst kannst du weitere Werke von Keith Haring und anderen politisch aktiven Künstler*innen ab Ende der 50er Jahre bis heute entdecken! Abbildungsnachweis Titelbild: Plakatmotiv zu Pop Punk Politik – die 1980er Jahre in München (Ausschnitt). © Monacensia im Hildebrandhaus, Keith Haring, Untitled (Self-Portrait), 1985, Udo und Anette Brandhorst Sammlung, Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, Keith Haring artwork. © Keith Haring Foundation und AIDS-Demonstration auf dem Münchner Odeonsplatz 1987. © Volker Derlath

#MPZradelt – Vom Grünen ins Museum

Für den Klimaschutz fand im Juni 2021 das Münchner Stadtradeln statt und das MPZ war wieder dabei. Wir nutzten die Gelegenheit und starteten während der Aktion immer mittwochs eine "Museumsradltour" mit unserem MPZ-Lastenrad. Zum Thema „Green City“ führt uns Georgina bei unserem ersten Ausflug vom Englischen Garten zum Münchner Stadtmuseum. Zu sehen gab es das Video bereits in unserer Story auf Instagram. Und wir radeln weiter - durch die Natur und durch die Museumslandschaft Münchens - vorbei am Deutschen Museum, dem Museum Fünf Kontinente, den Pinakotheken und, und, und ... STADTRADELN Bei der jährlichen, bundesweiten Aktion geht es darum, 21 Tage lang privat und beruflich möglichst viele Kilometer klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. So soll gemeinsam ein Zeichen gesetzt werden für mehr Umweltschutz, mehr Radförderung und mehr Lebensqualität in den Kommunen. Mitmachen können alle, die in einer teilnehmenden Kommune wohnen, arbeiten, in einem Verein tätig sind oder eine (Hoch-)Schule besuchen. HIER geht's zur Registrierung, man kann einem vorhandenen Team beitreten oder ein eigenes Team gründen. Du möchtest mehr darüber erfahren wie 'grün' München ist? Dann lies HIER weiter. NACHHALTIGKEIT 17ziele.de 17ziele.de 17ziele.de Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten (Ziel 11) sowie umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seinen Auswirkungen ergreifen(Ziel 13) und Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern (Ziel 15), sind drei der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen! Informationen zu den MuseenDas Haus der Kunst ist ein Ausstellungsgebäude in der Prinzregentenstraße, südlich des Englischen Gartens. Bist du neugierig, was dich im Haus der Kunst erwartet? Noch mehr Informationen zur Stadt München und ihrer Geschichte findest du im Münchner Stadtmuseum. Abbildungsnachweis Titelbild: Filmstils "#MPZradelt – My Green City". © Museumspädagogisches Zentrum

Botschaften im öffentlichen Raum
Zärtlichkeit

„Rettet die Zärtlichkeit“ Eine kahle Betonwand. Es regnet. Am Bildrand steht ein Mann mit Regenschirm. In Sprühschrift der Schriftzug „Rettet die Zärtlichkeit“. Was könnte der/die Sprayer*in damals gemeint haben? Wie wirkt das Foto aus dem Jahr 1982 auf dich? Ist der Schriftzug auch heute noch oder wieder aktuell? Bleibt die Zärtlichkeit – in diesen Zeiten der geforderten körperlichen Distanz und der Isolation von vielen Menschen – auf der Strecke? Wofür lohnt es sich die Zärtlichkeit zu retten? Braucht es sie umso mehr in dieser angespannten Zeit? In den 1980er Jahren wurden Sprühdosen als Schreibwerkzeug und Gestaltungsmittel für den öffentlichen Raum zunehmend beliebter. Die Sicherheitsbehörden reagierten hart - bereits der Besitz von Dosen machte Jugendliche verdächtig. Doch die Durchsetzungskraft war nicht mehr aufzuhalten. In dem kurzen Video der Münchner Stadtbibliothek blickt der Theaterautor Jan Geiger auf die Zärtlichkeit. Eine weitere Sprühschrift aus den 80er Jahren hat bis heute auch nichts von ihrer Aktualität verloren: Volker Derlath, Sprüherei Alabama-Gelände 1986. © Volker Derlath Standen damals das Waldsterben, die Schwefeldioxidbelastung und die Anti-Atomkraft-Bewegung im Fokus, so ist heute der zu stoppende Klimawandel das globale Anliegen. Volker Derlath, Aktion gegen die Volkszählung in München 1986. © Volker Derlath Die Volkszählung von 1986, die die Einwohner*innen Deutschlands verpflichtete, eine Vielzahl persönlicher Daten preiszugeben, sorgte bundesweit für Besorgnis! Der Datenschutz war in Gefahr – heute wieder ein hochsensibles Thema, das sich lediglich auf andere Gebiete verlagert hat. Auch Künstler*innen hinterlassen Botschaften im öffentlichen Raum. Fällt dir jemand ein? Keith Haring, Untitled (Subway Drawing), 1983, Udo und Anette Brandhorst Sammlung, Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, Keith Haring artwork © Keith Haring Foundation Nur durch Umrisslinien definierte Wesen, ohne Gesicht, Geschlecht oder Kleidung, in Bewegung, tanzend? Zwei umrahmte Szenen, übereinander, dazwischen eine Art Laufband mit einem wiederkehrenden Motiv … Diesmal bleiben wir – beim „Sprung“ ins Museum Brandhorst – in den 80er Jahren! Wie kommt ein Künstler darauf, seine Zeichnungen im öffentlichen Raum festzuhalten? „Für mich besteht kein Unterschied zwischen einer Zeichnung, die ich in der U-Bahn mache, oder einer, die für Tausende von Dollar in einer Galerie verkauft wird. Es gibt eindeutige Unterschiede im Kontext und im Medium, aber die Intention ist dieselbe.“ (Keith Haring) Bist du derselben Meinung? KEITH HARING (1958-1990) wollte mit den Menschen kommunizieren und nutzte den öffentlichen Raum als Galerie. Eines Tages entdeckte er in der New Yorker U-Bahn leere schwarze Flächen für Werbeplakate – ein idealer Ort, um seine Botschaften mit allen Menschen zu teilen, sie für alle zugänglich zu machen. Dieser demokratische Ansatz war ihm sehr wichtig, denn Kunst sei für jeden da! „Wie kaum ein anderer schaffte er es, die Brücke zu schlagen zwischen Kunstszene und Subkultur, zwischen breitem Publikum und Expertinnen und Experten.“ (Museum Brandhorst) Meist ohne abzusetzen, schuf er Zeichnungen in einer ganz eigenen wiedererkennbaren Bild- und Symbolsprache, einer universalen Sprache – über kulturelle und soziale Grenzen hinweg. Zudem gab er diesen Werken keine Titel, um eine Vielfalt an Deutungen zuzulassen, nach dem Motto: "Schau selbst, mach dir deine eigenen Gedanken!" „Die Wirklichkeit der Kunst beginnt in den Augen des Betrachters und erlangt Kraft durch Fantasie, Erfindungsgabe und Konfrontation.“ (Keith Haring) Schnell oder langsam? Da es natürlich nicht erlaubt ist, Flächen im öffentlichen Raum zu „beschmieren“, war Keith Haring gezwungen, zügig zu malen. Trotzdem wurde er mehrmals festgenommen und sogar in Handschellen abgeführt. Aber das schnelle Arbeiten entsprach sicherlich auch seinem Wesen. Manchmal entstanden pro Tag bis zu 40 dieser U-Bahn-Zeichnungen. Faszinierend, ihm zuzusehen! Vielleicht findest du hierzu ein Video im Netz! Schau mal z. B. HIER. Keith Haring, Untitled (Subway Drawing), 1983, Kreide auf Papier, Original U-Bahn-Rahmen aus glasfaserverstärktem Kunststoff, Udo und Anette Brandhorst Sammlung, Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, Keith Haring artwork © Keith Haring Foundation „The man who wasn´t there“ – ziemlich passend, oder? Ob sich Haring ganz bewusst den Platz neben diesem Kinoplakat ausgesucht hat? Als eine Art „Ghostartist“? Und womit … „Da sie so empfindlich waren, rührten die Leute sie nicht an, sie respektierten sie; sie radierten sie nicht weg oder zerstörten sie. Das verlieh ihnen diese ganz eigene Kraft. Es war dieses kreideweiße, fragile Etwas inmitten all dieser Kraft und Spannung und Gewalt, die von der Subway ausgeht.“ (Keith Haring) Experimentiere selbst mit verschiedenen Malwerkzeugen und Materialien: Kreide, Bleistift, Farbstift, Edding, flüssige Farbe …, weiß auf schwarz, schwarz auf weiß, einfarbig, bunt, zart, fett, auf Papier, Pappe, Holz, Kunststoff … Wie verändert sich die Wirkung? Was macht seine Bildsprache so einzigartig und unverwechselbar? © Museumspädagogisches Zentrum Schau selbst: Die fortlaufenden Linien, die Rahmen, die Bewegungsstriche, die wiederkehrenden Motive wie krabbelnde Babys, geschlechtslose, interagierende, tanzende Menschen …? Für was könnten sie stehen? Keith Haring – ein politischer Aktivist Seine Bildsprache wirkt auf den ersten Blick unbekümmert und fröhlich. Tatsächlich war er aber ein durch und durch politischer Mensch, der sich in seinem Schaffen für die Menschen und ihre Umwelt und gegen jede Art von Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und Diskriminierung einsetzte; ein politischer Aktivist, der sich für den Frieden und ein tolerantes Miteinander engagierte: Botschaften aktueller denn je? Mehr hierzu im nächsten Beitrag zu POP PUNK POLITIK! Botschaften im öffentlichen Raum Es gibt es viele: Sprühschriften, Graffitis, Statements, freihändig oder mit Schablonen gesprüht, oder einfach nur diverse Aufkleber. Welche Botschaften entdeckst du im öffentlichen Raum? Bilder: Aktuelle Botschaften im öffentlichen Raum © Katharina Schweigart, Bearbeitung Gif: Museumspädagogisches Zentrum Und was empört dich? Worauf möchtest du die Menschen aufmerksam machen? Welche Botschaften möchtest du mit der Welt teilen? Denke dir ein eigenes Meme aus und teile es mit uns auf Instagram oder Facebook und verwende den Hashtag #PopPunkPolitik! Deine Meinung? Teile sie gerne mit uns auf Instagram oder Facebook und verwende den Hashtag #PopPunkPolitik! Alle Beiträge zu der Reihe PopPunkPolitik findet ihr HIER. Und Lust auf ACTION?Kreative Anregungen zum Denken, Diskutieren und kreativen Gestalten findest du auf unseren ActioncARTS, eine Kooperation mit dem Museum Brandhorst:Ohne Worte kommunizieren (deutsch / englisch)Urban und öffentlich (deutsch / englisch) Passender Beitrag auf Xponat Ohne Worte kommunizieren Passende MPZ-Führung„Food for the mind“ – sehen, denken, diskutieren (MS ab Jgst. 8, RS ab Jgst. 8, GYM ab Jgst. 8,BS)Kunst und Kommunikation (RS ab Jgst. 9, GYM ab Jgst. 9)Mittelschulprogramm: Was macht zeitgenössische Kunst … und was hat das mit mir zu tun? (MS)Vielfalt entdecken – Die (Kunst-)Welt ist bunt! Mit dem MPZ gegen Fremdenfeindlichkeit! (MS; RS, FöS, GS ab Jgst. 3, GYM, Horte, Inklusionsklassen, BS) Informationen zu den MuseenWeitere „Botschaften“ aus dem öffentlichen Raum findest Du im Museum Brandhorst und seiner einzigartigen Sammlung von Kunstwerken ab Ende der 50er Jahre bis heute sowie in der Ausstellung #PopPunkPolitik der Monacensia im Hildebrandhaus, dem literarischen Gedächtnis der Stadt München. Die Artikel-Serie zu #PopPunkPolitik verlängert die Ausstellung in den digitalen Raum hinein und vertieft Themen der 1980er Jahre aus literarischer und heutiger Perspektive. Abbildungsnachweis Titelbild: Plakatmotiv zu Pop Punk Politik – die 1980er Jahre in München (Ausschnitt). © Monacensia im Hildebrandhaus und Volker Derlath, Rettet die Zärtlichkeit (Ausschnitt). © Volker Derlath

Kleidung als Botschaft – Haltung, Provokation, Protest?
Titelbild Punk 2

Schon gewusst ...? Edel-Punks auf dem Münchner Marienplatz, 1984 (Ausschnitt). © Volker Derlath Und wie war es als Punk? Cornelia Siebeck, ehemalige Punkerin, beschreibt das Lebensgefühl der Münchner Punks damals: Zitat: Cornelia Siebeck, aus einem Interview mit Ralf Homann, Kurator der Ausstellung Pop Punk Politik in der Monacensia im Hildebrandhaus. © Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum Aussehen, Lebensstil und Kleidung sind für Punks Ausdruck von Provokation und Protest.Welche Stilmittel benutzen sie, um sich äußerlich abzugrenzen? Rabe Perplexum? „Selbstportrait“ mit Kreditkarte. © Rainer Schwinge; Edel-Punks auf dem Münchner Marienplatz, 1984 und Mercedes-Stern. © Volker Derlath Widerstand kann sich also über Kleidung und Schmuck ausdrücken. Die als Ohrring umfunktionierte Kreditkarte versteht sich als Kapitalismuskritik. Jacken, häufig aus Leder und mit Nieten besetzt, werden zum Medium unterschiedlicher, auch politischer Botschaften – wie hier gegen Nazis und die Politik des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl. Wir wagen den Sprung vom Jahr 1986 ... Punks auf dem Münchner Marienplatz 1984 (Ausschnitt). © Volker Derlath ... ins Jahr 2006 Seth Price, Vintage Bomber, 2006, Vakuumgeformtes Polystyrol (Ausschnitt), 123,2 x 92,7 x 6,4 cm, Udo und Anette Brandhorst Sammlung, Foto: Ron Amstutz, Courtesy of the artist Euer erster Gedanke?Was ist hier gleich? Und was ist anders? Der Fotograf Volker Derlath hält die Kamera auf die Lederjacke und fokussiert die Botschaften. Seth Price inszeniert eine Bomberjacke als Kunstwerk.Das Foto zeigt uninszeniert die auf der Lederjacke individuell hinterlassenen Botschaften durch Schrift.Und hier: Die Botschaft befindet sich nicht auf, sondern in der Kleidung? „Mich interessieren die in Kleidung enthaltenen Codes.“ (Seth Price, 2020) Der Multimediakünstler Seth Price beschäftigt sich mit der Zeichenhaftigkeit unserer Kleidung, und wie sie sich im Laufe der Zeit verändern kann. Welche Kleidungsstücke fallen dir noch ein, die mit einer Botschaft, einer Zugehörigkeit besetzt sind?Haben sich ihre „Codes“ im Laufe der Zeit verändert? High Heels von Caitlyn Wilson, Basballcap von NATHAN MULLET, Handtasche von Laura Chouette auf www.unsplash.com; Hoodie auf www.pixabay.com; Frau mit Tuch von Jean-François Gornet - Flickr: Voile, CC BY-SA 2.0; Bearbeitung: GIF Museumspädagogisches Zentrum Möchten auch wir mit unserer Kleidung etwas ausdrücken, eine Botschaft übermitteln? Möchten wir herausstechen und uns abgrenzen? Oder in der Masse untergehen? Oder zu einer bestimmten Gruppe dazugehören? Wie sehr identifizieren wir uns mit Kleidung? Welche soziale Funktion hat sie? Kann man sich neutral kleiden? Weiblich, männlich, queer? Ist Kleidung Integration? Kommunikation? Inszenierung? Haltung? Protest? Provokation? Kult? Status? … Und ab wann ist sie politisch? Eine Bomberjacke, wie zufällig hingeworfen und „eingefroren“ Tatsächlich handelt es sich beim "Vintage Bomber" um eine komplizierte Technik, bei der die Jacke in goldfarbenem Plastik abgeformt und zuvor vorbereitet und ausgestopft wurde – ähnlich dem Vakuumverfahren bei industriellen Verpackungen, z.B. bei Pralinen.Seth Price nennt die so entstandenen Arbeiten „Vacuum“-Skulpturen.Vakuum, d.h. leer, da letztlich nur die Form, der Abguss bleibt, wie bei einer „Totenmaske“ (Achim Hochdörfer, Direktor des Museums Brandhorst). Leer also vielleicht auch, weil der Mensch, der Inhalt fehlt: Wo bleibt das Individuum hinter Kommerz und Mainstream-Mode?Und was bewirkt die goldene Farbe? Was assoziierst du mit Gold? Alle Bilder auf www.pixabay.com / unsplash.com Das Kunstwerk wirkt wie eine der Ikonen unserer modernen Welt: Produkte von Kommerz und Konsum, die alles dominieren – eine Kritik, die bereits in den 1980er Jahren zu hören war.Vielleicht lässt das Gold aber auch „[…] an den wahnsinnigen Kunstmarkt denken, der zu Beginn der 2000er Jahre gerade explodierte, was übrig blieb, war das begehrenswerte Konsumgut, der reine Warenfetisch“ (Achim Hochdörfer, Direktor des Museums Brandhorst).Aber wie wirkt es auf dich, schau dir den "Vintage Bomber" unbedingt unmittelbar im Museum Brandhorst an. Du kannst auch mit deiner Handykamera diesen Code scannen! Klicke HIER oder nutze den QR-Code und gib deine Antworten ein. Lade anschließend die Website neu. Ausblick: Kann aus weniger mehr werden?Wünscht ihr euch, dass unsere „Hülle“ zukünftig vielleicht keine so große Rolle mehr spielt und wir uns mehr durch unser Handeln auszeichnen, mit diesem identifizieren und stärker hinter die „Hüllen“ blicken? Vielleicht bringen der Klimawandel und der daraus notwendig werdende Verzicht, auch auf Fast Fashion, uns hier ja ein Stück weiter – eben „Vintage“ in future. Deine Meinung? Teile sie gerne mit uns auf Instagram oder Facebook und verwende den Hashtag #PopPunkPolitik! Alle Beiträge zu der Reihe PopPunkPolitik findet ihr HIER. Möchtest du weitere Informationen zu Pop.Punk.Politik und mitdiskutieren, dann gehe auf den gleichnamigen Blog der Münchner Stadtbibliothek oder #PopPunkPolitikUnd Lust auf ACTION?Kreative Anregungen zum zwei- und dreidimensionalen Gestalten oder zum Upcyceln findest du auf unseren ActioncARTs, eine Kooperation mit dem Museum Brandhorst: Dress up – nur Kleidung oder mehr? (deutsch /englisch)Ein spannendes Gespräch zum Vintage Bomber zwischen Katja Eichinger und der ehemaligen leitenden Kuratorin des Museums Patrizia Dander findest du HIER. Passende MPZ-Führung„Food for the mind“ – sehen, denken, diskutieren (MS ab Jgst. 8, RS ab Jgst. 8, GYM ab Jgst. 8,BS)Kunst ist politisch (MS, RS, GS ab Jgst. 3, GYM, Horte, BS)Kunst und Kommunikation (RS ab Jgst. 9, GYM ab Jgst. 9) Informationen zum MuseumDie Monacensia im Hildebrandhaus ist das literarische Gedächtnis der Stadt München. Neben dem Literaturarchiv der Stadt München ist hier eine Forschungsbibliothek zur Geschichte und zum kulturellen Leben Münchens untergebracht. Im Museum Brandhorst, einem Museum für Gegenwartskunst im Kunstareal, kannst du viele weitere spannende Kunstwerke entdecken. Schau unbedingt vorbei! Abbildungsnachweis Titelbild: Plakatmotiv zu Pop Punk Politik – die 1980er Jahre in München (Ausschnitt). © Monacensia im Hildebrandhaus und Edel-Punks auf dem Münchner Marienplatz, 1984. © Volker Derlath

Sprache lernen – Wir reisen
Reisen

Machst du eine Reise in den Ferien? Wohin reist du? Mit welchem Verkehrsmittel kommst du zu deinem Ziel? Wo startest du? Finde das passende Wort im Koffer und ergänze die Sätze. Du planst mit einer Freundin oder einem Freund eine Reise in den nächsten Ferien. Ihr unterhaltet euch. Ziehe das passende Verb in die Lücke. Und hier die konjungierten Verben noch einmal zum Nachlesen: Reist, reisen, fährst, fahren, sitze, sitzt, gehe, Gehst, freue, Freust Nachhaltigkeit 17ziele.de Qualität in der Bildung (Ziel 4) ist eines der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen! Eine Sprache zu beherrschen, ermöglicht Teilhabe an Bildungsangeboten. Das MPZ bietet daher verschiedene Programme in Museen an, die das Erlernen der deutschen Sprache unterstützen, Gesprächsanlässe bieten und Wortschatz und Sprachgewandtheit fördern. Passende MPZ-FührungenUnterwegs in der Stadt (Deutschklasse GS, Deutschklasse MS Jgst. 5-6, Deutschklasse MS Jgst. 7-9, BIJ, BIK, BS, BVJ, DK BS) Informationen zu den MuseenWenn du mehr über die vielen Verkehrsmittel erfahren möchtest, dann besuche das Deutsche Museum. Das Deutsche Museum hat in München drei Standorte. Auf der Museumsinsel findest du Schiffe, im Verkehrszentrum Autos, Züge, Fahrräder, Kutschen und viel mehr. Flugzeuge kannst du in der Flugwerft in Unterschleißheim bewundern. Abbildungsnachweis Titelbild: Sprachreihe – Reisen. © Grafik: Fabian Hofmann

Alexandra Bircken: A-Z

Welche Künstlerinnen kennst du?Die Kunstgeschichte ist überwiegend weiß und männlich. Dies soll sich ändern und zunehmend werden Künstlerinnen in Museen, Galerien und auf dem Kunstmarkt sichtbar – wenn auch noch immer unterrepräsentiert und schlechter bezahlt! Das Museum Brandhorst hat in den vergangenen Jahren bedeutenden Künstlerinnen Einzelausstellungen gewidmet – wie der Bildhauerin Alexandra Bircken die große Werkschau: „Alexandra Bircken: A–Z”. Alexandra Bircken im Museum Brandhorst. © Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München Alexandra Bircken, Cagey, 2012, Äste, Weiden, Holz, Stoff, Daunenjacke, Mörtel, Wolle, Stroh, Seil, Wärmedecke, Bronze, Rollen, Schrauben, Backsteine, 230 x 170 x 170 cm. © Alexandra Bircken. Foto: Fred Dott, Hamburg, Courtesy BQ, Berlin und Herald St, London Alexandra Bircken The Doctor, 2020, Schaufensterpuppe, Stoff, Wattierung, Faden, Metall, Beinprothese, Baumstamm, Modellboot, Metallständer 183 × 62 × 60 cm. © Alexandra Bircken. Foto: Andy Keate, Courtesy die Künstlerin, BQ, Berlin and Herald St, London „… mit der Welt der Materialien bin ich noch lange nicht fertig.“ A. Bircken Alexandra Bircken arbeitet mit verschiedensten Materialien wie Baustoff, Bronze, Chrom, Haaren, Holz, Knochen, Messing, Nylon, Leder, Stahl, Stoffen, Wolle. Sie interessiert sich für ihre Oberflächen, für „ihre Bedeutung und Reaktion zueinander“ (Zit. nach: Tanja Beuthien: Bis ins Mark, in: ART - das Kunstmagazin, August 2021, S. 45): Wie fühlen sie sich an? Was lösen sie in uns aus?Auch nutzt die Künstlerin Gegenstände, die ihr im Alltag begegnen: Autos, Motorräder, OP-Hemden, Schaukelpferde, Skier. Allerdings löst sie diese aus den uns vertrauten Zusammenhängen und überrascht uns durch ungewöhnliche Kombinationen. „… weil man in der Kunst mit ganz wenig etwas machen kann.“ A. Bircken Ursprünglich war sie – nicht Chirurgin – eine erfolgreiche Mode-Designerin, in London, Paris und Köln. „Alex“ nannte sie ihr Kölner Atelier, in dem sich die entstandenen Objekte allmählich vom Körper lösten und an der Wand und auf dem Boden funktionslos verselbständigten. Wie würdest du dein Atelier nennen? Amira, Anna, Fabio, Georg? „Mode … hat natürlich viel mehr … Zwänge … Man kann nichts verkaufen, wo jemand hässlich drin aussieht. Man kann aber Kunst machen, die die Sachen ein bisschen pusht, um einfach auch etwas zu provozieren." A. Bircken Darf Kunst provozieren, irritieren, uns vor den Kopf stoßen und so zum Nachdenken anregen? Und ab wann ist ein Produkt Kunst – und nicht mehr Mode?Auch als sich Alexandra Bircken von der Modewelt abwendet, bleiben der menschliche Körper, Haut und Hülle sowie Textilien wichtig in ihrem Schaffen:Wie schützen wir uns? Welche Häute und Hüllen trennen uns von unserer Umgebung und welche Aufgaben erfüllt unsere „zweite Haut“? Nur Schutz, oder auch Identität …?Mehr hierzu: „Unsere zweite Haut“. Key Visual „Alexandra Bircken: A–Z“. © Museum Brandhorst, Design: PARAT.cc, Bearbeitung: GIF Museumspädagogisches Zentrum Außerdem nutzt die Künstlerin die erlernten Techniken, das Schneiden und Verbinden, Nähen, Knoten, Stricken, Häkeln auch für die vielfältige Formensprache ihrer Skulpturen. Manchmal braucht sie allerdings auch die Hilfe von Assistent*innen oder Maschinen.Was glaubst du, bei welchem Werk zum Beispiel?Tatsächlich wollte sie anfangs Chirurgin werden. Ihr Jargon, d.h. ihre (Formen-)Sprache als Künstlerin, leitet sich aber nicht allein vom Menschen ab, sondern auch von der Maschine und ihrer gegenseitigen Beziehung:„Der Mensch funktioniert teilweise wie eine Maschine.“ A. Bircken (Zit. nach: Alexandra Bircken. A-Z. Begleitheft zur Ausstellung, München 2021, S. 1). Funktioniert das Motorrad auch ohne den Menschen?Nähere dich dem Motorrad. Alexandra Bircken, RSV 4 (Detail), 2020, Motorrad, Stahl, 2 Teile: Front: 117 × 112 × 77 cm, Heck: 100 × 103 × 57 cm. © Alexandra Bircken. Foto: Roman März, Berlin, Courtesy die Künstlerin, BQ, Berlin und Herald St, London, Bearbeitung: GIF Museumspädagogisches Zentrum Kannst du Ähnlichkeiten mit dem menschlichen Körper entdecken?Lass dich überraschen! Alexandra Bircken, Slip of the Tongue, 2020, Aluminium, Edelstahl, Stahl, Beton, Lack. © Alexandra Bircken. Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München Organe wie eine Riesenzunge, eine aufblasbare und leuchtende Riesenlunge oder eine echte Plazenta! Sie stammt aus der Schwangerschaft ihrer 2011 geborenen zweiten Tochter und ist die Antwort auf Gustave Courbets berühmtes Gemälde „Der Ursprung der Welt“ (1866), aber eben aus weiblicher Sicht, als Mutter und Künstlerin in einer Person.Kunstwerke quer auf dem Boden, an der Wand, viele Raster, oder mitten im Raum – die Objekte selbst aber oft in vollkommener Symmetrie!Stets laden sie uns ein, genau hinzusehen, zu rätseln oder zu lachen:Humor und Ironie sind ihr sehr wichtig, im Leben und in ihrer Arbeit. Das sieht man zum Teil auch an den Titeln:"Das sind … manchmal so kleine Entscheidungen, die man noch fällt, bevor eine Arbeit fertig ist. Um noch einmal irgendwas in eine andere Richtung zu schubsen. Oft sind es auch die Titel, die einfach noch einmal etwas Anderes andeuten, anreißen. Die Titel finde ich wahnsinnig wichtig." A. Bircken (Zit. nach: Alexandra Bircken. A-Z. Begleitheft zur Ausstellung, S. 1). Jetzt bist du gefragt! Finde den Titel zum Kunstwerk! Schau genau …Alexandra Bircken beobachtet ihre Umwelt genau:„Sie arbeitet mit allem, was den Menschen ganz unmittelbar umgibt, sei es Stoff, Kleidung, Architektur oder Raum“ (zit. nach: Tanja Beuthien: Bis ins Mark, in: ART - das Kunstmagazin, August 2021, S. 45), so die Kuratorin der Ausstellung:„Mich beschäftigt unsere unmittelbare Umgebung. Die Architektur, in der wir uns bewegen, genauso wie die Stoffe, in die wir uns hüllen. Letztlich kommt man dabei immer wieder auf den Schutz und gleichzeitig auf die Verletzbarkeit unseres Körpers zurück. Auch unsere Haut ist eine Hülle und zugleich die Schnittstelle zwischen innen und außen. Hier setze ich an.“ A. Bircken (Zit. nach: Alexandra Bircken. A-Z. Begleitheft zur Ausstellung, München 2021, S. 1). Kannst du ihren Gedanken folgen? Was beschäftigt dich? Alexandra, Ex, Cagey, New Model Army, Snoopy …Erstelle dein eigenes ABC-Darium zu deiner Begegnung mit Alexandra Bircken: Titel, Themen, Assoziationen oder Materialien … – teile es mit uns auf Instagram oder Facebook!Verrate uns noch dein Lieblingswerk: Die Riesen-Zunge, das zweigeteilte Motorrad? Oder eher der rätselhafte „The Doctor“? Nachhaltigkeit Die Geschlechtergerechtigkeit ist eines der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen! (Ziel 5). Lust auf ACTION?Kreative Anregungen zum zwei- und dreidimensionalen Gestalten oder zum Upcyceln findest du auf unseren ActioncARTS, eine Kooperation mit dem Museum Brandhorst: Unsere zweite Haut I (deutsch/englisch), II (deutsch/englisch), III (deutsch/englisch). Passender Beitrag auf XponatUnsere zweite Haut Informationen zum Museum Im Museum Brandhorst, dem Museum für Gegenwartskunst im Kunstareal, gibt es im Erd- und Obergeschoss noch viele weitere Künstler*innen zu entdecken. Schau unbedingt vorbei, auch digital. Abbildungsnachweis Titelbild: Alexandra Bircken im Museum Brandhorst. © Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München

Pop, Punk, Politik – Die 1980er Jahre in München
Pop, Punk, Politik
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Du kannst auch mit deiner Handykamera diesen Code scannen! Klicke HIER oder nutze den QR-Code und gib deine Antworten ein. Lade anschließend die Website neu. Pop war in den 1980er Jahren weit mehr als Mainstream-Musik und Punk mehr als grell gefärbte Irokesenfrisuren. Pop und die damit verbundene Jugendkultur verstand sich als unpolitischer, eher angepasster Gegenentwurf in politisch unruhigen Zeiten. Im Gegensatz dazu standen die eher auf Konfrontation ausgerichteten Punks, die allein schon durch ihre äußere Erscheinung und ihre Präsenz im Straßenbild provozierten. Wie „bunt“ Pop und Punk das gesellschaftliche Leben machten, das zeigte die Ausstellung „Pop Punk Politik – Die 1980er Jahre in München“ in der Monacensia im Hildebrandhaus.Die 80er Jahre waren ein Jahrzehnt vielfältiger Bewegungen und Gegenbewegungen zu einer „behaglichen“ bürgerlichen Welt und zu festgefahrenen politischen Ansichten. Sie waren eine Zeit gesellschaftlicher, politischer und sozialer Umbrüche. Diese hatten ihre Wurzeln oft schon in vorausgegangenen Jahrzehnten. Clara MacDonell, Mic Radio GIF, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum Das Eintreten für Frauenrechte, der Kampf für bezahlbaren Wohnraum oder gegen die Diskriminierung von Homosexuellen, gegen das Waldsterben, das Ozonloch und andere Gefahren durch Umweltzerstörungen, gegen das Wettrüsten der Supermächte und die atomare Bedrohung rückten damals ins Zentrum der öffentlichen Diskussion. Mit teils ungewöhnlichen Aktionen, Medien und Botschaften, die oft bewusst provozieren sollten, wurden Missstände offen beim Namen genannt. Das, was in den 80er Jahren angestoßen wurde, wirkt zum Teil bis heute nach. Vieles hat nach fast einem halben Jahrhundert gesellschaftliche Anerkennung gefunden. In vielerlei Hinsicht ist die Zeit der 80er Jahre mit der heutigen vergleichbar. Aus dem „no future“-Gefühl der jungen Generation entstanden neue Formen der Verweigerung, aber auch des offenen Protests, die eine ganz neue Dynamik gewannen.Die in den 70er und 80er Jahren immer deutlicher zutage tretenden Umweltschäden waren Anlass zur Gründung der „Grünen“. Heute engagieren sich viele Menschen für die Klimaschutzbewegung „Fridays for future“. Trat in den 80er Jahren Aids als neue gesundheitliche Bedrohung auf den Plan, so ist es aktuell Corona.Jedes Jahrzehnt reagiert mit Ideen, Bewegungen, Sub- und Jugendkulturen auf politische, gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Herausforderungen oder Missstände. Damals wie heute stehen dieselben Fragen im Vordergrund: © Museumspädagogisches Zentrum Diesen und weiteren Fragen nach Kontinuität zwischen damals und heute, nach Vergleichbarkeit, Veränderung und Verbesserung wollen wir in den folgenden Monaten in einem kleinen Experiment auf MPZ-digital nachgehen. Zentrale Inhalte und Objekte der Ausstellung „Pop Punk Politik“ in der Monacensia im Hildebrandhaus sollen dabei zeitgenössischen Kunstwerken aus dem Museum Brandhorst gegenübergestellt werden und miteinander in Kommunikation treten.Ist Kleidung … Links : Punks auf dem Münchner Marienplatz 1984 (Ausschnitt). © Volker Derlath; Rechts: Seth Price, Vintage Bomber, 2006, Vakuumgeformtes Polystyrol, 123,2 x 92,7 x 6,4 cm, Udo und Anette Brandhorst Sammlung, Foto: Ron Amstutz, Courtesy of the artist; Bearbeitung: GIF Museumspädagogisches Zentrum Deine Meinung? Teile sie gerne mit uns auf Instagram oder Facebook und verwende den Hashtag #PopPunkPolitik! Alle Beiträge zu der Reihe PopPunkPolitik findet ihr HIER. Passende MPZ-Führung„Food for the mind“ – sehen, denken, diskutieren (MS ab Jgst. 8, RS ab Jgst. 8, GYM ab Jgst. 8,BS)Kunst ist politisch (MS, RS, GS ab Jgst. 3, GYM, Horte, BS)Kunst und Kommunikation (RS ab Jgst. 9, GYM ab Jgst. 9) Informationen zum MuseumDie Monacensia im Hildebrandhaus ist das literarische Gedächtnis der Stadt München. Neben dem Literaturarchiv der Stadt München ist hier eine Forschungsbibliothek zur Geschichte und zum kulturellen Leben Münchens untergebracht. Buchtipps zur damaligen Ausstellung „Pop, Punk, Politik“ findest du auf dem Blog der Münchner Stadtbibliothek, hier kannst du auch eigene Büchertitel im Kommentarfeld eingeben, die zum Thema passen.Im Museum Brandhorst, einem Museum für Gegenwartskunst im Kunstareal, kannst du viele weitere spannende Kunstwerke entdecken. Schau unbedingt vorbei, auch online! Es besitzt übrigens auch die europaweit größte Sammlung des Pop Art-Künstlers Andy Warhol. Abbildungsnachweis Titelbild: Plakatmotiv zu Pop Punk Politik – die 1980er Jahre in München (Ausschnitt). © Monacensia im Hildebrandhaus

Einmal um die Welt
Kontinente

Jetzt beginnen wir mit den Reisevorbereitungen. Auf die Reise nehmen wir eine Weltkarte mit, die wir selbst gestalten: Du brauchst: • blaues, etwas dickeres Papier• normales Schreibpapier• Karton, Moosgummi oder Schleifpapier• Schere• Kleber• Büroklammer oder anderes Metallstück• MagnetUnd so geht´s: • Schneide die Kontinente aus und klebe sie auf. Das geht gut auf einem blauen, etwas dickeren Papier.• Lass am besten um die Kontinente herum einen blauen Rand.• Wer möchte, kann die Kontinente beschriften.• Man kann aber auch Inseln basteln, z.B. aus Karton, aus Moosgummi, aus Schleifpapier …. Zwischen den Kontinenten und Inseln muss dabei Platz für unser Boot bleiben.• Das Boot kannst du aus kleinerem Papier falten (Faltanleitung) oder aus Zahnstochern bauen oder … Wichtig ist nur, dass unten eine Büroklammer oder ein anderes magnetisches Stückchen Metall befestigt wird. Mit Hilfe des Magneten kannst du das Boot zwischen den Kontinenten/Inseln umherfahren. Das Boot fährt auf dem Papier, wenn man den Magneten direkt unter dem Papier bewegt und so das Boot mitzieht. Die erste Station auf unserer Weltreise ist Ozeanien. Ozeanien besteht aus sehr vielen Inseln und liegt oberhalb von Australien. Ozeanien-Raumeinblick 01, Einblick in die Dauerausstellung Ozeanien. © Museum Fünf Kontinente, Foto: Nicolai Kästner Dieses echte Boot findest du im Museum in der Ozeanien-Ausstellung. In dieser Ausstellung gibt es viele verschiedene Boote zu sehen. Da die Menschen in Ozeanien auf vielen Inseln verteilt leben, sind sie oft mit dem Boot unterwegs. Früher haben die Menschen dort auch sehr viel Fisch gegessen. Um Fische zu fangen, sind sie mit den Booten aufs Meer gefahren. Unsere nächste Station ist Afrika. Recycling-Art-Maske „Dagmar Meyer“, Romouald Hazoumè, Porto Novo, Republik Benin, Afrika. © Museum Fünf Kontinente. Foto: Marianne Franke. Hier siehst du eine Maske, die der Künstler Romuald Hazoumè aus weggeworfenen Dingen gebaut hat. Kannst du erkennen, woraus? Die Nase ist ein abgebrochener Schuhlöffel und was ist der Mund einmal gewesen? Klicke auf das Bild und erfahre mehr zu dieser Maske. Jetzt sind wir in Asien angekommen! Orient-Raumeinblick 02, Einblick in die Dauerausstellung Orient. © Museum Fünf Kontinente, Foto: Nicolai Kästner Auf diesem Foto sieht man eine Vitrine aus der Orient-Ausstellung. "Orient" war früher der Name für Länder, die im Osten liegen.Hier geht es um den Islam. Der Islam ist eine weit verbreitete Religion. Das dicke Buch in der Mitte der Vitrine ist ein Koran, das heilige Buch des Islam. Im Koran sind viele wichtige Regeln und Geschichten aufgeschrieben.Um Lesen und Schreiben zu lernen, muss man viel üben. Als das Papier noch nicht erfunden war oder wenn sehr teuer war, haben die Menschen auf allen möglichen Dingen Schreiben geübt. Eine solche ungewöhnliche Übungstafel sieht man in der Vitrine ganz links. Das ist ein Knochen von einem Kamel. Dieser Knochen ist ein Schulterblatt. Wir haben auch einen solchen Knochen, aber wir können ihn nur im Spiegel erkennen, weil er hinter unserer Schulter oben im Rücken liegt. Willkommen auf dem südamerikanischen Kontinent! Der Mais kommt ursprünglich aus Südamerika und wird dort schon seit Jahrtausenden angebaut.Du hast bestimmt schon mal Mais gegessen. Magst du vielleicht Popcorn? Dann bist du hier richtig. Gefäß. © Museum Fünf Kontinente, Foto: Nicolai Kästner In dieser Pfanne haben die Menschen in Südamerika bereits vor 1000 Jahren Popcorn zubereitet.Möchtest du selbst Popcorn machen? Du brauchst: • einen Topf mit Deckel• ein bisschen Öl• getrocknete Maiskörner. Die gibt’s im Supermarkt im Regal mit den getrockneten Hülsenfrüchten und dem Reis. Und so geht’s: • Topf öffnen,• einen Esslöffel Öl hineingeben,• die Kochplatte auf mittlere Hitze schalten,• den Mais hineingeben, bis der ganze Boden mit einer Schicht davon bedeckt ist,• den Deckel schließen und abwarten, bis der Mais aufplatzt. Das kann man deutlich hören.• Wenn die Platzgeräusche weniger werden, die Platte ausschalten, den Topf öffnen und das Popcorn essen. Wer möchte, kann das Popcorn natürlich noch salzen oder zuckern oder nach Art der Ureinwohner in Kanada mit Ahornsirup mischen. Möchtest du mehr erfahren? Klicke auf das Bild mit dem Gefäß. Die letzte Station unserer Reise ist Nordamerika. Wenn man an die Ureinwohner Nordamerikas denkt, fallen einem meist ganz schnell die sogenannten Wappenpfähle ein. Diese Pfähle gibt es vor allem an der Westküste Kanadas. Die Pfähle sind meist sehr wichtig für die Familie und haben auch eine Bedeutung für größere Gruppen. Wappenpfähle im Stanley Park in Vancouver, Kanada. © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Susanne Bischler. Hier werden häufig Geschichten erzählt, manchmal geht es um die Entstehung der Menschen oder der Tiere. Eines ist aber jedenfalls ganz sicher: Man hat niemals Menschen an die Wappenpfähle gebunden. Das ist eine üble Geschichte, die man den Ureinwohnern angedichtet hat.Hat dir unsere kleine Weltreise Spaß gemacht? Dann schau doch mal bei uns im Museum Fünf Kontinente vorbei und nimm deine Eltern mit! Und falls du Lust hast, kannst du hier noch ein Memo-Spiel spielen: Passender Beitrag auf XponatMaske Passende MPZ-FührungenWeltreise (MS bis Jgst. 6, FöS, GS, Horte, Inklusionsklassen bis Jgst. 6)Kinder der Welt (MS bis Jgst. 6, FöS, GS, Horte, Inklusionsklassen bis Jgst. 6)Masken (GS, MS, RS, FöS, Inklusionsklassen, GYM, Horte)In 90 Minuten um die Welt (FöS, GS, Horte, Inklusionsklassen bis Jgst. 4) Informationen zum MuseumDas Museum Fünf Kontinente zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kulturen aus Afrika, Amerika, Asien, Australien, dem Orient, der Südsee und Europa auf. HIER findest du Informationen zum Museum und seinen spannenden Ausstellungen. Abbildungsnachweis Titelbild: Kontinente. © Museumspädagogisches Zentrum, Zeichnungen: Georg Schatz

Alles im Fluss. München und seine Isar
Isar

Für viele Münchnerinnen und Münchner ist die Isar das Herz der Stadt und ein absoluter Lieblingsort. Doch die Isar und ihre grüne Umgebung sind noch so viel mehr. Ohne diesen Fluss würde es München, so wie wir es kennen, nämlich gar nicht geben! In diesem Film erfährst du, welch wichtige Bedeutung die Isar für die Stadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner hat – heute genau wie damals. Nachhaltigkeit 17ziele.de 17ziele.de Damit die Isar also ein so wunderschöner Erholungsort mitten in unserer Millionenstadt bleibt, müssen wir der Natur ihren Raum geben und sie achten. Die Vereinten Nationen haben in diesem Sinne gemeinsam 17 Ziele für eine nachhaltige Welt beschlossen, die bis zum Jahr 2030 von allen Nationen umgesetzt werden sollen. Ziel 6 besagt, dass wir uns um sauberes Wasser, auch in unseren städtischen Gewässern, bemühen müssen. Das Nachhaltigkeitsziel 14 betrifft das Leben im und unter Wasser, das geschützt werden muss. Informationen zum MuseumIn der Ausstellung „Typisch München“ im Münchner Stadtmuseum kannst du mehr über die Entstehung Münchens und die Isar erfahren. Hier findest du auch die im Film gezeigten Objekte und kannst sie dir noch genauer anschauen. Anmerkung für Lehrkräfte, Museumspädagog*innen und Vermittler*innenAnhand des Films lassen sich auch aktuelle Bezüge zu den globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) der Vereinten Nationen in Hinblick auf nachhaltige Städte (Ziel 11), sauberes Wasser (Ziel 6) und das Leben unter Wasser (Ziel 14) herstellen und gemeinsam mit den Schüler*innen auch Themen wie Natur- und Artenschutz besprechen. Abbildungsnachweis Titelbild: Ausschnitt aus dem Film „Alles im Fluss. München und seine Isar“. © Münchner Stadtmuseum und Museumspädagogisches Zentrum

Blickpunkte – auf Entdeckungstour im Kunstareal
Titelbild Kunstarealfest 2021

Mache dich mit deiner selbstgemachten Blickpunkte-Karte auf eine Entdeckungstour kreuz und quer durchs Kunstareal in München. Der Blick durch ein rundes Loch macht auf so Manches aufmerksam! Lust auf eine Museumstour? Gestalte deine ganz persönliche Durchblick-Karte! Schneide dazu in einen dünnen Karton ein rundes Loch oder eine andere geometrische Form, die dir gefällt – oder verwende eine Stanze. Gestalte den Karton in deiner Lieblingsfarbe. Und los geht’s! Wo findest du Motive, Kompositionen, kleine Details oder ganze Exponate in deiner Form? Stell deine Funde in einer Fotowand zusammen. Oder fertige auf Karten gleicher Größe jeweils eine kleine Skizze an und montiere die Skizzen auf einem farbigen Blatt zusammen. Alternativ kannst du auch eine Mini-Ausstellung in einem Schuhkarton zusammenstellen. Eine Inspiration findest du HIER. Zeichne, dichte, erfinde ... Lass dich vom Blick durch das runde Loch und durch die Exponate inspirieren – zu kurzen Gedichten, zum Abzeichnen eines Ausschnittes, zum Wechseln der Perspektive, zum Nachdenken, zu eigenen Ideen. Teile deine runden Entdeckungen und deinen Blick auf die Dinge, deine Ideen, Erfindungen, Entwürfe oder Zeichnungen auf Instagram oder Facebook und nutze den Hashtag #MPZkunstareal.     Tondi und andere runde Bildflächen Gibt es runde Kunst in den Museen im Kunstareal? Aber klar! Zum Beispiel eine auf Pappelholz gemalte Anbetung des Kindes aus der Renaissance, jede Menge Gefäße aus der Antike, aber auch Zeitgenössische Kunst. Fra Bartolommeo, Anbetung des Kindes, um 1495, Pappelholz, 99,1 x 98,6 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 Schale des Exekias, Ton, 540-530 v.Chr. © Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München, Foto: Renate Kühling Auf einer runden Bildfläche – einem Tondo – eine Geschichte erzählen – das wirft die Frage auf: Wie die Figuren anordnen? Schnapp dir einen runden Bierdeckel oder zeichne einen Kreis auf ein Blatt – eine Tasse, ein Glas, eine Schüssel oder der Zirkel sind hilfreich hierbei – und probiere es aus! Lass dich inspirieren von Fra Bartolommeo. Er staffelte das Jesuskind, den kleinen Johannes den Täufer und einen Engel am rechten Bildrand entlang. Noch mehr Tondi gibt es in den Museen im Kunstareal und in deren Depots – zum Beispiel von Jan Brueghel d. Ä., Hans Holbein d. J., Karin Sander, Luca Signorelli oder Andy Warhol. Doch runde Bildflächen können zudem gekrümmt sein, wie beispielsweise bei einer Trinkschale. – Das Foto lässt uns von oben in die Trinkschale hineinblicken. Sie ist dem Gott des Weines, Dionysos, gewidmet. Mit einem Durchmesser von 30,5 cm ist sie viel größer als unsere Weingläser heute. Im Kreis herum - Perspektivenwechsel Immer im Kreis herum geht es bei Ernst Ludwig Kirchner. Nimm gedanklich verschiedene Perspektiven ein: als Betrachter*in des Gemäldes oder als Gast in der Manege. Versetze dich auch in die Rolle der Artistin! Wie nimmt sie wohl die Manege, das Publikum wahr? Ernst Ludwig Kirchner, Zirkus (Zirkusreiterin), 1913, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne München, CC BY-SA 4.0 AxB Architecture Studio, Yin Hsi East Gate, Hsinchu City, Taiwan, 2017 – 2019. © Os Photography Studio / Rex CHU – das Modell war in der Ausstellung Taiwan Acts des Architekturmuseums der TUM zu sehen Verzerrt?  Wie von einem Kreisverkehr umgeben wirkt das in den Straßenverkehr eingebettete Osttor von Hsinchu City in der nächtlichen Aufnahme. Doch die Kameraperspektive verzerrt das in Wirklichkeit langgestreckte Oval so stark, dass sich ein Kreis vermuten lässt. Nimm die Blickpunkte-Karte zur Hand und beobachte genau: Wann siehst du einen Kreis – den Rand einer Tasse zum Beispiel – als Oval, wann ein Oval als Kreis? Spiralen Nicht wirklich rund sind Spiralen. Denn die Kurve einer Spirale – auch Schneckenlinie genannt – entwickelt sich um einen Punkt herum. Ammonite haben annähernd die Form einer logarithmisch aufgebauten Spirale. Wie die Welt wohl vor 155 Millionen Jahren aussah, als dieser Lithacoceras – ein Verwandter der Tintenfische, der uns heute als Ammonit erhalten ist – lebte?  In der Gestaltung vergleichbar, aber viele Millionen Jahre jünger ist das Mahnmal zur Bücherverbrennung am Münchner Königsplatz, das hier erst seit Mai 2021 zu sehen ist. Ammonit Lithacoceras (Tintenfischverwandter) aus dem Oberjura Frankens (ca. 155 Millionen Jahre), Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, Geologisches Museum Arnold Dreyblatt, The Blacklist / Die Schwarze Liste, 2021, Stahlbeton, d = 8 m, München, Königsplatz. © NS-Dokumentationszentrum München, Foto: Connolly Weber Arnold Dreyblatt verewigte in seiner Arbeit „The Blacklist / Die Schwarze Liste“ die Buchtitel von 310 Autor*innen, deren Werke 1933 verbrannt wurden. Er ordnet sie in Form einer Spirale an und bettet sie in eine kreisrunde Fläche ein. Wie lassen sich die Titel wohl am besten entziffern? In Bewegung Cy Twombly, Untitled (Roses), 4 Teile, Acryl und Kreide auf Holz, 252.5 x 742.9 cm, 2008, Museum Brandhorst. © Cy Twombly Foundation, Foto: Nicole Wilhelms, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München Wie kam die Farbe auf die Holzplatte? Um die großformatigen Rosen zu malen, montierte Cy Twombly den Pinsel an einen Stab und setzte den Körper ein. Versuche, die runden Bewegungen nachzuvollziehen, die der Künstler mit seinem Arm gemacht hat! Stell dir vor, du möchtest an eine Zimmerwand eine riesige Rose malen. Vielleicht hast du ja auch Lust, ein Rosen-Gedicht mit flüssiger Farbe auf eine große Pappe zu schreiben und die passende Blüte dazu zu gestalten? Eine große, ausholende Bewegung ist auch nötig, um einen Diskus weit zu werfen. Versuche, dich so hinzustellen wie dieser Diskuswerfer aus dem antiken Griechenland! Heute wiegt ein Diskus für Männer übrigens 2 kg und hat einen Durchmesser von 22 cm, der Diskus für Frauen ist nur halb so schwer. Rekonstruktionsversuch des Diskobol von Myron, 5. Jhdt. v. Chr., Original (Kopf und Körper) Rom, Gipsabguss. © Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, Foto: Roy Hessing Detail des Altars des Domitius Germanicus. Hochzeit von Poseidon und Amphitrite, dargestellt im Marmorfries, Mitte 2. Jhdt. v. Chr., Marmor. © Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München, Foto: Renate Kühling Doch Rundes lässt sich nicht nur bewegen, Rundes bewegt auch. Und so lassen sich der Meeresgott Poseidon und seine Braut Amphitrite im Hochzeitswagen fahren, begleitet von Meeresmischwesen und Schlangen.  Tupfen und mehr Für die Propyläen am Königsplatz und für zahllose weitere Prachtbauten wurde er verwendet: Untersberger Marmor. Typisch sind die beige, manchmal rosa bis gelbliche Färbung und die „Tupfen“. Ein Schnitt durch den Kalkstein macht den etwa 85 Millionen Jahre alten Abtragungsschutt des aus dem Meer aufsteigenden Alpengebirges sichtbar. Die im Gestein enthaltenen rundlichen Gerölle – die Tupfen – bestehen aus noch älteren kalkigen Meeresablagerung der Trias- und Jura-Zeit. Untersberger Marmor, poliert, Platte: 2 x 1,4 m, Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie, Geologisches Museum Wassily Kandinsky, Das Bunte Leben, 1907, Tempera auf Leinwand, 130 x 163 x 2,2 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Leihgabe der BayernLB, CC BY-SA 4.0 Komponiert sind die Punkte hingegen bei Kandinsky. Im Getümmel der Tupfen und Striche auf schwarzem Grund lassen sich jede Menge finden. – Zugegeben, kreisrund sind die wenigsten. Sie stehen für Köpfe, Blumen, Lichter, … Probiere es selbst einmal aus: Setze farbige Tupfen auf schwarzes Papier und gestalte damit ein buntes Bild voller Leben! Verwende dazu weiche Farbstifte, Öl- oder Wachsmalkreiden oder Farbe aus der Tube. Auch wenn es schwerfällt: Lass dabei die Umrisslinien weg und stattdessen einfach den Untergrund frei. Rund, rund, rund ... Mit dem Runden im Fokus fallen uns plötzlich überall runde Formen auf: Nahezu runde Äpfel oder Melonen in Stillleben, die drei goldenen Kugeln des Heiligen Nikolaus, Walter de Marias Large Red Sphere im Türkentor, Kompositionen, die einen runden Ausblick eröffnen wie bei Joseph Anton Koch, die Doppelsäule 23/70 von Erich Hauser, die Säulen der Tempelfronten am Königsplatz, die Rundstützen an der Südseite der Alten Pinakothek, die Rotunde in der Mitte der Pinakothek der Moderne, die runden Stelen, die dir stets Orientierung im Kunstareal geben … Paul Cézanne, Stillleben mit Kommode, um 1883/87, Öl auf Leinwand, 73,3 x 92,2 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sammlungsbestand Neue Pinakothek – derzeit ausgestellt in der Alten Pinakothek, CC BY-SA 4.0 Kreuz und quer durchs Kunstareal 5000 Jahre Kulturgeschichte warten im Kunstareal auf dich. Antike Gefäße oder Skulpturen, Gemälde aus verschiedenen Zeiten, modernes Design und Architektur. Dazu noch Relikte aus uralten Zeiten - jahrmillionenalte Gesteine oder Fossilien zum Beispiel. Doch wo findest du was? Bringe die Dinge mit den richtigen Museen zusammen! Memospiel "Kunstareal" Welches Exponat gehört zu welchem Museum? Finde die zusammengehörigen Paare. Nachhaltigkeitsaspekte 17ziele.de Während des Kunstareal-Festes ist der Eintritt in die Museen im Kunstareal und die Teilnahme an sämtlichen Programmangeboten frei - damit allen Menschen ein Zugang zu Kunst, Kultur und Bildung ermöglicht wird. Passender Beitrag auf XponatAkrostichon Informationen zum Museum5000 Jahre Kulturgeschichte! Das Kunstareal liegt mitten in München und bildet mit Museen und Hochschulen auf einer Fläche von 500 x 500 m einen der wichtigsten Kulturstandorte Europas. Einen Faltplan zum Download gibt es hier: Faltplan Kunstareal (Deutsch) Abbildungsnachweis Titelbild: Blickpunkte - Kunstareal 2021. © Kunstareal München (Plan) und Museumspädagogisches Zentrum München

Architektur und Storytelling
Architekturmaschienen

Architektur will gebaut, Architekturwettbewerbe wollen gewonnen werden. Um erfolgreich zu sein, müssen Architekt*innen ihre Ideen gut präsentieren. Immer häufiger sind hier auch Softwaretools im Einsatz. Und Storytelling als Methode. Jana Čulek, Hilma af Klint Museum. A Temple for the Pictures, 2017. © Jana Čulek / Studio Fabula – zu sehen in der Sonderausstellung „Die Architekturmaschine“ des Architekturmuseums der TUM Auf den ersten Blick wirkt das Bild wie ein abstraktes Gemälde oder eine Collage. Es zeigt eine stark abstrahierte Landschaft, ein Gebäude im Zentrum, davor eine blonde Frau in Jeans als Rückenfigur. Der blaue Himmel mit ein paar weißen Wolken, das ärmellose Oberteil der Frau, die Schatten der Bäume, die einen hohen Sonnenstand vermuten lassen, vermitteln eine positive Stimmung. Die Reihe schlanker Bäume links, dazu zarte Gräser lassen an wunderbare Spaziergänge erinnern. Die Atmosphäre scheint fast wichtiger als das Gebäude, um das es geht. So funktioniert Storytelling in der Architektur.Entstanden ist das Bild im Rahmen eines Architekturwettbewerbs für einen Museumsbau – ein Museum zu Ehren der schwedischen Malerin Hilma af Klint (1862 – 1944). Es erzählt gewissermaßen eine Geschichte, die gute Laune macht, ist aber auch Teil des Entwurfsprozesses. Die kroatische Architektin Jana Čulek verwendete dazu Software, die speziell für das Ingenieurwesen entwickelt wurde, ebenso wie handelsübliche Tools für Grafik und Bildbearbeitung. Inspiration für die Gestaltung fand sie in den Gemälden von Hilma af Klint.Drei weitere Bilder ergänzen die Darstellung des Entwurfs.Übrigens: Werke von Hilma af Klint waren im Winter 2018/2019 in der Sonderausstellung Weltempfänger im Kunstbau des Lenbachhauses zu sehen. Probiere es selbst einmal! Entwirf mit kostenfreien Softwaretools ein Haus – vielleicht zu Ehren deiner Lieblingskünstlerin / deines Lieblingskünstlers – und erzähle in deinem Entwurf eine kleine Story! Erzähle von glücklichen Momenten und fröhlichen Menschen, die dieses Haus besuchen.TIPP: 3D-Objekte lassen sich nicht nur mit teurer Software für Profis entwerfen. Kostenfrei geht es z. B. mit der Open-Source-Lösung blender. Oder fertige deinen Entwurf als Collage aus farbigen Papieren an! Fotografiere die fertige Collage und bearbeite das Foto vielleicht auch noch mit einem digitalen Bildbearbeitungsprogramm. Architektur und Computer Was haben Computer und Architektur sonst noch miteinander zu tun? - Eine ganze Menge! Erkunde einige Beziehungen in der 2021 gezeigten Ausstellung „Die Architekturmaschine“ des Architekturmuseums der TUM online von zuhause aus! Passende MPZ-Führung Architekturmuseum aktuell (MS, RS, GS ab Jgst. 3, GYM, Horte, BS)Informationen zum Museum2021 zeigte das Architekturmuseum der TUM die Ausstellung Die Architekturmaschine. Einen Einblick in die Ausstellung bieten ein digitaler Rundgang in englischer Sprache sowie der Audioguide. Abbildungsnachweis Titelbild: Jana Čulek, Hilma af Klint Museum. A Temple for the Pictures, 2017. © Jana Čulek / Studio Fabula – zu sehen in der Sonderausstellung „Die Architekturmaschine“ des Architekturmuseums der TUM

#MPZnachhaltig
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Das MPZ nimmt die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit zum Anlass, das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus zu rücken. Die Plattform MPZ-digital stellt dazu verschiedene Inhalte unter den Rubriken Entdecken und Ausprobieren vor. Lehr- und Erziehungskräfte erhalten hier praktische Impulse zur Umsetzung mit Kindern und Jugendlichen. Auch Familien können Angebote nutzen, um sich gemeinsam spielerisch mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.Mitmachen kannst du von Zuhause aus, oder wo immer du Internetzugang hast. Teil deine Ergebnisse auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag #MPZnachhaltig. Die Beiträge stehen hier zur Verfügung mit jeweils leicht verständlichen Informationen zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen: UNSERE "ZWEITE HAUT" UNSER ÖKOLOGISCHER FUSSABDRUCK NACHHALTIGKEIT UND DESIGN? GLAS – NACHHALTIG? UNTERWEGS AUF NACHHALTIGEN SOHLEN MYGREENCITY – WIE GRÜN IST MEINE STADT? Abbildungsnachweis von links nach rechts: 1) Schablone. © Museumspädagogisches Zentrum; Grafik: Fabian Hofmann; Dahinter: Alexandra Bircken, New Model Army (Ausschnitt), 2016, Foto: Haydar Koyupinar, Museum Brandhorst, Bayerische Staatsgemäldesammlungen. © Alexandra Bircken; 2) Schablone und Fotografie Gras. © Museumspädagogisches Zentrum; 3) Schablone. © Museumspädagogisches Zentrum; Blick in die Ausstellung „Thonet & Design“ (Ausschnitt), Foto: Die Neue Sammlung – The Design Museum (A. Laurenzo); 4) Schablone. © Museumspädagogisches Zentrum; Fotografie Saal (Ausschnitt) © Bayerische Schlösserverwaltung; 5) Schablone. © Museumspädagogisches Zentrum; Grafik: Fabian Hofmann; Fotografie dahinter: „Not und Tugend“. Schuhe der Notzeit aus Stroh und Wolle, 1940/45; vegane Sneakers aus Heu bzw. Zunderschwamm (Ausschnitt), THIES 2017. © Münchner Stadtmuseum; 6) Christian Steinicken, Wilhelm von Breitschwert, München aus der Vogelschau, Blick in südöstlicher Richtung (Ausschnitt), um 1880. © Münchner Stadtmuseum Abbildungsnachweis Titelbild: siehe Abbildungsnachweis Bildgalerie Beitrag, Bearbeitung: © Museumspädagogisches Zentrum, München

Hast du Nerven?
Nerven

Auf dem Bild siehst du Modelle von verschiedenen Körperzellen. Die Modelle stehen im Deutschen Museum und sind 25000-fach vergrößert. Damit du dir das besser vorstellen kannst: Ein Mensch, der so große Zellen hätte, wäre 50 km lang! Menschliche Nervenzelle (Modellbau), um 2000, Archiv, CD_L_7207_03. © Deutsches Museum, München Erkennst du die Nervenzelle? Die Nervenzelle ist die langgestreckte grüne Zelle. Manche Nervenzellen werden tatsächlich bis zu 1m lang. Sie ziehen sich durch den ganzen Körper. Die meisten Nervenzellen befinden sich im Gehirn. Diese sind sehr kurz, sonst hätten die etwa neun Milliarden Zellen auch nicht genügend Platz im Kopf. Nervenzellen sind untereinander verbunden durch die sogenannten Synapsen. Wenn wir etwas lernen, bilden sich neue Synapsen, also neue Verknüpfungen von einer Nervenzelle zu einer anderen Nervenzelle, zu einer Sinneszelle oder zu einer Muskelzelle. – Wie z.B. beim Kleinkind, wenn es beginnt, die Sprache zu verstehen, wenn es lernt, dass alle Dinge nach unten fallen oder wie ein Fuß vor den anderen gesetzt wird, um zu gehen. Aber auch beim Erwachsenen bilden sich neue Synapsen, wenn er sich die Gesichter neuer Bekannter merkt oder das Passwort für den Computer. Leicht lernen und vergessen – wie geht das? Wir lernen leichter, wenn wir uns wohlfühlen. Und es kommt beim Lernen natürlich darauf an, wie wichtig uns eine neue Information ist. Wer erinnert sich schon daran, welche Farbe die Autos hatten, die an einem vorbeigefahren sind? Obwohl die Augen die Information aufgenommen haben, haben wir sie nicht gespeichertWenn sich Synapsen wieder lösen, vergessen wir das Gelernte. Deshalb muss man Vokabeln und Formeln so oft wiederholen. Denn bei jeder Wiederholung verstärken sich die Synapsen, und die Vokabeln und Formeln werden langfristig im Gedächtnis gespeichert. Üben und Wiederholen lohnt sich also, auch wenn es mühsam ist!Trainieren und wiederholen ist auch wichtig für Tätigkeiten, die Schnelligkeit und möglichst rasche Reaktionen erfordern, wie das Auffangen oder Abwehren eines Balles, der auf ein Tor geschossen wird. Reaktionsspiel "Glanzparade“. © FC Bayern München AG, Foto: Bernd Ducke Wie schnell laufen die Signale durch den Körper? Die Nervenzellen sind nicht nur untereinander, sondern auch mit den Sinnes- und Muskelzellen verbunden. So kommen Signale von Ohr, Auge oder der Haut zum Gehirn und von dort zur Hand oder zum Bein. Und das mit einer Geschwindigkeit von etwa 350 km/h! – So schnell wie ein ICE, der mit Höchstgeschwindigkeit fährt. Test 1: Wo hast du die meisten Nerven? © Museumspädagogisches Zentrum, München Du brauchst:- einen Partner oder eine Partnerin- zwei Holzstäbchen, z.B. Zahnstocher oder Streichhölzer Drücke nacheinander mit einem Holzstäbchen oder mit zwei Stäbchen gleichzeitig auf den Rücken des Partners. Wenn du mit zwei Stäbchen direkt drückst, dann in verschiedenen Abständen von 5 mm bis 5 cm. Frage jedes Mal, wie viele Druckpunkte dein Partner spürt. Einen oder zwei?Anschließend drückst du in verschiedenen Abständen zuerst auf die Handinnenfläche, dann auf die Fingerspitzen. Danach wechselt ihr die Rollen.Die Frage ist jetzt: Bei welchem Abstand der Stäbchen spürst du zwei Druckpunkte? Muss der Abstand am Rücken größer oder kleiner sein als an der Hand, um zwei Druckpunkte zu spüren? Und was bedeutet das? Wo liegen am meisten Nerven unter der Haut? Ergebnis: Am Rücken werden erst ab einem Abstand von etwa 2 - 3 cm zwei Druckpunkte wahrgenommen. Wenn der Abstand zwischen den Stäbchen kleiner ist, spürt man nur einen Druckpunkt. An den Handinnenflächen spürt man ab etwa 5 mm Abstand zwei Druckpunkte, an den Fingerspitzen schon ab etwa 2 mm. Das bedeutet, dass die Nervenzellen am Rücken weiter voneinander entfernt liegen als an den Händen und den Fingerspitzen. © Museumspädagogisches Zentrum, München Test 2: Wie schnell reagierst du? Du brauchst: - einen Partner oder eine Partnerin- ein Lineal, 30 cm lang Teste deine Reaktionsgeschwindigkeit:Dein Partner hält die Hände so, als wolle er klatschen. Lass nun das Lineal zwischen den Händen deines Partners durchfallen, so wie du es auf dem Foto siehst. Dein Partner versucht, das Lineal möglichst schnell aufzufangen. Bei jedem Versuch lest ihr die Auffanghöhe am Lineal ab. Ergebnis: Nach mehreren Versuchen erhöht sich die Reaktionsgeschwindigkeit. Das Gehirn hat gelernt, die Bewegung schneller auszuführen. Die Reaktionsgeschwindigkeit lässt sich also trainieren. Je öfter du eine Bewegung übst, desto schneller und geschickter kannst du sie durchführen. Wenn die Signale langsamer werden … Wenn wir jedoch müde sind, werden die Signale nur noch langsam über die Synapsen weitergegeben und die Reaktionsgeschwindigkeit lässt nach. Deshalb gibt es in vielen Berufen eine Pausenpflicht, um Unfälle zu vermeiden. Das ist sehr wichtig, wenn mit Maschinen gearbeitet wird oder Fahrzeuge genutzt werden.Auch durch Alkohol wird die Reaktion langsamer. Alkohol gehört zu den Nervengiften. Ebenso der Stoff Botulin, auch Botox genannt. Er wurde als Medikament gegen Nervenkrankheiten entwickelt, bei denen es zu Verkrampfungen kommt. Im kosmetischen Bereich wird Botox gespritzt, um die Muskeln im Gesicht zu lähmen. Dadurch glättet sich die Haut und Falten sind nicht mehr zu sehen. Aber die Muskeln, die zum Lachen oder Stirnrunzeln bewegt werden müssten, können dann nicht mehr kontrolliert werden. Das Gesicht wirkt wie eine starre Maske. Passender Beitrag auf XponatBiologisches Modell, Untersuchung der Reaktionsgeschwindigkeit, Untersuchung körperlicher Reaktionen Information zum MuseumIm Moment kannst du dir die Modelle in der digitalen Pharmazie-Abteilung ansehen. Derzeit wird die zweite Hälfte des Gebäudes saniert, deswegen ist dieser Bereich seit 29. Juni 2022 geschlossen. Die Modernisierung des Gebäudes soll 2028, zum 125. Jubiläum der Museumsgründung, abgeschlossen sein. Bei einem Besuch im Deutschen Museum entdeckst du viel Neues, lass dich überraschen! Abbildungsnachweis Titelbild: Menschliche Nervenzelle (Modellbau), um 2000, Archiv, CD_L_7207_03. © Deutsches Museum, München

Der Kampf gegen die „Drachen“
Der Kampf gegen Drachen - Filmausschnitt

Heute kämpft die ganze Welt gegen ein winziges Virus, das sich „Corona“ nennt. Früher kämpften die Menschen gegen „Drachen“ – zumindest in ihrer Vorstellung, denn von Viren und Bakterien hatten sie noch keine Ahnung. Trotzdem mussten sie Wege finden, mit gefährlichen, ansteckenden Krankheiten fertig zu werden. Hier erfährst du, wie die Münchner Bürgerinnen und Bürger es in der Vergangenheit schafften, manch einen „Drachen“ zu besiegen. – Und warum das für uns hier in Deutschland, aber auch für Menschen auf der ganzen Welt heute noch so wichtig ist … Vielleicht atmest du jetzt erleichtert auf: Krankheiten wie Pest und Cholera sind bei uns in Europa zum Glück längst ausgerottet. Aber am Ende des Films weist Pia darauf hin, dass das nicht in allen Ländern der Fall ist: Wo die medizinische Versorgung, die hygienischen Bedingungen und die Wasserqualität nicht so gut sind, brechen solche Krankheiten auch heute immer wieder aus. Es muss deshalb unser Ziel sein, dass alle Menschen auf der Welt Zugang zu sauberem Wasser und zu medizinischer Versorgung haben – egal wo sie leben. Die Vereinten Nationen haben das auch ganz klar in ihren Nachhaltigkeitszielen formuliert. Für die Umsetzung müssen wir noch sorgen. Dabei können die Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit hier in Europa gemacht haben, sicher helfen. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen mit Erklärungen in leichter Sprache findest du HIER. Passende MPZ-Führung Stadtrundgänge - Geschichte - München im Mittelalter – ein Spaziergang durch andere Zeiten Stadtrundgänge - Geschichte - Die Münchner Stadtbäche Münchner Stadtmuseum - Blick auf das mittelalterliche München – Geschichte(n) im Museum und in der Altstadt Münchner Stadtmuseum - Wohnen, trinken und speisen – wie arme und reiche Münchner Familien früher lebten Münchner Stadtmuseum - Arm und Reich – Lebenswelten des 19. Jahrhunderts Informationen zum MuseumIn der Ausstellung „Typisch München“ im Münchner Stadtmuseum erfährst du mehr über das Alltagsleben in München während der letzten Jahrhunderte. Hier kannst du auch das im Film gezeigte Schnittmodell des Hauses in der Theatinerstraße noch genauer unter die Lupe nehmen. Anmerkung für Lehrkräfte, Museumspädagog*innen und Vermittler*innenAnhand des Films lassen sich - über historische und regionale Aspekte der Krankheits- und Seuchenbekämpfung hinaus – auch aktuelle Bezüge zu den globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) der Vereinten Nationen in Hinblick auf sauberes Wasser und Gesundheit herstellen. Es handelt sich konkret um die Ziele 3 (Gesundheit und Wohlergehen), 6 (Sauberes Wasser und Sanitärversorgung) und 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden). Abbildungsnachweis Titelbild: Ausschnitt aus dem Film „Der Kampf gegen die Drachen. Krankheiten und Epidemien in München“. © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Zeno Legner, Falk Müller

Frühling im Botanischen Garten
Blütenfeld Botanischer Garten München-Nymphenburg

Bei einem Spaziergang im Wald und über Wiesen kannst du schon im Frühling viele Pflanzen entdecken, die auch unter Bäumen blühen. Krokusse, Schlüsselblumen, Tulpen und Narzissen, die du vielleicht als Osterglocken kennst. So früh im Jahr fällt für die ersten Pflanzen noch genügend Licht auf den Boden, denn die Bäume haben noch keine Laubblätter und werfen kaum Schatten. Krokusse. © Botanischer Garten München-Nymphenburg Schlüsselblume. © Museumspädagogisches Zentrum Narzisse. © Museumspädagogisches Zentrum Schneeglöckchen. © Museumspädagogisches Zentrum Aber es ist kalt und der Boden ist oft noch gefroren. Wie schaffen es diese Pflanzen, trotzdem zu wachsen? Schneeglöckchen, Narzissen und Tulpen können das mit Hilfe ihrer unterirdischen Zwiebeln. Diese Zwiebeln sind keine Wurzeln, sondern besondere, eng aneinander liegende Blätter, sogenannte Speicherblätter. Sie enthalten genügend Nährstoffe und Wasser, damit die Pflanze austreiben kann. Deshalb können Speisezwiebeln auch in der Küchenschublade grüne Triebe ausbilden, wenn ab und zu Licht hineinfällt. Das hast du sicher schon mal gesehen. Speisezwiebeln. © Museumspädagogisches Zentrum Schauen wir wieder nach draußen. Beim Blick auf eine sonnige Wiese fällt auf, dass die vielen Blüten am Morgen aufgehen und sich am Abend schließen. Wie machen die Pflanzen das? Wie bewegen sie ihre Blätter? Blütenfelder. © Botanischer Garten München-Nymphenburg Am Beispiel einer Tulpe wollen wir uns das mal genauer anschauen.In vielen Läden gibt es jetzt Tulpen in verschiedenen Farben und Formen, auch aus fairem Handel. Hole dir zwei frische Tulpen - vielleicht gibt es in deiner Nähe sogar ein Feld zum Selberpflücken - und stelle sie in eine Vase. Dann kannst du jeden Tag beobachten, wie die Blüten morgens aufgehen und wie sie sich am Abend wieder schließen.Wie bewegen die Tulpen ihre Blütenblätter? Das funktioniert so: Damit die Blüte aufgeht, wächst die Schicht auf der Innenseite der Blütenblätter. Dadurch wird die Innenseite länger und die Blätter biegen sich nach außen. Am Abend wächst die Schicht auf der Außenseite der Blütenblätter und sie biegen sich nach innen. Die Bewegungen, die dadurch entstehen, nennt man Wachstumsbewegungen. Du kannst den Längenzuwachs mit einem Lineal messen. Hier kannst du die Versuchsanleitung ausdrucken - klick dazu auf das Bild. Versuchsanleitung. © Museumspädagogisches Zentrum Wenn du die Versuchsanleitung ausgedruckt hast, schneide das DIN-A4-Blatt an der gestrichelten Linie durch und hefte die beiden DIN-A5-Seiten in dein MPZ-Album. Dann kannst du täglich deine Messungen machen und die Werte hier eintragen. Fotografiere die Tulpen am ersten und am letzten Tag des Versuchs und teile die Fotos auf Facebook oder Instagram mit dem Hashtag #MPZblätter. Schreib auch dazu, wie viele Millimeter die Blütenblätter gewachsen sind. Sehen die Blätter am Ende des Versuchs anders aus? Würdest du solche Tulpen noch verschenken? Schmuckhof des Botanischen Gartens. © Botanischer Garten München-Nymphenburg Passende MPZ FührungenFrühblüher (GS, MS, RS, FöS, GYM, BS, Horte)Die Wiese (GS, MS, RS, FöS, GYM, BS, Horte)Was brauchen Honigbienen und ihre wilden Verwandten? (GS, FöS, Horte) Informationen zum MuseumBei einem Besuch im Botanischen Garten München-Nymphenburg kannst du im Frühling viele Pflanzen mit ausgefallenen Formen und Farben entdecken. Der Botanische Garten gehört mit 21,20 Hektar Fläche und 19.600 Arten und Unterarten zu den bedeutendsten Botanischen Gärten der Welt. HIER kannst du dir anschauen, was es sonst noch im Botanischen Garten zu sehen gibt. Abbildungsnachweis Titelbild: Blütenfeld. © Botanischer Garten München-Nymphenburg

Geheime Geschichten – Lucys Rätselbilder

Die schottische Künstlerin Lucy McKenzie (*1977 Glasgow) bringt in ihren Werken oft Verschiedenes zusammen: Zeiten, Orte, Stile, Themen und Personen. Dabei schlüpft sie gerne in Rollen und arbeitet wie eine Detektivin: Heraus kommt etwas vollkommen Neues, das ihr auch hilft, unsere heutige Welt besser zu verstehen! „Es ist die pure Lust daran, in der Haut von etwas oder jemandem  zu stecken, das beziehungsweise den man aufregend findet.“L. McKenzie im Interview mit J. Proctor, in: Really Old? 10 Jahre Museum Brandhorst, München 2020, S. 55. „Es ist eine wirklich schöne Erfahrung, sich anzuschauen, was all diese Dinge im Grunde verknüpft. [...] Es ist ein echtes Rätsel, aber es ist mein Rätsel, und es ist toll, all diese Elemente zusammensetzen zu können und das Rätsel so vielleicht zu lösen.“ L. McKenzie im Interview mit J. Proctor, in: Really Old? 10 Jahre Museum Brandhorst, München 2020, S. 50. Lucy McKenzie, Rebecca, 2019, Udo und Anette Brandhorst Sammlung. © Lucy McKenzie. Foto: Mark Blower. Courtesy the artist and Cabinet, London Was beschäftigt dich? Gibt es Dinge, die für dich eine besondere Bedeutung haben? Bist du dir selbst oder anderen vielleicht manchmal ein Rätsel? Wie kannst du deine Persönlichkeit ausdrücken? Sammle Objekte, Symbole, Zeichen, Texte, Bilder, die etwas mit dir zu tun haben oder dich interessieren. Erstelle daraus ein Bild und schaffe so deine eigene geheime Geschichte. Du kannst zeichnen, malen oder mit Collage arbei­ten – deinem persönlichen Rätselbild sind keine Grenzen gesetzt! Stelle dein Bild deinen Freund*innen vor! Welche Symbole verstehen deine Freund*innen ohne deine Erklärung? Wo brauchen sie einen Hinweis von dir? Welche Bildelemente sollen dein Geheimnis, ein Rätsel bleiben?Schau mal, was Johanna beschäftigt...  Und Lust auf ACTION?Kreative Anregungen zum Denken, Diskutieren und kreativen Gestalten findest du auf unseren ActioncARTS, eine Kooperation mit dem Museum Brandhorst: ActioncART: Geheime Geschichten - Rätselbilder, Inspirationsquelle Passende MPZ-Führungen"Food for the mind" – sehen, denken, diskutieren (ab 8. Jgst. MS, RS, Gym, BS)Kunst ist politisch! – Ist Kunst politisch? (GS ab 3. Jgst., MS, RS, Gym, BS, Horte)Moderne Kunst als Inspiration für Geschichten – imaginieren, improvisieren, dichten (GS, MS, RS, Gym, BS) Informationen zum MuseumEinige Werke von Lucy McKenzie findest du in der Sammlung des Museums Brandhorst. Abbildungsnachweis Titelbild: Lucy McKenzie, Rebecca (Ausschnitt), 2019, Öl auf Holz , 206,1 × 108,3 cm , Udo und Anette Brandhorst Sammlung. © Lucy McKenzie. Foto: Mark Blower. Courtesy the artist and Cabinet, London; Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum

Märchen in Murnau
Steine mit Märchenfiguren bemalt

Kamele, eine Kuh, im Hintergrund ein antiker Tempel vor einer Bergkulisse. Pferde, Ziegen, ein Hund, ein Lamm und viele Menschen vor einem Brunnen. Ein Mann, der unter einem großen alten Baum auf dem höchsten Brunnenrand sitzt. – Zu sehen ist all das auf einem Gemälde, das im Schloßmuseum Murnau hängt. Johann Michael Wittmer, ein Maler aus Murnau, hat es vor fast zweihundert Jahren gemalt. Was da wohl los ist? Hier erfährst du es: Johann Michael Wittmer, Äsop, dem phrygischen Volk seine Fabeln erzählend, 1875. © Schloßmuseum Murnau, Bildarchiv Was fällt wohl dem Haustechniker des Schloßmuseums, einer Restauratorin und Kindern aus Murnau zu dem Bild ein? Xaver und Max. © Schloßmuseum Murnau, Bildarchiv Angela Hückel, Restauratorin. © Schloßmuseum Murnau, Bildarchiv Werkzeug des Haustechnikers. © Schloßmuseum Murnau, Bildarchiv Und HIER (auf der verlinkten Seite etwas weiter unten) schildern noch mehr Personen ihre Eindrücke! Äsop, der Mann auf dem Brunnen, erzählt Geschichten von Tieren. Diese Tiere können sprechen und haben Eigenschaften wie Menschen. HIER kannst du einige der Geschichten hören. Sportmärchen Ödön von Horváth, © Schloßmuseum Murnau, Bildarchiv Ein anderer berühmter Schriftsteller will Eigenschaften von Menschen mit Geschichten aus der Welt des Sports offenlegen: Ödön von Horváth. Er lebte vor etwa 100 Jahren in Murnau. Als junger Mann wohnte und arbeitete er dort fast zehn Jahre lang in einer Villa, die sein Vater gebaut hatte. Er machte gerne Bergtouren, schwamm im Staffelsee und interessierte sich auch für andere Sportarten. Mit nur 36 Jahren starb er in Paris, wo er bei einem Gewitter von einem herabfallenden Ast erschlagen wurde. Die ersten Texte, die ihn als Schriftsteller bekannt machten, nannte er „Sportmärchen“. Ein Blick über den Riegsee nach Murnau mit Kirche und Schoßmuseum, im Hintergrund die schneebedeckten Alpen mit dem höchsten Berg Deutschlands, der Zugspitze (rechts). Angeregt durch diese Landschaft und seine Erlebnisse dort schrieb Ödön von Horváth seine „Sportmärchen“. Fünf davon verstecken sich hinter den Spots. Beim Zuhören einfach die Augen schließen, dann kommen die eigenen Bilder von selbst … Ist es schwer, ein Märchen oder eine Fabel zu schreiben? Leichter wird es sicher, wenn man sich Anregungen holt. Bei einem Besuch im Schloßmuseum Murnau zum Beispiel. Das Bild „Fabeltier“ von Franz Marc lädt ein, sich eine Geschichte darüber auszudenken. Was sagt wohl die Katze, die Gabriele Münter gemalt hat? Und wer wohnt auf ihren Bildern hinter den blauen Bergen? Märchensteine Märchensteine helfen auch, wenn man Geschichten erfinden möchte. Hier findest du die Anleitung! Passende Beiträge auf XponatPostkarte schreiben, Vertonung, Innerer Monolog Passende MPZ-FührungMärchen und Sagen erwachen zum Leben (GS, Horte) Informationen zum MuseumEin Besuch im Schloßmuseum Murnau ist auf jeden Fall immer märchenhaft! Entdecker-Stationen, Mit-Mach-Hefte und Suchspiele für das Museum sowie die jeweilige Sonderausstellung, Bastelbögen, Kinder-Kreativ-Postkarten: die Kunstvermittlung am Schloßmuseum Murnau hält vieles bereit für Jung und Alt. Hier findest du noch mehr Informationen zum Schlossmuseum Murnau. Zu Ödön von Horváth erfährst du in der Horváth-Abteilung des Museums und HIER mehr. Abbildungsnachweis Titelbild: © Schloßmuseum Murnau, Foto: Anja Piontek

Abenteuer Schmuck: eine Weltreise
Details einer Kette aus bunten Federn

Heute begeben wir uns im Museum Fünf Kontinente auf die Suche nach außergewöhnlichem Schmuck. Schmuck kann auch Körperbemalung sein. Die gibt es vergänglich oder dauerhaft, als Tätowierung. Wir betrachten heute Schmuck von den Kontinenten ASIEN, OZEANIEN und SÜDAMERIKA. Asien Die Bemalung mit Henna, einer pflanzlichen Farbe, hat in Asien eine lange Tradition. Vor allem in Indien ist sie weit verbreitet. Bei verschiedenen Festen bemalen sich die Menschen mit Henna. Die aufwendigsten und schönsten Motive werden vor einer Hochzeit für die Braut gemalt. Hier siehst du in einem Video, wie man eine Bemalung mit Henna selbst machen kann. Ozeanien Tattoos für die Ewigkeit sind unter anderem bei den Einwohnern Ozeaniens üblich. Auch hier haben die Muster bestimmte Bedeutungen und es gibt genaue Regeln, wer welches Muster tragen darf. Tätowierungen (oder auch Tatauierungen) gelten in Ozeanien als Schutz für den Körper. Vor allem aber zeigen sie die gesellschaftliche Stellung und Familie des Trägers oder der Trägerin. Die Frauenfigur links ist am ganzen Körper tätowiert. Genauso der kleine „Klettertiki“ auf der rechten Seite. Die Originale befinden sich im Museum Fünf Kontinente. © Museum Fünf Kontinente, links: Foto: Marietta Weidner; rechts: Foto: Nicolai Kästner Wir nennen ihn Klettertiki, weil er auf diesem Stelzentritt ganz nach oben klettert. Die Tikifiguren gibt es auf den Marquesas-Inseln in der Südsee. Sie sind menschenähnliche Wesen mit übernatürlichen Kräften. Südamerika Auch die Kayapó aus Brasilien sind bekannt für ihren Körperschmuck. Aber nicht nur Bemalung sondern auch Federschmuck ist dort sehr wichtig. Ihr kennt sicher die Federhauben der Ureinwohner Nordamerikas. In Südamerika gibt es ebenfalls beeindruckenden Federschmuck. Die langen Federn bei diesem linken Kopfschmuck sind Schwanzfedern vom Ara. Der Halsschmuck mit Federn stammt auch von den Kayapó aus Brasilien. © Museum Fünf Kontinente, Foto: Marietta Weidner Bei der Herstellung des Federschmucks gibt es – genau wie bei der Körperbemalung und Tätowierung – vorgeschriebene Regeln. Die Federn und die anderen Materialien, zum Beispiel die Pflanzensamen als Perlen, erzählen etwas über den stolzen Besitzer des Schmucks. Gestalte deine eigene Federkette Wenn ihr auch eine Halskette mit Federn bauen wollt, braucht ihr Federn, Perlen und Wolle und/oder ein Lederband. Und dann könnt ihr loslegen…. © Museumspädagogisches Zentrum Informationen zum Museum… und wenn ihr noch mehr über Tatoos und Körperschmuck oder über die Menschen, die diesen Schmuck tragen, wissen wollt, geht doch einfach ins Museum Fünf Kontinente. Abbildungsanchweis Titelbild: © Museum Fünf Kontinente, Foto: Marietta Weidner (Ausschnitt)

Comic-Expedition
Schreibmaschine von Erika Fuchs
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© Museumspädagogisches Zentrum Hast du schon mal von einem Enterich gehört, der in Oberfranken lebt, sich gerne wie Goethe und Schiller ausdrückt und eine neue grammatikalische Form erfunden hat? – Wenn du jetzt „Nein!“ oder „So ein Quatsch!“ antwortest, dann liegst du ganz schön daneben. Denn schließlich kennt doch jeder Donald Duck! – Der kommt zwar, wie wir wissen, aus Entenhausen. Aber in den Comic-Magazinen über ihn und seine Familie tauchen auch oft Namen wie Schnarchenreuth, Kleinschloppen oder Oberkotzau auf, dazu der Fichtelsee und der Ochsenkopf. – Ortsbezeichnungen, die es tatsächlich gibt. Und zwar nicht in Amerika oder in „Disneyland“, sondern im oberfränkischen Fichtelgebirge!  Ist Donald Duck also Oberfranke? – Richtiger wäre es vielleicht zu sagen: Er hat in Oberfranken Deutsch gelernt. Genauer gesagt in dem ziemlich verschlafenen Städtchen Schwarzenbach an der Saale, etwa 10 km von Hof entfernt. Dort lebte früher eine Frau namens Erika Fuchs. Sie ist sozusagen Donalds deutsche „Mutter“. Denn sie hat die Bildergeschichten von dem schusseligen Enterich, der am Ende immer der Looser ist, aus dem Amerikanischen ins Deutsche übersetzt. Und Donalds Welt hat sie gleich mit übertragen – in die Umgebung, in der sie selbst lebte.  Comic-Heldin © Erika Fuchs Haus Dank Erika Fuchs sind Comics heute in Deutschland allgemein beliebt und werden als Literatur ernst genommen. Als deine Großeltern jung waren, sah das noch ganz anders aus: Da galten Comics als minderwertiger „Schmutz“ und „Schund“, den viele Kinder gar nicht lesen durften. Auch Erika Fuchs war anfangs überhaupt nicht begeistert, als man sie in den 1950er Jahren fragte, ob sie US-amerikanische Bildergeschichten von Mäusen und Enten ins Deutsche übersetzen wolle. Sie war eine sehr gebildete und emanzipierte Frau. In ihrer Jugend hatte sie als einziges Mädchen ein Gymnasium für Jungen besucht und dann in verschiedenen europäischen Städten Kunstgeschichte studiert. Anschließend war sie mit ihrem Mann ins oberfränkische Schwarzenbach gezogen, wo sie ihre Qualifikationen zunächst überhaupt nicht beruflich nutzen konnte. Das änderte sich, nachdem sie mit Donald und Mickey Bekanntschaft gemacht hatte. Sie wagte den Sprung ins kalte Wasser – und wurde zur Comic-Heldin! An dieser Schreibmaschine sind viele der lustigen Geschichten aus Entenhausen entstanden, die Generationen von deutschen Kindern (und sogar Erwachsene!) mit Begeisterung gelesen haben.© Erika Fuchs Haus, Fotografin: Alexandra Hentschel Wie du später noch sehen wirst, hat Erika Fuchs unsere deutsche Alltagssprache mit ihren Comics ganz stark beeinflusst. Außerdem hat sie für jede Figur eine eigene Ausdrucksweise entwickelt. Den geizigen Onkel Dagobert lässt sie altmodisch und ziemlich „geschwollen“ reden, die Panzerknacker derb wie echte Ganoven. Und Donalds Neffen Tick, Trick und Track haben einen flotten, etwas aufmüpfigen Ton drauf – wie ganz normale Kids eben. Aber damit ein Comic wirklich gut wird und bei den Leserinnen und Lesern ankommt, müssen noch eine Menge weiterer Voraussetzungen erfüllt sein.  Mienen-Spiel © Erika Fuchs Haus, Foto: Benedikt Linke (Ausschnitt) Als erstes braucht man natürlich, wie Erika Fuchs, geeignete Comic-Figuren. Ihre Gesichter müssen so gezeichnet sein, dass man ihnen ihre Gefühle deutlich ansehen kann. In Deutschlands erstem Comicmuseum, das zur Erinnerung an Erika Fuchs in Schwarzenbach entstanden ist, kannst du Donalds Miene selbst gestalten. Augen- und Mundstellung, Augenbrauen, Grübchen und Falten – alles muss passen, um den gewünschten Aus- und Eindruck zu erzielen. Aber auch hier bei uns geht´s jetzt ans Experimentieren. Und zwar mit unserem flotten Karl, den du dir ganz nach „Laune“ zusammenbasteln kannst. An diesem Beispiel siehst du, wie sich mit ein paar Strichen die Gefühlslage einer Figur ausdrücken oder auch vollkommen verändern lässt. Ziehe die Einzelteile des Gesichts nach rechts ins Polaroid und setze sie unterschiedlich zusammen. Welche Kombinationen passen am besten? Wie würdest du die entstehenden Mienen jeweils beschreiben? Wer sagt was? Nachdem jede Menge gut gezeichnete Comic-Figuren vorhanden waren, konnte sich Erika Fuchs ans Werk machen. Zunächst musste sie die englischen Texte ins Deutsche übertragen. Doch mit wörtlichen Übersetzungen gab sie sich nicht zufrieden. Sie dachte sich oft ganz neue, geistreiche Texte aus. Möchtest du auch einmal in ihre Fußstapfen treten und – ohne Übersetzung! – ein paar Sprechblasen befüllen? Wir haben hier drei Figuren für dich, die sich unterhalten. Skizziere zunächst für jede der drei ein Profil: Was ist das wohl für eine Person? Was hat sie für einen Charakter und wie ist ihre momentane Stimmungslage? – Dann überleg dir, was du der Figur in dieser Situation „in den Mund legst“ oder „in den Kopf setzt“: Redet sie viel oder wenig? Welche Sprache passt zu ihr? © Museumspädagogisches Zentrum, Grafik: Georg Schatz Bei der dritten (rechten) Figur, die dich vielleicht ein bisschen an eine Lehrerin erinnert, kannst du dir noch eine etwas anspruchsvollere Aufgabe stellen: Wähle einen Buchstaben des Alphabets aus (am besten einen, der häufiger gebraucht wird) und versuche, im Sprechblasen-Text jedes (oder fast jedes) Wort mit diesem Buchstaben beginnen zu lassen. Zum Beispiel: „Sehen Sie, so sehr sehnen sich Sätze nach Sinn!“ – Wie wirkt so ein Ausspruch mit lauter gleichen Anfangsbuchstaben auf dich? Kannst du durch solch einen Text etwas über den Charakter und die Eigenart dieser Dame aussagen? – Erika Fuchs hat sich oft Sprechblasen-Texte mit gleichen Anlauten ausgedacht. Sie hat dieses sprachliche Stilmittel, das man auch „Alliteration“ nennt, sehr geschickt eingesetzt, um bestimmte Wirkungen zu erzielen. In der „Alliterations-Anreiz-Abteilung“ des Comicmuseums kannst du durch Würfeln einen Buchstaben bestimmen und dann Sprechblasen mit entsprechenden Alliterationen befüllen. © Erika Fuchs Haus, Foto: Michael Stumpf Erika und der Erikativ Schluck! Würg! Seufz! Gähn! – Diese und ähnliche Ausdrücke hast du bestimmt schon oft benutzt. Zum Beispiel beim Chatten. Damit kannst du kurz und knapp deine Meinung sagen oder deine Stimmung beschreiben. Doch solche Wortschöpfungen gibt es nicht erst, seit wir uns online unterhalten. Woher kommen sie? – Man könnte sagen: aus Entenhausen! Erika Fuchs hat sich besonders viele solcher Ausdrücke ausgedacht. Sie hat dazu einfach Verben auf ihren Wortstamm verkürzt: Aus grinsen wurde „grins“, aus klatschen „klatsch“ und aus knattern „knatter“. Man nennt diese grammatikalische Form mit Fachbegriff „Inflektiv“ oder - in Erinnerung an Erika Fuchs - auch „Erikativ“.  Im Comicmuseum kannst du auch ganz neue, verrückte Wörter ... ... und Erikative entdecken! © Erika Fuchs Haus Durch „Erikative“ lassen sich auch viele Geräusche kurz und knapp beschreiben: Wenn du „quietsch, rassel, schepper, dröhn“ liest, hörst du die entsprechenden Geräusche sicher sofort mit deinem „inneren Ohr“. Noch besser funktioniert das bei Wörtern wie „boing“, „roarrr“ oder „ping“. Sie ahmen schon in ihrem Klang das entsprechende Geräusch nach. Man nennt das dann Lautmalerei oder Onomatopoesie – ein weiteres Stilmittel, das Erika Fuchs perfekt beherrscht und ganz oft eingesetzt hat. – Aber jetzt bist du an der Reihe! Überleg dir zu den folgenden Bildern passende „Erikative“ oder Lautmalereien:  © Museumspädagogisches Zentrum, Grafik: Georg Schatz Eine weitere Spezialität von Erika Fuchs war es, die Worte berühmter Dichter wie Goethe, Schiller, Shakespeare oder Wilhelm Busch in ihre Comic-Übersetzungen einfließen zu lassen. Dadurch wirkt Onkel Dagoberts Sprache noch gebildeter und gestelzter („Leichtfertig ist die Jugend mit dem Wort …“, frei nach Schiller), während uns Tick, Trick und Track mit pathetischen Zitaten zum Lachen bringen („Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern …“, ebenfalls nach Schiller). Donald dagegen scheint total verwirrt, wenn er Goethes Faust aufgreift: „Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten!“ Oft ist es gar nicht so leicht, solche Zitate wiederzuerkennen. Teste doch mal, wie gut du darin bist! Wir fangen mit ein paar Aussprüchen an, die du sicher schon oft gehört hast ... – Aber von wem? Jetzt wird es schwieriger: Die folgenden Zitate sind kaum bekannt und du musst wirklich genau nachdenken, wer von den vorgegebenen Personen oder Figuren was gesagt haben könnte. Was passt zu wem? Ziehe die Namen zu den passenden Sprechblasen. Grübel, grübel, denk, denk ...! - Du hast jetzt sicher einen Eindruck davon gewonnen, wieviel Kunst und Raffinesse hinter scheinbar ganz einfachen Bildergeschichten stecken kann („staun!“). Wenn du Lust bekommen hast, dich noch eingehender mit dieser Form von Literatur zu beschäftigen ("geier!"), dann lies entweder möglichst viele verschiedene Comics ("schmöker!") oder besuche das Museum für Comic und Sprachkunst im Erika-Fuchs-Haus in Schwarzenbach an der Saale („freu!“).   Informationen zum Museumsbesuch und museumspädagogischen Angeboten im Erika-Fuchs-Haus auf www.musbi.de Abbildungsnachweis Titelbild: © Erika Fuchs Haus, Fotografin: Alexandra Hentschel (Ausschnitt)

Unsere „zweite Haut“
Hinter eine schwarzen Schabone in Form einer stilisierten Welle: Eine Gruppe von vier kopflosen Schaufensterpuppen mit Kleidung aus diversen Materialien in Hautfarbe und Rot
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Sind das Models, die uns eine neue Kollektion vorführen? Alexandra Bircken, New Model Army, 2016Foto: Haydar Koyupinar, Museum Brandhorst, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, © Alexandra Bircken Wie wirken die kopflosen Schaufensterpuppen auf dich – jede für sich und alle gemeinsam? Alexandra Bircken, New Model Army, 2016, Foto: Haydar Koyupinar, Museum Brandhorst, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, © Alexandra Bircken Stell dir vor, du könntest die Figuren umstellen – welche Anordnung würdest du wählen? Wie würde sich die Wirkung verändern? © Alexandra Bircken (Detail) Die kopflosen Puppen hat Alexandra Bircken (*1967) zusammengestellt und bekleidet. Sie ist eine bekannte deutsche Künstlerin und Bildhauerin, die u.a. an der Akademie der Bildenden Künste in München unterrichtet. Auch auf der berühmten Kunstausstellung in Venedig, der Biennale, waren schon Arbeiten von ihr zu sehen. Die lebensgroße Skulpturengruppe ist im Münchner Museum Brandhorst ausgestellt. Welchen Titel würdest du diesem Werk geben? Alexandra Bircken hat es „New Model Army“ genannt. © Alexandra Bircken (Detail) „Neue Model Armee“ – Die Kleidung scheint aber alles andere als neu und makellos zu sein? Wenn du genauer hinschaust, kannst du erkennen, dass es sich um Reste von gebrauchter, abgewetzter Motorradbekleidung und von Nylonstrumpfhosen handelt. Was verbindest du mit solcher Kleidung? Wie fühlen sich die Materialien an? Welche Eigenschaften haben sie? Alexandra Bircken arbeitet mit verschiedensten, meist bereits benutzten Materialien und stellt daraus ungewöhnliche und überraschende Kombinationen zusammen. Oft sind es Materialien mit gegensätzlichen Eigenschaften: robust-zart, grob-fein, luftundurchlässig-luftig, rau-glatt, hart-weich, starr-flexibel, kühl-warm, blickdicht-durchsichtig – wie Motorradbekleidung und Nylonstrumpfhosen! Das schafft Spannung und Überraschungsmomente und regt zum genauen Hinsehen und Nachdenken an: Sie kombiniert zarte mit festen Schichten und erzählt so Geschichten von Schutz und Verletzlichkeit. Museum Brandhorst (Hrsg.): PostcART zu A. Bircken, 2019. Die PostcARTs liegen im Museum Brandhorst zum Mitnehmen aus. Ich kombiniere oft Elemente, die sonst nicht zusammengehören, teilweise um die bestehende Ordnung oder Hierarchie aufzubrechen und eine neue Geschichte zu erzählen. A. Bircken im Interview mit E. R. Linn u. L. Wolff: Stretch, in: Kaleidoscope Nr. 31, 2017/18, S. 75. Übers. S. Theil. Die Haut ist das größte Organ des Körpers, voller Nervenenden. Sie ist die Oberfläche, die die Außenwelt sieht […] Wir wollen unsere Haut schützen. Unser Zustand des Glücks und der Gesundheit ist in unsere Haut gezeichnet oder sogar eingeschrieben. A. Bircken, ebd., S. 74. © Alexandra Bircken (Detail) Alexandra Bircken geht es also auch um Kleidung als „zweite Haut“ - um die Frage, welche Bedeutung Kleidung für uns hat und ob sie uns schützen kann. Wärmen und unsere Haut „schützen“ können Nylonstrumpfhosen nicht, doch verschaffen sie uns den Anschein einer glatten, gleichmäßigen Haut. Sie „schützen“ also vor Blicken auf unsere wirkliche Haut. Lederne Motorradanzüge hingegen schützen unsere Haut vor Verletzungen - mit der Haut eines anderen Lebewesens. Hast du ein Kleidungsstück, das dich oder andere besonders (be-)schützt? © Museumspädagogisches Zentrum Welches Kleidungsstück könnte man vielleicht in der Zukunft brauchen: eines, das Superkräfte verleiht, das hochtechnologisch ist oder das einen Schutzschild für den Menschen bildet? NEW MODEL ARMY 2, 3, 4 … Hast du Lust, eine eigene „New Model Army“ zu gestalten, zum Beispiel für (Glieder-) Puppen?Mit welcher Schutzhaut möchtest du die Figurinen versehen? Soll die „Haut“ sie stärker machen?Wähle hierfür am besten auch zwei Upcycling-Materialien, d. h. Materialien, die du wiederverwendest: alte Kleidung, Stoffreste, Verpackungen etc.: © Museumspädagogisches Zentrum Suchst du dir wie Alexandra Bircken zwei Materialien aus, die sich aneinander reiben, die gegensätzlich sind?Wie hat die Künstlerin die Materialien verbunden?Bei ihr wirken die Verbindungen, die Nähte, fast wie Narben, oder?Verbinde deine gewählten Materialien mit Fäden, Stecknadeln, Knöpfen, Tackern, Drähten, Büroklammern … © Museumspädagogisches Zentrum Und so kann das dann aussehen ... © Museumspädagogisches Zentrum MPZ-Album Gerne kannst du vorab, wie echte Künstler*innen und Modedesigner*innen auch, Entwürfe zeichnen und dir ein Gestaltungskonzept überlegen. Eine Vorlage findest du HIER. © Museumspädagogisches Zentrum Zum Schluss fehlt vielleicht noch ein Titel für dein Werk. Viel Spaß beim Gestalten und Upcyceln!Wir freuen uns auf deine Ideen und Werke: Teile sie mit uns auf Instagram oder Facebook und verwende den Hashtag #MPZnachhaltig! MODE – NACHHALTIG? Rate mal, was Alexandra Bircken gemacht hat, bevor sie sich der bildenden Kunst zuwandte? Sie arbeitete als Modedesignerin, hat sich dann aber bewusst der bildenden Kunst zugewandt. Welche Möglichkeiten eröffnen sich dadurch für sie? Was könnte der Unterschied zwischen den Berufen der Künstlerin und der Modedesignerin sein? Wusstet du, dass die Modeindustrie zum Teil ein sehr undurchsichtiges und „unsauberes“ Geschäft ist? Vor allem, wenn es um Fast Fashion geht, eine schnell und billig, meist unter katastrophalen Arbeitsbedingungen produzierte Mode? © MPZ Für die Herstellung einer Jeans zum Beispiel benötigt man ungefähr 8000 Liter Wasser. Das ist eine riesige Menge, mit der man etwa 53 normal große Badewannen füllen könnte. Eine solche Jeans hinterlässt damit einen großen „Wasserfußabdruck“. Diese Bezeichnung verwenden wir in Anlehnung an den „ökologischen Fußabdruck“. Wir drücken damit aus, wieviel wertvolles Wasser zum Beispiel bei der Produktion einer Jeans verbraucht wird. Außerdem werden durch das Färben und Waschen von Kleidung Grundwasser und Flüsse verschmutzt, es gelangt Mikroplastik hinein und auch das Leben im und unter Wasser wird gefährdet. Und wir, was können wir tun? Wie können wir dazu beitragen, dass die Modebranche nachhaltiger wird? Auf Siegel achten, die eine faire Produktion der Kleidung garantieren. Und vielleicht nicht jeden Trend mitmachen und Klamotten wegwerfen, weil sie gerade nicht mehr „in“ sind? Kleidung selbstbewusst länger tragen oder einfach upcyceln! Schreib uns deine Meinung und Ideen auf Instagram oder Facebook und verwende den Hashtag #MPZnachhaltig! Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen mit Erklärungen in leichter Sprache findest du HIER. Mehr zum Ziel Nummer 14 (SDG 14) „Leben unter Wasser“ HIER. Kreative Anregungen und HintergrundinformationenActioncARTs: Das MPZ hat in Kooperation mit dem Museum Brandhorst sogenannte ActioncARTs für die Nutzung im Unterricht an weiterführenden Schulen entwickelt. Drei davon beschäftigen sich mit den Werken von Alexandra Bircken: Unsere zweite Haut I (deutsch/englisch), II (deutsch/englisch), III (deutsch/englisch) Passende MPZ-FührungenExperimentieren zu zeitgenössischer Kunst (FöS, GS, MS, RS, GYM, BS, Horte)"Food for the mind" – sehen, denken, diskutieren (MS, RS, GYM ab Jgst. 8, BS)Schauen, staunen, selber bauen! Mit jungen Kunstforscher*innen ins Museum Brandhorst (FöS, GS, MS, RS, GYM bis Jgst. 7, Horte) Mehr über das MuseumDie „New Model Army“ solltest du dir unbedingt auch im Museum Brandhorst ansehen, denn da wirkt die lebensgroße Skulpturengruppe am allerbesten. Ab 28. Juli sind dort noch mehr Werke von Alexandra Bircken in einer großen Einzelausstellung zu sehen.Für die Älteren unter euch und eure Eltern: Ein spannendes Gespräch über die „New Model Army“ findest du HIER. Abbildungsnachweis Titelbild: Schablone. © Museumspädagogisches Zentrum, Grafik: Fabian Hofmann; Dahinter: Alexandra Bircken, New Model Army (Ausschnitt), 2016, Foto: Haydar Koyupinar, Museum Brandhorst, Bayerische Staatsgemäldesammlungen. © Alexandra Bircken

Lieblingstiere?
antike, kupferfarbene Mäusefigur
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Was ist dein Lieblingstier? Ein Hund, eine Maus oder ein wilder Löwe? Tiere gibt es schon sehr lange auf der Welt. Sie haben uns Menschen immer begleitet. Zwölf verschiedenen Tieren begegnest du in diesem Memo-Spiel . Kleinen und großen, wilden und zahmen. Alle haben etwas gemeinsam: Du findest sie zurzeit in München in einem Museum am Königsplatz. Die Darstellungen sind zum Teil über 2500 Jahre alt. Du wirst sie aber erkennen. Das ist ein Memo-Spiel. Du darfst immer zwei Karten aufdecken. Wenn du ein gleiches Paar gefunden hast, erfährst du etwas über das Tier. Lies den Text ganz in Ruhe. Die Zeitmessung stoppt, solange der Text sichtbar ist. Vier kleine Mäuse haben sich versteckt in der Ausstellung „Hund Katze Maus – Tiere in Alltag und Mythos“. Du kannst sie in den Staatlichen Antikensammlungen am Königsplatz besuchen. Die Mäuschen sehen genauso aus wie die Maus im Memo-Spiel. Sie warten darauf, von dir entdeckt zu werden. Genauso wie die Ziegen, die Hunde oder der Frosch. Sogar ein Elefant ist dabei. Schau doch mal vorbei! Du wirst noch vielen anderen Tieren begegnen. MPZ-Entdeckerblätter helfen dir, sie zu entdecken.In einer Kinderecke wartet eine große blaue Maus auf dich. Sie sagt: „Macht mit!“ Lass dich überraschen! Du kannst dort viel selbst gestalten. Passende Beiträge auf XponatMethode: Steckbrief, Methode: Innerer Monolog, Methode: Wörter finden Passende MPZ-FührungenGeburtstag feiern mit deinen Freundinnen und Freunden kannst du übrigens auch in den Staatlichen Antikensammlungen. Mehr über das MuseumHier findest du noch mehr Informationen über die Ausstellung. Und hier zu den Staatlichen Antikensammlungen, dem Museum selbst. Abbildungsnachweis Titelbild: Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek, Renate Kühling. Bearbeitung Dr. des. Ulrich Hofstätter

Unser ökologischer Fußabdruck
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Wir alle essen, wohnen, kaufen ein und reisen. Jeder verbraucht dabei Rohstoffe und Energie, produziert Müll und Abgase. Das alles hat Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Man stellt sich vor, dass jeder Mensch durch seine Lebensweise einen sogenannten „ökologischen Fußabdruck“ auf der Erde hinterlässt. Das Bild des menschlichen Fußabdrucks wurde von der Umweltpolitik übernommen, um die Belastung der Natur durch den Menschen sichtbar zu machen. Der ökologische Fußabdruck stellt die Fläche dar, die benötigt wird, um alle notwendigen Rohstoffe und die Energie für jeden Einzelnen von uns bereitzustellen. Verschiedene Bereiche beeinflussen die Größe deines Fußabdrucks. Findest du die Begriffe in dem folgenden Gitter?  Das folgende Spiel funktioniert leider erst ab einer Bildschirmbreite von 700 Pixeln (Tablet, PC). Wie ist es dazu gekommen, dass wir uns mit unserer „Schuhgröße“ beschäftigen müssen? Früher produzierten die Menschen die Dinge, die sie täglich brauchten, mit Hilfe der Energie von Wasser- und Windrädern oder durch Muskelkraft. Es wurde keine Energie aus Kohle, Erdöl oder Erdgas gewonnen. Erst allmählich begannen sie Kohle als Energiequelle zu nutzen. Ende des 18. Jh. kam dann der entscheidende Umbruch durch die Dampfmaschine. Dampfmaschine, CC BY-SA 3.0, Autor: Anntheres Mit Hilfe der Dampfmaschine konnten Fabrikanten große Mengen Kohle aus dem Boden holen. Diese Kohle wurde als überall verfügbare Energiequelle für die Gewinnung von Eisen aus Eisenerz unter der Erde abgebaut. Mit dem Eisen konnten die Fabrikbesitzer dann neue Maschinen und Eisenbahnen herstellen. Dadurch ließen sich immer mehr Waren billiger produzieren. Mit der Eisenbahn erreichte man neue, weiter entfernte Kunden. Die Fabriken brauchten dann aber noch mehr Energie und neue Maschinen, um noch mehr Waren zu produzieren. Erkennst du den Kreislauf? Genau das ist der Beginn der Industrialisierung. Der Beginn der Nutzung von Maschinen zur Energiegewinnung. Der Beginn der Umweltverschmutzung durch Abgase. Der Beginn der Massenproduktion. Der Beginn der Übernutzung unserer Rohstoffe (Ressourcen).  Ein Bild davon, wie schwer die Arbeitsbedingungen zu Beginn der Industrialisierung in Europa waren, kannst du dir im Deutschen Museum in München machen. Leider sind aber die Bedingungen, unter denen heute in ärmeren Regionen der Erde Rohstoffe - z. B. für unsere Smartphones! - gewonnen werden, immer noch ähnlich hart. Zum Teil werden sogar Kinder in Schächte tief unter der Erde geschickt, weil sie kleiner sind.  Abb. links: © Deutsches Museum, München, Archiv, BN59773 Wir leben über unsere Verhältnisse. Im Laufe von 200 Jahren ist die Menschheit so weit gekommen, dass die Ressourcen, welche die Erde in einem Jahr wiederherstellen kann, in acht Monaten verbraucht sind. Den Rest des Jahres leben wir auf Pump kommender Generationen. Diesen Zeitpunkt, den „Welterschöpfungstag“ (Earth Overshoot Day), berechnen Wissenschaftler*innen jedes Jahr. Dieses Jahr war es der 22. August. Menschen auf der ganzen Welt leisten unter dem Hashtag #movethedate Beiträge, dass dieser Tag zukünftig wieder später im Jahr stattfindet. Die Vereinten Nationen haben 17 Ziele zur Nachhaltigen Entwicklung verabschiedet – die SDGs. Das SDG 9 fordert u.a. eine nachhaltige Industrialisierung. Das bedeutet, wir müssen Wege finden, wie wir Dinge umweltfreundlicher produzieren, Rohstoffe schonender nutzen können. Für die Produktion neuer Dinge und das Recycling gebrauchter müssen wir die Energie aus natürlichen Quellen wie Sonne, Wind und Wasser gewinnen. Hierfür brauchen wir kluge Köpfe mit vielen guten Ideen und Forschergeist, die neue Technologien vorantreiben. Werde selbst aktiv! Es gibt aber auch für dich viele Möglichkeiten, etwas für unsere schöne Erde zu tun. Informiere dich! Der verantwortungsbewusste Umgang mit Energie, Nahrung und Umwelt bietet die größten Chancen für jeden Einzelnen, zukunftsorientiert zu handeln. Überlege dir, was auch DU tun kannst. Hier ein paar Vorschläge: die Raumtemperatur ein wenig niedriger einstellen und so Energie sparen? Kleidung in Tauschbörsen abgeben und kaufen? mit dem Fahrrad statt dem Auto zum Sportplatz? regionale Lebensmittel kaufen? Leitungswasser statt Mineralwasser trinken? langlebige Produkte mit Recyclingmaterialien kaufen? Plastikverpackungen vermeiden? keine Nahrungsmittel mehr wegwerfen? das „alte“ Smartphone ein Jahr länger nutzen? Teste doch mal, wie groß dein ökologischer Fußabdruck ist ... © 2020 Brot für die Welt Teile deinen Beitrag zum Schutz unserer Erde auf Instagram oder Facebook und verwende den Hashtag #MPZnachhaltig. Passende MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Nachhaltigkeit - Unsere Spuren auf der ErdeMusPad: Ein Königreich für KlimaretterMusPad: Fit gegen den Klimawandel Passende MPZ-FührungenKlima auf dem Teller - Was hat mein Essen mit unserem Klima zu tun? (MS ab 9.Jgst., RS ab 8.Jgst., GYM ab 7.Jgst., BS) Informationen zum MuseumWenn du mehr über den ökologischen Fußabdruck erfahren möchtest, besuche doch die digitale Ausstellung "Umwelt" im Deutschen Museum. Derzeit wird die zweite Hälfte des Gebäudes saniert, deswegen ist dieser Bereich seit 29. Juni 2022 im Museum geschlossen. Die Modernisierung des Gebäudes soll 2028, zum 125. Jubiläum der Museumsgründung, abgeschlossen sein. Abbildungsnachweis Titelbild: Schablone und Fotografie Gras. © Museumspädagogisches Zentrum

#MYGREENCITY – Wie grün ist meine Stadt?
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Der Englische Garten, der Olympiapark und die Isarauen: Unsere Stadt hat viele grüne Oasen, in denen man sich so richtig wohl fühlen kann. Doch wie grün ist München wirklich und wie sah es hier früher aus? Um das herauszufinden, begeben wir uns auf eine Zeitreise in das München vor 500 Jahren. Wir finden uns schnell in der mittelalterlichen Stadt zurecht, da viele große, zum Teil bis heute wichtige Gebäude und Plätze bereits zu dieser Zeit bestanden. Du erkennst sie bestimmt wieder, wenn du dir das folgende Stadtmodell anschaust, das im Münchner Stadtmuseum ausgestellt ist. Es zeigt München im Jahr 1570. Der Bayerische Herzog Albrecht V. wollte damals allen seine Macht demonstrieren und erteilte dem Straubinger Schreinermeister Jakob Sandtner den Auftrag, sehr genaue Holzmodelle von den fünf Hauptstädten seines Landes anzufertigen. Neben München wurden daher auch Landshut, Ingolstadt, Straubing und Burghausen in Modellen abgebildet. Die Originale sind heute im Bayerischen Nationalmuseum zu sehen. Das Modell aus dem Stadtmuseum ist eine vergrößerte Kopie des Originals. Doch etwas fehlt in diesem Modell: die von Sandtner fein geschnitzten Bäume in den vielen Stadtgärten! Wenn du den Regler schiebst, kannst du unser schönes, buntes Modell mit den vielen Grünflächen betrachten. Das Blaue sind übrigens die Hauptstraßen und -plätze. Wie du sehen kannst, war München im Mittelalter eine sehr grüne Stadt. Es gab zahlreiche Gärten: mehr als 460 innerhalb der Stadtmauer! Die Grünflächen wurden damals ganz verschieden genutzt: als private Gärten, in denen Obst und Gemüse angebaut und Vieh gehalten wurde als Klostergärten, um (Heil-)Kräuter anzupflanzen als Lustgärten, in denen man spazieren gehen, sich erholen und die Sinne erfreuen konnte In den meist schmalen, langgezogenen Obst- und Gemüsegärten hinter den Wohnhäusern baute die ärmere Bevölkerung das Notwendigste an, was sie zum Leben brauchte. Diese Menschen hatten nicht genug Geld, um Lebensmittel auf dem Markt zu kaufen, sie mussten sich weitgehend selbst versorgen. Ein Wohnhaus mit großem Garten deutete also vor 400 Jahren nicht wie heute auf Reichtum hin, sondern eher auf Armut. Zur Erholung wurden diese Privatgärten wohl kaum genutzt. Das Betreten von Lustgärten wie dem Münchner Hofgarten war zu dieser Zeit nur dem Adel erlaubt. Auf dem Gemälde von Peter Jakob Horemans aus dem Jahr 1749 siehst du einen prachtvollen Garten, der im 16. Jahrhundert vor dem Sendlinger Tor entstanden war. Peter Jakob Horemans, Das La-Rosée-Schlösschen, 1749, © Münchner Stadtmuseum Der kunstvoll angelegte Park mit Hecken, Brunnenanlage und Gartenpalais gehörte einer adeligen Familie. 1754 übergaben die Besitzer Garten und Schlösschen der Kirche. Von da an pflegten Klosterschwestern den Park. Auch während dieser Zeit war das Betreten des Gartens streng geregelt und nicht für jeden erlaubt. Dass die Münchner Parks nicht für alle Bürger und Bürgerinnen zugänglich waren, änderte sich mit dem Englischen Garten, der Ende des 18. Jahrhunderts in München entstand. Der Name leitet sich von dem damaligen neuen Gartenstil aus England ab, der dem Vorbild der Natur folgte und sich stark von den symmetrischen französischen Barockgärten unterschied. Der große Park war damals aber nicht nur wegen seines Erscheinungsbilds eine Neuheit. Er war und ist bis heute ein „Volksgarten“, den jedermann betreten darf. Englischer Garten mit Monopteros, © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Georgina Allison Phillips Heute ist es selbstverständlich, dass alle Leute in Parks gehen und sich dort erholen können. Grünflächen in der Stadt sind für alle da. Man achtet heute bei der Stadtplanung sogar besonders auf ausreichend Grün, weil es gesund ist für die Menschen, die in der Stadt leben. Wie viel uns diese grünen Erholungsgebiete in der Stadt wert sind, können wir dadurch zeigen, dass wir unsere Parks und die Isar sauber halten. Leider denken nicht alle Menschen daran! Ramma damma im Englischen Garten, © Museumspädagogisches Zentrum In den Parks werden immer wieder Aufräum- und Müllsammel-Aktionen angeboten, bei denen jeder mitmachen darf. Vielleicht hast du Lust, gemeinsam mit deiner Schulklasse an so einer Aktion teilzunehmen? HIER kannst du dich darüber informieren. Am besten ist es jedoch, jeder achtet von vornherein auf seinen eigenen Müll und hinterlässt die grünen Oasen unserer Stadt so sauber, wie er sie gerne selbst vorfinden möchte. Nachhaltigkeit 17ziele.de Dass unsere Stadt sauber, grün und menschenfreundlich gestaltet sein soll, ist eines von 17 Nachhaltigkeitszielen, die die Vereinten Nationen bis 2030 weltweit erreichen wollen. Das Ziel Nummer 11 besagt, dass Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gemacht werden sollen. Informationen zum MuseumWenn du mehr über das Stadtmodell von Sandtner, die Nutzung der Grünflächen und die Geschichte unserer Stadt erfahren möchtest, besuche gerne das Münchner Stadtmuseum. Anmerkung für Museumspädagog*innen, Vermittler*innen sowie LehrkräfteAnhand des mittelalterlichen Stadtmodells können verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit thematisiert werden. Neben der Grünflächennutzung können beispielsweise auch Fragestellungen zur sozialen Gerechtigkeit, Gesundheit und Mobilität oder zu Müllaufkommen und -vermeidung behandelt werden. Auf diese Weiße lassen sich anhand eines Exponats verschiedene Nachhaltigkeitsziele veranschaulichen. Das sind beim Stadtmodell vor allem die Ziele 4, 11, 13 und 15 der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs). Abbildungsnachweis Titelbild: Christian Steinicken, Wilhelm von Breitschwert, München aus der Vogelschau, Blick in südöstlicher Richtung (Ausschnitt), um 1880. © Münchner Stadtmuseum

Glas – nachhaltig?
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Woraus wird Glas gemacht? Das Glas, das für Flaschen, Gläser und Fensterscheiben, für Spiegel, Glühbirnen und Schmucksteine gebraucht wird.Glas wird aus Sand gemacht. Der Sand muss sehr stark erhitzt werden, bis er flüssig wird. Wenn die Schmelze erstarrt, entsteht ein durchsichtiges, zerbrechliches Material. Grundbestandteile von Glas: Sand, am besten feiner Quarzsand (unten), Kalk für Härte und Beständigkeit (rechts), Soda für eine tiefere Schmelztemperatur (links), ggf. unterschiedlich viel Altglas (oben).© Deutsches Museum, München, Archiv, CD_64415 Die Herstellung von Glas erfordert viel Energie. Früher kam sie aus der Verbrennung von Holz, dafür wurden ganze Wälder gerodet. Heute werden fossile Brennstoffe wie Erdöl, Erdgas und Kohle eingesetzt – Rohstoffe also, die nicht unbegrenzt vorhanden sind und bei ihrer Verbrennung viel CO2 freisetzen. Zudem wird ein sehr feiner weißer Quarzsand verwendet, der auf dem Weltmarkt mittlerweile auch knapp wird. Sog. Onion-Flasche, 17,3 cm hoch, niederländisch, um 1715.© Deutsches Museum, München, Archiv, CD_62946 Grünglasproduktion im bayerischen Glashüttenwerk Wiegand-Glas (mit 98 % Einsatz von Recyclingglas), Bildquelle: Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG Die Herstellung von Glas hat sich von der Antike bis zur heutigen Massenproduktion stark verändert. Früher konnte ein Glasbläser nur wenige Flaschen pro Tag herstellen und Glas war ein wertvolles, seltenes Produkt. Heute werden mit modernen Maschinen Tausende von Flaschen pro Stunde produziert. Glas ist zu einem Massenartikel geworden, der scheinbar unbegrenzt verfügbar ist. Glas als Statussymbol Fassade von Herz Jesu in München. © Museumspädagogisches Zentrum © Bayerische Schlösserverwaltung, www.schloesser.bayern.de Glasgemälde (Hl. Petrus), aus Kloster Hauterive in der Schweiz (um 1340/1350).© Bayerisches Nationalmuseum Kronleuchter in den Reichen Zimmern der Residenz München.© Museumspädagogisches Zentrum Schau dich in deiner Umgebung um: In vielen Städten findest du moderne Gebäude mit riesigen Glasfassaden oder Kirchen mit bunten Fenstern. In Museen und in alten Schlössern, zum Beispiel im Bayerischen Nationalmuseum, in der Münchner Residenz oder in Schloss Nymphenburg, entdeckst du wertvolle Gläser, Glasgemälde, Kronleuchter und prachtvolle Spiegel. Wie gefallen dir diese Glas-Kunstwerke? Schon immer ist Glas ein Zeichen von Reichtum gewesen. Viele Menschen bewundern und bestaunen Schöpfungen aus Glas, die glänzen, glitzern, funkeln oder spiegeln. Glasgefäße – in Form gebracht © Museumspädagogisches Zentrum Auch in unserem Alltagsleben finden und gebrauchen wir ständig Glas. Vor allem, um etwas darin aufzubewahren. Im Supermarkt oder im Drogeriemarkt findest du eine unüberschaubare Vielzahl an Flaschen und Gläsern in unterschiedlichsten Formen. Wie ist das bei den Produkten, die in Glas abgefüllt sind: Sind bestimmte Glasformen fest mit Markennamen oder Inhalten verknüpft? Was meinst du: Warum bieten die Firmen so viele verschiedene Flaschen an? Es wäre doch einfacher und billiger, nur wenige Formen zu produzieren! Hast du schon mal ein Produkt gekauft, weil dir die Flasche oder das Glas gut gefallen hat? Wie würdest du eine Flasche gestalten, die sich gut verkauft? Probier es doch einmal aus! © Museumspädagogisches Zentrum Du brauchst: Stifte und Papier Überlege dir zuerst, welchen Inhalt deine Flasche oder dein Glas haben soll, z.B. Wasser, Öl, Essiggurken, Parfüm oder etwas ganz anderes.Wie soll dein Glas aussehen: schön, wertvoll, elegant, gemütlich, praktisch, schlank oder bauchig, bunt oder einfarbig, altmodisch oder modern? Soll das Glas oder die Flasche leicht oder schwer sein, handlich, eckig oder rund?Zeichne nun deine Flasche oder dein Glas. Passen Form und Farbe zum Inhalt? Vielleicht kannst du dir jetzt noch besser vorstellen, dass sich das Aussehen einer Flasche auf unser Kaufverhalten und damit auf den Konsum auswirkt. Und du kannst verstehen, warum die Hersteller so viele verschiedene Formen von Glasbehältern produzieren. Sie entsprechen damit unseren Wünschen und Erwartungen. Dadurch, dass es so viele Flaschenformen gibt, wird jedoch das Pfandsystem ziemlich kompliziert. Nur ein kleiner Teil der im Handel befindlichen Flaschen ist deshalb überhaupt in dieses System eingebunden. Der Rest muss in einem Prozess, der erneut viel Energie verbraucht, recycelt werden. Am besten überhaupt kein Glas?! © Museumspädagogisches Zentrum Du hast die Qual der Wahl! Es gibt so viele verschiedene Formen von Wasserflaschen! Über die Qualität des Wassers sagen sie jedoch gar nichts aus. Weißt du, woher zum Beispiel in München das beste Trinkwasser kommt? – Aus dem Wasserhahn! Es ist hier gar nicht nötig, Flaschen zu schleppen, sie herumstehen zu haben und auch noch extra dafür zu bezahlen. Erkundige dich, wie die Trinkwasserqualität an deinem Wohnort ist. Vermutlich kannst auch du dir Arbeit und Geld sparen und das Wasser aus dem Hahn trinken! Auf diese Weise kannst du auch Energie und CO2 sparen, weil keine Glasflaschen hergestellt und transportiert werden müssen . Aber oft ist es auch hilfreich, Glas zu verwenden. Gegenüber Plastik und manchen Metallen hat es klare Vorteile: Es ist absolut geschmacksneutral, verändert den Geschmack des Inhalts nicht und sondert keine Schadstoffe ab. Braunes Glas schützt den Inhalt zudem vor Licht. Frische Milch oder Medikamente sind dann länger haltbar. Und wie gehen wir mit gebrauchtem Glas um? – Mehrmals verwenden und recyceln! Wirfst du Glasgefäße und Flaschen in den Glascontainer und lässt sie recyceln? Oder kaufst du, wenn möglich, Pfandflaschen, die gereinigt werden und mehrmals verwendet werden können? © Museumspädagogisches Zentrum Kennst du diese Zeichen? © Museumspädagogisches Zentrum Sie stehen für: Mehrwegflasche mit Pfand 8 oder 15 Cent,wird mehrmals genutzt Recycling Container, wird einmal genutzt und dann eingeschmolzen und wieder zu Glas recycelt Allgemeines Recyclingsymbol, GL steht für Glas, 70 für Weißglas, 71 für Grünglas und 72 für Braunglas © Museumspädagogisches Zentrum Nachhaltigkeit Die größte Gefahr für das Klima auf unserer Erde ist der hohe CO2-Ausstoß. Mit der Verwendung von Pfandflaschen von regionalen Anbietern leistest du einen Beitrag zum Klimaschutz. Die Vereinten Nationen haben 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) vereinbart, um unsere Erde zu schützen. Unter Ziel 13 werden Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels empfohlen. Passender Beitrag auf XponatFlasche, Konstruktion einer Flaschenform Passende MPZ-FührungenMaterialerkundung - Keramik, Glas, Holz, Carbon und mehr (GS) Informationen zum MuseumDie Ausstellung zum Glas ist derzeit nur digital zu erreichen. In der digitalen Glasabteilung des Deutschen Museums kannst du mehr über die Herstellung und Verwendung von Glas erfahren. Derzeit wird die zweite Hälfte des Gebäudes saniert, deswegen ist dieser Bereich seit 29. Juni 2022 geschlossen. Die Modernisierung des Gebäudes soll 2028, zum 125. Jubiläum der Museumsgründung, abgeschlossen sein. Abbildungsnachweis Titelbild: Schablone. © Museumspädagogisches Zentrum; Fotografie Saal (Ausschnitt). © Bayerische Schlösserverwaltung

Sprache verbindet – Briefgeheimnisse
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Wann hast du das letzte Mal einen Brief geschrieben, vielleicht sogar mit Füller und Tinte, oder einen erhalten? Vielleicht war es auch nur eine Postkarte aus dem Urlaub? Heute sind Briefe eine Seltenheit geworden. Stattdessen schreiben wir E-Mails, verwenden Messenger-Dienste oder soziale Medien. Häufig und gerne versenden wir Kurzmitteilungen mit Emojies. Welchen Wert hatte ein Brief vor dem digitalen Zeitalter? Dass er als etwas Besonderes galt, mit dem man verantwortungsvoll umgehen musste, siehst du schon daran, dass er immer in einen Umschlag, ein Kuvert gesteckt, fest verschlossen und damit „geschützt“ wurde.  Haben Briefe ein Geheimnis? Hast du schon einmal vom „Briefgeheimnis“ gehört? Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, Artikel 10, heißt es: „Das Briefgeheimnis … [ist] unverletzlich“.  Das bedeutet, dass niemand ohne deine Zustimmung Briefe öffnen und lesen darf, die du schreibst oder erhältst. Ein Brief ist also etwas ganz Privates, ein „Geheimnis“ zwischen Absender und Empfänger sozusagen. Doch nicht immer und überall wurde und wird dieses Grundrecht auch tatsächlich gewahrt.    Kuvert (Vorder- und Rückseite) von einem Brief Erika Manns an ihren Bruder Klaus, geschrieben am 28.06.1943 in London, mit Luftpost nach Amerika. © Monacensia im Hildebrandhaus, Nachlass Erika Mann, Briefe, Signatur EM B 231 Schau dir den Briefumschlag genauer an. Was ist daran merkwürdig? Auf der Vorder- und Rückseite findet sich eine Banderole, also ein Papierstreifen, der übergestreift oder aufgeklebt wurde, mit dem englischsprachigen Hinweis, dass diese Post unterwegs geöffnet wurde. Das Kuvert enthielt einen Brief von Erika Mann an ihren Bruder Klaus. Die beiden waren die ältesten Kinder des berühmten Schriftstellers Thomas Mann, der zur Zeit des Nationalsozialismus zusammen mit seiner ganzen Familie Deutschland verließ und ins Exil ging. Die Geschwister Erika und Klaus arbeiteten während des Zweiten Weltkriegs für das amerikanische Militär, das zu dieser Zeit alle Briefe vorab öffnete. Man wollte durch die „Zensur“ verhindern, dass Nachrichten verbreitet und Geheimnisse verraten wurden, die den USA im Krieg möglicherweise geschadet hätten. Das Briefgeheimnis wurde hier also ganz offensichtlich und mit Bedacht verletzt!  Der Brief von Erika Mann enthielt jedoch gar keine geheimen Informationen. – Du kannst es selbst nachlesen, wenn du unter monacensia-digital auf das Feld Download klickst. Nähere Informationen zu Erika und Klaus Mann findest du auf dem Literaturportal Bayern.Bis heute wird das Briefgeheimnis in manchen Ländern nicht geachtet. Diktaturen z.B. versuchen, dadurch Beweise gegen scheinbar verdächtige Personen zu sammeln. Kennst du Länder, in denen das passiert?  Briefumschläge als Schutz und Versteck Welches schützenswerte Geheimnis steckt denn in diesem Briefumschlag? Seth Price, Image Rights Style Bag (Bildrechte-Muster-Tasche), 2012, Photo by Ron Amstutz. © Seth Price Der Briefumschlag in XXL, 1,22 x 2,43 m groß – noch größer als dein Bett also, ist aufgerissen! Was steckte in diesem XXL-Kuvert wohl drin? Ein Riesenbrief? Eine überdimensional wichtige Nachricht? Oder irgendjemand? Passt du selbst oder deine Freunde hinein? Woher kommt dieser Briefumschlag? Ist das Kuvert überhaupt aus Papier? Oder eher aus Stoff? Seth Price, Image Rights Style Bag (Bildrechte-Muster-Tasche - Ausschnitt), 2012, Photo by Ron Amstutz. © Seth Price Vielleicht kannst du erkennen: Es ist tatsächlich aus Stoff, und zwar aus Leinen. Was verbindest du mit Leinen? Etwas zum Anziehen oder eine Leinwand zum Malen? Seth Price, Image Rights Style Bag (Bildrechte-Muster-Tasche - Ausschnitt), 2012, Photo by Ron Amstutz. © Seth Price Wie fühlt sich Leinen an? Was sind das für seltsame kleine Klappen links und rechts am Umschlag? Sind das Taschen? Ist dieses Briefkuvert vielleicht eine Art Kleidungsstück? Vor Ort könntest du unseren Mega-Briefumschlag natürlich leichter erforschen: Es ist ein Kunstwerk aus dem Museum Brandhorst, eine sogenannte „Soft-Skulptur“. Sie ist tatsächlich „soft“, d.h. so weich, dass man sie wie ein Kleidungsstück falten und immer wieder in neuer Form ausstellen kann. Der US-amerikanische Künstler Seth Price (*1973) arbeitet und experimentiert mit verschiedenen Materialien und entwirft auch Mode. Zur Idee des Briefumschlags hat er sogar eine ganze Kollektion geschaffen. Besonders beschäftigen ihn die Veränderungen in unserer digitalen Welt, in diesem Fall die Frage, wie es im Internet mit der Sicherheit unserer Nachrichten, dem Datenschutz, aussieht. Gibt es auch schützende „Briefumschläge“ für das Netz? digitale Briefumschläge als Symbol für „Post“, „versenden“, Nachrichtenprogramme Welche „Hüllen“ schützen unsere Nachrichten und uns dort? Verschlüsselst du Botschaften, die du im Netz verschickst? Laut Gesetz fallen Emails ebenfalls unter das Briefgeheimnis. Sie dürfen nicht einfach von Dritten geöffnet und gelesen werden. Anders ist es dagegen bei Nachrichten, die über WhatsApp, SMS, Messenger oder andere Chat-Dienste versandt werden. Sie gelten nicht als „verkörpertes Schriftstück“ und stehen daher nicht unter dem „Schutz“ des Briefgeheimnisses. Wenn du nicht willst, dass deine digitalen Botschaften von Dritten gelesen und weiterverbreitet werden können, musst du also selbst die Initiative ergreifen. Achtest du genau auf die Inhalte deiner Nachrichten und darauf, wem du sie über welche Kanäle zusendest? Schau dir nun das Muster des Innenfutters einmal genauer an: Ist dir ein derartiges Muster schon einmal begegnet? Man nennt es Sicherheitsmuster, zum zusätzlichen Schutz und Verbergen des Inhalts! Briefumschlag mit Sicherheitsmuster Sicherheitsmuster mit Zahlen © Museumspädagogisches Zentrum Was würdest du in diesem Umschlag verschicken? Geld? Eine geheime Botschaft? Entwickle dein eigenes Sicherheitsmuster! Wählst du auch Buchstaben? Oder lieber Zahlen, Symbole, geometrische Formen …? Von Hand geschriebener Brief. Sieht der nicht toll aus? Rosalies Buchstabenmuster Rosalies Zahlenmuster © Museumspädagogisches Zentrum Welche Wege gibt es noch, Botschaften zu verschlüsseln? Hast du eine Geheimschrift oder -sprache, die du vielleicht auch mit jemandem teilst? Sende uns dein Sicherheitsmuster, deine geheime Botschaft, einen Brief in deiner Geheimschrift! – Vielleicht können wir sie ja knacken!? Mehr aus unserer Reihe Sprache verbindet Passende MPZ-Führungen:Literatur und Politik – Das literarische München zur Zeit von Thomas MannVerboten, verbrannt, vertrieben ... Münchner Schriftsteller im ExilModerne Kunst als Inspiration für Geschichten – imaginieren, improvisieren, dichten "Food for the mind" – sehen, denken, diskutieren Informationen zu den MuseenWeitere spannende Kunstwerke der Sammlung Brandhorst kannst du dir digital ansehen oder am besten direkt im Museum. Denn nur dort können die Kunstwerke mit dir „sprechen“! Ein Interview mit dem Künstler Seth Price findest du HIER.Die Monacensia im Hildebrandhaus öffnet die Künstlervilla mit Garten am Isarhochufer allen, die das literarische München entdecken, erforschen und erleben wollen. Mit dem Projekt Monacensia-Digital macht die Monacensia erstmals ihre Archivalien weltweit zugänglich. Abbildungsnachweis Titelbild: Abbildung Seth Price, Image Rights Style Bag (Bildrechte-Muster-Tasche), 2012, Photo by Ron Amstutz. © Seth Price

Vielfalt entdecken … in der Natur
Gezeichnet: vier Blumentöpfe mit Rosmarin, Petersilie, Basilikum und Koriander
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Pizza, Spaghetti mit Pesto, mit Tomaten- oder Bolognese-Soße, Salat, Weißwurst, Bratkartoffeln, Schweinebraten… – Egal, bei welchem Essen dir das Wasser im Mund zusammenläuft, wichtig ist vor allem eines: Gut gewürzt muss es sein! Am besten mit frischen Kräutern! Was wäre zum Beispiel eine Pizza ohne Oregano, ein Pesto ohne Basilikum oder ein Schweinebraten ohne eine Prise Kümmel? Du würdest es bestimmt sofort am Geschmack merken, wenn diese Zutaten fehlen. In Deutschland steht uns heute eine riesige Vielfalt an Kräutern und Gewürzen zur Verfügung, mit denen wir viele leckere, geschmacklich bunte Gerichte zubereiten können. Ursprünglich stammen die meisten dieser Kräuter jedoch nicht aus unserem Land, sondern kamen mit den Römern oder Händlern zum Beispiel aus dem Mittelmeerraum oder dem Nahen Osten in unsere Küchen. Mit jedem gut gewürzten Gericht kommt also auch der Geschmack der „großen weiten Welt“ auf unseren Teller. Interessiert es dich, woher die Kräuter stammen, die dein Essen so lecker machen? Dann finde die Kräuterpaare im folgenden Memo-Spiel und du erfährst woher sie ursprünglich kommen. Du kannst den Text ganz in Ruhe lesen, denn solange er sichtbar ist, stoppt die Zeitmessung. Bekommst du Lust mit diesen Kräutern eine Kräuterbutter herzustellen? HIER findest du ein Rezept dazu. Der Botanische Garten München-Nymphenburg Schmuckhof des Botanischen Gartens München-Nymphenburg mit Botanischem Institut. © Botanischer Garten München-Nymphenburg, Foto: Hr. Hoeck Im Botanischen Garten kannst du dir all diese Kräuter angepflanzt ansehen, vergleichen und auch ein wenig beschnuppern. Doch das ist bei weitem nicht alles! Du findest dort eine riesige Pflanzenvielfalt, wie sie dir sonst nur begegnen würde, wenn du wochenlang durch die ganze Welt reisen würdest. Im Botanischen Garten bist du zum Beispiel mit ein paar Schritten im "Himalaya-Gebirge". Du musst nur das „Alpinum“ besteigen – einen kleinen Hügel, auf dem Pflanzen aus den verschiedensten Hochgebirgsregionen der Erde wachsen. Im Palmenhaus kannst du Urwaldluft schnuppern, im großen Kakteenhaus heiße Wüstenlandschaften bereisen, in den Aquarien die seltsamsten Wasserpflanzen bestaunen. Vielleicht spazierst du auch durch den romantischen Rhododendronhain und die magische Farnschlucht, erforschst den Insektenpavillon und das Wildbienenhotel? Oder du entdeckst Gift- und Heilpflanzen, Gemüse- und Salatsorten sowie Pflanzen, die wir zum Färben verwenden. Ganz nach deinem Geschmack. Dem Naturerlebnis sind keine Grenzen gesetzt! Mehr aus unserer Reihe Vielfalt entdecken … Passende MPZ-FührungenVielfalt entdecken: Gewürze fremder Kulturen in unserer Küche (für BS, FöS, GS, GYM, Horte, MS, RS)Heimische und fremdländische Gewürze (für BS, FöS, GS, GYM, Horte, MS, RS)Gewürze in unserer Küche – heimische und fremdländische (für Kindergartengruppen mit Kindern ab 4 Jahren) Informationen zum MuseumDer Botanische Garten gehört mit 21,20 Hektar Fläche und 19.600 Arten und Unterarten zu den bedeutendsten Botanischen Gärten der Welt. Du kannst dir auf der Internetseite des Botanischen Gartens einmal anschauen, was es sonst noch in diesem Museum zu sehen gibt. Abbildungsnachweis Titelbild: © Museumspädagogisches Zentrum, Zeichnungen: Georg Schatz

Vielfalt entdecken … Perspektiven wechseln

Migration bewegt die Stadt – Perspektiven wechseln München ist eine Einwanderungsstadt. Seit Jahrhunderten zieht es Menschen aus verschiedenen Gründen hierher. Heute haben mehr als 40% der Münchner*innen Migrationshintergrund. Das heißt, sie oder mindestens ein Elternteil wurde nicht in Deutschland geboren. All diese Menschen prägten und prägen unsere Stadt: die Architektur und Politik, das gesellschaftliche Leben und vieles mehr. Seit 2015 erforschen das Münchner Stadtmuseum und das Stadtarchiv München gemeinsam die Migration in der bayerischen Landeshauptstadt früher und heute. Im Rahmen dieses Projekts haben viele Münchner*innen dem Museum persönliche Erinnerungsstücke überlassen, die aus ihrem Leben und von ihrem Ankommen in München erzählen. Diese Objekte sind jetzt unter dem Motto „Migration bewegt die Stadt. Perspektiven wechseln“ in die Dauerausstellung „Typisch München!“ im Münchner Stadtmuseum integriert worden. Teilweise fügen sie sich nahtlos in die Erzählung der Ausstellung ein, an manchen Stellen sorgen sie aber auch für Überraschungen. Auf jeden Fall kann man deutlich erkennen, dass Migration das Leben in München seit den Anfängen der Stadt im Mittelalter bis heute prägt und bereichert. Die folgenden Erinnerungsstücke verraten uns etwas über Träume, Erwartungen und Erfahrungen von Menschen, die aus dem Ausland nach München gekommen sind. Sie erklären zum Beispiel, warum sich Leute auf den Weg hierher gemacht haben ... Schiebe den Regler unter dem Bild langsam von links nach rechts. Hast du besondere Wünsche und Erwartungen an deinen Wohnort – hier oder anderswo? Freiheit, Demokratie, Sicherheit, Gesundheit, genug Platz zum Wohnen (und Spielen), … Sicher bekommst du weitere Ideen und Anregungen, wenn du dir die Ausstellung „Typisch München!“ im Stadtmuseum einmal selbst ansiehst. Mehr aus unserer Reihe Vielfalt entdecken … Passende MPZ-Führung und Workshop zur Interventionsausstellung „Migration bewegt die Stadt. Perspektiven wechseln“Check mal deine Privilegien! - Politische Bildung im Museum (für GS ab Jgst. 3, BIK, BS, Deutschklassen GS und MS, GYM, MS, RS) Informationen zum MuseumIm Münchner Stadtmuseum sind neben der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung „Typisch München!“ und den Sammlungen zu Musikinstrumenten, Puppentheater, Schaustellerei sowie zum Nationalsozialismus in München auch Sonderausstellungen zu sehen. Abbildungsnachweis Titelbild: Plakat "Welcome to Munich Willkommen in München مرحبا بكم في ميونيخ", Handschrift rot-grün-blau auf weißem Hintergrund (Ausschnitt). © Münchner Stadtmuseum, Foto: Gunther Adler

Aus Südamerika nach Bayern
Ausschnitt von einem Becher, der mit einem Gesicht bemalt ist.

In der Südamerikaabteilung des Museum Fünf Kontinente sind zahlreiche Gegenstände aus verschiedenen Kulturen des Kontinents ausgestellt. Auf diesen Objekten kann man auch Pflanzen und Tiere erkennen, die ursprünglich nur in Südamerika zuhause waren. Vieles davon ist für uns hier in Europa alltäglich geworden, obwohl es erst seit Kurzem bei uns heimisch ist. Passende MPZ-FührungVielfalt entdecken – Aus der Welt nach Bayern (für FöS, GS, MS bis Jgst. 7) Informationen zum MuseumDas Museum Fünf Kontinente zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kulturen aus Afrika, Amerika, Asien, Australien, dem Orient, der Südsee und Europa auf. Auf der Museumswebsite findet ihr Informationen zum Museum und seinen Ausstellungen. Abbildungsnachweis Titelbild: © Museum Fünf Kontinente, Foto: Nicolai Kästner

Challenge #1 | Nudeln kochen
Challenge Solakocher

Wasser zum Kochen bringen ohne Strom und Gas Schaffst du es, dir mit 26 Spielkarten, 26 Holzklötzchen (Legosteinen), Alufolie und einem kleinen Topf Wasser dein Mittagessen zu kochen? © Deutsches Museum, München, Archiv, CD_L6683-109 Auflösung: Wickle jede Spielkarte möglichst glatt in Alufolie ein. Stelle deinen Topf in die pralle Sonne und ordne die eingepackten Karten mithilfe der Klötze auf einer Seite so um den Topf herum an, dass möglichst viel Sonnenlicht in Richtung Topf gespiegelt wird.  Die Sonne liefert genug Energie, um 3 Liter Wasser in 40 Minuten zum Kochen zu bringen. Um die Sonnenenergie einfangen und zum Kochen nutzen zu können, brauchen wir einen Solarkocher. Mit Hilfe der Wärmestrahlung der Sonne lässt sich leicht etwas erwärmen. Diese Erfahrung hat jeder gemacht, der im Sommer barfuß über heißen Sand oder Terrassenplatten gelaufen ist. Wenn der Bodenbelag dunkel ist, dann wird er besonders schnell heiß. Er nimmt sehr viel Wärmestrahlung auf. Auch wenn der Boden uns sehr heiß vorkommt - um Wasser in einem Topf zum Kochen zu bringen, reicht das nicht. Wir brauchen ein Hilfsmittel, damit in unserem Kochtopf 100°C erreicht werden. Wir brauchen einen Parabolspiegel. Der Parabolspiegel ist ein Spiegel mit einer nach innen gekrümmten Spiegelfläche. Er sieht aus wie eine große Schüssel. Sonnenstrahlen, die auf diesen gekrümmten Spiegel treffen, werden reflektiert (zurückgeschickt) und treffen sich alle in einem Punkt, dem Brennpunkt. Je größer unser Parabolspiegel ist, desto mehr Strahlen treffen sich im Brennpunkt und desto höher wird die Temperatur. Im Brennpunkt befestigen wir mit Hilfe eines Gestells einen schwarzen Kochtopf, der sich aufgrund seiner Farbe besonders stark erwärmt. Fertig ist unser Solarkocher. Diesen richten wir gut aus, so dass immer möglichst viel Sonne auftrifft.Welchen Nachteil hat unser Solarkocher? Wir können nur bei Sonnenschein und im Freien kochen.Einen großen Vorteil haben Solarkocher jedoch: Sie lassen sich sehr einfach herstellen und können die Menschen in ärmeren Regionen der Welt mit abgekochtem, keimfreiem Wasser versorgen. Nachhaltigkeit 17ziele.de 17ziele.de Ziel 6 besagt, dass alle Menschen Zugang zu sauberem Wasser erhalten müssen, weil abgekochtes, sauberes Wasser Erkrankungen verhindert. Kinder, die krank sind, können nicht zur Schule gehen und lernen. Das Ziel 6 ist deshalb eng mit dem Recht auf hochwertige Bildung (Ziel 4) verbunden. Teile deinen Solarkocher auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag #MPZchallenge. Wir sind gespannt auf deine Konstruktion! Informationen zum MuseumIm Deutschen Museum gibt es noch viele weitere Meisterwerke der Naturwissenschaft und Technik zu entdecken. Derzeit wird die zweite Hälfte des Gebäudes saniert. Die Modernisierung des Gebäudes soll 2028, zum 125. Jubiläum der Museumsgründung, abgeschlossen sein. Abbildungsnachweis Titelbild: © Museumspädagogisches Zentrum, Grafik: Fabian Hofmann

Upcycling! Blumen … forever young
Blumenskulptur von Cy Twombly und selbstgestaltete Blumen aus Papier, Draht und einem Stock

Inspirationsquelle: Cy Twombly im Museum Brandhorst Im Vordergrund: Cy Twombly, Thermopylae (Meudon), 1992. © Cy Twombly Foundation; Im Hintergrund: Cy Twombly, Lepanto, 2001. © Cy Twombly Foundation; Foto: Susanne Theil Wie wäre es mit einer nicht welkenden Blume zum Geburts-, Valentins- oder Muttertag, passend zur Jubiläumsausstellung "Forever Young - 10 Jahre Museum Brandhorst", die zum Teil noch im Museum zu sehen ist. Inspiriert hat uns der US-amerikanische Künstler Cy Twombly (1928-2011), der es liebte, verschiedene Materialien, alltägliche Gegenstände oder Fundstücke zu einer weißen "Skulptur" zu verbinden. Vielleicht kennt ihr ihn von seinen riesigen Rosenbildern? Cy Twombly, Ohne Titel (Roses), 2008, Foto von Haydar Koyupinar. © Cy Twombly Foundation Gestalte eine nicht welkende Blume! Das brauchst du: Ast (ohne Blüten!)verschiedene AltpapiereDrahtweiße FarbeFlasche, Vase o.ä. zum TrocknenZeitung zum Unterlegen Und so geht's: Forme aus einem Papier oder mehreren eine Blüte.Befestige sie am Ast mit Draht.Tauche die Blume in weiße Farbe oder male sie an.Tipp: Gestalte mehrere Blumen und stelle sie in eine Vase! Übrigens, auch Großmütter freuen sich über Blumen! Papierblumen. © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Rosalie Werkmeister "Weiße Farbe ist mein Marmor." C. Twombly Alternativ Wenn du lieber malst, kannst du wie Cy Twombly einen Pinsel an den Ast binden und mit flüssigen Farben eine oder mehrere Riesenblüten auf einen Karton malen. Und wenn du gerne schreibst oder dichtest, setz´ deine Worte wie der Künstler einfach auf, in oder neben die Blüte(n). Pinsel an Stöcken befestigt, Blütenbild. © Museumspädagogisches Zentrum Viel Vergnügen beim Gestalten und Verschenken! Teile deine Blumen auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag #MPZupcycling. Wir sind gespannt auf eure Kreationen! Mehr aus unserer Reihe Upcycling! Mode – Kunst – Design – Musik Informationen zum MuseumIm Museum Brandhorst kannst du deiner Mutter diese Werke von Cy Twombly selbst zeigen und noch weitere gemeinsam mit ihr entdecken. Das Museum besitzt die weltweit größte Sammlung seiner Werke! Du kannst dir auf der Internetseite einmal anschauen, was es dort noch alles zu sehen gibt. Abbildungsnachweis Titelbild: Von links nach rechts: Im Vordergrund: (Ausschnitt) Cy Twombly, Thermopylae (Meudon), 1992. © Cy Twombly Foundation; Im Hintergrund: (Ausschnitt) Cy Twombly, Lepanto, 2001 © Cy Twombly Foundation; Foto: Susanne Theil und Papierblumen. © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Susanne Theil

Upcycling! Musikalisch
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Inspirationsquelle: Musikinstrumente aus dem Museum Fünf Kontinente Überall auf der Welt machen Menschen Musik: sie singen, sie pfeifen und musizieren mit Instrumenten aus ganz unterschiedlichen Materialien. Wichtig ist immer der Rhythmus. Man kann Rhythmus erzeugen, indem man klatscht oder trommelt. Berühmte Trommeln gibt es zum Beispiel von den Ureinwohnern in Südamerika. Eine solche Trommel siehst du unten auf dem linken Bild. Es gibt aber natürlich noch viele andere Instrumente, wie die Saiteninstrumente. Hier geht es darum, dass über einen Klangkörper Saiten gespannt und so ganz andere Töne erzeugt werden können. In Afrika gibt es die sogenannte Kora, die als Klangkörper einen Kürbis hat. Es gibt auch Instrumente, bei denen der Klangkörper aus einem Holzkästchen gebaut ist, wie zum Beispiel bei der afrikanischen Schalenzither auf dem rechten Bild. Links: Keramiktrommel mit Kautschuk-Haut. © Museum Fünf Kontinente; Rechts: Schalenzither.© Museum Fünf Kontinente Eine weitere wichtige Gruppe bei den Instrumenten sind die Blasinstrumente. Im Museum Fünf Kontinente gibt es Schneckenhörner aus großen Meeresschnecken, in die man hineinblasen kann und damit einen lauten Ton erzeugt. Baue dir deine eigenen Upcycling-Instrumente! In diesem Video zeigen wir dir ein paar einfache Ideen, wie du Instrumente bauen kannst. © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Lea Becker Wir haben diese Materialien verwendet: eine alte Keksdose, Gummibänder, einen alten Blumentopf, ein Stück geöltes Packpapier, eine Klopapierrolle und eine Handvoll Splitt. Wenn dein Instrument fertig ist, kannst du es noch verzieren. Rosalie hat sich zum Beispiel aus einer Geschenkbandrolle eine Trommel gebaut und hinterher geschmückt. © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Rosalie Werkmeister Jetzt bist du dran! Schau dich bei dir zuhause um. Probiere den Klang von unterschiedlichen Dingen aus, zum Beispiel von Waschmittelflaschen, Dosen oder Bechern. Wie verändert sich der Klang, wenn du darauf klopfst oder etwas hineinfüllst und schüttelst?Hier haben wir ein paar Anregungen und Ideen für dich für Upcycling-Instrumente. Wenn du viele Instrumente baust, entsteht vielleicht am Ende ein kleines Orchester. RhythmusinstrumenteEine Trommel braucht einen Klangkörper. Das kann ein Topf sein, auf den man mit dem Kochlöffel schlägt, oder eine leere Waschmittelflasche oder ein Eimer, eine Konservendose oder ein Joghurtbecher… Dieses VIDEO zeigt Dir ein paar Musiker, die nur mit Eimern und Stöcken Musik machen.Für Rasseln brauchst du ein hohles Gefäß und etwas, das du hineinfüllst. Du kannst zum Beispiel leere Joghurtbecher oder leere Klopapierrollen verwenden, mit ein paar Kronkorken, Büroklammern oder Steinchen füllen und zukleben. SaiteninstrumenteWir haben dir oben schon von der Kora erzählt. Hier ist ein VIDEO, das dir zeigt, wie sie klingt.Du kannst einfache Saiteninstrumente bauen, indem du zum Beispiel eine leere Farbstiftschachtel oder einen Malkasten aus Metall nimmst. Über den Deckel spannst du verschiedene Gummiringe, an denen du dann zupfen kannst oder über sie streichst. BlasinstrumenteHier brauchst du einen Trichter oder ein Rohr, mit dem du einen Ton erzeugen kannst. In Indien nimmt man zum Beispiel Schneckenhörner, wie dir dieses VIDEO zeigt. Eine Tröte kann man sich auch aus Zeitungspapier zusammenrollen. Wichtig ist nur, dass eine Öffnung gerade noch groß genug ist um hinein zu blasen und die andere, wie ein Trichter weit geöffnet ist. Wer eine alte Plastikflasche zuhause hat, kann den Boden abschneiden, den Deckel abschrauben und es damit probieren. Zeig uns dein Instrumente! Teile es auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag #MPZupcycling. Mehr aus unserer Reihe "Upcycling! Mode – Kunst – Design – Musik" Passende Beitrag auf XponatSaiteninstrument bauen Informationen zum MuseumDu kannst dir auf der Internetseite des Museum Fünf Kontinente einmal anschauen, was es sonst noch in diesem Museum zu sehen gibt. Abbildungsnachweis Titelbild: von links nach rechts Keramiktrommel mit Kautschuk-Haut. © Museum Fünf Kontinente und Filmstill, © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Lea Becker

Upcycling! Schuhe bewegen – Schuhe gestalten
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Inspirationsquelle: Schuhe aus Münchner Museen Magst du Schuhe? Und wie sehen deine Lieblingsschuhe aus? Einfarbig oder bunt, sportlich oder schick? Zähl doch mal, wer in deiner Familie die meisten Schuhpaare hat. Du kannst eure Modelle auch nach Farben sortieren oder beispielweise nach Halbschuhen, Turnschuhen, Abend- oder Regenschuhen - oder auch nach flach, hoch, einfarbig, bunt. - Was fällt dir noch dazu ein? So entsteht vielleicht sogar eine kleine private Schuhausstellung. Das Münchner Stadtmuseum besitzt eine große Sammlung an Schuhen: für Kinder, Frauen und Männer, für Sportler*innen Tänzer*innen und Models – von uralt bis neu, von altmodisch bis modern, von verrückt bis „normal“. Auch im Bayerischen Nationalmuseum kannst du wertvolle Schuhe aus der Zeit des Barock oder Rokoko bewundern. Wie wäre es mit einem zierlichen Pantöffelchen oder einem edlen Damenschuh mit elegantem Absatz? Diese luxuriösen Schuhe wurden aus edlen grünen Seidenstoffen und mit kostbaren Stickereien für wohlhabende Damen angefertigt. Damenpantoffel Seidendamast mit Stickerei, Frankreich 1720-30. © Bayerisches Nationalmuseum Damenschuh Seidendamast mit Stickerei, Frankreich 1760 – 80. © Bayerisches Nationalmuseum Doch schauen wir uns nun ein paar neuere Modelle an, die in den 1960er und 1970er Jahren topmodern waren. - Zu der Zeit also, als deine Großeltern jung waren. Wer weiß, vielleicht wirst du ja auch in den Schuhschränken deiner Großeltern oder -tanten fündig? Oder auch in einem Second Hand Laden? Schuhe mit hohen Plateausohlen waren in den 1960er und 70er Jahren bei Frauen und Männern sehr beliebt. - Zum Beispiel der pinkfarbene sommerliche Frauenschuh mit der quietschbunten Sohle. Wie es sich wohl anfühlt, in solchen Plateauschuhen zu gehen? Manche Modestile werden nach einigen Jahren wieder modern. Auch Plateauschuhe kamen in den 1990er Jahren wieder in Mode, z.B. die schwarz-weißen Stiefel aus glänzendem Lackleder mit der gestreiften Zebrasohle. Abbildungen alle. © Münchner Stadtmuseum; oben: Slingpantolette, Stefano Marazzin, 1968/70; Damen-Plateaustiefel, No Way, El Dantes, um 1990; unten: Dr. Martens Air Wair, Modell Pascal 1460, um 1995; Flip-Flops, 2015 Du trägst wahrscheinlich lieber Turnschuhe oder flache Boots wie diesen Schnürstiefel hier. Die schwarzen Workerboots haben das Design einer Blumenwiese. Als bequemen Arbeitsschuh hat der Arzt Dr. Märtens sie entworfen, daher wurden sie nach ihm benannt. Später wurden diese Workerboots richtig modern - und sie sind es bis heute. Blumenwiese, Sommerzeit und Badespaß … Welches Modell würdest du für diese Jahreszeit bevorzugen? Vielleicht die luftigen Flip-Flops mit oder ohne Pailletten? Übrigens: Flip-Flops lassen sich besonders leicht z.B. mit Glitzersteinen neu designen. Die Leiterin der Sammlung Mode des Münchner Stadtmuseums, Isabella Belting, hat Schuhe nicht nur neu designt, sondern ein Schuhobjekt – ein kleines Kunstwerk - aus ihnen geschaffen. Mit Glasaugen, Plastikzähnen, einem Luftballon und noch vielem mehr hat sie ein Paar hochhackige Pumps so umgestaltet, dass sie an Reptilien erinnern. Und nicht nur das! Kleine Plastiksoldaten haben die Schuhe „erobert“. Was meinst du, hat das zu bedeuten? „Paradise Lost“ hat Isabella Belting ihr Schuhobjekt genannt. Wenn auch du Lust hast, aus alten Schuhen neue zu kreieren oder ein Schuh-Kunstwerk zu entwerfen, haben wir hier eine Idee für dich. „Paradise lost“, Isabella Belting, 2019. © Münchner Stadtmuseum Aus alt mach neu oder Rosalies Drachenschuh Suche dir einen passenden, gebrauchten Schuh aus. (Liebe Kinder: Bitte fragt Eure Eltern, welches Modell ihr dafür nehmen dürft!) Dann überlege dir, was zu deinem Schuh passt und wie du ihn verwandeln möchtest. Schau dir an, was du an Bastel- und Recyclingmaterial zuhause hast (Pailletten, Klebestreifen, bunte Schnürsenkel, Acrylfarben … ) Du kannst deiner Fantasie freien Lauf lassen und mit verschiedenen Materialien experimentieren. Hier siehst du zum Beispiel, wie Rosalie aus ihren Sneakers einen Drachenschuh gestaltet hat. Drachenschuh. © Museumspädagogisches Zentrum, Fotos: Rosalie Werkmeister Wenn du auch einen Drachenschuh designen möchtest, überleg dir, welche Materialien sich zum Beispiel für eine „Drachenhaut“ eignen. Soll dein Drachenschuh auch Augen, Zähne und Zunge bekommen wie bei Rosalie? Oder hast du andere Ideen?HIER geht's zur Drachenschuh-Anleitung! Zeig uns dein Schuhkunstwerk! Teile deinen Schuh auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag: #MPZupcycling . Mehr aus unserer Reihe "Upcycling! Mode – Kunst – Design – Musik" Informationen zum MuseumDu kannst dir auf der Internetseite des Münchner Stadtmuseums einmal anschauen, was es dort alles zu sehen gibt.Hier geht´s zu einem kurzen akustischen Rundgang durch die Schuhgeschichte mit Exponaten aus der Ausstellung "Ready to go! Schuhe bewegen", die vom 15.11.2019 bis zum 17.01.2021 im Münchner Stadtmuseum gezeigt wurde. Unter #mstmstayconnected und #mstmdahoam postet das Münchner Stadtmuseum auf Facebook, Instagram und Twitter regelmäßig Videos zu den aktuellen Ausstellungen. Abbildungsnachweis Titelbild: von links nach rechts Dr. Martens Air Wair, Modell Pascal (Ausschnitt), 1460, um 1995. © Münchner Stadtmuseum und Drachenschuh. © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Rosalie Werkmeister