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Geschichte

Tierisch … Henne, Hahn und Ei
Carl Wilhelm Freiherr von Heideck, Haus in Athen (Ausschnitt),
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Museen sammeln. Das ist zumindest eine der Aufgaben, die Museen haben. Dabei sind Museen oft spezialisiert – beispielsweise auf Gemälde oder Skulpturen, Gefäße der Antike oder archäologische Fundstücke, Maschinen, Spielzeug oder Fingerhüte, Fotografien, Tierknochen oder Steine und vieles andere mehr. Allein in Bayern gibt es über 1300 Museen! Und trotz der Verschiedenartigkeit der Kostbarkeiten, die in den einzelnen Museen gesammelt werden, finden sich manche Motive und Themen immer wieder. Und zwar in ganz unterschiedlichen Museen. Hühner gesucht! Sabine hat eine besondere Leidenschaft für Hühner – lebende Hühner. Immerhin zählen Hühner zu den häufigsten Haustieren! Deshalb haben wir uns in einigen Museen und deren Online-Sammlungen auf die Suche gemacht, ob auch dort wohl Sabines Lieblingstiere zu finden sind. Und wir haben jede Menge entdeckt! Hennen, Hähne, Küken …So finden sich Hühner auf zahllosen Gemälden, in ihren typischen Bewegungen und mit wunderbar schillerndem Gefieder gemalt. In manch einem Bild spielen sie die Hauptrolle, sie dienen zur Belebung einer ländlichen Szene oder tummeln sich an den Nebenschauplätzen in weihnachtlichen Krippen. Manchmal sind sie auch Teil eines Stilllebens, liegen hier – oft bereits gerupft – fertig zur Zubereitung in der Küche auf dem Tisch. Und schon fällt uns die Hühnerbraterei auf dem Oktoberfest ein. – Ein Foto davon aus dem Jahr 1921 gibt es im Münchner Stadtmuseum. Wenn du auf die Bilder klickst, vergrößern sie sich. In einer Ölskizze festgehalten Genial beobachtet und meisterhaft realistisch gemalt, lange bevor Fotos eine Hilfe hätten sein können Eine sogenannte „Kraienköppe“ – das ist eine besondere Hühnerrasse – ist auch dabei … mehr zu diesem Gemälde. Lebloses zum Stillleben angeordnet Unterm Tisch und auf dem Spieß … Zur Duftwolke des Münchner Oktoberfestes gehören Brathendl einfach dazu von links nach rechts: Hubert von Heyden, Henne mit zwei Küken (Studie), um 1897, Öl auf Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0; Melchior d' Hondecoeter, Hühnerhof, Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sammlungsbestand Alte Pinakothek (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0; Jacob Jordaens, Der Satyr beim Bauern, um 1620/21, Leinwand auf Eichenholz aufgezogen, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0; Carl Schuch, Stillleben mit gerupftem Huhn, um 1885, Öl auf Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Sammlungsbestand Neue Pinakothek (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0; Rundkrippe mit Verkündigung an die Hirten, Anbetung und volkstümlichen Szenen (Ausschnitt), Neapel 2. Hälfte 18. Jahrhundert © Bayerisches Nationalmuseum München; Philipp Kester, Münchner Oktoberfest – Hühnerbraterei, 1921, Fotografie, Gelatineentwicklungspapier, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Fotografie, Archiv Kester (nicht ausgestellt), CC BY-SA 4.0 Ein gebratenes Hendl gibt es aber auch in dem Gemälde „Schlaraffenland“ aus dem 16. Jahrhundert von Pieter Bruegel d. Ä. zu sehen. Es hat die gleichnamige Geschichte von Hans Sachs zum Thema. Im Schlaraffenland, so heißt es hier, flögen gebratene Hühner herum und den Faulen sogar direkt in den Mund. – Bei Bruegel liegt allerdings das gebratene Huhn nur auf dem Tisch. Pieter Bruegel d. Ä., Das Schlaraffenland, 1567, Eichenholz, 51,5 x 78,3 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 Krähen, picken, gackern ... Die alten Griechen waren vom Kampfverhalten der Hähne fasziniert, die ihre Rivalen aus dem Revier vertreiben. Deshalb sind Hahnenkämpfe sogar auf Vasen der Antike abgebildet. von links nach rechts: Vase mit Hahnenkampfszene, Bandschale des Tleson-Malers, Ton, 550-530 v. Chr., aus Athen, gefunden in Tarent. Staatliche Antikensammlungen, München Foto: © Renate Kühling, Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek; Ernst Andreas Rauch, Goldener Hahn (7), 1958, München, Borstei, Foto: © Museumspädagogisches Zentrum; Hühner im Freilichtmuseum, Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee © Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee; Hubert van Heyden, Geflügelhof, um 1900, Öl auf Leinwand, Bayerische Staatsgemäldesammlungen (nicht ausgestellt) CC BY-SA 4.0 Dass aber Hähne nicht nur kampflustig sind, sondern auch Frieden stiften können, zeigt sich in der Münchner Borstei: Dort steht auf einem Sockel ein goldener Hahn, der an Alexander Puschkins „Märchen vom goldenen Hahn“ erinnern könnte. Es handelt davon, dass Hühner vor nahenden Feinden warnen. Denn sie können über ihre Füße Schwingungen im Boden spüren. Richtig Leben bringen Hühner in manch ein Freilichtmuseum. Dort kannst du sie beobachten beim Gackern, Picken und Sandbaden. Aufgeregte Hühner © Museumspädagogisches Zentrum Denn seit den alten Römern gehörten Hühner über Jahrhunderte zu einem Garten dazu und trugen so zur Ernährung der Bevölkerung direkt vor Ort bei. Ei, Ei ... Zugegeben: Auf unserer Suche haben wir auch manchmal um die Ecke gedacht. Denn welche Rolle spielen denn Hühnereier für uns? Wir essen Eier hart- oder weichgekocht – im Schlaraffenland würden wir sie direkt aus der laufenden Schale löffeln –, wir braten Spiegeleier, backen mit Eiern Kuchen oder stellen damit Nudeln her. Durchschnittlich isst jede(r) Deutsche pro Jahr etwa 230 Eier! – Grund genug, einmal darauf zu achten, wo die Eier herkommen, wie die Hennen leben und wo sie für uns die Eier legen!Doch aus Ei lässt sich noch viel mehr herstellen. Farbe zum Beispiel. Wird Farbpigment mit Ei angerührt, erhält man sogenannte Tempera. Wie wunderbar diese zarten Farben auch noch nach fast 600 Jahren strahlen, kannst du in der Alten Pinakothek bewundern: Fra Filippo Lippi, Verkündigung Mariae, um 1443/45, Tempera auf Pappelholz, 205,8 x 187,9 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 Aber auch in der Impfstoffherstellung spielt Hühnereiweiß eine wichtige Rolle. Wir sind sicher: Auch hierzu gibt es in einem Museum, das sich mit Medizingeschichte auseinandersetzt, ein passendes Exponat. Hühnergötter, Deutsches Meeresmuseum Stralsund, Foto: © Jan-Peter Reichert, Deutsches Meeresmuseum Und übrigens: Damit die Hühner im Stall gut geschützt sind und gut legen, wurden mancherorts „Hühnergötter“ aufgehängt. So werden Feuersteine genannt, bei denen im Meer Kalkeinschlüsse ausgewaschen wurden, so dass ein Loch entstand. Solche Steine findest du an Nord- und Ostsee oder zum Beispiel auch im Deutschen Meeresmuseum in Stralsund. Entwirf deine Hühner-Ausstellung im Modell! Stell dir vor, du planst – als Ausstellungs-Kurator*in – eine Sonderausstellung zum Thema Hühner. Überlege dir, welche Objekte aus welchen Museen du gerne ausstellen würdest. Welche Themen möchtest du in deiner Ausstellung behandeln, was den Besuchern mitteilen?Stöbere in Ausstellungskatalogen oder Online-Sammlungen verschiedener Museen, schau dich bei Museumsbesuchen, im Stadtraum oder in der Wohnung um. Was könnte zum Thema Hühner passen?Du brauchst:• Papier• Karton• Knetmasse oder Schokoeiereinwickelmetallfolie• Stifte, Schere, Klebeband• Schuhkarton(s), dein Puppenhaus, falls du dieses hierfür verwenden darfst, oder Ähnliches So geht’s:• Dein Puppenhaus oder der Schuhkarton dienen dir als Ausstellungsräume im Miniformat. Überlege, wie groß deine Exponate im Modell werden dürfen, damit sie in diese „Räume“ passen.• Fertige entsprechend kleine Zeichnungen von den Exponaten an, male Rahmen darum und schneide sie aus.• Forme dreidimensionale Exponate – Skulpturen zum Beispiel – als kleine Figuren aus Knetmasse. Bau einen kleinen Sockel aus Karton dazu.• Sortiere deine „Exponate“ nach Themen.• Nutze dein Puppenhaus oder einen Schuhkarton, um deine Ausstellung aufzubauen.• Probiere aus, ob an mancher Wand ein Hintergrund aus farbigem Papier gut wäre.• Jetzt brauchst du nur noch Publikum. Lade dazu Spielfiguren in deine Ausstellung ein! Ausstellungsaufbau im Schuhkarton. Mit Skizzen nach Pablo Picasso, Jacobus (Jacomo) Victors, Philipp Kester, Pieter Bruegel d. Ä. und Mario Sala, Bozetto nach Ernst Andreas Rauch © Museumspädagogisches Zentrum Noch mehr entdeckt? Noch viel mehr Exponate rund um das Thema Hühner sind in den verschiedensten Museen zu finden! In Kunstmuseen, Medizinhistorischen Sammlungen und, und, und … Teile deine Entdeckungen auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag #MPZtierisch. Aber Vorsicht! Nicht alle Objekte in Museen dürfen einfach fotografiert werden! Mach also auch mal eine Skizze oder sende eine Textnachricht. TIPP: Genug über Hühner erfahren? Dann mach dich bei deinem nächsten Museumsbesuch mal auf die Suche nach deinem persönlichen Lieblingstier und lass dich anregen, so jede Menge Neues über dieses Tier herauszufinden! MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Vom Haustier bis zum Fabelwesen – Tierdarstellungen in der Kunst (GYM bis Jgst. 11, MS, RS) Passende MPZ-FührungGeflügelte Drachen, zahme Löwen oder die Kuh im "Wohnzimmer". Tiere auf Bildern in der Alten Pinakothek (Horte, MS bis Jgst. 6, RS bis Jgst. 6, GYM bis Jgst. 6, FöS, GS)Welche Krippe ist die schönste? – Die Krippensammlung des Bayerischen Nationalmuseums (Horte, GS) Informationen zum MuseumDie hier vorgestellten Hühner stammen aus diesen Museen: Alte Pinakothek, Bayerisches Nationalmuseum, Deutsches Meeresmuseum, Markus Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee, Münchner Stadtmuseum, Staatliche Antikensammlungen, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau. Mit dem Museumsportal findest du Museen in deiner Nähe. Abbildungsnachweis Titelbild: Carl Wilhelm Freiherr von Heideck, Haus in Athen (Ausschnitt), 1838, Leinwand, 69 x 47 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München (nicht ausgestellt), URL: https://www.lenbachhaus.de/entdecken/sammlung-online/detail/haus-in-athen-30016533, CC BY-SA 4.0

Upcycling! Alte Meister >< Moderne
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Inspirationsquelle: Madame de Pompadour aus der Alten Pinakothek "Alte Meister" nennt man die Künstler, die die Gemälde aus Mittelalter, Renaissance oder Barock geschaffen haben. Ihre Werke sind hunderte von Jahren alt und faszinieren uns doch bis heute! Ein solches Gemälde kannst du hier sehen. Gestatten, Madame de Pompadour (1721 – 1764)! Sie war eine der Modeikonen des Spätbarock, lebte am französischen Hof und war dort die einflussreichste Frau unter König Ludwig XV.   François Boucher (1703 – 1770) hat sie sogar mehrmals gemalt. Eines dieser Porträts hängt in der Alten Pinakothek – an sehr prominenter Stelle, direkt in der Flucht des großen Mittelgangs. Boucher hat in diesem Bild jede Menge Dinge versteckt, die dir etwas über die Porträtierte verraten: Sie war gebildet, konnte lesen und schreiben, zeichnen, singen und vieles mehr. Und sie interessierte sich sehr für Mode. Hier trägt sie ein üppig geschmücktes Kleid aus feinster Seide. François Boucher, Madame de Pompadour, 1756, Leinwand, 205 x 161 cm, Bayerisches Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 Sieh dir einmal diese COLLAGE aus bunt glitzernden Metallfolienstücken von Alexander Sacharoff (1886 – 1963) aus dem Depot des Lenbachhauses an! Er gilt als einer der bedeutendsten Tänzer und war mit den Künstlern rund um den Blauen Reiter befreundet. Auch er nutzte alte Gemälde, um daraus Ideen für seinen Tanz zu entwickeln. Alexander Sacharoff, Pavane Fantastique, um 1916/17, Collage, 55 cm x 44 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München. © Deutsches Tanzarchiv Köln Entwirf ein Kleid, das Madame de Pompadour gefallen hätte! Du kannst Madame de Pompadour und Sacharoffs Collage als Inspiration für deine eigene Modekreation nutzen! So könnte das aussehen: Collage. © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Rosalie Werkmeister Nutze dazu glitzernde Folien, in denen Schokoosterhasen, Nikoläuse oder Bonbons eingepackt waren, gebrauchtes Geschenkpapier, Taschentuchverpackungen, schimmernde Stoffreste oder was dir sonst so glänzendes unterkommt.Zeichne erst einen Umriss des Kleides oder verwende die Skizze HIER, die du zweimal ausschneidest. Eine verwendest du als Untergrund zum Bekleben. Die zweite, um die Größe der Folienstücke abzumessen.Schneide kleine Folienteile aus, die du zu einem Kleid im Stil des Spätbarock zusammenklebst. So entsteht der Eindruck von Stoffmassen, Rüschen und Schleifen. Ein Tipp zum Kleben der kleinen Folienteile: Drücke etwas Flüssigkleber auf ein Papier und ziehe vorsichtig am besten mit einer Pinzette die kleinen Folienteile darüber.Deinen Entwurf kannst du rahmen oder in deinem MPZ-Album auf eine farblich passende Seite kleben. Teile deine Collage auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag #MPZupcycling. Mehr aus unserer Reihe "Upcycling! Mode – Kunst – Design – Musik" Informationen zu den MuseenAuf der Internetseite des Museums Alte Pinakothek kannst du dir einmal anschauen, was es dort alles zu sehen gibt: In der Online-Sammlung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen ist Bouchers Gemälde noch genauer zu sehen. Über Google Arts & Culture siehst du die Madame de Pompadour an ihrem angestammten Platz im Museum und kannst dich weiter im Haus umschauen.Tipp: Wenn du im Suchfeld der Onlinesammlung des Lenbachhauses Sacharoff eingibst, findest du auch noch drei seiner ähnlich collagierten Bühnenentwürfe.   Abbildungsnachweis Titelbild: Von links nach rechts François Boucher, Madame de Pompadour (Ausschnitt), 1756, Leinwand, 205 x 161 cm, Bayerisches Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 und Collage. © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Rosalie Werkmeister

Valentinstag – (ungleiche) Paare in den Museen
Valentinstag
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Valentinstag – Tag der Romantik, roten Rosen und glücklichen Pärchen? Auch in den Museen sind allerhand (ungleiche) Paare zu entdecken. Partner*in verloren? Finde die zusammengehörigen Paare im Memo-Spiel und erfahre mehr über die abgebildeten „Pärchen“. Bei unserer Bilderstrecke zeigen wir eine Reihe (ungleicher) Paare aus den Museen. Einige sind ziemlich schräg, andere sehr galaktisch oder eher standesgemäß. Informationen zu den MuseenNoch mehr zu den einzelnen Werken erfährst du in den jeweiligen Museen: Deutsches Theatermuseum, Neue Sammlung - The Designmuseum, Deutsches Museum, Alte Pinakothek, Bayerische Staatsgemäldesammlung, Antikensammlung und Glyptothek, Sammlung Schack, Städtische Galerie im Lenbachhaus sowie Bayerische Schlösserverwaltung. Abbildungsnachweis Titelbild: Ruth Geiersberger und Alfred Mehnert anlässlich einer Dadaperformance 1990 im Münchner Lustspielhaus in der Occamstraße. © Volker Derlath

Upcycling! In Szene gesetzt
barockes Porträt und Modell mit selbst gestalteter barocker Perücke
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Inspirationsquelle: Porträt aus dem Bayerischen Nationalmuseum Beim Fotografieren zeigen wir uns alle gerne von unserer besten Seite. Dazu setzen wir uns in Szene: mit Blicken, Körperhaltung, Kleidung, Frisuren und Accessoires. Für Models und Bodybuilder gehört das zum Beruf. Aber auch wir inszenieren uns häufig im Alltag und posen auf Gruppenfotos oder Selfies. Sich selbst für Bilder zu inszenieren gab es schon vor 300 Jahren – auch ohne Handys und Selfies. Schau Dir dazu einmal das Gemälde von Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz an, auch Jan Willem genannt. Es sollte ihn als mächtigen Herrscher darstellen. Rüstung, Perücke, Orden, wertvoller Stoff – alles auf dem Bild soll seine Macht unterstreichen. Jan Frans von Douven: Johann Wilhelm von der Pfalz. © Bayerisches Nationalmuseum Was unterscheidet ihn von heutigen mächtigen Frauen und Männern? Denk zum Beispiel mal an König Charles III. von England, Barack Obama oder unsere ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel. Welche Kleidung tragen sie, wie sind ihre Körperhaltung und ihr Gesichtsausdruck? Wie inszenieren sie sich auf Fotos oder im Fernsehen? Bau dir deine eigene barocke Perücke! Material: Altpapier wie Zeitungen oder Zeitschriften Büroklammern, Tacker, Tesafilm oder einen Klebestift Wie es funktioniert, zeigt Dir unser Film. © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Lea Becker Inszeniere Deine Perücke witzig in Deiner Wohnung – z.B. auf einem Fußball, einem Teddy oder einer Lampe. Teile Deine Perücke auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag: #MPZupcycling Mehr aus unserer Reihe "Upcycling! Mode – Kunst – Design – Musik" MPZ-AlbumDu hast noch nicht genug? HIER haben wir noch eine Idee für dich, wie Jan Willem zum Pop Art Star wird. Passender Beitrag auf XponatWirkungsmöglichkeiten mit Perücke Informationen zum MuseumDu kannst dir auf der Internetseite des Bayerische Nationalmuseum einmal anschauen, was es dort alles zu sehen gibt. Abbildungsnachweis Titelbild: von links nach rechts: Jan Frans von Douven, Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz (Ausschnitt). © Bayerisches Nationalmuseum München und Filmstill. © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Lea Becker

Essen, trinken, singen, spielen – von antiken Tischsitten
Beitragstitelbild: Das antike Mahl
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Das antike Mahl Als Highlight des Tages empfanden die Menschen im antiken Griechenland das Abendessen – und alles, was danach kam. Bemalte Trinkgefäße aus dieser Zeit verraten uns heute viel darüber, wie es damals bei Tisch zuging. Sitten mit allen Sinnen Ein Mahl bestand für die Menschen im alten Griechenland nicht nur aus Essen und Trinken. Vor allem am Abend ging es hoch her: Nach dem eigentlichen Abendessen folgte ein locker-fröhliches Trinkgelage, das sogenannte Symposion, bei dem recht viel Wein getrunken wurde. Dazu erklang Musik, die Menschen sangen gemeinsam oder beschäftigten sich mit Denksportaufgaben. Nicht selten kamen hier auch politische Diskussionen in Gang. Besonders beliebt waren Geschicklichkeitsspiele. Beim Kattabos-Spiel zum Beispiel mussten die letzten Tropfen Wein aus einer Schale auf ein kleines Metallplättchen geschleudert werden. Hier seht ihr eine bemalte antike Trinkschale, eine sogenannte Kylix. Sie zeigt Menschen beim Symposion. Schau dir das Bild genau an und schreibe auf, was dir besonders auffällt: Wer nimmt am Trinkgelage teil? Was verrät dir die Darstellung der antiken Tisch- und Trinksitten? © Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg Tausche dich auch mit anderen über deine Beobachtungen und über unsere heutigen Tischsitten aus. Da beim Symposion nur die Männer feierten und tranken, zeigt das Bild hier auch nur männliche Personen. Beim Abendessen dagegen waren auch Frauen zugelassen. Man lag auf dem linken Ellenbogen, zum Tisch gedreht, auf Holzsofas, die meist mit Kissen gepolstert waren. Ein bis drei Personen passten auf ein Sofa. Sowohl vor dem Essen als auch zwischen Essen und Symposion musste man sich Hände und Füße waschen, denn Schuhe waren bei Tisch nicht gestattet. Außerdem salbte man seinen Körper vorher mit Öl. Wer das nicht tat, galt als unrein. Was vom Essen übrig blieb, bekamen die Sklaven. Abfälle, die auf den Boden gefallen waren, durften die Hunde fressen. Vielleicht ist euch auch aufgefallen, dass die Männer auf dem Bild nicht aus Bechern, sondern aus großen Schalen trinken, die sie unten, am Fuß, anfassen. Durch ihre Größe und Form waren die Trinkschalen schwierig zu halten und zu balancieren. Trinken war in der Antike also keine leichte Sache – und so fiel es auch schwer, sich richtig zu betrinken – ein sehr positiver und durchaus beabsichtigter Nebeneffekt! Von Schalen und Bechern Nicht alle Trinkgefäße hatten die oben gezeigte Form. Es gab auch Schalen, die keinen Fuß zum Hinstellen hatten und daher immerzu gehalten werden mussten. Auch die Schalen für religiöse Trankopfer, die zu jedem Essen dazugehörten, sahen anders aus als die gewöhnlichen Trinkbecher. Gelagert wurden Getränke und flüssige Lebensmittel meist in Kannen, die auch Amphoren genannt werden. Das Geschirr der Antike umfasste insgesamt viele verschiedene Gefäße und auch Teller. Besteck gab es zu dieser Zeit noch nicht, da das Essen bereits kleingeschnitten auf den Tisch kam. - Es wurde dann ganz einfach mit den Händen gegessen. Heute trinken wir nicht mehr aus Schalen. Dass Becher standfester und besser in der Hand zu halten sind, haben auch schon die Menschen in der Antike festgestellt. Außerdem kamen damals allmählich andere Sitten auf. Die Menschen tranken nicht mehr gemeinschaftlich aus Schalen, sondern jeder legte Wert auf ein eigenes Trinkgefäß. So wurden die flachen Schalen schrittweise von schmaleren und standfesteren Bechern abgelöst. Allerdings ist der Unterschied zwischen Schale und Becher für uns heute nicht immer eindeutig zu erkennen. Handelt es sich bei den folgenden Gefäßen um Becher oder Schalen? Ordne zu. Vom Gemeinschaftserlebnis zum „Tafelluxus“ Aus einer Schale zu trinken, war nicht besonders praktisch. Aber es förderte das Gemeinschaftsgefühl, da mehrere Menschen aus der gleichen Schale tranken. Ihre korrekte Verwendung wurde als Kulturgut von Generation zu Generation weitergegeben und drückte die soziale Zugehörigkeit aus. Wie auch der Krater, das Mischgefäß für den Wein, wurden die Schalen mit detaillierten Bemalungen dekoriert, um möglichst alle, die daraus tranken, zu unterhalten. Dieser gemeinschaftliche Sinn des Essens und Trinkens ging aber ab dem späten 4. Jahrhundert. v. Chr. im Zuge vieler kultureller Veränderungen verloren. Durch die Feldzüge Alexanders des Großen kamen Luxusgüter aus Metall, sogar aus Gold und Silber, in Umlauf. Mittelständische Bürger versuchten, den reichen Adel nachzuahmen. Die Kylix wurde vom teureren Skyphos (Trinkbecher) abgelöst und Kratere wurden immer kleiner, damit jede Person ihr eigenes Trinkgefäß hatte. Das luxuriöse Glas faszinierte durch seine Transparenz und durch reiche Farben, Bemalungen mit Figuren kamen ganz aus der Mode. Statt der gemeinschaftlichen Trink-Zeremonie rückte nun der Tafelluxus in den Vordergrund. Das Trinkgefäß wurde zum Statussymbol. Hier siehst du ein antikes Glasgefäß. Vergleiche es mit heutigen Glasgefäßen. Onichoe © M192, Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Christina Kiefer Informationen zum MuseumWillst du noch mehr darüber wissen, wie die Menschen in der Antike gelebt haben? Dann besuch doch mal das Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg. Abbildungsnachweis Titelbild: L886, © Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Christina Kiefer

Amazonen! Starke Frauen aus der Antike
Titelbild Amazonen

© Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München, Foto: Renate Kühling, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum Die Aufgaben einer griechischen Frau waren vor 2500 Jahren: Kinder erziehen, kochen, Wasser holen, Wolle verarbeiten, Sklaven ausbilden, die Gräber pflegen und sich um die Erinnerung an die Toten kümmern. Einige dieser Aufgaben gehören (leider) heute noch zum Klischeebild einer Frau. Keinesfalls durften Frauen in der Antike zur Schule oder alleine ins Theater gehen, an Wahlen teilnehmen oder reiten. Aber es gab damals auch schon Frauen, die sich von den meisten anderen unterschieden. Sie hatten besondere Aufgaben in bestimmten Bereichen: Priesterinnen, Dichterinnen, Königinnen und Hetären (Prostituierte, die hoch gebildet und sozial anerkannt waren; oft Begleiterinnen von bekannten Personen des öffentlichen Lebens). Eine sagenumwobene Gruppe von besonders starken Frauen waren in der Antike die Amazonen. Sie galten als außerordentlich mutig und wollten von Männern nichts wissen. Sie ritten auf Pferden, kämpften mit Waffen und taten auch sonst vieles, was im Verständnis der Zeit eigentlich Aufgabe der Männer war. Wir wissen heute nicht, ob es die Amazonen jemals wirklich gab. Vielleicht waren es Frauen, die als Steppenvolk im Norden der heutigen Türkei lebten. Als ihr Stammvater gilt Ares, der „Haudrauf“-Kriegsgott. Gestalte deine eigene Amazonen-Vase Obwohl man nicht weiß, ob es sie wirklich gab, werden auf antiken Vasen oft Amazonen dargestellt. Wie gestaltest du deine Amazonen-Vase? Ziehe die einzelnen Elemente auf die Vase und positioniere sie nach Belieben darauf. Die Aussage des Bildes verändert sich je nachdem, was und wohin du die Elemente setzt. Probiere es aus! Amazonen stehen für Stärke. Feministische Bewegungen greifen heute häufig auf das Bild der Amazone zurück, um sich für die Gleichberechtigung von Mann und Frau einzusetzen. Jede*r von uns hat Stärken, die ganz unterschiedlich sein können. Sie müssen nach unserem heutigen Verständnis allerdings nicht unbedingt mit körperlicher Kraft und Kampfbereitschaft zu tun haben. Was sind denn deine Stärken? Lade dir die Vorlage herunter und gestalte deine ganz persönliche Vase. Vase Pdf-Vorlage Hier hast du zwei Beispiele, an denen du dich orientieren kannst: Vorlage Vase. © Pixabay, Ausgestaltung: Museumspädagogisches Zentrum Vorlage Vase. © Pixabay, Ausgestaltung: Museumspädagogisches Zentrum Nachhaltigkeit Das Bild der Amazone wurde im Laufe der Zeit immer wieder neu interpretiert und genutzt. Feministinnen nutzen es z. B. als Symbol für Stärke und Autonomie. Ein wichtiges Thema ist dabei die Geschlechtergleichheit (Ziel 5) und das Hinterfragen von Rollenzuschreibungen, um in Frieden und Gerechtigkeit leben zu können (Ziel 16). Passende Beiräge auf XponatTonkrug, Dekonstruktion, Collage Passende MPZ-FührungFrauen in der Antike (MS, RS, GYM, BS) Informationen zum MuseumVasen, worauf Amazonen und ihre Geschichten abgebildet sind findest du in der Staatlichen Antikensammlung in München. Schau vorbei! Abbildungsnachweis Titelbild: © Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München. Foto: Renate Kühling, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum

Der Trojanische Krieg – Ehrensache?
Titelbild: Achilles gegen Hektor

Ein Schönheitswettbewerb unter Göttinnen, eine Entführung, ein hölzernes Pferd, das es in sich hat, und die abenteuerliche Irrfahrt des Odysseus: In der antiken Mythologie ranken sich viele spannende, aber nicht immer „ehrenhafte“ Geschichten um den Trojanischen Krieg. Schönheitswettbewerb mit Folgen Drei Frauen - die Göttinnen Hera, Athena und Aphrodite - streiten sich um einen Apfel. Nicht um irgendeine Frucht, sondern um einen goldenen Apfel, der als Siegespreis für die Schönste unter den Damen vorgesehen ist. Kein Wunder, dass die drei mit harten Bandagen und nicht immer mit fairen Mitteln kämpfen. Aphrodite zum Beispiel versucht es mit Bestechung des Kampfrichters: Wenn Paris, der Sohn des trojanischen Königs Priamos, Aphrodite zur Siegerin kürt, dann erhält er als Belohnung die schöne Helena, auf die er schon lange ein Auge geworfen hat. Paris lässt sich auf den unehrenhaften Handel ein, doch es stellt sich heraus, dass Aphrodite den Königssohn mit falschen Versprechungen gelockt hat: Helena ist bereits Menelaos, dem König von Sparta, versprochen. Um sie für sich zu gewinnen, muss Paris erneut zu unfairen Mitteln greifen: Er entführt die Schöne kurzerhand nach Troja – und mit diesem Kidnapping beginnt der Trojanische Krieg. Beide Kriegsparteien sind etwa gleich stark. Das griechische Heer, angeführt von Agamemnon, soll Helena wieder zurückholen. Auf seiner Seite stehen die Helden Achilles und Odysseus, unterstützt von den Göttinnen Hera und Athena. Auf trojanischer Seite dagegen kämpften der heldenhafte Hektor sowie Aeneas, der Sohn der Göttin Aphrodite, die zusammen mit Apollon auch im Krieg mitmischt. Die Bemalung auf folgender Vase zeigt eine Szene vor Beginn des Trojanischen Kriegs. Schau sie dir genau an und überlege um welches Ereignis es sich handelt. Zankapfel © Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Christina Kiefer. Helden oder Betrüger? Laut der antiken Mythologie gab es im Krieg ungeschriebene Gesetze und Prinzipien, an die sich alle beteiligten Personen halten mussten. So wurde grundsätzlich von Männern erwartet, dass sie im Falle einer Niederlage heldenhaft ihr Leben opferten anstatt zu fliehen und damit ihr Leben zu retten. Als ein solch „ehrenwerter“ Krieger galt zum Beispiel Achilles: Er handelte entschlossen, hielt sich streng an die Vorschriften und war daher letztlich auch erfolgreich. Daher folgten ihm seine Männer bedingungslos. Odysseus hingegen, ein Gefährte Achilles, handelte oft listig und betrügerisch. Das führte ihn zwar auch zum Erfolg, kam aber bei seinen Gefolgsleuten nicht immer gut an. Der Held büßte dadurch etwas von seinem Ruhm ein. Aber auch die Trojaner handelten nicht immer ehrenhaft. Paris zum Beispiel hatte mit seinem Konkurrenten Menelaos ausgemacht, dass ein Zweikampf darüber entscheiden solle, wer Helena zur Frau bekäme. Doch der Kampf entwickelte sich für Paris sehr ungünstig, so dass die Göttin Aphrodite einschreiten musste, um Paris zu retten. Sowohl Paris‘ Verbündeter Hektor als auch die Griechen akzeptierten diesen unfairen und unehrenhaften Sieg jedoch nicht. Der Krieg ging daher in die nächste Runde… Die folgende Szene zeigt sowohl das Paar Helena und Paris als auch Hektor und seine Frau Andromache. Aber wer ist wer? Tipp: Helena ist enttäuscht; Paris trägt Flügelschuhe, die ihn besonders flink (aber auch flüchtig) machen; Hektor ist schwer bewaffnet; Andromache ist stolz auf ihn. Wer zuletzt lacht… Doch am Ende war es wieder ein Betrug, durch den nach zehn Jahren der Krieg beendet wurde: Nach langer erfolgloser Belagerung Trojas stellten die Griechen den Trojanern ein riesiges hölzernes Pferd vors Stadttor und gaben es als „Friedensangebot“ aus. Die Trojaner fielen auf die von Odysseus ersonnene List herein und zogen das Pferd in die Stadt. Sie wollten es der Göttin Athena weihen, um von ihr geschützt zu werden. In Wirklichkeit versteckten sich in dem Pferd jedoch griechische Soldaten, die in der Nacht herauskamen und die Stadttore für die griechischen Truppen öffneten. Damit war der Krieg entschieden und Trojas Schicksal besiegelt. Aeneas Flucht © Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Peter Neckermann. Als einziger Trojaner konnte Aeneas aus der brennenden Stadt fliehen. Auf der Abbildung ist zu erkennen, dass er mit seinem Vater und seinem Sohn flüchtete. Und wer weiß, ob es die Stadt Rom und das mächtige römische Weltreich ohne Aeneas je gegeben hätte. Seine Nachkommen sollen der Sage nach nämlich Rom gegründet haben… Obwohl der Trojanische Krieg der antiken Mythologie entstammt, steckt doch in den sagenhaften Abenteuern von Paris, Odysseus & Co. auch vieles, was bis heute gilt: Kriege werden nie ganz „ehrenwert“ geführt, sie sind kein Vergnügen. Auch in Troja blieben am Ende eine vollkommen zerstörte Stadt und viele getötete oder heimatlos umherirrende Menschen. Daraus gelernt hat man bis heute leider wenig. – Überleg du dir einmal, was die Menschen aus dem Trojanischen Krieg lernen könnten… Informationen zum MuseumDu willst mehr über die Helden Griechenlands erfahren? Dann besuch doch mal das Martin von Wagner Museum in Würzburg oder orientiere dich hier: Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg Abbildungsnachweis Titelbild: Achilles gegen Hektor © ZA63, Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Peter Neckermann.

Gefährlich schön – Musik in der griechisch-römischen Antike
Titelbild> Musizierende Frauen

Musik hat die Menschen schon immer begleitet. Auch Fundstücke und Texte aus der griechischen und römischen Antike zeigen, wie wichtig Musik zu dieser Zeit war. Leider sind heute fast keine originalen antiken Instrumente mehr erhalten. Daher wissen wir nicht sicher, wie die Musik damals geklungen hat. Auf Vasen sind häufig Musikinstrumente abgebildet. Sie erzählen uns, zu welchen Anlässen Musik gespielt wurde und von wem. Sie lassen außerdem erahnen, welche Stimmung die Musik vermittelt hat und wie dazu getanzt wurde. Musik in jeder Lebenslage Verschiedenste Ereignisse wurden in der Antike musikalisch untermalt. Besonders wohlhabende Menschen in Griechenland hatten häufig musizierende Sklaven oder spielten selbst ein Instrument. Auch Frauen blieben nicht von der Musikkultur ausgeschlossen, sondern musizierten daheim, denn das wurde als Teil der künstlerischen Bildung gesehen. Aber auch in der Öffentlichkeit spielte Musik eine große Rolle. Sie durfte zum Beispiel nicht fehlen auf Hochzeiten, beim sportlichen Fünfkampf, dem Pentathlon, und auf vielen anderen Festen. Beim Symposion (Trinkgelage) wurde den Gästen etwas auf Blasinstrumenten wie dem Doppelaulos (doppelte Holzklarinette) oder auf Saiteninstrumenten wie der Kithara vorgespielt. Trompeten und Hörner wurden unter anderem im Krieg verwendet. Mit ihnen ließen sich Signale über weite Strecken hörbar machen. Im Theater dagegen waren vor allem der Chor und die Tänzer von großer Bedeutung. Diskuswerfer und Weitspringer, © L204, Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Peter Neckermann. Genau wie heute löste Musik auch schon früher emotionale Wirkungen aus. Die griechisch-römische antike Musik soll einfach gebaut und fröhlich gewesen sein - vielleicht so ähnlich wie ein Großteil unserer heutigen Pop-Musik. Hörst du auch manchmal Musik beim Lernen oder zum Entspannen? Ähnlich war es vermutlich auch in der Antike. Damals glaubte man sogar, die Menschen könnten durch die Musik die Grenzen zur göttlichen Welt überschreiten. So beeinflussten die Götter und die Menschen sich gegenseitig mit Hilfe von Musik. Das zeigt sich besonders bei dem mythischen Sänger Orpheus. Der bekannteste Musiker der Antike wird häufig mit einer Lyra, einem kleinen Saiteninstrument zum Zupfen, dargestellt. Seine musikalischen Fähigkeiten galten als magisch: Er schaffte es, selbst die Götter der Unterwelt durch sein Spiel zu bewegen. Diese gestatteten ihm daraufhin, seine eigentlich tote Frau Eurydike in die Welt der Lebenden zurückzuholen. Musik als Mordmotiv Mit seiner Musik konnte Orpheus aber nicht nur Menschen „verzaubern“, sondern sie auch ablenken, betören und stören. Laut der griechischen Mythologie spielte er zum Beispiel auch für Krieger, die dadurch nicht mehr mit voller Aufmerksamkeit ihre militärischen Aufgaben und Pflichten erfüllten. Vor allem den Frauen der Krieger gefiel diese Wirkung von Orpheus Musik nicht. Sie wollten, wie das in der Antike üblich war, von ihren Männern beschützt werden. Spätestens als Orpheus seine Frau Eurydike endgültig an die Unterwelt verlor, weil er sich seinen Emotionen hingegeben und zu ihr umgedreht hatte, galt er nach griechischer Auffassung als unmännlich oder sogar als Frauenfeind. Dass er sich anschließend jungen Männern zuwandte, verstärkte die Ablehnung des mythischen Sängers. Die Frauen wurden wütend, fielen ganz aus der ihnen in der Antike zugewiesenen Rolle, bewaffneten sich und töteten den Lyraspieler eigenhändig. Du siehst: Musik kann auch ganz schön gefährlich sein. In diesem Fall lieferte sie sogar ein Mord-Motiv! Orpheus Tod, L534, © Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Christina Kiefer. Informationen zum MuseumWenn du mehr über die Musik in der Antike erfahren möchtest, schau doch mal in Würzburg im Martin von Wagner Museum vorbei, schneller geht es hier: Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg Abbildungsnachweis Titelbild: Musizierende Frauen © L521, Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Christina Kiefer

Alles Theater… im antiken Griechenland
Titelbild: Modell eines griechischen Theaters

Warst du schon mal im Theater oder hast vielleicht sogar selbst Theater gespielt? Bereits vor 2500 Jahren ließen sich die Menschen im antiken Griechenland von Theateraufführungen begeistern. Hier erfährst du, worüber die Zuschauerinnen und Zuschauer damals lachten (oder vielleicht auch weinten) und warum die Schauspieler zumeist Masken trugen. Theater – ein göttliches Vergnügen Dionysos © Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Christina Kiefer. Wenn es im alten Griechenland etwas zu feiern gab, dann durfte Dionysos nicht fehlen: der griechische Gott der Freude, des Weines und der Verwandlung. Er ist aber auch der Gott des Theaters. Im 5. Jhdt. v. Chr. wurde in Athen ein riesiges Theater zu seiner Ehre errichtet. Es war in den anstehenden Felshang gebaut, besaß eine runde Spielfläche, die ‚Orchestra‘ und umfasste knapp 17.000 Sitzplätze – unglaublich, Oberammergau hat als Freiluftbühne zum Beispiel gerade mal 4.500 Sitzplätze, ist aber trotzdem das größte Theater seiner Art (überdachter Zuschauerraum, Bühne frei). Die Waldbühne in Berlin hat 22.290 Plätze, also mehr als das Dionysostheater. Und wer stand im antiken Griechenland auf der Bühne? – Frauen jedenfalls nicht, denn das galt als unanständig. Frauenrollen wurden von Männern übernommen. Das war ohne weiteres möglich, da die Schauspieler generell Masken trugen. Verschlagene Alte, © Martin von Wagner Museum der Universität, Würzburg, Foto: Peter Neckermann. Diese Tonfigur aus der frühen Antike zeigt einen Komödienschauspieler in Frauentracht, der den Typus der ‚verschlagenen Alten‘ verkörpert. In griechischen Komödien wurden gerne Szenen oder typische Charaktere aus dem Alltagsleben nachgeahmt und - meist mit einem leichten Augenzwinkern - verspottet. Überlege, was die ‚verschlagene Alte‘ zum Beispiel zu ihrem Ehemann gesagt haben könnte, der nach Mitternacht leicht angetrunken nach Hause kam. Theaterstücke für jede Stimmungslage Auch schon im alten Griechenland wollten die Menschen im Theater gut und spannend unterhalten werden, wollten lachen, staunen und erschreckt werden, mit den Helden auf der Bühne bangen und sich freuen. Für jede Stimmungslage und jeden Bedarf gab es im antiken Theater die passenden Stücke: Tragödien brachten tragische Heldenschicksale auf eine besonders aufwändig, mit hohen Aufbauten ausgestattete Bühne. Komödien dagegen griffen Themen und Personen aus dem Alltagsleben auf, die humorvoll mit derbem Spott überzogen wurden. Satyrspiele, die ebenfalls leichtere Unterhaltung boten, wurden immer im Anschluss an drei Tragödien, sogenannte Trilogien, aufgeführt. Sie sollten als Persiflage auf die schwerwiegenden, ernsten Mythenstoffe der Tragödien die Stimmung wieder aufheitern. Auf der Bühne tummelten sich dann seltsame Mischwesen, Menschen mit Pferdeschweif und Eselsohren: die sogenannten Satyrn, die in der griechischen Mythologie als die Begleiter des Dionysos galten. Je nach Stück kamen unterschiedliche Kostüme und Masken zum Einsatz. Besonders die Komödie brauchte solche Hilfsmittel, um die Menschen mitreißen und erheitern zu können. Da die Gesichter der Schauspieler immer hinter Masken versteckt waren, kam es bei ihnen vor allem auf ausdrucksvolle Gebärden und eine wohlklingende, kräftige Stimme an. Damit man in den oft riesigen Theatern überall verstehen konnte, was auf der Bühne gesprochen wurde, hatten die Masken zudem meist große, trichterartige Mundöffnungen, die den Schall verstärkten. Neben den Schauspielern gab es auch einen Chor, der in der Orchestra zu Flötenmusik sang und tanzte. Seine Aufgabe bestand darin, Ereignisse zusammenzufassen oder anzukündigen und die Gefühlslage der Handlung zu spiegeln, so dass sich das Publikum noch stärker angesprochen fühlte. Gespielt wurde immer im Freien. Daher wurden häufig Architekturmalereien, sogenannte „Skenographien“, als Bühnenkulisse verwendet. Die folgenden Bilder zeigen Kostüme, Masken und Szenen aus antiken Tragödien und Komödien. Überlege, ob das gezeigte Bild auf eine Tragödie oder eine Komödie hinweist. Die Auflösung siehst du, wenn du die Karte wendest. In den meisten Theaterstücken schlüpften die Schauspieler in die Rolle eines mythologischen Helden. Such dir eine Gruppe von drei bis vier Personen, die mit dir ein kurzes Stück aufführen. Am besten nehmt ihr eine euch allen bekannte Heldengeschichte als Vorlage (zum Beispiel eine Episode aus der Odyssee oder der Herkules-Sage) und skizziert grob die Handlungsabfolge. Den Rest könnt ihr improvisieren. Natürlich sind in eurem Stück alle Geschlechter willkommen! Informationen zum MuseumAntike Terrakotta-Masken, Theaterdarstellungen auf Tafelgeschirr und sogar ein Modell sowie noch viele weitere Ausstellungsstücke zum antiken Griechenland könnt ihr euch im Martin von Wagner Museum in Würzburg anschauen. Mehr Infos zu seinen antiken Schätzen findest du hier: Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg Abbildungsnachweis Titelbild: © Modell eines griechischen Theaters zur Zeit des Aischylos, Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg, Foto: Christina Kiefer.

Abtauchen im Untergrund …
Blick in wassergefülltes Kellergewölbe

... von Fürth Mitten im Herzen von Fürth kannst du wortwörtlich „abtauchen“ im Untergrund. Denn hier befindet sich, in einem Kellergewölbe tief unter dem Jüdischen Museum Franken, eine Mikwe.  Aber was ist eine Mikwe? Eine Mikwe wird auch als „Tauchbad“ bezeichnet. Sie ist für die jüdische Religion von besonderer Bedeutung. Gläubige Jüdinnen und Juden müssen darin bei jedem Besuch einmal ganz untertauchen. Sie gehen nur zu speziellen Anlässen in ein solches Tauchbad: zum Beispiel vor dem Schabbat oder zu besonderen Feiertagen. Eine jüdische Frau sucht die Mikwe einmal im Monat auf und nach der Geburt eines Kindes. Jüdische Paare gehen vor ihrer Hochzeit getrennt voneinander dorthin. Und warum besuchen jüdische Frauen und Männer eine solche Mikwe? Das liegt daran, dass es im Judentum die Vorstellung von einer „rituellen“, das heißt symbolischen „Reinheit“ gibt. Im Alltag erlebt man viele Situationen, die einen „unrein“ werden lassen. Das ist eigentlich gar nicht weiter schlimm und gehört zum Leben dazu! Für bestimmte Anlässe oder nach manchen Ereignissen soll man nun aber die ursprüngliche Reinheit wiederherstellen. An einem Feiertag zum Beispiel sollte man besonders „rein“ sein, deshalb taucht man zuvor in der Mikwe unter. Jetzt fragst du dich bestimmt, weshalb sich Jüdinnen und Juden nicht einfach duschen oder in die Badewanne legen? Vor jedem Mikwenbesuch muss man sich gründlich waschen. Hierzu reicht tatsächlich eine gewöhnliche Dusche. Beim anschließenden Eintauchen in die Mikwe geht es dann aber gar nicht um das Waschen des Körpers. Nach der äußerlichen folgt jetzt die symbolische Reinigung. Als besonders „reines“ Wasser gilt natürlich das Grundwasser. Deshalb befanden sich Mikwen früher oft im Keller eines Hauses, sodass sie sich automatisch mit Grundwasser füllten. Auch in Fürth musst du daher tief in den Untergrund hinabsteigen, um zur Mikwe zu gelangen. Das Tauchbad und der Keller in Fürth sind übrigens schon über 350 Jahre alt! Wenn du noch mehr über Mikwen erfahren möchtest, kannst du dich hier informieren. Selber abtauchen kannst du in der Fürther Mikwe leider nicht. Das wäre wegen des Grundwassers ziemlich kalt! Aber wenn du dir das Tauchbad genau angesehen hast und aus dem Kellergewölbe wieder nach oben gestiegen bist, kannst du das Jüdische Museum Franken besuchen. Hier erfährst du noch mehr über die jüdische Religion und die Geschichte der Juden in Fürth und Franken. Passender Beitrag auf XponatGesellschaftsspiel, Teekanne, Tora-Schmuck Informationen zum MuseumDas Jüdische Museum Franken in Fürth befindet sich in einem Gebäude, das 1702 von Hirsch Fromm, einem Kaufmann und damaligem Gemeindevorsteher, über der Mikwe errichtet wurde. Die Erkundung des alten Hauses ist spannend: In der Dauerausstellung erhältst du vielfältige und überraschende Einblicke in die jüdische Geschichte und Kultur Frankens vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Du erfährst zum Beispiel, was ein Schofarhorn ist und wie es klingt, wieso Heuschrecken unter Umständen koscher sein können, Cheeseburger aber auf keinen Fall, oder was die Jeans mit einem fränkischen Juden zu tun hat. Abbildungsnachweis Titelbild: © Jüdisches Museum Franken | Fotografin: Annette Kradisch, Nürnberg (Ausschnitt)

Wiesn 1810 – live

Stell dir vor, du schlenderst bei strahlendem Sonnenschein über die Theresienwiese, ein Lebkuchenherz um den Hals und eine Tüte mit gebrannten Mandeln in der Hand. Es duftet nach Hendl und Popcorn, aus allen Ecken ertönt Musik und du überlegst, ob du als nächstes lieber zum Riesenrad, zur Achterbahn, zum Flohzirkus oder zum „Schichtl“ ins Illusionstheater gehst … Leider findet das Oktoberfest nur ein Mal im Jahr für eine kurze Zeit statt. Doch wir sorgen dafür, dass du noch ein bisschen weiterträumen kannst. Denn wir haben etwas für dich, was es eigentlich gar nicht gibt: eine Rundfunkreportage live von der Münchner „Wiesn“! Und zwar aus dem Jahr 1810. Damals gab es noch lange kein Radio und auch noch kein Oktoberfest, wie wir es heute kennen. Dafür aber eine riesengroße Hochzeitsfeier! Der bayerische Kronprinz Ludwig I. heiratete - und ganz München stand fünf Tage lang Kopf: überall Straßenfeste mit Musik, Tanz und kostenloser Verpflegung für alle sowie als krönender Abschluss ein großes Pferderennen! Bei dem darfst du nun „live“ dabei sein. Hör genau zu, dann kannst du im Anschluss sicher unsere Quizfragen beantworten! Radioreportage zur Wiesn 1810. © Museumspädagogisches Zentrum, Autorin und Sprecherin: Ruth-Maria Eicher Unsere Reporterin hatte recht mit ihrer Vermutung: Wegen des enormen Erfolgs fand ab 1810 jedes Jahr im Herbst ein Pferderennen statt. Und rund um das Rennen entwickelte sich auf der Wiese ein Volksfest mit Buden und später auch mit immer mehr Fahrgeschäften. Außerdem wurde die Wiese tatsächlich nach der Braut von 1810 benannt.  Passende MPZ-FührungMünchner Stadtmuseum: Geschichte(n) vom Oktoberfest und Wiesnzauber im Museum – ein königliches Brautpaar und krachende Schießbuden (GS, FöS, Horte) Informationen zum MuseumWillst du noch mehr über das Oktoberfest wissen? Dann bist du im Münchner Stadtmuseum genau richtig! Spannendes und Lustiges findest du in der Ausstellung „Typisch München“ und der Sammlung Puppentheater/ Schaustellerei. Abbildungsnachweis Titelbild: Wilhelm von Kobell, Das Pferderennen auf der Theresienwiese am 17. Oktober 1810, 1811, GM-IIb/33. © Münchner Stadtmuseum

Iss was!? – Im Biergarten

Gehst du auch gerne mit der Familie in den Biergarten? Wir packen hierfür den Korb, den Rucksack oder die Fahrradtasche mit allerlei Leckerbissen. Was alles rein muss, ist jedem selbst überlassen. Keinesfalls fehlen dürfen traditionell eine karierte Tischdecke, Brotzeitbrettl und Besteck, Radieserl, frisches Bauernbrot, Butter und Salz sowie Salat, Tomaten oder Essiggurken. oben: No 1, 2, 5: pixabay; alle anderen Galeriebilder: © Museumspädagogisches Zentrum Und Obazda natürlich! Den machst du am besten schon einen Tag vor dem geplanten Biergartenbesuch. Das Rezept dafür findest du HIER – es passt natürlich in dein MPZ-Album. Dass wir in München im Biergarten selbst mitgebrachte Speisen essen dürfen, haben wir König Max I. Joseph zu verdanken. Er erlaubte 1812 mit der Biergartenverordnung den Bierbrauern, von Juni bis September das frisch gebraute Bier in den Gärten direkt über den Bierkellern zu verkaufen. Speisen verkaufen durften sie jedoch nicht. Seither bringen die Münchner ihr Essen einfach selbst mit. Das gehört auch für uns heute zu einem Biergartenbesuch einfach dazu. Dass in den Biergärten meist Kastanien stehen, hat übrigens auch einen Grund. Denn sie hielten mit ihrem dichten Blätterdach die Kellerräume kühl. Diese wurden, lange bevor es elektrisch betriebene Kühlschränke und Kühlmaschinen gab, auch im Sommer noch mit den Eisblöcken kalt gehalten, die im Winter aus dem gefrorenen Wasser des Nymphenburger Kanals geschnitten worden waren. Max Liebermann, Münchner Biergarten, 1884, Bestand Neue Pinakothek [derzeit ausgestellt in der Alten Pinakothek], Bayerische Staatgemäldesammlungen, CC BY-SA 4.0 Wie es vor knapp 140 Jahren an einem schönen Sonntag in einem Münchner Biergarten ausgesehen haben könnte, zeigt ein Gemälde des Berliner Malers Max Liebermann. Hier trafen sich Menschen aus allen Schichten - egal ob Dienstpersonal, Handwerker oder vornehme Herrschaften. Und alle waren fein herausgeputzt. Die Blaskapelle hat Liebermann aber wohl frei erfunden, weil die nämlich damals im Biergarten gar nicht erlaubt war. Liebermann ging es also nicht unbedingt darum, eine Situation realistisch abzubilden, wie es eine Fotografie könnte. Vielmehr wollte er die Stimmung, die Atmosphäre einfangen. Wer weiß, welche Details er noch erfunden hat? Nimm doch bei deinem nächsten Biergartenbesuch Stifte und einen Skizzenblock – oder dein MPZ-Album – mit und lass dich dort zu einem Bild anregen! Wie unterscheidet es sich von Liebermanns Gemälde? Teile dein Biergartenbild auf Instagram oder Facebook und verwende den Hashtag #MPZisswas Und wenn du ausprobieren magst, welche Rolle die Kinder und ein paar andere Gäste in Liebermanns Gemälde spielen, klicke HIER. Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Informationen zum MuseumEigentlich gehört Max Liebermanns Gemälde in den Sammlungsbestand der Neuen Pinakothek. Weil diese aber aufgrund von umfassenden Sanierungsmaßnahmen geschlossen ist, ist es derzeit in der Alten Pinakothek zu Gast. Abbildungsnachweis Titelbild und Obazda: Filmstills, © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Veronika Hafner, Moritz Dehler

#MPZradelt – Isar-Athen

Für den Klimaschutz fand im Juni 2021 das Münchner Stadtradeln statt und das MPZ war dabei. Wir nutzten die Gelegenheit und starteten anlässlich der Aktion die MPZ-Museumsradltouren mit unserem MPZ-Lastenrad.Bei der aktuellen Tour geht es durch König Ludwigs I. „Isar-Athen“ auf den Spuren der Antike. Alessandra führt uns von der Bavaria auf der Theresienwiese quer durch München über das Siegestor zum Königsplatz. Einen besonderen Zwischenstopp gibt es in der Glyptothek, wo schließlich die Büste des Königs selbst neben vielen anderen Berühmtheiten zu bestaunen ist. Zu sehen gibt es das Video auch auf Instagram. Und wir radeln weiter – durch die Natur und durch die Museumslandschaft Münchens – vorbei am Deutschen Museum, dem Museum Fünf Kontinente, den Pinakotheken, dem Lenbachhaus, der Glyptothek und, und, und ... Musik im Film von Musicfox Möchtest Du mehr über die Antike erfahren? Dann klicke HIER. STADTRADELN Bei der jährlichen, bundesweiten Aktion geht es darum, 21 Tage lang privat und beruflich möglichst viele Kilometer klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. So soll gemeinsam ein Zeichen gesetzt werden für mehr Umweltschutz, mehr Radförderung und mehr Lebensqualität in den Kommunen. Mitmachen können alle, die in einer teilnehmenden Kommune wohnen, arbeiten, in einem Verein tätig sind oder eine (Hoch-)Schule besuchen. Unter www.stadtradeln.de kann man sich registrieren, einem bereits vorhandenen Team der Kommune beitreten oder ein eigenes Team gründen. Informationen zu den Museen Die Glyptothek am Königsplatz in München ist in der ganzen Welt berühmt. Warum? Dort siehst du ganz besondere antike Ausstellungsstücke aus Griechenland und Rom. Alle sind aus Marmor. Und: Es ist das älteste öffentliche Museum in München. Möchtest du mehr über die antiken Götter erfahren? Dann versuche doch unser Memo dazu. Abbildungsnachweis Titelbild: Filmstils #MPZradelt – Isar-Athen © Museumspädagogisches Zentrum

Archäologisches Tiermemo
Das ist eine Metall-Statue von einem Wildschwein.
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Seit Jahrtausenden leben die Menschen mit Tieren zusammen. Überall sind deshalb Tiere zu entdecken, auch im Museum. Das erste Haustier des Menschen ist der Hund. Aber auch Rinder, Pferde und Schafe leben bei uns. Natürlich gibt es auch freilebende Tiere, wie Mäuse, Schlangen und verschiedene Vögel. Hier im Memo sind sogar Löwen dabei, obwohl Löwen nie hier bei uns in Bayern gelebt haben. Schau doch mal nach, welche Tiere du finden kannst. Bei jedem passenden Paar gibt es die Auflösung um welches Tier es geht. Bilder Tiermemo © Archäologische Staatssammlung, Fotografen Eberlein und Friedrich, Bearbeitung Museumspädagogisches Zentrum Wenn du die Tierdarstellungen im Original sehen möchtest, musst du in die Archäologische Staatssammlung in München gehen und dich dort auf die Suche machen. Informationen zum MuseumDerzeit hat das Museum leider geschlossen. Aber wusstest du schon, dass die Archäologische Staatssammlung bereits 1885 gegründet wurde mit Sitz in München? Die Sammlung verfügt über fünf Abteilungen: Vorgeschichte, Römerzeit, Mittelalter und Neuzeit, die Mittelmeersammlung und Numismatik. Numismatik?? Die beschäftigt sich mit den Münzen und dem Geldwesen von der Erfindung der Münze im 7. Jahrhundert vor Christus bis heute. Bei der Wiedereröffnung des Museums 2024 könnt ihr die reichen Bestände archäologischer Bodenfunde aus Bayern dann endlich vor Ort bestaunen. Abbildungsnachweis Titelbild: © Archäologische Staatssammlung, Fotografen Eberlein und Friedrich, Bearbeitung Museumspädagogisches Zentrum

Domberg Bamberg
Titelbild: Bamberger Domberg

1000 Jahre Kunst, Kultur und Geschichte Die Bamberger Altstadt wurde bereits 1993 von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet. Herausragender Bestandteil dieses Welterbes ist der Domberg mit dem berühmten Kaiserdom, der Alten Hofhaltung, der Neuen Residenz und vielen weiteren Gebäuden vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Der Domberg ist ein Besuchermagnet für Tausende von Touristen. Doch den meisten Touristen wie auch vielen Einheimischen sind die Schätze, die in den Schlössern und Museen auf dem Bamberger Domberg verwahrt werden, nicht bekannt. Eine kleine Reihe auf MPZ-Digital möchte in den folgenden Wochen neugierig machen, diese „verborgenen Schätze“ näher kennenzulernen und die dortigen Museen zu besuchen. Der Kurzfilm nimmt dich mit auf eine kleine Entdeckungsreise. Da ist zum Beispiel die Neue Residenz mit dem beindruckenden Kaisersaal, den Kaiserzimmern und den Fürstbischöflichen Prunkräumen. Zugleich beherbergt die Neue Residenz zwei Filialgalerien der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Aus Beständen der Alten Pinakothek in München werden dort Gemälde aus dem Mittelalter und der Barockzeit gezeigt. Auch die Staatsbibliothek Bamberg, die unter anderem viele kostbare Handschriften aus dem Mittelalter aufbewahrt, befindet sich in der Neuen Residenz. Neue Residenz © Christiane Wendenburg Gegenüber der Residenz in der Alten Hofhaltung ist das Historische Museum mit seinen vielfältigen Sammlungen zur Bamberger Stadtgeschichte untergebracht. Alte Hofhaltung, Historisches Museum © Christiane Wendenburg Unbedingt einen Besuch sollte man auch dem Diözesanmuseum abstatten. Eines der Highlights sind hier die berühmten Kaisermäntel aus dem 11. Jahrhundert. Diözesanmuseum Bamberg © Christiane Wendenburg Informationen zum MuseumEine gute Übersicht über die unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten Neue Residenz, Staatsgalerien, Staatsbibliothek Bamberg, Historisches Museum und Diözesanmuseum bietet die Webseite: Domberg. Museen um den Bamberger Domberg. Abbildungsnachweis Titelbild: Bamberger Domberg Gesamtansicht und neue Residenz © Christiane Wendenburg

Sauber! Wäschewaschen früher
Titelbild: Familie und Unterwäsche auf der Leine

Blick in die Vergangenheit Eine Besucherfamilie spaziert im Freilandmuseum durch eine längst vergangene Lebenswelt. Vor 100 Jahren gab es auf den Dörfern keine Wasserleitungen und keinen Strom. Alle Menschen lebten irgendwie von der Landwirtschaft. Wasser zum Waschen und Trinken kam oft von einem Gemeinschaftsbrunnen auf dem Dorfplatz. Was idyllisch aussieht, war für die Menschen kein Kinderspiel. Öffentliche Wasserstellen waren oft verunreinigt. Das führte zu Krankheiten. Jeder Reinigungsvorgang bestand aus anstrengender Handarbeit. Allein das Wäschewaschen dauerte mehrere Tage. Kinder arbeiteten natürlich mit. Holten Wasser vom Brunnen und vieles mehr. Das Klo befand sich im Freien, direkt beim Misthaufen; Nutztiere lebten unter dem gleichen Dach wie die Menschen. Das offene Feuer verrußte den Wohnraum. Das ärmliche Leben führte auch zu vielen kleinen „Mitbewohnern“ in den einfach gebauten Häusern: Läuse, Wanzen, Mäuse … Nachhaltig gedacht? Eine einfache und sparsame Lebensführung war meistens alternativlos. Deshalb hatten die Menschen auch andere Ansprüche an Hygiene als wir heute. Sie badeten zum Beispiel nur ganz selten. Die tägliche Wäsche fand an einer Waschschüssel statt. Wäschewaschen stand nur alle paar Monate auf dem Programm. Die Alltagskleidung bestand aus derben, dunklen und schmutzabweisenden Stoffen. Häufiges Wechseln war nicht drin: Verdreckte sie, wurde die Kleidung erst mal ausgeklopft. War sie zerrissen, wurde sie geflickt. Und die Sonntagskleidung trugen die Menschen nur zu seltenen Anlässen. Viele Textilien eigneten sich auch gar nicht zur Nassreinigung. Auf den beiden Fotos sind zwei Oberpfälzer Familien vor 130 und vor 100 Jahren zu sehen. Ihre Kleidungsstücke kannst Du im Spiel den früher gebräuchlichen Reinigungsformen zuordnen. Ziehe dazu das Kästchen mit der richtigen Reinigungsart auf die Fläche des markierten Kleidungsstücks. Was hat das mit mir zu tun? Die wirtschaftliche Situation in Deutschland hat sich im 20. Jahrhundert grundlegend geändert. Hygienische Lebensverhältnisse sind für uns heute normal. Wir verbrauchen dazu allerdings zu viel Wasser, Strom sowie umweltbelastende Reinigungsmittel und schaffen uns immer wieder neue Geräte an; diese sollen uns helfen, noch „sauberer“ und komfortabler zu leben. Wir leisten uns viele billige Kleidungsstücke. An die Stelle des Schonens und Reparierens sind das Wegwerfen und der Neukauf getreten. Unser Lebensstil verschwendet kostbare Naturgüter mit vielen negativen Auswirkungen auf Umwelt und Klima überall. Millionen Menschen weltweit leben heute unter viel schwierigeren hygienischen Bedingungen als unsere Vorfahren. Für viele gibt es keinen Zugang zu sauberem Wasser. Nachhaltigkeit 17ziele.de 17ziele.de 17ziele.de Wir übernutzen die Erde schon seit 50 Jahren. Damit in Zukunft alle Menschen auf einem gesunden Planeten produktiv und friedlich leben können, müssen wir dringend den Verbrauch von Naturgütern einschränken. In vielen armen Ländern der Erde werden Lebensmittel und Konsumwaren für unseren Bedarf unter katastrophalen ökologischen und sozialen Bedingungen hergestellt - mit schwerwiegenden Folgen für die Natur, die Gesundheit und Sicherheit der Menschen. Sei dabei! Mit den folgenden Aktionen kannst du die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen unterstützen. Passende MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Sauber! Hygiene auf dem Land und anderswo (BS, MS Jgst. 7, MS Jgst. 8, RS Jgst. 7, RS Jgst. 8, RS Jgst. 9) Information zum MuseumKomm auf die Website des Freilandmuseums Oberpfalz! Wie der Alltag der Menschen ausgesehen hat, erkundest du am besten im virtuellen Rundgang. Abbildungsnachweis Titelbild: Familie © Foto: Freilandmuseum Oberpfalz, Elisabeth Wiesner | Unterwäsche auf der Leine © Foto: Freilandmuseum Oberpfalz

Die tolle Knolle
Titelbild Beitrag: tolle Knolle

Wie kam die Kartoffel zu uns? Die Kartoffel gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und ist damit eine Verwandte von Tomaten, Paprika und Auberginen. Ursprünglich stammt die Kartoffel aus den südamerikanischen Anden, wo sie seit mehr als 7000 Jahren von den Ureinwohnern angebaut wird. Spanische Eroberer brachten die in Europa bis dahin unbekannte Knolle im 16. Jahrhundert mit, aber es dauert lange, bis sie sich bei uns durchsetzte. Zunächst waren die Menschen gar nicht so begeistert davon. Der König Friedrich II von Preußen erkannte die Vorteile der Kartoffeln: Sie wachsen auf vielen verschiedenen Böden, vertragen Nässe besser als Getreide und sind eine nahrhafte Speise für Mensch und Vieh. Er befahl Mitte des 18. Jahrhunderts den Bauern, Kartoffeln anzupflanzen. So kam es, dass Kartoffeln zum Hauptnahrungsmittel der Landbevölkerung wurden. In einigen Gegenden werden sie auch „Erdapfel“ genannt. Historische Fotos im oberfränkischen Bauernmuseum Bamberger Land zeigen Bauern bei der Kartoffelernte. Kartoffellese, © Familie Zenk, Frensdorf Kartoffelernte, © Familie Zenk, Frensdorf Kartoffelfeld, © Familie Zenk, Frensdorf Kartoffeln sind nachhaltig, weil … Kartoffeln wachsen in verschiedenen Klimazonen und Bodenarten – und werden auf vielfältigste Weise zubereitet. Außerdem kann man sie einfach transportieren und mehrere Monate lang lagern, ohne dass sie verderben. Das hilft unnötige Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Im Vergleich zu anderen Grundnahrungsmitteln wie z.B. Weizen benötigt der Anbau von Kartoffeln viel weniger Wasser, weil sie eine kürzere Wachstumssaison haben. Aus Kartoffeln kann man sogar erneuerbare Energie gewinnen. Zum Beispiel werden Kartoffelschalen für die Biogaserzeugung verwendet. Kartoffeln sind gesund, weil … Sie enthalten viele Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien. Wichtig ist dabei die Art der Zubereitung. So erhöht das Frittieren in Öl den Fettgehalt. Beim Kochen oder Backen bleiben die Nährstoffe weitgehend erhalten. Sortenvielfalt Heute gibt es zahlreiche Kartoffelsorten, je mit eigenem Geschmack, Form und Farbe! Beliebte Sorten bei uns heißen Linda, Sieglinde, Bintje, La Ratte, Vitelotte, Laura, Marabel, Adretta und Bamberger Hörnchen. Kartoffelsorten werden eingeteilt in drei Kategorien: festkochend, vorwiegend festkochend und mehlig kochend. Festkochende Sorten wie zum Beispiel Bamberger Hörnchen eignen sich hervorragend für Kartoffelsalat. © Bauernmuseum Frensdorf, Susanne Görl © Bauernmuseum Frensdorf, Susanne Görl © Bauernmuseum Frensdorf, Yvonne Jähns-Kretschmer Rezeptideen Kartoffeln lassen sich auf unzählige Arten zubereiten – von einfachen Pellkartoffeln bis hin zu Aufläufen, Suppen und Eintöpfen … Welche Gerichte erkennst du hier? Überlege erst - und lasse Dir dann die Lösung anzeigen. © Fotos: Adobe Stock Free Collection Kartoffel-Keuzworträtsel Nachhaltigkeit Die Vereinten Nationen haben 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung festgelegt. BNE steht dabei für Bildung für nachhaltige Entwicklung mit dem Sinn, Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln zu befähigen. 17ziele.de 17ziele.de 17ziele.de 17ziele.de Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen mit Erklärungen in leichter Sprache findest du HIER. Passende MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Die tolle Knolle – Stärke und Vielfalt der Kartoffel (FöS, GYM Jgst. 5 - 8, MS Jgst. 6 - 9, RS Jgst. 7 - 8) Informationen zum MuseumInmitten einer vielfältigen Kulturlandschaft liegt das Bauernmuseum Bamberger Land. Die Gebäude des ehemaligen Bauernhofes mit Wohnstallhaus, Scheune, Austragshaus und Backofen gruppieren sich um einen idyllischen Innenhof. Farbenfrohe Schablonenmalereien sowie originale Möbel und Gerätschaften dokumentieren die ländliche Wohnkultur in der Zeit um 1920 und spiegeln die Lebens- und Arbeitsbedingungen eines bäuerlichen Betriebes wider. Bauernmuseum Frensdorf,© Anny Maurer Bauernmuseum Frensdorf,© Anny Maurer Abbildungsnachweis Titelbild: © Bauernmuseum Frensdorf, Yvonne Jähns-Kretschmer

Wasserkraft bewegt – früher und heute
Titelbild: Wasserschöpfrad

„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach…“ so klingt es nicht nur im bekannten Kinderlied, im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim klappern die Mühlen noch heute. Im kurzen Video könnt ihr das Modell einer Ölmühle aus Königshofen im Landkreis Aschaffenburg sehen, die im Museum wiederaufgebaut wurde. Sie ist über 200 Jahre alt und immer noch im Einsatz. Mithilfe der Wasserkraft treiben die großen Wasserräder die Mühlsteine und eine Stempelpresse an. Es wurden früher zumeist Pflanzensamen wie Leinensaat, Mohnsamen oder Bucheckern für die Herstellung von Öl zerquetscht. In unserer Mühle verwendete man vor allem Bucheckern. Sieben Kilogramm brauchte man davon für einen Liter Öl. Das waren ungefähr 25.000 Stück, die der Müller vorher sammeln musste. Video: Lisa Baluschek © Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim Wasserkraft Aufgrund von Wasserkraft konnten in früheren Zeiten große Mengen an Öl hergestellt werden, denn Wasser hört nicht auf zu fließen. Heutzutage gibt es kaum noch Mühlen, aber die Wasserkraft wird aktuell eingesetzt, um Strom herzustellen. Damit gehört Wasserkraft zu den sogenannten „erneuerbaren Energien“, das bedeutet, dass diese Rohstoffe nicht ausgehen, anders als Erdöl oder Kohle. Kennst du weitere Formen die zu den erneuerbaren Energien gehören? Nachhaltigkeit 17ziele.de Die Menschen brauchen im modernen Leben heute überall Strom. Daher ist es so wichtig, dass wir Strom aus Erneuerbaren Energien, wie der Wasserkraft, gewinnen. Ziel 7 ermahnt uns, saubere Energie für die Stromgewinnung zu nutzen. Nur diese schadet der Umwelt nicht. Passende MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Wasserkraft (FöS, MS) Informationen zum MuseumDas Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim bietet viele weitere Beispiele zur Wasserkraft. Da gibt es noch einiges zu entdecken. Abbildungsnachweis Titelbild: Wasserschöpfrad ©Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim

Sauberes Wasser – ein kostbares Gut
Sauberes Wasser Titelbild

Über manche Dinge macht man sich selten Gedanken – ein Beispiel: zum Händewaschen wird einfach der Hahn aufgedreht und das Wasser fließt. Wasser ist für uns heute immer verfügbar. Dementsprechend hoch ist unser Verbrauch: Im Durchschnitt verbraucht jeder Mensch in Deutschland pro Tag 127 Liter Trinkwasser! Waschtag auf dem Bauernhof, Foto: Wilhelm Nortz um1935 © Archiv Freilichtmuseum Glentleiten Aber das war nicht immer so. Früher mussten die Menschen das Wasser, das sie zum Trinken, Kochen oder Waschen benötigten, jeden Tag mühsam von einer Quelle oder einem Brunnen ins Haus tragen. Deshalb ging man natürlich sehr sparsam mit dem Wasser um. Noch vor 150 Jahren lag der Verbrauch von Wasser pro Kopf und Tag bei ungefähr 10 bis 20 Litern. In wasserreichen Gegenden wie hier im Alpenvorland beförderten die Menschen auch Wasser aus höhergelegenen Quellen durch hölzerne Leitungen zu den Brunnen vor ihren Häusern. Diese Leitungen nannte man „Deicheln“. In wasserärmeren Gebieten mussten Brunnen gegraben und Regenwasser in Behältern gesammelt werden. Wasser-Fußabdruck Jetzt bist du dran. Was schätzt du, welches Lebensmittel verbraucht wie viel Wasser? Das liebe Vieh Tiere brauchten damals mehr Wasser als Menschen. Eine im Stall gehaltene Kuh muss täglich mit etwa 60 Litern Wasser versorgt werden. Deshalb führte auf Bauernhöfen die erste Wasserleitung meist nicht in den Wohnbereich, sondern in den Stall. Auch im „Hoderer-Hof“ aus Kochel, der inzwischen im Freilichtmuseum Glentleiten steht, führte die erste Wasserleitung nur bis in den Stall und wurde erst später in die Küche verlegt.© Foto: Freilichtmuseum Glentleiten Vom Plumpsklo zum Wasserklosett Als die Wohnhäuser an die öffentliche Wasserleitung angeschlossen wurden, mussten die Leute kein Wasser mehr schleppen. Sie erfanden bald auch Haushaltsgeräte, die einen Wasseranschluss benötigen: Geschirrspül- und Waschmaschinen sowie Duschen und Klos mit Spülung. Dadurch stieg der Wasserverbrauch der Menschen deutlich an. Ein Klo mit Wasserspülung ist heute für dich ganz normal, aber das gibt es erst seit ungefähr 150 Jahren. Es war auf dem Land auch vor hundert Jahren noch nicht weit verbreitet. Dort nutzten viele Menschen Plumpsklos, die sich häufig neben oder sogar im Misthaufen befanden. Plumpsklo nennt man eine Toilette ohne Wasserspülung© Foto: Freilichtmuseum Glentleiten Nicht überall auf der Welt gibt es sauberes Wasser In vielen Gegenden der Welt, speziell in Regionen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas gibt es keine sichere Trinkwasserversorgung. Rund 2,2 Milliarden Menschen haben aktuell kein sauberes Trinkwasser – das sind mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung! Übrigens: Seit einem Vierteljahrhundert wird von den Vereinten Nationen am 22. März der Weltwassertag ausgerufen. Der Aktionstag soll daran erinnern, wie wichtig Wasser für das Leben auf der Erde ist. Nachhaltigkeit 17ziele.de Nachhaltigkeitsziel Nr. 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen. Sämtliche Lebensbereiche sind davon abhängig, dass ausreichend sicheres Wasser verfügbar ist: Ernährung, Gesundheit, Haushalte, Energie, Industrie und Ökosysteme. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen ist eines der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Passende MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Sauberes Wasser – ein kostbares Gut: Nachhaltigkeit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (GYM Jgst. 6-10, MS Jgst. 6-10, RS Jgst. 6-10) Informationen zum MuseumÜber 60 original erhaltene Gebäude machen den ländlichen Alltag der Menschen Oberbayerns im Freilichtmuseum Glentleiten begreifbar. Sie wurden an ihrem Originalstandort abgetragen und auf dem Museumsgelände wieder aufgebaut. Abbildungsnachweis Titelbild: © Zeichnung: Freilichtmuseum Glentleiten

Alles frisch auf dem Tisch?
Titelbild: Alles frisch auf dem Tisch - Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim

Saisonal, regional und die Vorratshaltung Erdbeeren im Oktober oder Spargel zu Weihnachten – du gehst in den Supermarkt und alles ist möglich! Noch bis vor ein paar Jahrzehnten sah das anders aus: Gemüse und Obst „hatten Saison“ das heißt, sie standen den Menschen nur kurz zur Verfügung, da sich der Anbau jeweiliger Nahrungsmittel im eigenen Garten oder auf dem Feld den Jahreszeiten anpassten musste. Der Speiseplan war jedoch keineswegs eintönig! Aber wie sorgten die Menschen für Abwechslung auf ihren Tellern?! Durch verschiedene Methoden der Haltbarmachung und das Wissen über die richtige Lagerung der unterschiedlichen Lebensmittel! Getreide wurde zum Beispiel trocken und luftig gelagert, Obst und Gemüse eingemacht und Fleisch geräuchert. Jetzt eine Tiefkühlpizza! Der Gang zum eigenen Gefrierschrank - was heute ganz normal ist - sah damals komplett anders aus: Die Dorfgemeinschaft besaß eine Gemeinschaftsgefrieranlage. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hatten die meisten deutschen Haushalte keine Gelegenheit, ihre Lebensmittel einzufrieren. Mit dem Bau von Gemeinschaftsgefrieranlagen, das waren Häuser in denen mehrere Tiefkühltruhen standen, war diese Form der Vorratshaltung für viele Familien auf dem Dorf möglich! Gemeinschaftsgefrieranlage auf dem Dorf, © Foto: Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim Gemeinschaftsgefrieranlage innen, © Foto: Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim Und was hat das mit mir zu tun?! Viele Menschen wissen heutzutage nicht mehr, wie sie Lebensmittel haltbar machen können oder wie die optimalen Lagerbedingungen für die verschiedenen Lebensmittel sind. Mit den Kenntnissen über die richtige Lagerung, Haltbarmachung und Vorratshaltung kann jedoch jeder von uns seinen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung und für eine nachhaltigere Welt leisten. Um dieses Wissen weiterzugeben und aus der Vergangenheit für die Gegenwart und Zukunft zu lernen, bietet das Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim sein MusPad „Alles frisch auf dem Tisch? – Nachhaltigkeit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ an. Alle weiteren Infos findest du unten. Lust auf einen "Learning Snack" zum Thema? ©Author Nachhaltigkeit 17ziele.de Passende MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Alles frisch auf dem Tisch? – Nachhaltigkeit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (GYM Jgst. 8 - 9, MS Jgst. 9 - 10, RS Jgst. 9 -10) Informationen zum MuseumDas Kirchenburgmuseum ist ein besonderes Freilandmuseum: Es zeigt das Leben und Arbeiten in einem mainfränkischen Dorf „anno dazumal“. Alle historischen, zum Museum gehörenden Gemeinde-, Wohn- und Wirtschaftsgebäude stehen an ihrem Originalstandort. Abbildungsnachweis Titelbild: Einmachgläser, © Foto: Freilandmuseum Kirchenburg Mönchsondheim

Herz sticht! Ein Notfall-Set
Herz sticht Titelbild: Karten
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Der Bayerische Schafkopf… …war eine Weiterentwicklung des Deutschen Schafkopfs …hat seinen Namen vermutlich vom Notieren des Spielstands mit mehreren Strichen, die zusammen einen Schafkopf ergaben …entstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts …wurde mit bayerischen Regeln zuerst 1849 erwähnt …galt zunächst als „unmodernes Bauernspiel“ …gelangte vermutlich von Franken aus in den Süden Bayerns …wurde am Ende des 19. und im Verlauf des 20. Jahrhunderts immer populärer …ist heute eines der beliebtesten und verbreitetsten Kartenspiele Bayerns Immer wieder sonntags! Im örtlichen Wirtshaus spielten die Männer bei Bier und Tabak am Wochenende gerne Karten Photoshop 1935: Karl-Joseph Breitinger fotografierte sich dreimal beim "Karten" und fügte die einzelnen Bilder zu einem zusammen. Früh übt sich: "Nachwuchskarter" beim Spielen am heimischen Stubentisch. Abbildungsnachweis: Foto 1: Wendelin Kitzing, Pfarrer Carl Bonaventura Hofmann, Theodor Kitzing und Thero Bauer beim Kartenspielen, Sternberg im Grabfeld, 1953, Archiv Reinhold Albert | Foto 2: Karl-Joseph Breitinger, Selbstporträt beim Karten, Alsleben, 1935, Sammlung Manfred Albert | Foto 3: Kartenspielen mit Walter Schnaus, Alois Wehner, Ewald Derlet, Alons Wohlfart und Hubert Leicht, Alsleben, 1953, Sammlung Manfred Albert Karten als Freizeitaktivität Vor rund 150 Jahren hatten viele Menschen keine oder nur sehr wenig Freizeit. In der Landwirtschaft arbeiteten alle Familienmitglieder den ganzen Tag. Feierabend war erst, wenn die angefallenen Aufgaben erledigt waren. In den Fabriken und auf dem Bau waren die Beschäftigten teilweise über 70 Stunden in der Woche tätig. Frauen und Mädchen verrichteten währenddessen die Hausarbeit. Freie Tage am Wochenende gab es nicht. So blieb den Menschen oft nur nachts Zeit, um sich im Schlaf von der körperlich anstrengenden Tagesleistung zu erholen. Mehr Freizeit gab es erst am Ende des 19. und im Laufe des 20. Jahrhunderts. Die Arbeitszeiten wurden gesenkt und die Sonntagsruhe eingeführt. Damit erhöhte sich die Zeit für Aktivitäten. Vorrangig Männer trafen sich sonntags in den örtlichen Wirtshäusern bei Bier und Tabak, um Karten zu spielen. Die Spieler wetteiferten um Punkte oder kleine Geldbeträge. So entwickelte sich das „Schafkopfen“ schnell zum festen Bestandteil der Freizeitbeschäftigung und Geselligkeit. Not macht erfinderisch – Spielkarten nach dem Krieg Bis zum Zweiten Weltkrieg hatte sich das Schafkopfspiel in Bayern längst etabliert. Doch der Krieg hinterließ seine Spuren. Karten waren in den unmittelbaren Nachkriegsjahren nicht immer leicht zu beschaffen. Jugendliche hatten oft gar keine Möglichkeit, ein Schafkopfset zu ergattern. Entweder gab es schlichtweg keine Karten oder die Preise waren viel zu hoch. Aber bekanntlich macht Not erfinderisch. Der damals 18-jährige Anton Türk aus Frickenhausen erstellte sich kurzerhand sein eigenes Kartendeck: In der unmittelbaren Nachkriegszeit 1945/46 bemalte er die Stoffgarnpappen seiner Mutter. Als Vorlage dienten die typischen Motive des fränkischen Blatts, das um 1840 in Würzburg entstanden war. Das ungewöhnliche Format der Pappe erschwerte das Mischen und Auffächern der Karten. Deshalb waren die selbstgestalteten Not-Spielkarten nur kurze Zeit in Gebrauch. Nachdem die Freunde wieder gedruckte Sets kaufen konnten, dienten die Pappkarten als Malvorlagen für Anton Türks Sohn. Passende MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: Freizeit – Freie Zeit für Spiel und Spaß? (GYM Jgst. 7-10, MS Jgst. 7-10, RS Jgst. 7-10) Informationen zum MuseumDas Fränkische Freilandmuseum Fladungen macht die vergangene ländliche Bau-, Arbeits- und Lebensweise aus Unterfranken sowie der Rhön erlebbar. Über 20 wiedererrichtete Anwesen und Gemeindebauten geben einen umfassenden Einblick in das Wohnen und Wirtschaften vom 17. Jahrhundert bis in die 1970er Jahre. Eingebettet in eine historische Kulturlandschaft finden sich Themengärten, Streuobstwiesen und Weiden, auf denen alte Haustierrassen gehalten werden. Abbildungsnachweis Titelbild: Gordian Engel, Detailansicht der Not-Karten, Fladungen, 2021, Archiv Fränkisches Freilandmuseum Fladungen

Was wird hier gespielt?
Titel: Was wird hier gespielt

Wer wird hier von wem hereingelegt? Verwechslungen, Täuschung und Betrug spielen in Filmen und auf dem Theater immer wieder eine große Rolle. Deutsches Theatermuseum, Inv.Nr. IV 4969, Anonym. Mischtechnik, Deckfarben auf Seide und Papier, Pantalone, hier mit langem Spitzbart, war früher ein beliebter Star. Jetzt ist der eitle Typ alt geworden und begegnet in der Szene einem eigenwilligen Doppelgänger. Pantalone scheint gerade den Dolch zu ziehen – aus Empörung? Um sich zu verteidigen? Und wer ist das überhaupt, der ihm hier in der Kleidung so ähnlich ist, aber das Gesicht unter einer Maske versteckt? Die Dame in der Mitte scheint auch überfordert. Geht es um sie? Oder ist sie hier nur zwischen die Fronten geraten? Rechts im Bild stiehlt sich auf Zehenspitzen der Diener, der Harlekin, davon. Warum eigentlich? Weiß er mehr? Gestalte dir dein eigenes Theaterstück Hier kannst du die Figuren selbst anordnen und eine Geschichte dazu erfinden. Folgende Fragen können dir helfen.: 1. Warum ist der Teppich so faltig? Hat die Putzkolonne wieder geschlampt?2. Ist die Frau verliebt? In welchen der Männer?3. Und überhaupt, die Fenster. Warum ist es hier so kalt, dass alle den Mantel anhaben müssen?4. Was sagt eigentlich wer zu wem?5. Warum hängen denn Teile eines Vorhangs ins Bild? Finde noch weitere oder ganz andere Fragen. Das Bild von einem unbekannten Künstler zeigt eine Szene nach dem Vorbild der sogenannten Commedia dell'arte, des italienischen Improvisationstheaters. Viele der Typen stammen aus dem Karneval des 16. Jahrhunderts und sind daher maskiert. Wandertruppen ziehen durch das Land und spielen. Typische Figuren sind z.B. Pantalone, Colombina, Harlekin oder Truffaldino. Sie kommen in den Stücken immer wieder vor. Das Schauspiel in Deutschland zu Beginn des 18. Jahrhunderts ist stark von der Commedia dell‘ arte beeinflusst. Passender Beitrag auf XponatBühnenbildmodellKostümMethode: Nachstellen Passende MPZ-FührungUm Theater geht es auch im Bayerischen Nationalmuseum bei: In Szene gesetzt – vom Porträt zum Selfie und Kunst und Kultur des Barock – höfische Pracht und "heiliges Theater". Informationen zum MuseumDas Deutsche Theatermuseum sammelt alles, was vom Theater übrig bleibt oder dessen Vorbereitung dient. Es hat die größte Sammlung für Theaterfotografien (ca. 4,3 Millionen). In Archiv und Bibliothek kann man sich zu Theaterthemen informieren. Es zeigt spannende, wechselnde Sonderausstellungen: die ganze Welt des Theaters eben. Abbildungsnachweis Titelbild: Abb.: Deutsches Theatermuseum, Inv.Nr. IV 4969, Anonym. Mischtechnik, Deckfarben auf Seide und Papier, montiert. 335 x 410 mm. 1. Hälfte 18. Jahrhundert, Bildausschnitt

Süßer Kunstgenuss!?

Ein glitzerndes Meer aus Süßigkeiten! Tausende blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie liegen auf dem Museumsboden des Museums Brandhorst. Sie bilden ein etwa zwei auf vier Meter großes Rechteck. Der Künstler des Werks, Felix Gonzalez-Torres, ist unter anderem bekannt für seine Candy Works, in denen er Süßigkeiten zu Formen auf dem Boden legen oder zu Bergen in Museumsecken schütten lässt. Felix Gonzalez-Torres legt ungefähr fest, welche Art von Süßigkeiten für die Candy Works verwendet werden und wie viel das Kunstwerk im Idealfall wiegen sollte. Doch jedes Mal, wenn das Kunstwerk ausgestellt wird, dürfen die Kurator*innen diese offenen Angaben des Künstlers interpretieren. So können sie entscheiden, welche Form das Kunstwerk bekommt und was „Idealgewicht“ bedeutet. Ansicht von Felix Gonzalez-Torres, „Untitled” (Lover Boys), 1991, Spiralförmig blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie, unbegrenztes Angebot, Gesamtmaße variieren je nach Präsentation, Idealgewicht: 161 kg. © Estate of Felix Gonzalez-Torres, Courtesy of the Felix Gonzalez-Torres Foundation, Foto: Elisabeth Greil, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München. Detailansicht von Felix Gonzalez-Torres, „Untitled” (Lover Boys), 1991, Spiralförmig blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie, unbegrenztes Angebot, Gesamtmaße variieren je nach Präsentation, Idealgewicht: 161 kg. © Estate of Felix Gonzalez-Torres, Courtesy of the Felix Gonzalez-Torres Foundation, Foto: Elisabeth Greil, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München. Doch was hat es mit diesem Gewicht auf sich? Der Titel des Kunstwerks könnte ein Hinweis sein: „Untitled“ (Lover Boys), zu Deutsch „Ohne Titel“ (Liebhaber). 161 Kg – ungefähr so viel wiegen zwei Männer. Um genau zu sein, wogen Felix Gonzalez-Torres und sein Partner Ross Laycock zusammen 161 kg. „Untitled“ (Lover Boys) ist also nicht nur ein großes Rechteck blau-weißer Bonbons, sondern kann auch als eine besondere Form des Porträts interpretiert werden. Und die spiralförmig ineinander verschlungenen Farben der Bonbons werden zu einem Symbol für die Verbundenheit zwischen zwei Liebenden … Doch dies ist nur eine mögliche Interpretation des Kunstwerks! Felix Gonzalez-Torres war es wichtig, dass den Betrachter*innen seiner Werke nicht vorgegeben wird, wie die Kunstwerke zu verstehen sind. Ohne Hintergrundwissen zu seinem Leben kommen wir vielleicht zu einer anderen Interpretation. Diese Unbestimmtheit drückt sich auch im Titel „Untitled“ also „Ohne Titel“ aus. Und den Titelzusatz Liebhaber setzt der Künstler bewusst in Klammern dahinter – die Liebhaber sind anonym, er nennt weder seinen noch Ross‘ Namen, somit können auch andere Personen gemeint sein. Wie interpretierst du den Titel, die Art der Bonbons und das Gewicht des Kunstwerks? Schreibe deine Ideen in die Wortwolke: Auf der Webseite der Felix Gonzalez-Torres Foundation findest du Fotos aus anderen Ausstellungen, in denen „Untitled“ (Lover Boys) gezeigt wurde. Sie verdeutlichen, wie viele verschiedene Formen das Kunstwerk annehmen kann. Liebe, Verlust und Trauer in Zeiten von Aids Felix Gonzalez-Torres wird 1957 in Kuba geboren. Er wächst in Puerto Rico auf, wo er nach dem Schulabschluss anfängt, bildende Kunst zu studieren. 1979 zieht er nach New York und beendet hier sein Kunststudium. In New York lernt er seinen Partner Ross Laycock kennen. Doch das Glück des Paares wird getrübt, denn Ross erkrankt an Aids. Die Immunschwächekrankheit Aids wird 1981 erstmals in den USA diagnostiziert und entwickelt sich in den 1980er Jahren weltweit zu einer Epidemie. Besonders homosexuelle Menschen infizieren sich mit dem HI-Virus, in dessen Folge die Erkrankung Aids auftritt. In den USA schauen Politik und Gesellschaft der Aids-Epidemie tatenlos zu … Anstatt sich um ein Ende der Aids-Epidemie zu bemühen oder die Forschung nach einem Medikament voranzutreiben, machen konservative Politiker*innen homosexuelle Männer für die Verbreitung von HIV verantwortlich und Menschen mit Aids werden diskriminiert. Ist das fair? Wenn du hierzu mehr wissen möchtest, schau dir den MPZ-digital Beitrag zur Aids-Epidemie an. 1987 wird Felix Gonzalez-Torres aktives Mitglied des Künstler*innenkollektivs Group Material, das mit seinen Kunstwerken und Aktionen auf die Stigmatisierung von Menschen mit Aids aufmerksam macht. Der Künstler setzt sich für Menschen mit Aids ein, indem er Kunst macht, die kritisch ist und Missstände in Politik und Gesellschaft thematisiert. 1991 stirbt sein Partner Ross Laycock an den Folgen von Aids – ein schmerzlicher Verlust für den Künstler. Kunst to go! 1990 beginnt Felix Gonzalez-Torres Kunstwerke aus Süßigkeiten zu machen. Bis 1993 entstehen 20 Candy Works aus unterschiedlichsten Süßigkeiten. Eine große Besonderheit: Die Kunstwerke sind veränderbar! Detailansicht von Felix Gonzalez-Torres, „Untitled” (Lover Boys), 1991, Spiralförmig blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie, unbegrenztes Angebot, Gesamtmaße variieren je nach Präsentation, Idealgewicht: 161 kg. © Estate of Felix Gonzalez-Torres, Courtesy of the Felix Gonzalez-Torres Foundation, Foto: Elisabeth Greil, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München. Nicht nur können die Kurator*innen die Angaben des Künstlers zur Art der Süßigkeiten und dem Idealgewicht interpretieren und die Form der Installation bestimmen, auch wir dürfen mitwirken: Denn die Besucher*innen dürfen die Süßigkeiten der Candy Works mitnehmen. Die Kurator*innen entscheiden, ob und wie oft sie die Bonbons auffüllen. Werke wie „Untitled“ (Lover Boys) können nach und nach kleiner werden, sich kaum merklich verändern oder sogar ganz verschwinden. Deswegen wiegt „Untitled“ (Lover Boys) nur im Idealfall 161 kg; tatsächlich verändert das Gesamtgewicht sich jedoch während der Dauer der Ausstellung. Was würde passieren, wenn das Museum nicht für süßen Nachschub sorgt? Probiere es aus: Felix Gonzalez-Torres, „Untitled” (Lover Boys), 1991, Spiralförmig blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie, unbegrenztes Angebot, Gesamtmaße variieren je nach Präsentation, Idealgewicht: 161 kg. © Estate of Felix Gonzalez-Torres, Courtesy of the Felix Gonzalez-Torres Foundation, Foto: Museumspädagogisches Zentrum München. Kunst zum Mitnehmen? Kunstwerke dürfen üblicherweise nicht angefasst oder gar verändert werden und gehören meist nur einer Person oder einem Museum. Doch die Candy Works von Felix Gonzalez-Torres können verschiedene Formen annehmen, an mehreren Orten gleichzeitig ausgestellt sein und sich während der Ausstellung verändern. Aber was passiert mit einem Kunstwerk, von dem wir einen Teil mitnehmen dürfen? Wird es kleiner oder eigentlich größer? Wenn die Besucher*innen die Bonbons mitnehmen, verbreitet das Kunstwerk sich dann vielleicht sogar ähnlich wie ein Virus? Statt das Kunstwerk lediglich zu betrachten, können wir sogar davon kosten – Kunstgenuss der etwas anderen Art! Doch auch hierbei ist wichtig: Wir haben die Wahl, ob wir ein Bonbon mitnehmen, es verspeisen, es aufheben wie einen besonderen Schatz oder ob wir das Werk lediglich betrachten. Wie intensiv wird die Beziehung zwischen uns und dem Kunstwerk, wenn wir die Bonbons lutschen? Wo die Bonbons produziert werden, wie sie aussehen und nach was sie schmecken, dürfen die Kurator*innen der Ausstellung auswählen. Was glaubst du, für welchen Geschmack haben sie sich entschieden? Eigene Interpretation gewünscht! Festgeschriebene Interpretationen seiner Werke wollte Felix Gonzalez-Torres vermeiden. Seine Biografie oder die Lebensumstände während der AIDS-Epidemie können mit seinen Werken in Verbindung gesetzt werden, aber auch ohne diese Informationen kann seine Kunst interpretiert werden. Oftmals verzichtete der Künstler auf Erklärungen seiner Werke oder bot mehrere Deutungen an. Offenheit und Vielfalt statt nur eine richtige Lesart! Auch die in diesem Beitrag aufgezeigten Interpretationen sind nur wenige von vielen möglichen Deutungen. Mach dir selbst ein Bild und besuche „Untitled“ (Lover Boys) in der aktuellen Ausstellung im Museum Brandhorst. NACHHALTIGKEIT 17ziele.de Der Zugang zu ärztlicher Versorgung und Medikamenten ist nicht nur für Menschen mit Aids überlebenswichtig. Er stellt auch eines von 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen dar. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen mit Erklärungen in leichter Sprache findest du HIER. Passende MPZ-Führung"Food for the mind" – sehen, denken, diskutieren (BS, GYM ab Jgst. 8, MS ab Jgst. 8, RS ab Jgst. 8) Informationen zum Museum„Untitled“ (Lover Boys) wird im Rahmen der Sonderausstellung „Future Bodies from a Recent Past“ des Museum Brandhorst gezeigt. Die Ausstellung kann noch bis 15. Januar 2023 besucht werden. Informationen zur Ausstellung findest du hier. Abbildungsnachweis Titelbild: Detailansicht von Felix Gonzalez-Torres, „Untitled” (Lover Boys), 1991, Spiralförmig blau-weiße Bonbons in durchsichtiger Folie, unbegrenztes Angebot, Gesamtmaße variieren je nach Präsentation, Idealgewicht: 161 kg. © Estate of Felix Gonzalez-Torres, Courtesy of the Felix Gonzalez-Torres Foundation, Foto: Elisabeth Greil, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Museum Brandhorst, München. Ausschnitt: © Museumspädagogisches Zentrum

Wohnen. Lebensraum. Leben.
Üblacker Häusl München, Pia, Film: Historischen Wohnen in München, 2022

Wohnen früher in München Wie wir wohnen, das ist mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Doch was brauchen wir denn eigentlich alles zum Wohnen? Fun Fakt: Umziehen ist hier wirklich ein´ ziehen!1911, Anonym. © Münchner Stadtmuseum Schau mal hier, ein ganz alltägliches Straßenbild der Prinzregentenzeit (1886-1912) in dem die beiden all ihren Besitz durch München karrten. Da damals die Mietpreise unbezahlbar waren, mussten vor allem viele Bürger der unteren Schichten ständig umziehen. Und dabei passte ihr ganzer Hausstand auf einen Handkarren. Unglaublich oder? Doch nicht nur das. Kannst du dir vorstellen dein Bett im Schichtsystem zu teilen? Oder das in einem 15 Quadratmeter Raum deine Küche, Badezimmer, Wohnzimmer, Kinder- und Schlafzimmer Platz finden? Dabei ist der Tisch nicht nur zum Essen vorgesehen, sondern dein Schreibtisch, die Werkbank, Waschbecken (für einen selbst wie auch für die Wäsche) und Wickeltisch zugleich. Das kannst du dir nicht vorstellen? Dann schau dir unseren Film an und tauche ein in die unglaubliche Art wie man z.B. Anfang des 20. Jahrhunderts in München wohnte: Und jetzt stell dir einmal vor wie es wäre, wenn du umziehst und alle deine Sachen und Möbel, die du zum Wohnen brauchst, auf einen Handkarren passen müssten... Unvorstellbar? Machen wir doch mal eine Probe: was brauchst du wirklich zum Wohnen? Schau dich zu Hause um und überlege welche Gegenstände du wirklich brauchst. Und zur Anregung ein paar verschiedene Wohnformen, die es in der Geschichte weltweit gab und auch noch heute gibt. Auf welche wohn Ideen man so kommen kann, zeigen wir dir dann in unserem nächsten Beitrag. Dort siehst du dann, wie man nachhaltig, minimalistisch, aber mit allem was man braucht, in seinem mobilem Zuhause leben kann. NACHHALTIGKEIT Die Vereinten Nationen haben gemeinsam 17 Ziele für eine nachhaltige Welt beschlossen, die bis zum Jahr 2030 von allen Nationen umgesetzt werden sollen. Ziel 11 besagt, alle Menschen sollen Zugang zu angemessenem Wohnraum und zu Grundversorgung haben. Doch was passiert, wenn die Wohnungen immer teurer und nicht mehr bezahlbar sind? HIER findest du alle 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen mit Erklärungen in leichter Sprache.Passende MPZ-FührungenWohnen, trinken, speisen – wie Münchner Familien lebten (GS) Informationen zu den MuseenIn der Ausstellung „Typisch München“ im Münchner Stadtmuseum kannst du noch mehr zu München und vor allem auch den im Film gezeigten Objekte erfahren und sie dir einmal persönlich anschauen. Und wenn du dir einmal selbst ein Bild davon machen möchtest, wie es sich so angefühlt haben muss in einem kleinen Zimmer mit mehreren Personen zu wohnen, dann schau doch im Üblacker Häusl vorbei. Passender Beitrag auf XponatLastkarrenAnmerkung für Lehrkräfte, Museumspädagog*innen und Vermittler*innenAnhand des Films lassen sich auch aktuelle Bezüge zu dem globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen in Hinblick auf nachhaltige Städte (Ziel 11) herstellen und gemeinsam mit den Schüler*innen auch Themen wie bezahlbares und ökologischeres Wohnen besprechen. Abbildungsnachweis Titelbild: Filmausschnitt "Historisches Wohnen in München". © Museumspädagogisches Zentrum.

Das Olympia-Attentat 1972 in München
Olympia Attentat Erinnerungsort

Als heitere Spiele begannen die Olympischen Spiele 1972 in München. In einer Katastrophe endeten sie - auf ewig verbunden mit dem schrecklichen Attentat palästinensischer Terroristen auf die israelische Olympia-Mannschaft. Die Geiselnahme In der Nacht vom 4. auf den 5. September 1972 drangen palästinensische Terroristen in das olympische Dorf, in dem die Sportler und Journalisten während der Spiele wohnten, ein. Sie verschafften sich Zugang zu den Appartements der israelischen Mannschaft und nahmen elf Geiseln. Zwei Israelis versuchten sich gegen die Angreifer zu wehren und wurden erschossen. Beide starben im olympischen Dorf. Alle Befreiungsversuche und auch Verhandlungen mit den Terroristen blieben erfolglos. Was wollten die Palästinenser eigentlich? Unter anderem die Freilassung von 326, in Israel inhaftierten „palästinensischen Freiheitskämpfern“. Aber keine ihrer Forderungen wurde erfüllt; so änderten die Terroristen ihren Plan und wollten in ein arabisches Land ausgeflogen werden. München - Olympisches Dorf (Panorama), Maximilian Dörrbecker, CC BY-SA 2.5, via Wikimedia Commons Die Befreiung der Geiseln scheitert Zwei Hubschrauber wurden bereitgestellt, um die Terroristen mit ihren Geiseln von der Olympiastadt München zum Militärflughafen Fürstenfeldbruck zu bringen. Dort stand eine Lufthansa-Maschine nach Ägypten bereit. Auf dem Flughafen scheiterte dann ein letzter Befreiungsversuch der bayerischen Polizei dramatisch. Alle neun israelischen Geiseln, ein Polizist und fünf der acht Terroristen starben. Die drei anderen Terroristen konnte die Polizei zwar gefangen nehmen, sie wurden aber nur sieben Wochen später aus dem Gefängnis freigepresst: durch eine Flugzeugentführung weiterer palästinensischer Terroristen. Deutschland bittet um Vergebung Die deutschen Behörden waren im September 1972 in keiner Weise auf ein solches Ereignis vorbereitet. Erst am 5. September 2022, im Rahmen der Gedenkveranstaltung zum 50. Jahrestag des Olympia-Attentates, bittet Deutschland bei den Verbliebenen der Opfer um Vergebung und gesteht seine Fehler bei dem schrecklichen Attentat ein. Das Gedenken an die Opfer Seit 2017 gibt es im Olympiapark eine multimediale Gedenkstätte: Ein Erinnerungsort, an dem der Geiselnahme, dem gewaltsamen Tod der elf Israelis sowie des deutschen Polizisten gedacht werden können. Dabei stehen die Persönlichkeit und Lebensgeschichte eines jeden Opfers im Mittelpunkt. Erinnerungsort im Olympiapark München, Katja Brenner, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons Gedenken an die Opfer des Attentats von 1972 im Olympiapark München, Root47, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons Auch online informiert dich der "Erinnerungsort Fürstenfeldbruck 1972" über die Ereignisse, erinnert an die Opfer und vor allem, lässt Zeitzeug*innen von damals sprechen. Beide Erinnerungsorte, im Olympiapark und digital, dienen auch als stete Mahnung, Antisemitismus und Rassismus entschieden entgegentreten. Hast du Lust, dein Wissen zu testen? Dann mach hier weiter. Viel Erfolg! ©Author Nachhaltigkeit 17ziele.de „Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“ (Elie Wiesel, Schriftsteller und Friedensnobelpreisträger)Deutschland ist eines der sichersten Länder der Welt. Dies gilt es zu bewahren und gleichzeitig andere Länder darin zu unterstützen. Doch auch hier gibt es Korruption und die staatliche Verwaltung versagt. Transparenz und Rechenschaftspflicht staatlicher Institutionen und Behörden und eine effektive Kontrolle durch politisch legitimierte Gremien sind hier unverzichtbar, ebenso wie freie Presse und Berichterstattung. Hilfe bei rassistischen VorfällenBei diesen Stellen kannst du rassistische Vorfälle melden. Falls du selbst betroffen bist, erhältst du dort auch Hilfe und Unterstützung:before-muenchen.dereport-antisemitism.deamadeu-antonio-stiftung.de Informationen Mit dem Münchner Stadtmuseum und dem MPZ können Schulklassen auf Spurensuche nach Olympia 1972 im Münchner Stadtgebiet gehen. Passende MPZ FührungMünchen 72 – Olympische Spurensuche im Münchner Stadtmuseum (BS, GS ab Jgst. 3, GYM, MS, RS)Stadtrundgänge: München 72 – Entdeckertour durch den Olympiapark (GS ab Jgst. 3) Abbildungsnachweis Titelbild: Videoinstallation am Erinnerungsort Olympia-Attentat in München, Spielvogel, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Zaubermaus & Zauberlöwe

Welches ist dein Lieblingstier? Warum magst du gerade dieses Tier? Hast du Dinge oder auch Kleidung, auf denen dieses Tier zu sehen ist? Die Zeit vor fast dreitausend Jahren nennt man Antike. Damals gab es in Griechenland viele Dinge, die mit Tieren verziert wurden. Aber warum? Schau dir einmal die kleine süße Maus auf dem Goldring an. Der Ring sollte wie ein Zauber wirken. Die Menschen glaubten: Wer diesen Ring trägt, ist sicher vor Mäusen. Weil Mäuse die ganze Ernte auffressen konnten, fürchtete man sie als Schädlinge. Wusstest du, dass Mäuse die härtesten Zähne von allen Tieren haben? © antiker griechischer Goldring mit Maus, Staatliche Antikensammlungen, 2022 Die Menschen damals haben also Gegenstände mit Tieren verziert, um sich vor ihnen zu schützen. Sie wollten diese Tiere „wegzaubern“. Es gab aber noch andere Zauber-Tiere im Leben der Menschen. Viele Brunnen hatten zum Beispiel einen Löwenkopf aus Ton oder Stein. Das Wasser floss aus dem Löwenmaul heraus. Das sah nicht nur toll aus, sondern hatte auch eine „Zauber-Aufgabe“: Der mächtige Löwe sollte das Wasser sauber halten. © antiker Löwenbrunnenkopf aus Ton, Staatliche Antikensammlungen, 2022 Bakterien und Viren können krank machen, aber das wussten die Menschen damals noch nicht. Sie hatten aber erkannt, dass ihr Wasser so sauber wie möglich sein sollte, damit sie gesund bleiben. Willst du deinen eigenen Zauberring gestalten? Lade dir hier die Vorlage herunter. Drucke diese Vorlage aus und zeichne dein eigenes Zaubertier. Oder ist es ein Mix aus verschiedenen Tieren? Du kannst auch Tierbilder aus Zeitschriften ausschneiden und mit selbst gemalten Tieren wild mischen. Was ist das Besondere an deinen Tieren? Welche Stärken haben sie? Gibt es Tiere, die dich vor etwas beschützen sollen? Wenn du dir den Mausring oder den Löwenbrunnenkopf ansehen möchtest, kannst du das HIER tun. NACHHALTIGKEIT Die zwei Gegenstände zeigen, wie die Menschen in der Antike Essensvorräte und Wasser vor Schädlingen und Verschmutzung schützen wollten. Information zum MuseumMöchtest du mehr über die Antike erfahren, dann schau doch bei den Staatlichen Antikensammlungen auf dem Königsplatz vorbei. Abbildungsnachweis Titelbild: © antiker griechischer Goldring mit Maus, Staatliche Antikensammlungen, 2022

Iss was!? – Apfel und Karottengrün

Duftende Quitten, knackige Kirschen, Johannisbeeren, Zwetschgen, Erbsen und Bohnen, Knoblauch, Spargel, Pilze, Artischocken und jede Menge Kürbisarten … Beim Anblick des Gemäldes von Frans Snyders läuft einem das Wasser im Mund zusammen! Es lassen sich die verschiedensten Obst- und Gemüsesorten finden. Sie werden in Porzellanschalen oder Körben präsentiert oder liegen einfach auf dem Boden. Hast du schon entdeckt, was die Meerkatze gerade klaut? Frans Snyders, Obst- und Gemüseladen, um 1625/30, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0 Frans Snyders kannte wohl all das, was er in seinem riesigen Bild gemalt hat, denn sein Vater hatte eine Art Feinschmeckerrestaurant. Nimm dir einen Meterstab oder ein Maßband und prüfe mal, ob das Gemälde irgendwo in deiner Wohnung Platz hätte – es ist 2,03 m hoch und 3,38 m breit! Die Szene ist also genau so groß gemalt, wie sie in echt wäre. Hast du eine Idee, warum es aber gar nicht sein kann, dass Snyders all die leckeren Dinge so vor sich stehen hatte, als er das Bild gemalt hat? Überleg mal, zu welcher Jahreszeit die einzelnen Obst- und Gemüsesorten jeweils reif sind! Warum aber sind auf dem Gemälde, das vor knapp 400 Jahren in den Niederlanden gemalt wurde, zwar Trauben, Zitronen und sogar ein Granatapfel zu sehen, aber weder Ananas noch Bananen? Und woher kommen eigentlich diese Früchte und wie lange gibt es sie schon bei uns? Hinweis: Diese Pflanzen wachsen auch im Gewächshaus des Botanischen Gartens München-Nymphenburg! Lass dich von Snyders Gemälde anregen, selbst leckere Speisen und Getränke zuzubereiten! Wir lassen uns von dem Gemälde zu einem grünen Power-Smoothie, einem feinen Rote-Rüben-Salat und einem fruchtigen Blitz-Eis inspirieren. Findest du alle Zutaten im oberen Gemälde? Die Zwiebeln sind in der Zimmerecke gut versteckt … Die Rezepte kannst du auch ausdrucken und in dein MPZ-Album heften. © Museumspädagogisches Zentrum Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Passende Beitrag auf XponatStillleben Passende MPZ-FührungenZwiebeln, Quitten und Melonen (GS, Horte)Zwiebeln, Pflaumen und Zitronen (Kindergartengruppen mit Kindern ab 5 Jahren) Informationen zum MuseumDie Bayerischen Staatsgemäldesammlungen verfügen über einen reichen Schatz an barocken Stillleben. Zu bewundern sind diese in der Alten Pinakothek in München, in den Zweiggalerien oder in der Online-Sammlung unter dem Stichwort „Stillleben“. Abbildungsnachweis Titelbild: Frans Snyders, Obst- und Gemüseladen, um 1625/30, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0

Iss was!? – Auf geht´s zum Dessert!
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Zum Abschluss noch etwas Süßes? Doch was hat dieser Miniaturgarten aus edlem Nymphenburger Porzellan damit zu tun? Es handelt sich um einen sogenannten Dessertaufsatz, also einen Tischschmuck, den man erst aufstellte, wenn das Dessert serviert wurde. Dessertaufsatz. © Bayerisches Nationalmuseum Die Nachspeise bildete in der Regel den Höhepunkt eines barocken Festmahls. Für das Dessert bevorzugte man Tafelaufsätze mit Figurenschmuck oder kleinen Landschaften. Bevor solche Gebilde aus Porzellan hergestellt werden konnten – das europäische Porzellan wurde erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts „entdeckt“ – hatte oft der Hofkonditor die Aufgabe, den Tafelaufsatz aus eingefärbtem Zuckerwerk, Butter oder Marzipan anzufertigen. Geschickte Zuckerbäcker waren daher bei Hofe sehr gefragt. © Bayerisches Nationalmuseum Auf unserem Tafelaufsatz siehst du eine vornehm gekleidete, höfische Gesellschaft, die durch einen französischen Garten lustwandelt. Stell dir einen langen Tisch vor, in dessen Mitte das Gärtchen stand. An den Seiten der Tafel befanden sich die Gedecke für die Gäste und dazwischen Platten voll von köstlichen Kuchen, Konfekt, kandierten – d.h. in Zucker eingelegten – Früchten und vielem anderen. Hast du Appetit auf etwas Süßes bekommen? Dann teste doch unser Rezept für einen köstlichen Schokoladenkuchen! Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Informationen zum MuseumIm Bayerischen Nationalmuseum kannst du dir diese prunkvollen Schätze im Original ansehen, außerdem Musikinstrumente, Bauernmöbel, gewaltige Wandteppiche und noch viel mehr! Eine Besonderheit: In diesem Haus passen die Räume hervorragend zu den Kunstwerke, die darin ausgestellt sind. So macht man eine Zeitreise, durchschreitet niedrige mittelalterliche Gewölbe, riesige Kirchensäle oder versteckte Wendeltreppen. Abbildungsnachweis Titelbild: Dessertaufsatz (Ausschnitt). © Bayerisches Nationalmuseum

Iss was!? – Tafelzier und Gaumenschmaus

© Museumspädagogisches Zentrum, Film: Veronika Hafner, Moritz Dehler Welche Form des Essens hat dir im Film am besten gefallen: Pizza to go auf der Wiese, Frühstück zu Hause, Brotzeit im Biergarten oder ein Galadinner mit vergoldetem Besteck, Silbergeschirr und edlem Porzellan? Wie wäre es, an der festlich gedeckten Tafel Platz zu nehmen? Wie würdest du dich fühlen, wenn dann mit Pauken und Trompeten das Festmahl serviert wird? Das silberne Gedeck (mit Teller und Besteck) gehört zum imposanten Hildesheimer Tafelsilber, das heute im Bayerischen Nationalmuseum zu bewundern ist. Friedrich Wilhelm von Westphalen, Fürstbischof von Hildesheim, hatte es um 1760 von Augsburger Goldschmieden anfertigen lassen. Ursprünglich umfasste es 600 Einzelteile. Friedrich Wilhelm musste sogar einen Kredit aufnehmen, um das Service bezahlen zu können! Filmstill: Hildesheimer Tafelsilber im Bayerischen Nationalmuseum (Detail). © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Veronika Hafner, Moritz Dehler Die meisten Fürsten an den europäischen Höfen ließen derartiges Silbergeschirr, das auch noch zusätzlich vergoldet sein konnte, für repräsentative Festmahle anfertigen. Sie wollten damit Rang und Macht zur Schau stellen. Dies verdeutlichen auch die Wappen auf Tellern und Besteck. Die Musik, die du im Film beim Auflegen des Silbergedecks hörst, ist ebenfalls etwas ganz Besonderes. Die Noten zu dem kurzen barocken Stück haben Museumsfachleute auf dem Hildesheimer Tafelsilber entdeckt. Sie sind in einen der großen, dekorativen Aufsätze eingraviert, die in der Mitte der Tafel stehen. Hildesheimer Tafelaufsatz mit Details. © Bayerisches Nationalmuseum Nach dem eingravierten Stück ertönen beim Blick über die Silbertafel Pauken und Trompeten. Auch Letztere sind etwas Besonderes. Sie sind aus Silber und stammen aus derselben Zeit wie das Tafelsilber und -porzellan. Du kannst sie im Bayerischen Nationalmuseum in Saal 89 anschauen. Ist dir im Film aufgefallen, dass auf der festlichen Tafel keine Gläser stehen? Warum wohl? Vielleicht erinnerst du dich an die Szene, in der einem Gast ein Glas gereicht wird. – Auf einem silbernen Tablett, einer sogenannten Kredenz. Er nimmt das Glas, trinkt daraus und stellt es wieder auf die Kredenz zurück.Was wäre dir lieber? Das Glas selbst vom Tisch nehmen zu können oder es immer wieder auf Anforderung angereicht – kredenzt - zu bekommen? Kredenz mit Pokal. © Bayerisches Nationalmuseum, Foto: Matthias Weniger Nach dem Hauptgang wird das Dessert serviert. Diesmal auf edlem Porzellan, das der französische König Ludwig XV. dem bayerischen Kurfürsten Karl Theodor geschenkt hat. Farbige Porzellane wurden wegen ihrer Empfindlichkeit im 18. Jahrhundert vor allem für den ersten Gang oder das Dessert verwendet. Dafür brauchte man meistens kein Messer. Sonst wäre vielleicht die empfindliche Bemalung des Porzellans zerkratzt worden! Und welche Art zu essen würdest du nun heute bevorzugen: speisen wie ein barocker Fürst an der Silbertafel, picknicken auf der Wiese, gemeinsam am Familientisch oder im Biergarten sitzen? Teile ein Bild auf Facebook oder Instagram, wie du am liebsten isst. Verwende dazu den Hashtag #MPZisswas Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Informationen zum MuseumIm Bayerischen Nationalmuseum kannst du dir diese prunkvollen Schätze im Original ansehen, außerdem Musikinstrumente, Bauernmöbel, gewaltige Wandteppiche und noch viel mehr! Eine Besonderheit: In diesem Haus passen die Räume hervorragend zu den Kunstwerke, die darin ausgestellt sind. So macht man eine Zeitreise, durchschreitet niedrige mittelalterliche Gewölbe, riesige Kirchensäle oder versteckte Wendeltreppen. Abbildungsnachweis Titelbild: Filmstill, zu sehen: Hildesheimer Tafelsilber im Bayerischen Nationalmuseum. © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Veronika Hafner, Moritz Dehler

Iss was!? – Was kommt in die Kanne?

Was trinken du und deine Familie am liebsten zum Frühstück: Tee, Kaffee oder Kakao? Erst vor etwa 300 Jahren wurden diese Heißgetränke bei uns bekannt. Weißt du, aus welchen Ländern die Rohstoffe für diese Getränke ursprünglich kamen? – Teeblätter, Kakao- und Kaffeebohnen transportierte man mit Schiffen von weit her, aus China, Südamerika oder von der arabischen Halbinsel, nach Europa. Vielleicht kannst du dir vorstellen, wie teuer sie deshalb waren? Aufgrund ihrer anregenden Wirkung wurden sie zunächst als Arzneimittel betrachtet. Doch im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden Kaffee, Tee und Kakao schnell zu Mode- und Luxusgetränken für Hof und Adel. Kurfürst Max III. Joseph mit Joseph Ferdinand Graf von Seeau (Salern), George Desmarees, 1755, Inv. ResMü.G 55. Residenz München. © Bayerische Schlösserverwaltung, München Hier siehst du Kurfürst Max III. Joseph, der im Hausmantel in seinem Appartement in der Münchner Residenz sitzt. Der Graf von Salern hat ihm soeben auf einem „Tablett“ – einer sogenannten Kredenz – eine Tasse mit einem dampfenden Getränk gereicht. Was es wohl ist? – Tee oder Kaffee? – Am Morgen hat der Kurfürst vermutlich einen heißen Kaffee getrunken. Sieh dir auch einmal an, wie er die Tasse hält ... – Wahrscheinlich möchte er mit seinem Kaffee ein bisschen „angeben“. Kopie nach Charles Andrée van Loo, Haremsdame (Ausschnitt), um 1747, ResMü.G1081. Residenz München. © Bayerische Schlösserverwaltung, München Die Geliebte des französischen Königs Ludwig XV., Madame de Pompadour, inszeniert sich auf diesem Gemälde nicht nur mit Kaffee, sondern zugleich als eine Art „Haremsdame“ im orientalisch anmutenden Kostüm. Sie ruht auf einem gelben Kissen und lässt sich von einer Dienerin Kaffee in einem feinen Porzellantässchen servieren. Exotisch ist hier also nicht nur der Kaffee, der über die Türkei und Wien bis nach Frankreich kam, sondern die gesamte Inszenierung. Surtout mit Teeservice. Surtout, Silber, vergoldet, Johann Engelbrecht, Augsburg, um 1732/33. Teeservice, Porzellan, Muffelfarben und Gold, Meißen, um 1723/24, Malerei in Teilen Johann Gregorius Höroldt zugeschrieben. Inv.-Nr. ResMü.K.II.Mei.196-206 (WL), Residenz München. © Bayerische Schlösserverwaltung, München Mit den modischen Heißgetränken entwickelten sich neue und kostbare Trink- und Serviergefäße. Edles Porzellan importierte man zunächst aus China. Nachdem es auch in Europa gelungen war, Porzellan selbst herzustellen, wurden dort die ersten Services in Meißen produziert, häufig nach Vorbildern aus China und verziert mit chinesisch anmutenden Motiven. Das wunderschöne Teeservice aus Meißen auf dem gestuften, silbervergoldeten Podest, einem sogenannten „Surtout“ (franz., sprich "Sürtu"), stand auch früher schon in der prächtigen Grünen Galerie der Residenz. Wenn du auf das Bild klickst, kannst du dir die Teekanne, die Zuckerdosen und Tassen genau anschauen. Das Teeservice war nicht nur sehr edel, sondern auch sehr kostbar. Meint ihr, dass es häufig benutzt wurde? – Wohl kaum. Es diente am Münchner Hof allein dazu, Luxus und Reichtum zur Schau zu stellen. Für den alltäglichen Gebrauch verwendete man einfachere Services. Der Tee wurde am Nachmittag bei einer Teezeremonie genossen, er muss aber zu Beginn „gallenbitter“ geschmeckt haben. Man wusste nämlich nicht genau, wie man den Tee zubereiten sollte. Getrunken hat man ihn anfänglich aus henkellosen Tassen, den sogenannten Koppchen. Oder man „schlürfte“ ihn aus der Untertasse!Prinzessin Maria Anna von Sachsen, die Frau Max III. Joseph, besaß in der Residenz sogar ein eigenes Teekabinett. Doch nicht nur Tee und Kaffee, sondern auch der Kakao hatte eine ausgeprägt bittere Note, wenn man nicht ausreichend Zucker hinzufügte. Am Münchner Hof wurde Kakao anscheinend nur selten genossen. Aber vielleicht trinkst du ihn gerne? Was kommt in welche Kanne? Für Kaffee, Tee und Kakao benutzte man speziell geformte Kannen und Tassen. Schau doch einmal in eurem Geschirrschrank nach: Vielleicht findet sich da ein Tee- und ein Kaffeeservice? Du wirst sicherlich Unterschiede bemerken! Der gemahlene Kaffee wurde früher in der Kanne mit kochendem Wasser aufgebrüht oder sogar aufgekocht und schäumte dabei. Damit man sich bei der Zubereitung nicht am heißen Kaffee verbrannte, sind Kaffeekannen höher und schlanker als die bauchigen Teekannen. Die Tülle – also der Ausguss – der Kaffeekanne sitzt sehr weit oben. So gießt man den Kaffeesatz, der sich am Kannenboden absetzt, nicht mit in die Tasse. Kaffekanne mit Chinoserien, Nymphenburg um 1760/67. © Bayerisches Nationalmuseum Für einen Tee wurden die Teeblätter mit heißem Wasser aufgegossen. Durch die bauchige Form der Teekanne konnten sich die mit Wasser aufgesogenen Teeblätter gut ausbreiten. Die Tülle sitzt unten am Kannenrand, so dass die oben schwimmenden Teeblätter möglichst nicht in die Teetasse gegossen wurden. Teekanne aus Teeservice. Surtout, Silber, vergoldet, Johann Engelbrecht, Meißen, um 1723/24, Inv.-Nr. ResMü.K.II.Mei.196 (WL), Residenz München, Porzellansammlung. © Bayerische Schlösserverwaltung, München Früher hat man den Kakao in speziellen Kannen zubereitet. Manche Kannen hatten ein Loch im Deckel, in dem ein Quirl steckte, mit dem man das Getränk umrühren konnte. Der Griff der Kakaokannen befand sich immer seitlich an der Kanne, so dass man sich bei der Zubereitung nicht die Finger verbrannte.Und solltest du nach all dem Kakao nun Appetit darauf bekommen haben, dann bereite dir doch selbst einen zu! Aber achte beim Einkauf des Kakaopulvers darauf, dass er aus fairem Handel kommt und wenn möglich auch noch biologisch hergestellt wurde. Bei diesen Produkten bekommen die Menschen, die den Kakao produzieren, einen „fairen“ Preis. Schokokanne aus Schokoladen Solitaire mit Stoffdekor, Frankenthal um 1770. © Bayerisches Nationalmuseum Im folgenden Spiel erfährst du, wie die Pflanzen aussehen, aus denen Tee, Kaffee und Kakao hergestellt werden, also die Rohstoffe. Die werden verarbeitet zu Produkten, die du im Laden kaufen kannst. Und kannst du dich noch erinnern, welches Getränk in welche Kanne kommt? Ziehe die Rohstoffe und zugehörigen Produkte neben die geeigneten Kannen. Ein kleines Kannenkunstwerk Bestimmt gibt es auch bei dir zuhause jede Menge Kannen oder Kännchen. Wähle die Kanne mit der schönsten Form oder deine Lieblingskanne aus und lass dich zu einem abstrakten Kunstwerk für dein MPZ-Album anregen! Du brauchst: 1 Bogen dickes, weißes Papier im Format DIN A4, aus dem Zeichenblock zum Beispiel1 Blatt weißes Papier im Format DIN A4, Druckerpapier zum Beispiel1 Bogen farbiges Tonpapier im Format DIN A5BleistiftGeodreieckSchereWachsmalkreide oder BuntstifteLocherKlebstoff So geht’s: Zeichne mit einem Bleistift so groß wie möglich (!) auf das dickere weiße Papier (DIN A4) den Umriss der Kanne – am besten zuerst den Bauch, dann den Henkel, die Tülle zum Ausgießen und den Deckel.Auf das dünnere weiße Blatt zeichnest du in der Mitte mit dem Geodreieck ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 13 x 13 cm.Schneide das Quadrat so aus, dass ein Fenster entsteht. Dazu knickst du das Blatt erst einmal und schneidest nur innerhalb des Rahmens.Lege nun das Papier mit dem Fenster auf die Umrisszeichnung und suche durch Verschieben und Drehen nach einem Ausschnitt, der dir gefällt. Es sollte möglichst eine Stelle sein, wo mehrere Linien ein interessantes Bild ergeben.Halte die beiden Bögen fest aufeinander und zeichne die Umrisse des Fensters auf deiner Kanne nach.Jetzt malst du alle Teilflächen, die innerhalb des eingezeichneten Rahmens liegen, jeweils einzeln poppig bunt aus.Schneide das fertige Bild aus.Wähle ein farblich passendes Tonpapier im Format DIN A5 aus, halte es im Querformat und loche es links. Klebe nun dein Bild darauf. Mal sehen, ob deine Familie erkennt, was die Inspiration für dein Kunstwerk war … Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Passende Beiträge auf XponatTeekanne, Tasse, Genussmittelpflanzen Passende MPZ-FührungenNutzpflanzen der Tropen und Subtropen (GS, MS, RS, FöS, GYM, BS, Horte) Informationen zum MuseumDie beiden Gemälde und der Großteil der kostbaren Serviceteile stammen aus der Münchner Residenz. Du solltest dir die Gegenstände unbedingt mal in den originalen Räumen ansehen! Im Residenzmuseum siehst du zahlreiche Gänge und Zimmer voller atemberaubendem Prunk! Abbildungsnachweis Titelbild: C. Van Loo/Umkreis, Haremsdame (Ausschnitt), um 1747, Residenz München. © Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen;Abbildungsnachweis Kannen im Zuordnungsspiel von oben nach unten: Schokokanne aus Schokoladen Solitaire mit Stoffdekor, Frankenthal um 1770. © Bayerisches Nationalmuseum; Kaffekanne mit Chinoserien, Nymphenburg um 1760/67. © Bayerisches Nationalmuseum; Teekanne aus Teeservice. Surtout, Silber, vergoldet, Johann Engelbrecht, Meißen, um 1723/24, Inv.-Nr. ResMü.K.II.Mei.196 (WL), Residenz München, Porzellansammlung. © Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Iss was!? – von Markt und Makrele

Die gemalten Früchte und Gemüsesorten aus der Alten Pinakothek sehen köstlich aus – findest du nicht auch? Vielleicht hast du Lust bekommen, eines der leckeren Rezepte auszuprobieren, zum Beispiel den grünen Power Smoothie? Um die Zutaten einzukaufen, kannst du entweder zu einem Supermarkt um die Ecke oder zu einem Obst- und Gemüsestand in deinem Viertel gehen.Und vergiss den Einkaufszettel nicht! Obst- und Gemüsestand, Spielzeug, um 1925/30, Holz © Münchner Stadtmuseum Viel schöner ist natürlich ein Besuch auf einem Wochen- oder Bauernmarkt. Dort werden vor allem regionale Früchte und Gemüse der jeweiligen Saison verkauft. Der große Vorteil dieser Produkte ist, dass sie keine weiten Transportwege hinter sich haben und deshalb besonders frisch sind. Außerdem werden sie nicht erst in Plastik verschweißt, das wir dann zu Hause gleich wieder in den Müll werfen. In München gibt es in jedem Viertel Wochenmärkte, die jeweils an einem bestimmtenTag in der Woche stattfinden. Und HIER findest du den Markt in deinem Viertel. Der berühmteste und auch der älteste Markt Münchens ist der Viktualienmarkt, der außer sonntags jeden Tag geöffnet hat. Vielleicht warst du schon einmal dort und hast all die Düfte von Kräutern, frischem Obst, Käse, Backwaren und Gewürzen geschnuppert. Hier bekommst du auch frische Eier, Fleisch, Fisch … und auch Blumen dürfen auf einem Markt nicht fehlen! © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Judith Schenk Der Name „Viktualienmarkt“ leitet sich übrigens von dem alten Begriff für Lebensmittel – „Victuailles“ – ab. Früher war es ein Bauernmarkt, heute sozusagen ein riesiges Feinkostgeschäft unter freiem Himmel. Vor etwa 200 Jahren wurde der Viktualienmarkt auf seinen heutigen Platz hinter dem Alten Peter verlegt. Der alte Marktplatz, der sich auf dem heutigen Marienplatz befand, war inzwischen zu klein geworden. Der Marienplatz hieß sehr lange Zeit nur „Markt“ oder „Marktplatz“. Und so sah der Viktualienmarkt vor etwa 200 Jahren aus – die Bauern, Fischer und Kaufleute boten hier als sogenannte „fliegende Händler“ ihre Waren an. Sie hatten keine festen Stände, sondern verkauften nur an manchen Tagen in der Woche Gemüse, Obst, aber auch Eier oder Geflügel, die sie auf einem Karren transportierten. Wenn du den Regler in der Mitte des Bildes greifst und verschiebst, kannst du die Gemälde von 1835 (links) und 1860 (rechts) vergleichen. Bei dem rechten Bild von 1860 kannst du die überdachten Stände der Händler bereits gut erkennen. Es sind natürlich nicht so viele wie heute, da in München damals weniger Menschen lebten, und das Warenangebot war nicht so groß. Heutzutage gibt es auf dem Viktualienmarkt auch einen Biergarten, wo man seinen Hunger stillen kann. Dort kannst du allerlei köstliche Speisen wie einen Leberkäs mit Kartoffelsalat, Münchner Weißwürste mit frischer Breze oder einen Obazden verzehren. Oder schmeckt dir ein Schweinebraten mit Knödel und Kraut am besten? Münchner Spezialitäten findest du übrigens auch im Münchner Stadtmuseum. Hier kannst du sie allerdings nicht verspeisen, sondern dir nur Appetit holen. Schau doch einfach mal selber vorbei – das Museum ist ganz in der Nähe vom Viktualienmarkt. In der dortigen Ausstellung „Typisch München“ gehst du in den 1. Stock. Dort „begegnet“ dir ein Sushi-Laufband. – Aber nicht mit asiatischen Speisen. Hier drehen sich Leberkässemmel, Steckerlfisch, Obazda und viele andere Münchner Köstlichkeiten vor deinen Augen. Du möchtest wissen, welche Gerichte sich noch auf dem Sushi-Laufband befinden? Dann versuch es mit folgendem Spiel. Ziehe dazu die Begriffe auf die passenden Bilder. Solltest du nun endgültig Appetit bekommen haben, dann schau doch einmal bei unserem Biergartenbeitrag vorbei. Dort wartet ein Rezept für einen Obazden auf dich. Du hast Appetit bekommen? Den Rest der Ferienaktion findest du unter Iss was!? - essen, speisen, tafeln .... Informationen zum MuseumDas Münchner Stadtmuseum bietet eine große Bandbreite an Dauerausstellungen. Dazu gehören die stadthistorische Ausstellung "Typisch München!" und die darin integrierte Ausstellung "Migration bewegt die Stadt. Perspektiven wechseln". Außerdem gibt es noch die Sammlung Puppentheater/Schaustellerei, die Ausstellung "Nationalsozialismus in München" sowie die Sammlung Musik. Außerdem kannst du regelmäßig Sonderausstellungen zu verschiedensten Themen besuchen, unter anderem aus der beachtlichen Sammlung Fotografie und der Sammlung Mode. Abbildungsnachweis Titelbild: © Münchner Stadtmuseum

#MPZradelt – Museumsradltouren
Museumsausflüge mit dem Fahrrad

Für den Klimaschutz fand im Mai 2022 das Münchner Stadtradeln statt und das MPZ war wieder dabei. Wir nutzten die Gelegenheit und starteten während der Aktion einige „Museumsradltouren“ mit unserem MPZ-Lastenrad. In kleinen Videos gaben wir Tipps zu vielseitigen Museumsausflügen, günstigen Eintritten, spannenden Ausstellungen – und das alles mit dem Fahrrad! Zu finden sind die MPZ-Museumsradltouren auch als Reels auf unserem Instagram-Account und unter dem Hashtag #MPZradelt. Montags geöffnet Mittelalter in München Maximal 1 Euro Eintritt Filme „#MPZradelt – Münchner Stadtradeln – MPZ-Museumsradltouren“ © Museumspädagogisches Zentrum (MPZ), Musik im Film von Musicfox Und wir radeln weiter – durch die Natur und durch die Museumslandschaft Münchens – vorbei am Deutschen Museum, dem Museum Fünf Kontinente, den Pinakotheken, dem Lenbachhaus und, und, und … STADTRADELN Bei der jährlichen, bundesweiten Aktion geht es darum, 21 Tage lang privat und beruflich möglichst viele Kilometer klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. So soll gemeinsam ein Zeichen gesetzt werden für mehr Klimaschutz, mehr Radförderung und mehr Lebensqualität in den Kommunen. Mitmachen können alle, die in einer teilnehmenden Kommune wohnen, arbeiten, in einem Verein tätig sind oder eine (Hoch-)Schule besuchen. Unter www.stadtradeln.de können sich alle Teilnehmenden registrieren, einem bereits vorhandenen Team der Kommune beitreten oder ein eigenes Team gründen. Mehr Infos über das Münchner Stadtradeln gibt es hier: www.stadtradeln.de/muenchen NACHHALTIGKEIT 17ziele.de 17ziele.de Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten (Ziel 11) und umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seinen Auswirkungen ergreifen (Ziel 13), sind zwei der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen! Abbildungsnachweis Titelbild: Filmstills: „#MPZradelt – Münchner Stadtradeln – MPZ-Museumsradltouren“ © Museumspädagogisches Zentrum (MPZ)

1000 Meter Stadtgeschichte – München im ersten Mauerring
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Du errätst es vielleicht schon, heute machen wir einen Ausflug nach München. Nein, nicht in das heutige München, sondern in die mittelalterliche Stadt von Herzog Heinrich dem Löwen. Er hatte München 1158 gegründet und zwar, nachdem er sich mit dem Bischof von Freising wegen dem lästigen Brückenstreit geeinigt hatte. Du erinnerst dich nicht mehr so genau an diese Geschichte? Dann schau dir doch unseren Film dazu an. Und was meinst du, wie sah dieses München von 1158 wohl aus? Wir haben leider keine Bilder von damals und nur wenige Gebäude sind erhalten geblieben. Und diese sehen heute natürlich anders aus als vor vielen hundert Jahren. Glücklicherweise gibt es ein sehr altes Modell der Stadt München aus dem Jahr 1570. Jakob Sandtner, ein Drechselmeister, hat es geschaffen. Übrigens, den Verlauf der ersten Stadtmauer kannst du gut im Modell erkennen, auch wenn dort von der Mauer gar nichts mehr zu sehen ist. Der Straßenverlauf verrät dir, wo diese erste Stadtmauer stand. Wenn du den Regler von links nach rechts schiebst, kannst du den ehemaligen Verlauf der Ersten Münchner Stadtmauer in der heutigen Straßenkarte sehen. Sicher kannst du den großen Platz in der Stadtmitte erkennen. Es ist der heutige Marienplatz, der früher nur Marktplatz oder Markt hieß. Er sieht ganz anders aus, nicht? Der Markt war schon immer sehr wichtig für die Menschen. Denn hier haben sie gehandelt, verkauft und gekauft, alles, was sie täglich zum Leben brauchten. Und um in die Stadt rein- oder rauszukommen musste man die Stadttore passieren. Und eines von den ersten Stadttoren gibt es heute noch. Komm mit, wir zeigen es dir! Nun hast du mit Pia einen kleinen Stadtspaziergang gemacht. Deinen Weg durch die Heinrichstadt haben wir dir im Modell eingezeichnet. Mehr zu den Gebäuden der Heinrichstadt erfährst du hier: Du kannst auch mit deiner Handykamera diesen Code scannen! MPZ-Online-VeranstaltungMusPad: München entsteht! (GS ab Jgst. 3) Passende MPZ-FührungMünchen im Mittelalter - ein Spaziergang durch andere Zeiten (GS ab Jgst. 3, MS, RS, Gym) Informationen zum MuseumIn der Ausstellung „Typisch München“ im Münchner Stadtmuseum erfährst du mehr über das Alltagsleben in München während der letzten Jahrhunderte. Abbildungsnachweis Titelbild: Sandtner-Modell, © Bayerisches Nationalmuseum, München

SDG 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden
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Von Schüler*innen für Schüler*innen ... Da uns eine gerechte und nachhaltige Welt sehr am Herzen liegt, möchten wir, das Robotic-Team MAI des Gymnasiums Markt Indersdorf,  Kindern und Jugendlichen die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen näher bringen. Dabei wollen wir jedes Ziel mit Informationstexten, Rätseln und interaktiven Spielen vorstellen und vor allem „be-greifbar“ machen. So vermitteln wir möglichst vielen Menschen Informationen über die Nachhaltigkeitsziele und treiben diese mit voran! Wir beginnen unsere Reihe mit dem Nachhaltigkeitsziel 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden. © Partizipatives Schüler*innen-Projekt "Mobiles Museum", Gymnasium Markt Indersdorf und Museumspädagogisches Zentrum Teste deinen ökologischen Fußabdruck, baue ein Insektenhotel und/oder gestalte deine eigene nachhaltige Stadt! Vom Museumspädagogischen Zentrum für Lehrkräfte ... das Nachhaltigkeitsziel im Museum entdecken Anhand eines mittelalterlichen Stadtmodells können verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit thematisiert werden. Dabei spielen die Grünflächennutzung, wie auch Fragen zur sozialen Gerechtigkeit, zu Gesundheit und Mobilität oder zu Müllaufkommen und -vermeidung eine große Rolle. Auf diese Weise lassen sich anhand eines Exponats verschiedene Nachhaltigkeitsziele veranschaulichen, wie etwa das SDG 11. Der Beitrag #MyGreenCity - wie grün ist meine Stadt? liefert vertiefende Informationen dazu. © Bayerisches Nationalmuseum, München BeispielexponatModell der Stadt München | 1570Von Jakob SandtnerBayerisches Nationalmuseum, München Der Straubinger Drechslermeister Jakob Sandtner schuf im Auftrag von Herzog Albrecht V. von Bayern Modelle von fünf bayerischen Städten, neben München noch Burghausen, Ingolstadt, Landshut und Straubing. Ursprünglich waren sie in der herzoglichen Kunstkammer ausgestellt, heute befinden sie sich im Bayerischen Nationalmuseum. Wie aktuelle archäologische Ausgrabungen bestätigen, sind die Modelle maßstabsgerecht ausgearbeitet. In das Modell Münchens fügte man unter Kurfürst Maximilian einige Neubauten des 17. Jhs. ein (u. a. den Kaisertrakt der Residenz und die Michaelskirche mit Jesuitenkolleg). Alle fünf ehemaligen Residenzstädte zeigen eine Kopie ihres Modells im jeweiligen Stadtmuseum. Informationen zum MuseumWenn du mehr über das Stadtmodell von Sandtner, die Nutzung der Grünflächen und die Geschichte unserer Stadt erfahren möchtest, mach doch mal einen Ausflug in das Münchner Stadtmuseum oder du schaust dir gleich das originale Stadtmodell im Bayerischen Nationalmuseum an. Informationen Partizipatives Schüler*innen-Projekt "Mobiles Museum" Von einer MPZ-Führung inspiriert, haben Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Markt Indersdorf einen digitalen Museumskoffer zum Thema Nachhaltigkeit und Museum entworfen. In diesem Kooperationsprojekt mit dem MPZ möchten sie möglichst vielen Menschen Informationen bezüglich der Nachhaltigkeitsziele vermitteln und zum Mitmachen einladen. Lerne die Gruppe MAI Robotics gerne in diesem Video kennen: Abbildungsnachweis Titelbild: SDG 11 Symbol, Nachhaltige Stadt "environmental protection" und Weltkugelfigur. © Partizipatives Schüler*innen-Projekt "Mobiles Museum", Gymnasium Markt Indersdorf; pixabay, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum (MPZ)

AIDS – Stigmatisierung, Ausgrenzung und Gegenwehr
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Vor 40 Jahren, im Juni 1981 berichtete eine amerikanische Fachzeitschrift zum ersten Mal über eine mysteriöse Erkrankung, die später unter dem Namen AIDS bekannt werden sollte.Zuerst bei Drogenabhängigen und homosexuellen Männern diagnostiziert, wurden diese ohnehin als Randgruppen gebrandmarkten Menschen mit zusätzlichen Vorurteilen und Repressionen belegt. Mit dem HI-Virus infizierte Menschen erlebten jahrelange Ausgrenzung, Anfeindungen und Abwertungen. Offizielle Äußerungen von politischen Akteur*innen forderten angesichts der durch Tests verstärkt nachgewiesenen Krankheitsfälle die Absonderung von HIV-infizierten Menschen in Lagern oder deren Kennzeichnung mit Tätowierungen. Unglaublich, aber wahr! AIDS-Demonstration auf dem Münchner Odeonsplatz 1987 und Mahnwache auf dem Münchner Marienplatz 1987. © Volker Derlath Welche Gedanken hast du, wenn du solche Parolen liest? Die beiden Fotos verdeutlichen den Widerstand gegen die damalige Politik und die Gefährlichkeit der vehementen Ausgrenzung und Stigmatisierung. Die politische Rhetorik erlaubt durchaus Parallelen zur Zeit des Nationalsozialismus zu ziehen, in der homosexuelle Männer in Konzentrationslager eingewiesen wurden. Dort mussten sie an ihrer Sträflingskleidung einen rosafarbenen Winkel, eigentlich ein Dreieck, tragen. Die Forderung der Schwulenbewegung auf dem Demonstrationsbanner nach Schutz vor der AIDS-Politik hatte also ihre Berechtigung. Welche Formen von Ausgrenzung kennst du? Wie können wir ihnen begegnen? Die rote AIDS-Schleife steht als Symbol für die Solidarität mit HIV-positiven und AIDS-kranken Menschen. © www.aidshilfe.de Zwar gründete sich 1983 auf private Initiative die „Deutsche Aidshilfe“, aber noch ohne jegliche Unterstützung durch die Politik. Sie entstand als Reaktion auf die verheerende Situation und die vielen Toten in den USA. Erst Anfang der 90er Jahre kam es zu einem allmählichen Bewusstseinswandel – innerhalb der Politik und auch der Bevölkerung, der 1987 durch die erfolgreiche, von der damaligen Bundesgesundheitsministerin Rita Süssmuth (CDU) angestoßenen Aufklärungskampagne „Gib AIDS keine Chance“ seinen Anfang nahm. Die damalige Aktion trug auch zur Erkenntnis bei, dass es jeden treffen kann, ob hetereo- oder homosexuell. Einen Impfstoff gibt es bis heute nicht, jedoch sehr gute Medikamente, die den Infizierten ein normales Leben ermöglichen. Allerdings sieht die Situation in vielen Ländern dieser Welt ganz anders aus! Ist dir diese Säule in der Münchner Innenstadt schon einmal aufgefallen? Aidsmemorial am Sendlinger-Tor in München von Wolfgang Tillmans, 2002, Gif Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Judith Schenk Sie steht am Sendlinger Tor, einem der Verkehrsknotenpunkte in München und scheint einer anonymen Reihung von gefliesten Säulen aus den Münchner U-Bahnhöfen entnommen zu sein. Beim Lesen der Inschrift erkennst du die eigentliche Bedeutung als AIDS Memorial. Mit „heute“ ist der Zeitpunkt der Aufstellung im Jahr 2002 gemeint. Doch auch zwanzig Jahre danach ist das Werk des politisch aktiven Künstlers Wolfgang Tillmans aktuell wie eh und je. Einen Schlussstrich gibt es nicht – bis jetzt. Vielmehr mahnt die Säule zu Erinnerung, Prävention und Solidarität. Zahlreiche Künstler*innen, öffentliche und private engagier(t)en sich zu dem Thema Aids auf ganz unterschiedliche Art und Weise. „Das Sehen an sich ist ein Nachdenken über die Welt.” Wolfgang Tillmans. Einen lebendigen Eindruck von der Münchner Schwulenszene der 80er Jahre findest du in einem Video der Monacensia. Thomas Niederbühl ist seit 1996 für die Rosa Liste im Münchner Stadtrat. Er ist auch Geschäftsführer der „münchner aids-hilfe“: Wie wirkt das folgende Bild auf dich?Schräg? Schrill? Ungewöhnlich? Fröhlich? Bedrohlich? Oder beides? Typisch Keith Haring? Keith Haring, Untitled (Self-Portrait), 1985, Udo und Anette Brandhorst Sammlung, Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, Keith Haring artwork. © Keith Haring Foundation Untypisch ist allerdings, dass sich der US-amerikanische Künstler und politische Aktivist (1958-1990) hier selbst darstellt: im Jahr 1985, zu einer Zeit, in der er bereits etliche Freunde an AIDS verloren hatte und sich seine Bildsprache wandelt und verdüstert. Pink und neongrün? Trage deine Ideen hier in unserer Wortwolke ein. Wenn Vorschläge öfter genannt werden, erscheinen sie entsprechend größer. Du kannst auch mit deiner Handykamera diesen Code scannen! M0001845 John Haygarth. Line engraving by W. Cooke, 1827, after J. H..Credit: Wellcome Library, London. Wellcome Images.images@wellcome.ac.uk.http://wellcomeimages.org.John Haygarth. Line engraving by W. Cooke, 1827, after J. H. Bell..Line engraving.Gent\'s magazine.Published: 1827..Copyrighted work available under Creative Commons Attribution only licence CC BY 4.0 http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ Übernimmt Keith Haring hier selbst die Stigmatisierung, die Brandmarkung? So seht ihr uns, als Gift und Gefahr für die Gesellschaft? Dahinter aber steht ein Mensch, der sich outet und uns direkt in die Augen blickt! Selbst homosexuell, lebte Haring im vollem Bewusstsein der Gefahr, zu erkranken. Noch vor seiner Diagnose setzte er sich für die AIDS-Kranken ein, für mehr Aufklärung und Mitgefühl, ein großes Manko auch in den USA. Die Schwulen wurden hier – wie im Rest der Welt – ausgegrenzt, die Krankheit als „Schwulenseuche“ und „Schwulenkrebs“ abgetan; Forschungsgelder waren Mangelware. Im Alter von 31 Jahren erlag er den Folgen der Infektion, mit der er außergewöhnlich offen und mutig umgegangen war und so zu ihrer Enttabuisierung beigetragen hatte. Kurz vor seinem Tod gründete er die „Keith Haring Foundation“ mit dem Ziel, neben der Unterstützung benachteiligter Kinder auch einen bewussten vorurteilsfreien Umgang mit HIV und AIDS zu schaffen. Neben der New Yorker Graffiti-Szene, Comics, Trickfilmen, Breakdance und Hieroglyphen waren es also auch Missstände, die Keith Haring antrieben und zu seiner Kunst inspirierten: Homophobie, Stigmatisierung und Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe, Herkunft, Religion oder Sexualität, Krieg, atomare Aufrüstung oder Umweltverschmutzung – Themen aktueller denn je! (Museum Brandhorst) WAS BEWEGT DICH? WAS TREIBT DICH AN? WAS INSPIRIERT DICH? WAS MACHT DICH WUETEND? Keith Haring glaubte dennoch an das Gute im Menschen und an die Kraft der Kunst, Ungerechtigkeiten aufzuzeigen, wachzurütteln, sichtbar zu machen, und gleichzeitig Balsam zu sein: „Kunst sollte etwas sein, das die Seele befreit, die Fantasie anregt und die Menschen ermuntert, weiter zu gehen. Sie feiert die Menschheit, statt sie zu manipulieren.“ (Keith Haring) Deine Meinung? Teile sie gerne mit uns auf Instagram oder Facebook und verwende den Hashtag #PopPunkPolitik! Alle Beiträge zu der Reihe PopPunkPolitik findet ihr HIER. Und Lust auf ACTION?Kreative Anregungen zum Denken, Diskutieren und kreativen Gestalten findest du auf unseren ActioncARTS, eine Kooperation mit dem Museum Brandhorst: Ohne Worte kommunizieren (deutsch / englisch)Urban und öffentlich (deutsch / englisch) In der Serie #MBCloseUp wirft das Museum Brandhorst einen genauen Blick auf das Selbstporträt von Keith Haring. Passender Beitrag auf XponatOhne Worte kommunizieren Passende MPZ-Führung„Food for the mind“ – sehen, denken, diskutieren (MS ab Jgst. 8, RS ab Jgst. 8, GYM ab Jgst. 8,BS)Kunst ist politisch (MS, RS, GS ab Jgst. 3, GYM, Horte, BS)Kunst und Kommunikation (RS ab Jgst. 9, GYM ab Jgst. 9)Mittelschulprogramm: Was macht zeitgenössische Kunst … und was hat das mit mir zu tun? (MS)Vielfalt entdecken – Die (Kunst-)Welt ist bunt! Mit dem MPZ gegen Fremdenfeindlichkeit! (MS; RS, FöS, GS ab Jgst. 3, GYM, Horte, Inklusionsklassen, BS) Informationen zum MuseumDie Monacensia im Hildebrandhaus ist das literarische Gedächtnis der Stadt München. Neben dem Literaturarchiv ist hier eine Forschungsbibliothek zur Geschichte und zum kulturellen Leben Münchens untergebracht.In der Sammlung des Museums Brandhorst kannst du weitere Werke von Keith Haring und anderen politisch aktiven Künstler*innen ab Ende der 50er Jahre bis heute entdecken! Abbildungsnachweis Titelbild: Plakatmotiv zu Pop Punk Politik – die 1980er Jahre in München (Ausschnitt). © Monacensia im Hildebrandhaus, Keith Haring, Untitled (Self-Portrait), 1985, Udo und Anette Brandhorst Sammlung, Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, Keith Haring artwork. © Keith Haring Foundation und AIDS-Demonstration auf dem Münchner Odeonsplatz 1987. © Volker Derlath

Mit dem Radl in die Welt
Münter

Gabriele Münter wollte Kunst studieren. Und sie hatte ein Fahrrad. Doch zu Beginn des 20. Jahrhundert bedeutete beides für eine Frau keine Selbstverständlichkeit. Kunststudium für Frauen um 1900 Frauen, die um 1900 Kunst studieren wollten, hatten es nicht leicht. Denn das Studium an staatlichen Akademien war Frauen nicht möglich. Als Gabriele Münter 1901 nach München kam, blieb ihr nur die Damenakademie des Künstlerinnenvereins. Doch zufrieden war Gabriele Münter mit dem Zeichenunterricht dort nicht. Sie wechselte zur Phalanx, einer Künstlergruppe, die auch eine private Kunstschule unterhielt – für Damen und Herren. Dort erlernte Münter verschiedene Maltechniken. Mit Kandinsky unterwegs Künstlerischer Leiter der Phalanx war Wassily Kandinsky. Münter radelte mit Kandinsky in die nähere und weitere Umgebung, malte mit ihm in der Natur. Sie lernten sich näher kennen und wurden ein Paar. Links nach rechts: Wassily Kandinsky, Kallmünz – Gabriele Münter beim Malen I, Sommer 1903 und Wassily Kandinsky, Kallmünz – Gabriele Münter beim Malen II, Sommer 1903, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Gabriele Münter Stiftung 1957, CC BY-SA 4.0 Die Beiden waren mit dem Skizzenbuch, mit Staffelei, Malpappe, Pinsel, Palette und Tubenfarben unterwegs oder hatten den Fotoapparat dabei. Sie hielten direkt vor Ort Licht- und Farbstimmungen fest und schufen abstrakte Bilder ihrer Umgebung. Zahlreiche kleinformatige Gemälde und Fotos lassen uns in diese Zeit eintauchen.Zu sehen sind ihre Arbeiten aus den Jahren 1902 bis 1908, die im Freien entstanden, in einer 360°-Tour „Unter freiem Himmel des Lenbachhauses. Noch mehr zu Gabriele Münter findest du in der Online-Sammlung des Lenbachhauses. Mit der Bux aufs Rad Was das Fahrradfahren anging, war München um 1900 fortschrittlich. Denn München galt damals bereits als Hochburg des Radsports. Frauen auf dem Rad waren im Englischen Garten keine Seltenheit. Dabei war Radfahren doch etwas für Männer ...! Nicht allein die Damenmode mit engen Schnürkorsetts machte den Frauen das Fahrradfahren eigentlich unmöglich. Deshalb schneiderte sich so manch Fahrradbegeisterte selbst die passende Kleidung, die dann deutlich mehr Bewegungsfreiheit mit sich brachte. Die so genannte Radbux war geboren. Sie kombinierte die beiden Beine einer Hose mit der Figur umspielenden Weite eines Rockes. Aber auch andere bequemere Kleidung entstand in der Zeit um 1900 und lockerte die gesellschaftlichen Zwänge. So unterstützte auch die Reformkleiderbewegung die Freiheiten der Frauen.Zum Malen trug Gabriele Münter übrigens einen langen Malkittel, um ihre Kleidung vor Farbe zu schützen. Den siehst du oben. Wassily Kandinsky, Gabriele Münter mit dem Fahrrad auf einem Feldweg, um 1903, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München Eine Reihe von Kandinskys Fotografien zeigen Gabriele Münter. Mach dich bei deiner 360°-Tour auf die Suche nach der Mode, die Münter gerne trug! Oder entwirf eine Kollektion für radlfahrende Damen um 1900! Fahrräder aus der Zeit kannst du übrigens im Verkehrszentrum des Deutschen Museums sehen. Ein Blick ins Fotoalbum Stöbere doch mal in den Fotoalben deiner Urgroßeltern! Findest du deine Vorfahren mit einem Fahrrad fotografiert? Und welche Kleidung trugen sie am Beginn des 20. Jahrhunderts, wenn sie wanderten, radelten oder beruflichen Tätigkeiten nachgingen? NACHHALTIGKEIT 17ziele.de Geschlechtergleichheit (Ziel 5) ist eines der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen! Bildung, eine künstlerische Ausbildung oder die Ausübung eines Sportes sollten allen Geschlechtern gleichermaßen offenstehen. Doch selbst Kleiderzwänge können hierbei ein Hindernis darstellen. Passende MPZ-Führung Frauenpower (MS ab Jgst. 7, RS ab Jgst. 7, GYM ab Jgst. 7, BS)Künstlerinnen (RS, GYM) Passender Beitrag auf Xponat Kontextualisierung Informationen zum Museum Die Städtische Galerie im Lenbachhaus ist berühmt für ihren Sammlungsbestand Der Blaue Reiter. Gabriele Münters Schenkung lieferte hierzu einen wichtigen Beitrag. Abbildungsnachweise Titelbild: Wassily Kandinsky, Gabriele Münter mit dem Fahrrad auf einem Feldweg, um 1903, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München

Das Zelt des Großwesirs
Zelt des Großwesirs

Dieses Zelt kannst du im Neuen Schloss in Ingolstadt bewundern – es gehörte dem osmanischen Großwesir Sari Süleyman Pasa. Was es damit auf sich hat, kannst du erforschen, indem du auf die Markierungen klickst. Hast du denn schon einmal selbst ein größeres Zelt aufgebaut? Das kann ganz schön kompliziert sein. Wie das zwölfeckige Zelt des Großwesirs für die Ausstellung im Bayerischen Armeemuseum errichtet wurde, kannst du dir in dem folgenden Video anschauen: Hast du ein gutes Auge für Details? Dann versuche, beim folgenden Memo-Spiel die Nahaufnahmen des Zeltes einander richtig zuzuordnen. Information zu MuseumDas Bayerische Armeemuseum ist eines der großen militärhistorischen Museen in Europa. Es besteht heute aus drei Häusern in Ingolstadt (Neues Schloss, Museum des Ersten Weltkriegs, Bayerisches Polizeimuseum). Abbildungsnachweis Titelbild: Das Zelt des Großwesirs (Ausstellungsraum im Museum). © Bayerisches Armeemuseum, Foto: Erich Reisinger, Grafik: malyma Werbung Neumarkt

Auf Kaisersemmels Spuren
Kaisersemmel

Pia und Ulrich schauen sich eine Darstellung des berühmten Herrschers Julius Caesar ganz genau an und entschlüsseln eine über 2000 Jahre alte Münze, die er in Auftrag gegeben hat. Dabei wird klar: Macht wird mithilfe von Bildern demonstriert und gefestigt. Und die Römer nutzten dafür schon damals Methoden, die auch heute noch eingesetzt werden.Ganz nebenbei ist eine merkwürdige Trompete zu hören – und das Geheimnis um die Kaisersemmel wird natürlich auch gelüftet. Der Film ist der Auftakt zur Reihe „Antike in Gold und Gips“ – eine Kooperation des Museums für Abgüsse Klassischer Bildwerke, der Staatlichen Münzsammlung München und des Museumspädagogischen Zentrums. Die großen, beeindruckenden Statuen des Museums für Abgüsse Klassischer Bildwerke ergänzen perfekt die feinen, aussagekräftigen Münzbilder der Staatlichen Münzsammlung. Das Museumspädagogische Zentrum garantiert mit seiner langjährigen museumspädagogischen Erfahrung und Kompetenz für eine zielgruppenorientierte Umsetzung des Themas. Passender Beitrag auf XponatBüste, Münze Passende MPZ-Online-Veranstaltung MusPad: Antike Porträts und ihre Botschaften (MS ab Jgst. 8, RS ab Jgst. 8, GYM ab Jgst. 8) Passende MPZ-Online-MaterialienCaesar, der Elefant und der Bürgerkrieg (MS ab Jgst. 6, RS ab Jgst. 6, GYM ab Jgst. 6, BS) Passende MPZ-Führung Porträts der Mächtigen – die Selbstdarstellung römischer Herrscher (MS, RS, GYM) Informationen zu den Museen Das Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke zeigt originalgetreu abgeformte Skulpturen der griechischen und römischen Antike vom 7. Jahrhundert vor Christus bis zum 5. Jahrhundert nach Christus. Die Münzsammlung liegt in der Residenz. Dort finden wir alles was mit Geld zu tun hat, Münzen, Geldscheine, Kreditkarten und auch Medaillen aus den letzten 2600 Jahren. Abbildungsnachweis Titelbild: Ausschnitt aus dem Film „Caesar und die Macht der Bilder“. © Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, Staatliche Münzsammlung und Museumspädagogisches Zentrum, Film: Matthias Ring

Kleidung als Botschaft – Haltung, Provokation, Protest?
Titelbild Punk 2

Schon gewusst ...? Edel-Punks auf dem Münchner Marienplatz, 1984 (Ausschnitt). © Volker Derlath Und wie war es als Punk? Cornelia Siebeck, ehemalige Punkerin, beschreibt das Lebensgefühl der Münchner Punks damals: Zitat: Cornelia Siebeck, aus einem Interview mit Ralf Homann, Kurator der Ausstellung Pop Punk Politik in der Monacensia im Hildebrandhaus. © Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum Aussehen, Lebensstil und Kleidung sind für Punks Ausdruck von Provokation und Protest.Welche Stilmittel benutzen sie, um sich äußerlich abzugrenzen? Rabe Perplexum? „Selbstportrait“ mit Kreditkarte. © Rainer Schwinge; Edel-Punks auf dem Münchner Marienplatz, 1984 und Mercedes-Stern. © Volker Derlath Widerstand kann sich also über Kleidung und Schmuck ausdrücken. Die als Ohrring umfunktionierte Kreditkarte versteht sich als Kapitalismuskritik. Jacken, häufig aus Leder und mit Nieten besetzt, werden zum Medium unterschiedlicher, auch politischer Botschaften – wie hier gegen Nazis und die Politik des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl. Wir wagen den Sprung vom Jahr 1986 ... Punks auf dem Münchner Marienplatz 1984 (Ausschnitt). © Volker Derlath ... ins Jahr 2006 Seth Price, Vintage Bomber, 2006, Vakuumgeformtes Polystyrol (Ausschnitt), 123,2 x 92,7 x 6,4 cm, Udo und Anette Brandhorst Sammlung, Foto: Ron Amstutz, Courtesy of the artist Euer erster Gedanke?Was ist hier gleich? Und was ist anders? Der Fotograf Volker Derlath hält die Kamera auf die Lederjacke und fokussiert die Botschaften. Seth Price inszeniert eine Bomberjacke als Kunstwerk.Das Foto zeigt uninszeniert die auf der Lederjacke individuell hinterlassenen Botschaften durch Schrift.Und hier: Die Botschaft befindet sich nicht auf, sondern in der Kleidung? „Mich interessieren die in Kleidung enthaltenen Codes.“ (Seth Price, 2020) Der Multimediakünstler Seth Price beschäftigt sich mit der Zeichenhaftigkeit unserer Kleidung, und wie sie sich im Laufe der Zeit verändern kann. Welche Kleidungsstücke fallen dir noch ein, die mit einer Botschaft, einer Zugehörigkeit besetzt sind?Haben sich ihre „Codes“ im Laufe der Zeit verändert? High Heels von Caitlyn Wilson, Basballcap von NATHAN MULLET, Handtasche von Laura Chouette auf www.unsplash.com; Hoodie auf www.pixabay.com; Frau mit Tuch von Jean-François Gornet - Flickr: Voile, CC BY-SA 2.0; Bearbeitung: GIF Museumspädagogisches Zentrum Möchten auch wir mit unserer Kleidung etwas ausdrücken, eine Botschaft übermitteln? Möchten wir herausstechen und uns abgrenzen? Oder in der Masse untergehen? Oder zu einer bestimmten Gruppe dazugehören? Wie sehr identifizieren wir uns mit Kleidung? Welche soziale Funktion hat sie? Kann man sich neutral kleiden? Weiblich, männlich, queer? Ist Kleidung Integration? Kommunikation? Inszenierung? Haltung? Protest? Provokation? Kult? Status? … Und ab wann ist sie politisch? Eine Bomberjacke, wie zufällig hingeworfen und „eingefroren“ Tatsächlich handelt es sich beim "Vintage Bomber" um eine komplizierte Technik, bei der die Jacke in goldfarbenem Plastik abgeformt und zuvor vorbereitet und ausgestopft wurde – ähnlich dem Vakuumverfahren bei industriellen Verpackungen, z.B. bei Pralinen.Seth Price nennt die so entstandenen Arbeiten „Vacuum“-Skulpturen.Vakuum, d.h. leer, da letztlich nur die Form, der Abguss bleibt, wie bei einer „Totenmaske“ (Achim Hochdörfer, Direktor des Museums Brandhorst). Leer also vielleicht auch, weil der Mensch, der Inhalt fehlt: Wo bleibt das Individuum hinter Kommerz und Mainstream-Mode?Und was bewirkt die goldene Farbe? Was assoziierst du mit Gold? Alle Bilder auf www.pixabay.com / unsplash.com Das Kunstwerk wirkt wie eine der Ikonen unserer modernen Welt: Produkte von Kommerz und Konsum, die alles dominieren – eine Kritik, die bereits in den 1980er Jahren zu hören war.Vielleicht lässt das Gold aber auch „[…] an den wahnsinnigen Kunstmarkt denken, der zu Beginn der 2000er Jahre gerade explodierte, was übrig blieb, war das begehrenswerte Konsumgut, der reine Warenfetisch“ (Achim Hochdörfer, Direktor des Museums Brandhorst).Aber wie wirkt es auf dich, schau dir den "Vintage Bomber" unbedingt unmittelbar im Museum Brandhorst an. Du kannst auch mit deiner Handykamera diesen Code scannen! Klicke HIER oder nutze den QR-Code und gib deine Antworten ein. Lade anschließend die Website neu. Ausblick: Kann aus weniger mehr werden?Wünscht ihr euch, dass unsere „Hülle“ zukünftig vielleicht keine so große Rolle mehr spielt und wir uns mehr durch unser Handeln auszeichnen, mit diesem identifizieren und stärker hinter die „Hüllen“ blicken? Vielleicht bringen der Klimawandel und der daraus notwendig werdende Verzicht, auch auf Fast Fashion, uns hier ja ein Stück weiter – eben „Vintage“ in future. Deine Meinung? Teile sie gerne mit uns auf Instagram oder Facebook und verwende den Hashtag #PopPunkPolitik! Alle Beiträge zu der Reihe PopPunkPolitik findet ihr HIER. Möchtest du weitere Informationen zu Pop.Punk.Politik und mitdiskutieren, dann gehe auf den gleichnamigen Blog der Münchner Stadtbibliothek oder #PopPunkPolitikUnd Lust auf ACTION?Kreative Anregungen zum zwei- und dreidimensionalen Gestalten oder zum Upcyceln findest du auf unseren ActioncARTs, eine Kooperation mit dem Museum Brandhorst: Dress up – nur Kleidung oder mehr? (deutsch /englisch)Ein spannendes Gespräch zum Vintage Bomber zwischen Katja Eichinger und der ehemaligen leitenden Kuratorin des Museums Patrizia Dander findest du HIER. Passende MPZ-Führung„Food for the mind“ – sehen, denken, diskutieren (MS ab Jgst. 8, RS ab Jgst. 8, GYM ab Jgst. 8,BS)Kunst ist politisch (MS, RS, GS ab Jgst. 3, GYM, Horte, BS)Kunst und Kommunikation (RS ab Jgst. 9, GYM ab Jgst. 9) Informationen zum MuseumDie Monacensia im Hildebrandhaus ist das literarische Gedächtnis der Stadt München. Neben dem Literaturarchiv der Stadt München ist hier eine Forschungsbibliothek zur Geschichte und zum kulturellen Leben Münchens untergebracht. Im Museum Brandhorst, einem Museum für Gegenwartskunst im Kunstareal, kannst du viele weitere spannende Kunstwerke entdecken. Schau unbedingt vorbei! Abbildungsnachweis Titelbild: Plakatmotiv zu Pop Punk Politik – die 1980er Jahre in München (Ausschnitt). © Monacensia im Hildebrandhaus und Edel-Punks auf dem Münchner Marienplatz, 1984. © Volker Derlath

Pop, Punk, Politik – Die 1980er Jahre in München
Pop, Punk, Politik

Du kannst auch mit deiner Handykamera diesen Code scannen! Klicke HIER oder nutze den QR-Code und gib deine Antworten ein. Lade anschließend die Website neu. Pop war in den 1980er Jahren weit mehr als Mainstream-Musik und Punk mehr als grell gefärbte Irokesenfrisuren. Pop und die damit verbundene Jugendkultur verstand sich als unpolitischer, eher angepasster Gegenentwurf in politisch unruhigen Zeiten. Im Gegensatz dazu standen die eher auf Konfrontation ausgerichteten Punks, die allein schon durch ihre äußere Erscheinung und ihre Präsenz im Straßenbild provozierten. Wie „bunt“ Pop und Punk das gesellschaftliche Leben machten, das zeigte die Ausstellung „Pop Punk Politik – Die 1980er Jahre in München“ in der Monacensia im Hildebrandhaus.Die 80er Jahre waren ein Jahrzehnt vielfältiger Bewegungen und Gegenbewegungen zu einer „behaglichen“ bürgerlichen Welt und zu festgefahrenen politischen Ansichten. Sie waren eine Zeit gesellschaftlicher, politischer und sozialer Umbrüche. Diese hatten ihre Wurzeln oft schon in vorausgegangenen Jahrzehnten. Clara MacDonell, Mic Radio GIF, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum Das Eintreten für Frauenrechte, der Kampf für bezahlbaren Wohnraum oder gegen die Diskriminierung von Homosexuellen, gegen das Waldsterben, das Ozonloch und andere Gefahren durch Umweltzerstörungen, gegen das Wettrüsten der Supermächte und die atomare Bedrohung rückten damals ins Zentrum der öffentlichen Diskussion. Mit teils ungewöhnlichen Aktionen, Medien und Botschaften, die oft bewusst provozieren sollten, wurden Missstände offen beim Namen genannt. Das, was in den 80er Jahren angestoßen wurde, wirkt zum Teil bis heute nach. Vieles hat nach fast einem halben Jahrhundert gesellschaftliche Anerkennung gefunden. In vielerlei Hinsicht ist die Zeit der 80er Jahre mit der heutigen vergleichbar. Aus dem „no future“-Gefühl der jungen Generation entstanden neue Formen der Verweigerung, aber auch des offenen Protests, die eine ganz neue Dynamik gewannen.Die in den 70er und 80er Jahren immer deutlicher zutage tretenden Umweltschäden waren Anlass zur Gründung der „Grünen“. Heute engagieren sich viele Menschen für die Klimaschutzbewegung „Fridays for future“. Trat in den 80er Jahren Aids als neue gesundheitliche Bedrohung auf den Plan, so ist es aktuell Corona.Jedes Jahrzehnt reagiert mit Ideen, Bewegungen, Sub- und Jugendkulturen auf politische, gesellschaftliche, ökonomische und ökologische Herausforderungen oder Missstände. Damals wie heute stehen dieselben Fragen im Vordergrund: © Museumspädagogisches Zentrum Diesen und weiteren Fragen nach Kontinuität zwischen damals und heute, nach Vergleichbarkeit, Veränderung und Verbesserung wollen wir in den folgenden Monaten in einem kleinen Experiment auf MPZ-digital nachgehen. Zentrale Inhalte und Objekte der Ausstellung „Pop Punk Politik“ in der Monacensia im Hildebrandhaus sollen dabei zeitgenössischen Kunstwerken aus dem Museum Brandhorst gegenübergestellt werden und miteinander in Kommunikation treten.Ist Kleidung … Links : Punks auf dem Münchner Marienplatz 1984 (Ausschnitt). © Volker Derlath; Rechts: Seth Price, Vintage Bomber, 2006, Vakuumgeformtes Polystyrol, 123,2 x 92,7 x 6,4 cm, Udo und Anette Brandhorst Sammlung, Foto: Ron Amstutz, Courtesy of the artist; Bearbeitung: GIF Museumspädagogisches Zentrum Deine Meinung? Teile sie gerne mit uns auf Instagram oder Facebook und verwende den Hashtag #PopPunkPolitik! Alle Beiträge zu der Reihe PopPunkPolitik findet ihr HIER. Passende MPZ-Führung„Food for the mind“ – sehen, denken, diskutieren (MS ab Jgst. 8, RS ab Jgst. 8, GYM ab Jgst. 8,BS)Kunst ist politisch (MS, RS, GS ab Jgst. 3, GYM, Horte, BS)Kunst und Kommunikation (RS ab Jgst. 9, GYM ab Jgst. 9) Informationen zum MuseumDie Monacensia im Hildebrandhaus ist das literarische Gedächtnis der Stadt München. Neben dem Literaturarchiv der Stadt München ist hier eine Forschungsbibliothek zur Geschichte und zum kulturellen Leben Münchens untergebracht. Buchtipps zur damaligen Ausstellung „Pop, Punk, Politik“ findest du auf dem Blog der Münchner Stadtbibliothek, hier kannst du auch eigene Büchertitel im Kommentarfeld eingeben, die zum Thema passen.Im Museum Brandhorst, einem Museum für Gegenwartskunst im Kunstareal, kannst du viele weitere spannende Kunstwerke entdecken. Schau unbedingt vorbei, auch online! Es besitzt übrigens auch die europaweit größte Sammlung des Pop Art-Künstlers Andy Warhol. Abbildungsnachweis Titelbild: Plakatmotiv zu Pop Punk Politik – die 1980er Jahre in München (Ausschnitt). © Monacensia im Hildebrandhaus

Papageien, Palmen und mehr
Frans Post

Die Gemälde in der Alten Pinakothek sind allesamt auf unserem Kontinent, Europa entstanden – im heutigen Deutschland, in Italien, Frankreich und Spanien, in den Niederlanden und Flandern, das heute eine Region in Belgien ist. Doch die gemalten Dinge, Tiere, Pflanzen, Lebensmittel und Landschaften, die wir auf diesen Bildern entdecken können, haben teilweise einen sehr weiten Weg hinter sich, sind in Afrika oder Südamerika zuhause oder stammen (ursprünglich) aus Asien. Machen wir uns also auf die Suche nach Spuren, die uns in ferne Länder entführen.Zeichne, male oder schreibe, jeweils im Format DIN A5, deine Ideen zu den folgenden Bildern und füge so deinem MPZ-Album ein paar weitere Seiten hinzu. Papagei, Dromedar & Co. Finde Tiere, Menschen und Gegenstände aus fernen Ländern. Manchmal sind sie gut versteckt. Papageien leben eigentlich in den Tropen und Subtropen, sehr heißen Gebieten rund um die Welt. Als Luxustiere in Gefangenschaft wurden sie bereits seit dem Mittelalter an vielen Höfen von Adligen, Fürsten und Herzögen in Europa gehalten. Heute leben etwa genauso viele Papageien in „Haltung“ wie in freier Natur. Schon entdeckt? Achte auf die Wappen am unteren Bildrand links und rechts! Familie Paumgartner aus Nürnberg hatte einen grünen Papagei mit rotem Halsband im Familienwappen. Auf Kamelen unterwegs: Zwei Afrikaner mit Turbanen auf dem Kopf und in langen Gewändern. Wie oft kannst du diese zwei reitenden Herren entdecken? Sie begleiten die Heiligen Drei Könige, die übrigens als Vertreter für die drei im Mittelalter bekannten Kontinente Europa, Asien und Afrika stehen – gemeint ist damit die gesamte Menschheit.  Suche ein Tier, das in Europa nicht zuhause ist, das aber in manch einem edlen Haus schon seit dem Mittelalter gerne als Haustier gehalten wurde! Und warum sich die Meerkatze keine Banane, sondern eine Birne aus dem Korb holt, erfährst du HIER. von links nach rechts: Georg Flegel, Stillleben, o.J., Holz, 22 x 28 cm; Albrecht Dürer, Paumgartner-Altar: Geburt Christi (Ausschnitt), um 1500, Lindenholz, 155 x 126,1 cm; Hans Memling, Die Sieben Freuden Mariens, 1480, Eichenholz, 81,3 x 189,2 cm und Frans Snyders, Obst- und Gemüseladen, um 1625/30, Leinwand, 203,5 x 338 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0 Ein Nilpferd als Hauptfigur Peter Paul Rubens, Jagd auf Nilpferd und Krokodil, um 1616, Leinwand, 248,3 x 321,3 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0 Dass Nilpferde in Afrika leben, verrät uns schon der Name – auch wenn sie am Nil, Afrikas längstem Fluss, längst ausgestorben sind. Peter Paul Rubens hat vor etwa 400 Jahren ein beeindruckendes Gemälde gemalt, bei dem ein Nilpferd im Zentrum steht. Menschen, Tiere, Waffen, – alles ist auf das Flusspferd ausgerichtet. Ein Krokodil, Palmen im Hintergrund, ein Leopardenfell als eine Art Satteldecke und die Menschen in orientalischer Kleidung sorgen für den Eindruck, die Szene würde sich in einem fernen Land abspielen. Den Auftrag zu diesem großen Gemälde, auf dem Menschen und Tiere lebensgroß – in ihrer realen Größe also – dargestellt sind, und das Bild etwa so hoch wie dein Zimmer ist, erhielt Rubens wohl von Herzog Maximilian I. von Bayern. Es sollte zusammen mit drei weiteren Jagdszenen, im neu erbauten [Alten] Schloss Schleißheim aufgehängt werden.Jetzt bist du dran: Stell dir vor, du wärst bei Herzog Maximilian I. eingeladen gewesen und hättest dort Rubens' „Jagd auf Nilpferd und Krokodil" gesehen. Was hättest du deiner besten Freundin bzw. deinem besten Freund davon berichtet? Schreib einen spannenden, frei erfundenen Bericht auf, in dem das Bild eine Rolle spielt! Mit dem Prinzen in die Neue Welt Bei Expeditionen in fremde Welten waren in früheren Jahrhunderten Maler wertvolle Begleiter. Sie waren in der Lage, die dort lebenden Tiere und Pflanzen naturgetreu zu zeichnen, und brachten so Bildmaterial nach Europa, das auf großes Interesse stieß und auch andere Künstler als Vorlage nutzen konnten. So begleitete der Maler Frans Post den Prinzen Maurits van Nassau-Siegen nach Südamerika in die portugiesische Kolonie Brasilien – zur Kolonialgeschichte ein andermal mehr. Doch erst fünf Jahre nach seinem Aufenthalt dort malte er, wieder zurück in Europa, die beiden Gemälde einer brasilianischen Landschaft. Ob die wohl wirklich so aussah? von links nach rechts: Frans Post, Brasilianische Landschaft mit Gürteltier, 1649, Eichenholz, 52,8 x 69,3 cm und Frans Post, Brasilianische Landschaft mit Ameisenbär, 1649, Eichenholz, 52,8 x 69,3 cm. Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum. Sicherlich hat Frans Post für die beiden Gemälde Skizzen verwendet, die er in Brasilien gemacht hatte. Für die Gemälde hat er aber wohl Einzelelemente neu zusammengefügt. Deutlich wird dies im Bildvordergrund, der mit den Pflanzen links und rechts den Ausblick rahmt. Die beiden Bilder sind zwar einzeln gerahmt, gehören aber zusammen. Das linke mit Kaktus und Gürteltier, das rechte mit Palme, Ananas und Ameisenbär. Mehr über exotische Pflanzen und Früchte gibt es im Beitrag Die exotische Welt der Baumriesen zu entdecken. Und wie du dir deine eigne Weltkarte erstellst, erfährst du im Beitrag Einmal um die Welt. Gemalte Kostbarkeiten Dinge, die nicht alle haben, waren immer schon interessant! Solche Kostbarkeiten aus fernen Ländern sammelten reiche Menschen – in den Kunst- und Wunderkammern beispielsweise, in Schlössern und Palästen oder in den Raritätenkammern reicher Bürgerhäuser. Oft kamen sie mit Kaufleuten oder Forschern mit Schiffen über die Meere nach Europa. Kein Wunder also, dass du in den Sammlungsbereichen Flämische Malerei und Holländische Malerei der Alten Pinakothek jede Menge solcher Kostbarkeiten auf Gemälden entdecken kannst. Denn durch die Lage am Meer kamen gerade in Holland ganz besonders viele Waren aus fernen Ländern an. Juriaen van Streeck, Stillleben mit Mohr und Porzellangefäßen, um 1670/80, Leinwand, 143,4 x 120,5 cm, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0. Heute würde übrigens ein solcher Bildtitel nicht mehr gewählt werden. Denn „Mohr“ ist ein veralteter Begriff, der seit dem Mittelalter für Menschen mit dunkler Hautfarbe verwendet wurde, heute aber als diskriminierend empfunden wird. Heute lautet die korrekte Benennung Schwarze_r, Person of Color, ggf. je nach Person Afrodeutsche_r, Schwarze_r Deutsche_r, bzw. konkrete Benennung des Herkunftlandes. Siehe: AntiDiskriminierungsBüro (ADB) Köln / Öffentlichkeit gegen Gewalt e.V. (Hrsg.): Sprache schafft Wirklichkeit. Glossar und Checkliste zum Leitfaden für einen rassismuskritischen Sprachgebrauch, 2013, Köln, S. 11. Die verschiedenen Materialien und Oberflächen mit Pinsel und Farbe abzubilden, darin waren die Künstler*innen im Barock wahre Meister*innen. Licht und Schatten, Glanzlichter und Faltenwürfe spielen dabei eine wichtige Rolle. Oft strahlen die wertvollen Dinge vor einem dunklen Hintergrund.Beobachte einmal genau: Mit welchen Farben ist das polierte, schillernde Gehäuse des Nautilus gemalt? Wo sind auf dem Krug samt Deckel helle Stellen als Lichter gesetzt, um die bauchige Form zu unterstreichen? Wie unterscheiden sich die Falten der verschiedenen Stoffe – von Seide, Samt oder Orientteppich? Probiere aus, auf einem schwarzen Papier mit hellen Stiften einen Gegenstand zu zeichnen! Oder versuche ein Stück Stoff abzuzeichnen.Noch mehr zum Thema Stillleben erfährst du HIER. Und weitere exotisch glitzernde Prunkstücke kannst du in unserem Beitrag Glitzer und Glamour in der Residenz bestaunen. Blau auf Weiß © Museumspädagogisches Zentrum Beliebte Sammlerstücke aus China waren unter anderem die Porzellangefäße mit kobaltblauer Bemalung unter der Glasur. Porzellan gab es in China schon sehr lange, nach Europa kamen solche blau gemusterten Gefäße erst seit dem 16. Jahrhundert.Schau dich auf den Bildern oben nochmal um und entwirf ein Muster für den Rand einer Schale oder ein Bildmotiv für eine Vase mit exotischen Tieren und Pflanzen aus fernen Ländern. Du brauchst dazu einen weichen Pinsel, nur einen blauen Farbton aus deinem Wasserfarbenkasten, wenig Wasser und festes weißes Papier im Format DIN A5, das du anschließend in dein MPZ-Album heften kannst. Und übrigens: In Europa wurde mit der Porzellanherstellung erst vor gut 300 Jahren begonnen. Die erste Porzellanmanufaktur wurde 1710 in Meissen, einer Stadt in Sachsen, gegründet. Viele weitere solcher Porzellan-Produktionsstätten folgten – eine auch in Nymphenburg. Und wusstest du, dass noch mehr „Chinesische“ aus der Barockzeit in Wirklichkeit „Made in Europe“ war? Erfahre mehr im Beitrag Im Reich der Drachen. © Museumspädagogisches Zentrum Exotische Welten zuhause? Welche Dinge hast du zuhause, die aus fernen Ländern stammen? Wirf dazu auch mal einen Blick auf den Waschanleitung von Kleidung, auf die Verpackung von Lebensmitteln, auf Spielsachen, technische Geräte – und was du sonst noch so findest.Bau eine kleine Ausstellung auf – in einem leeren Regalfach oder im Miniformat in einem (Schuh-)Karton!Du brauchst:• Jede Menge Dinge aus fernen Ländern: Gewürze, Obst, Zimmerpflanzen, Stoff- oder Spieltiere, Kleidung, Urlaubsmitbringsel, Geschirr mit passenden Mustern, Abbildungen aus Zeitschriften, Fotos, Skizzen von den Dingen, die dir aus der Themenreihe Exotische Welten? besonders gefallen, Reiseberichte, Geräusche oder Klänge, Meeresrauschen oder Musik beispielsweise,…• Ein leeres Regalfach oder einen (Schuh-)Karton So geht’s:• Leg alles aus und bilde Gruppen! Was passt zusammen?• Entscheide dich für ein Thema, ein Land oder einen Kontinent und wähle entsprechend aus!• Wenn du eine Ausstellung im Miniformat aufbauen möchtest, mach kleine Zeichnungen von den ausgewählten Dingen.• Suche einen passenden Hintergrund: ein Halstuch oder farbiges Papier zum Beispiel.• Ordne die Dinge bewusst an.• Beschrifte auf kleinen Zetteln deine Ausstellungsgegenstände und gib dem Ganzen einen Titel, den du ebenfalls an deinen Karton oder dein Regalfach klebst.Wenn du magst, mach ein Foto von deiner Ausstellung und teile es auf Instagram oder Facebook und verwende den Hashtag #MPZexotisch. Passende MPZ-Online-Angebote MusPad: Die Welt der Tiere (GS, FöS)MusPad: Vom Haustier bis zum Fabelwesen – Tierdarstellungen in der Kunst (MS, RS, GYM bis Jgst. 11) Passender Beitrag auf Xponat Herkunftsbestimmung, Expertentipp, Stillleben Passende MPZ-Führung Rauschender Seidentaft und andere Kostbarkeiten (GS ab Jgst. 3, Horte, MS, RS, GYM, BS) Sinneslust und Leidenschaft – Barockmalerei in der Alten Pinakothek (MS ab Jgst. 7, RS ab Jgst. 7, GYM ab Jgst. 7, BS) Vielfalt entdecken – Fremdes fasziniert, Fremdes inspiriert (GS ab Jgst. 3, MS, RS, GYM, BS) Geflügelte Drachen, zahme Löwen oder die Kuh im "Wohnzimmer". Tiere auf Bildern in der Alten Pinakothek (GS, FöS, MS bis Jgst. 6, RS bis Jgst. 6, GYM bis Jgst. 6, Horte) Informationen zum MuseumBei einem Besuch der Alten Pinakothek oder beim virtuellen Rundgang durch die Räume kannst du noch viel mehr Exotisches entdecken: Orientalische Kleidung oder arabische Teppiche, Möbel, deren Holzfurnier aus den Tropen stammt, Tulpen, jede Menge Tiere aus fernen Ländern, blaues Farbpigment aus Afghanistan, mit dem gemalt wurde, und vieles mehr. Abbildungsnachweis Titelbild: von Links nach Rechts: Frans Post, Brasilianische Landschaft mit Gürteltier, 1649, Eichenholz, 52,8 x 69,3 cm und Frans Post, Brasilianische Landschaft mit Ameisenbär, 1649, Eichenholz, 52,8 x 69,3 cm. Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek München, CC BY-SA 4.0, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum.

Einmal um die Welt
Kontinente

Jetzt beginnen wir mit den Reisevorbereitungen. Auf die Reise nehmen wir eine Weltkarte mit, die wir selbst gestalten: Du brauchst: • blaues, etwas dickeres Papier• normales Schreibpapier• Karton, Moosgummi oder Schleifpapier• Schere• Kleber• Büroklammer oder anderes Metallstück• MagnetUnd so geht´s: • Schneide die Kontinente aus und klebe sie auf. Das geht gut auf einem blauen, etwas dickeren Papier.• Lass am besten um die Kontinente herum einen blauen Rand.• Wer möchte, kann die Kontinente beschriften.• Man kann aber auch Inseln basteln, z.B. aus Karton, aus Moosgummi, aus Schleifpapier …. Zwischen den Kontinenten und Inseln muss dabei Platz für unser Boot bleiben.• Das Boot kannst du aus kleinerem Papier falten (Faltanleitung) oder aus Zahnstochern bauen oder … Wichtig ist nur, dass unten eine Büroklammer oder ein anderes magnetisches Stückchen Metall befestigt wird. Mit Hilfe des Magneten kannst du das Boot zwischen den Kontinenten/Inseln umherfahren. Das Boot fährt auf dem Papier, wenn man den Magneten direkt unter dem Papier bewegt und so das Boot mitzieht. Die erste Station auf unserer Weltreise ist Ozeanien. Ozeanien besteht aus sehr vielen Inseln und liegt oberhalb von Australien. Ozeanien-Raumeinblick 01, Einblick in die Dauerausstellung Ozeanien. © Museum Fünf Kontinente, Foto: Nicolai Kästner Dieses echte Boot findest du im Museum in der Ozeanien-Ausstellung. In dieser Ausstellung gibt es viele verschiedene Boote zu sehen. Da die Menschen in Ozeanien auf vielen Inseln verteilt leben, sind sie oft mit dem Boot unterwegs. Früher haben die Menschen dort auch sehr viel Fisch gegessen. Um Fische zu fangen, sind sie mit den Booten aufs Meer gefahren. Unsere nächste Station ist Afrika. Recycling-Art-Maske „Dagmar Meyer“, Romouald Hazoumè, Porto Novo, Republik Benin, Afrika. © Museum Fünf Kontinente. Foto: Marianne Franke. Hier siehst du eine Maske, die der Künstler Romuald Hazoumè aus weggeworfenen Dingen gebaut hat. Kannst du erkennen, woraus? Die Nase ist ein abgebrochener Schuhlöffel und was ist der Mund einmal gewesen? Klicke auf das Bild und erfahre mehr zu dieser Maske. Jetzt sind wir in Asien angekommen! Orient-Raumeinblick 02, Einblick in die Dauerausstellung Orient. © Museum Fünf Kontinente, Foto: Nicolai Kästner Auf diesem Foto sieht man eine Vitrine aus der Orient-Ausstellung. "Orient" war früher der Name für Länder, die im Osten liegen.Hier geht es um den Islam. Der Islam ist eine weit verbreitete Religion. Das dicke Buch in der Mitte der Vitrine ist ein Koran, das heilige Buch des Islam. Im Koran sind viele wichtige Regeln und Geschichten aufgeschrieben.Um Lesen und Schreiben zu lernen, muss man viel üben. Als das Papier noch nicht erfunden war oder wenn sehr teuer war, haben die Menschen auf allen möglichen Dingen Schreiben geübt. Eine solche ungewöhnliche Übungstafel sieht man in der Vitrine ganz links. Das ist ein Knochen von einem Kamel. Dieser Knochen ist ein Schulterblatt. Wir haben auch einen solchen Knochen, aber wir können ihn nur im Spiegel erkennen, weil er hinter unserer Schulter oben im Rücken liegt. Willkommen auf dem südamerikanischen Kontinent! Der Mais kommt ursprünglich aus Südamerika und wird dort schon seit Jahrtausenden angebaut.Du hast bestimmt schon mal Mais gegessen. Magst du vielleicht Popcorn? Dann bist du hier richtig. Gefäß. © Museum Fünf Kontinente, Foto: Nicolai Kästner In dieser Pfanne haben die Menschen in Südamerika bereits vor 1000 Jahren Popcorn zubereitet.Möchtest du selbst Popcorn machen? Du brauchst: • einen Topf mit Deckel• ein bisschen Öl• getrocknete Maiskörner. Die gibt’s im Supermarkt im Regal mit den getrockneten Hülsenfrüchten und dem Reis. Und so geht’s: • Topf öffnen,• einen Esslöffel Öl hineingeben,• die Kochplatte auf mittlere Hitze schalten,• den Mais hineingeben, bis der ganze Boden mit einer Schicht davon bedeckt ist,• den Deckel schließen und abwarten, bis der Mais aufplatzt. Das kann man deutlich hören.• Wenn die Platzgeräusche weniger werden, die Platte ausschalten, den Topf öffnen und das Popcorn essen. Wer möchte, kann das Popcorn natürlich noch salzen oder zuckern oder nach Art der Ureinwohner in Kanada mit Ahornsirup mischen. Möchtest du mehr erfahren? Klicke auf das Bild mit dem Gefäß. Die letzte Station unserer Reise ist Nordamerika. Wenn man an die Ureinwohner Nordamerikas denkt, fallen einem meist ganz schnell die sogenannten Wappenpfähle ein. Diese Pfähle gibt es vor allem an der Westküste Kanadas. Die Pfähle sind meist sehr wichtig für die Familie und haben auch eine Bedeutung für größere Gruppen. Wappenpfähle im Stanley Park in Vancouver, Kanada. © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Susanne Bischler. Hier werden häufig Geschichten erzählt, manchmal geht es um die Entstehung der Menschen oder der Tiere. Eines ist aber jedenfalls ganz sicher: Man hat niemals Menschen an die Wappenpfähle gebunden. Das ist eine üble Geschichte, die man den Ureinwohnern angedichtet hat.Hat dir unsere kleine Weltreise Spaß gemacht? Dann schau doch mal bei uns im Museum Fünf Kontinente vorbei und nimm deine Eltern mit! Und falls du Lust hast, kannst du hier noch ein Memo-Spiel spielen: Passender Beitrag auf XponatMaske Passende MPZ-FührungenWeltreise (MS bis Jgst. 6, FöS, GS, Horte, Inklusionsklassen bis Jgst. 6)Kinder der Welt (MS bis Jgst. 6, FöS, GS, Horte, Inklusionsklassen bis Jgst. 6)Masken (GS, MS, RS, FöS, Inklusionsklassen, GYM, Horte)In 90 Minuten um die Welt (FöS, GS, Horte, Inklusionsklassen bis Jgst. 4) Informationen zum MuseumDas Museum Fünf Kontinente zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kulturen aus Afrika, Amerika, Asien, Australien, dem Orient, der Südsee und Europa auf. HIER findest du Informationen zum Museum und seinen spannenden Ausstellungen. Abbildungsnachweis Titelbild: Kontinente. © Museumspädagogisches Zentrum, Zeichnungen: Georg Schatz

Kostbares aus der Wunderkammer
Öllampe
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Ein ausgestopftes Krokodil hängt von der Decke; ein kostbares Kästchen, belegt mit Bernstein, eine indische Schale verziert mit Plättchen aus Perlmutt, eine Uhr in Form eines Papageis stehen in Vitrinen ... in was für einem seltsamen Museum sind wir hier gelandet? Wir befinden uns in der Kunst- und Wunderkammer auf der Burg Trausnitz in Landshut, einem Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums. Kunst- und Wunderkammern waren Vorläufer unserer heutigen Museen. Hier sammelten die Fürsten vor etwa vierhundert Jahren erlesene Kunstwerke, Kostbarkeiten aus der Natur, technische Geräte, aber auch exotische Tiere oder Materialien. Ein eifriger Sammler war Erbprinz Wilhelm von Bayern, der auf der Landshuter Burg lebte, bevor er Herzog von Bayern wurde. Erbprinz Wilhelm (V.), Christoph Schwarz?, München um 1578. ©Bayerisches Nationalmuseum München Beginnen wir mit den erlesenen, den wundersamen Kunststücken, auf lateinisch auch Artificialia genannt. Ein derart kostbares Kunstwerk ist das Kabinettkästchen mit seinen vielen Schubladen, ganz mit Bernstein verkleidet. Bernstein ist ein Naturmaterial, dem damals magische Wirkung zugesprochen wurde. Es galt als Wunder der Natur: ein „Stein“, der brennt und dabei auch noch duftet. Heute wissen wir, dass Bernstein versteinertes Harz von Bäumen und viele Millionen Jahre alt ist. Zu den Wundern der Natur, den Naturalia, gehörten Dinge, die Menschen damals als sonderbar ansahen, die sie sich noch nicht erklären konnten. Auch exotische Tiere oder seltene Mineralien, Muscheln und Schnecken zählten zu den Naturalia. Oft wurden diese Naturgegenstände zu Kunstwerken umgearbeitet oder die Künstler ließen sich dadurch zu fantasievollen Ideen anregen. Schau dir mal die kleine Öllampe an. Welche Tiere haben den Künstler wohl inspiriert? Klicke HIER oder nutze den QR-Code und gib dem Vogel einen Namen. Lade anschließend die Website neu. Du kannst auch mit deiner Handykamera diesen Code scannen! Unter den wunderbaren Dingen aus fremden Ländern, den Exotica, befand sich auch ein Material, das in Europa sehr begehrt war und aufgrund seines schimmernden Glanzes die Menschen faszinierte. Das sogenannte Perlmutt wurde aus der Innenseite von Muscheln gewonnen. Man verwendete es für Brettspiele, Tischplatten oder prächtige Schalen. Großes Perlmuttbecken, Indisch, 16. Jahrhundert. ©Bayerisches Nationalmuseum München Scientifica sind Geräte, die die Wunder ordnen. Sie dienten der wissenschaftlichen Erforschung der Welt. Hierzu gehörten beispielsweise Uhren, Geräte zur Beobachtung der Sterne und Planeten, Weltkugeln und Messgeräte. Die Uhr in Form eines Papageis war ein verrücktes mechanisches Wunderwerk. Zu jeder vollen Stunde pfiff der Papagei. Dabei bewegte er den Schnabel und die Flügel, und aus einer Klappe unter seinem Schwanz fielen Kugeln herab. Für Spaß und Überraschung war somit auch gesorgt. Möchtest du selber mit Naturmaterialien kreativ werden und ein Fantasiekunstwerk entwerfen? Unternimm dazu einen Spaziergang in den Wald, an einen Fluss oder See. Dort findest du eine Fülle an Gegenständen: Wurzeln, Zweige, Baumrinde, Steine, Federn … Gerne kannst du auch Fundstücke aus dem Urlaub, z.B. Muschelschalen, zur Ergänzung deiner Kunstwerke verwenden.Lass deiner Fantasie freien Lauf und gestalte aus den Naturmaterialien ein Kunstwerk nach deinen Vorstellungen. Gib deinem Kunstwerk abschließend einen Namen. © Museumspädagogisches Zentrum Informationen zum Museum In der Kunst- und Wunderkammer auf der Burg Trausnitz in Landshut, einem Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums, kannst du kostbare und exotische Dinge bewundern, die einst von Fürsten gesammelt wurden. Abbildungsnachweis Titelbild: Öllampe in Form eines grotesken Vogeltiers, Niederländisch Anfang 17. Jahrhundert. © Bayerisches Nationalmuseum München

Glitzer und Glamour in der Residenz
Böhmische Krone
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Bei einer Schatzkammer denkst du bestimmt an Edelsteine, Diamanten, Gold und Silber, an kostbaren Schmuck, prächtige Schwerter oder Kronen von Königen und Königinnen – möglicherweise so bezaubernd und wunderschön wie diese Krone hier. Sie gehörte wahrscheinlich Anna von Böhmen, einer englischen Königin, die im 14. Jahrhundert gelebt hat. Die goldene Krone wurde mit Diamanten, Saphiren, Rubinen, Perlen und Smaragden prächtig verziert. Ihre Form ist einer schönen und in Königshäusern besonders beliebten Blume, einer Lilie, nachempfunden. Die Krone wurde im Mittelalter, um 1380, im westlichen Europa hergestellt und kam auf Umwegen im 15. Jahrhundert in die Münchner Residenz. Was meinst du: Gab es solch kostbare Perlen und Juwelen in Europa - oder aus welchen Ländern kamen sie? – Die Edelsteine wurden über die Seidenstraße, eine alte Handelsroute, aus dem sogenannten „Orient“ – dem heutigen China, Indien, Afghanistan und Iran – nach Konstantinopel transportiert. Diese Stadt liegt in der heutigen Türkei und heißt inzwischen Istanbul. Von dort ging die Reise dann per Schiff nach Italien, zumeist nach Venedig, und weiter in andere Städte und Länder. Die Steine legten also einen sehr langen Weg zurück, der damals viel Zeit kostete. Sie galten nicht nur als Luxusgüter, sondern man hatte auch die Vorstellung, dass ihre leuchtende Reinheit die Herrlichkeit Gottes widerspiegelt. Außerdem sprach man ihnen Heilkräfte bei unterschiedlichen Krankheiten zu. Erkennst du die verschiedenen Edelsteine? Aus welchen Ländern kommen sie? Luxuswaren aus fernen Ländern faszinierten die Menschen. Sogenannte Naturalia, exotische Naturprodukte, waren ebenfalls heiß begehrt. Oftmals handelte es sich dabei um tierische Materialien. In der Schatzkammer der Münchner Residenz gibt es z. B. Kästchen, Truhen und Kämme aus Elfenbein sowie Gefäße aus Rhinozeroshorn, Turboschnecken oder Straußeneiern. Ein Trinkgefäß aus versteinertem Palmholz, das aussieht wie ein Schiff, gehört auch zur Sammlung der bayerischen Herrscher.Aus welchem Material wurden diese Kunstschätze geschaffen? Hör genau hin, zu jedem Objektbild gibt es ein passendes Geräusch. Die exotischen Naturalia wurden aufwändig in Gold und Silber gefasst und mit Schnitzereien oder weiteren edlen Materialien verziert. So entstanden kostbare Gefäße und Objekte für die Kunstkammern der Herrscherhäuser. Was meinst du, hatten diese Kunstwerke auch eine Funktion oder waren sie edle Kostbarkeiten für des Königs Kunstkammer? Wie es dazu kam, dass man exotische Naturalia gesammelt und ausgestellt hat, erfährst du in dem MPZ Beitrag Kostbares aus der Wunderkammer.Heutzutage gehen wir anders mit solchen „Naturalia“ aus fernen Ländern um. Der Handel mit gefährdeten Tieren oder seltenen Pflanzen ist in den meisten Ländern grundsätzlich verboten. Tiere zu töten, um zum Beispiel Elfenbein zu erbeuten, wird bestraft und von vielen Menschen abgelehnt. Dennoch sterben bis heute Tiere, weil Wilderer in Besitz ihrer Hörner oder Stoßzähne kommen, um damit Geld verdienen zu wollen.Gestaltungsidee für zu Hause: Muschelketten. Passender Beitrag auf XponatKrone Passende MPZ-FührungAuf Schatzsuche in der Residenz (Inklusionsklassen bis Jgst. 6, MS bis Jgst. 6, RS bis Jgst. 6, FöS, GS, GYM bis Jgst. 6, Horte) Informationen zum MuseumEin Besuch der Schatzkammer der Münchner Residenz ist immer ein lohnender Ausflug. Dort findest du die kostbaren Schätze der bayerischen Herrscherhäuser. Abbildungsnachweis Titelbild: Krone einer englischen Königin (sogenannte Böhmische Krone oder Pfälzische Krone; Gold, Email, Saphire, Rubine, Smaragde, Diamanten, Perlen), Westeuropa, um 1370-1380. © Bayerische Schlösserverwaltung

Beteiligt euch …! Eine starke Frau mischt sich ein
Titelbild Erika Mann Collage

Stell dir vor, eine große politische Gefahr in Form einer Diktatur braut sich über deinem Land zusammen. Wie kannst du dich in dieser Situation verhalten? Mit welchen Mitteln könnten die Menschen gegen die Bedrohung ankämpfen?  Vor diesen Fragen stand auch die Schauspielerin und Publizistin Erika Mann mit ihrem politischen Kabarett die „Pfeffermühle“. Post its: © Münchner Stadtbibliothek / Monacensia zur Ausstellung "Erika Mann // Kabarettistin // Kriegsreporterin // Politische Rednerin". Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum Fühlst du dich durch diese Sätze angesprochen? Welche Gedanken und Empfindungen gehen dir beim Lesen durch den Kopf? Erika Mann, 1948. Foto: Florence Homolka.Quelle: Münchner Stadtbibliothek / Monacensia Die beiden Zitate stammen aus den Liedern Prinz von Lügenland und Kälte. Erika Mann hat diese Lieder für das Bühnenprogramm der „Pfeffermühle“ geschrieben. Die „Pfeffermühle“ war das erste Kabarett, das erste politische Theater, das von einer Frau geleitet wurde. Sie war verantwortlich für die Texte, die Aufführungen und die Organisation. Erika Mann erkannte seit den frühen 1930er Jahren in den Wahlerfolgen und dem wachsenden politischen Einfluss der Nationalsozialisten eine Gefahr für Deutschland. Ursprünglich nicht sonderlich politisch interessiert, wurde sie 1932 als Schauspielerin selbst zur Zielscheibe nationalsozialistischer Angriffe. Ab diesem Zeitpunkt kämpfte Erika Mann gegen Ungerechtigkeit und Hass. Seit Januar 1933 bezog sie mit der „Pfeffermühle“ erfolgreich Position gegen die Nationalsozialisten, bis im März die NSDAP endgültig die Macht in Deutschland übernahm. Kurz darauf emigrierte Erika Mann mit dem Ensemble der „Pfeffermühle“ in die Schweiz. Von Zürich aus gab die Gruppe über tausend Gastspiele in ganz Europa. Auf Druck der Nationalsozialisten wurde das Kabarett 1937 vom Kanton Zürich verboten.  Erika Mann als Pierrot in der „Pfeffermühle“, 1934. Quelle: Münchner Stadtbibliothek / Monacensia In New York versuchte Erika Mann mit der „Pfeffermühle" einen Neustart, der allerdings misslang. Dennoch blieb sie eine Frau, die sich als Kriegsreporterin in Diensten der U.S. Army und als politische Rednerin und Publizistin stets gegen Ungerechtigkeit, Hass und Krieg einsetzte. Was meinst du, haben die beiden Zitate von Erika Mann aus dem Jahr 1934 auch heute noch Gültigkeit? Übrigens: Erika Mann ist die Tochter des berühmten Schriftstellers Thomas Mann, aber als diese wollten wir sie hier ganz bewusst nicht vorstellen. Eine Kurzbiografie zu Erika Mann findest du HIER. In diesem Videoausschnitt kannst du Erika Mann erleben, wie sie über die „Pfeffermühle“ berichtet. Passende MPZ-FührungenDer "Zauberer" und seine Kinder – Leben und Werk der Familie Mann (GS Jgst. 4, MS, RS, GYM, Horte)Verboten, verbrannt, vertrieben ... Münchner Schriftsteller im Exil (GS Jgst. 4, MS, RS, GYM, Horte) Informationen zum MuseumDie Monacensia im Hildebrandhaus, Literarturarchiv und Bibliothek, ist das literarische Gedächtnis der Stadt München, und bewahrt den umfangreichen schriftlichen Nachlass von Erika Mann. Die Wanderausstellung "Erika Mann // Kabarettistin // Kriegsreporterin // Politische Rednerin" der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia ist noch als Virtuelle Ausstellung auf dem Portal Künste im Exil der Deutschen Nationalbibliothek zu sehen. Abbildungsnachweis Titelbild: Florence Homolka, Ernest E. Gottlieb (Foto). Quelle: Münchner Stadtbibliothek / Monacensia. Collage Ingo Mesker (Ausschnitt) / Goethe-Institut Tschechien

Alles im Fluss. München und seine Isar
Isar

Für viele Münchnerinnen und Münchner ist die Isar das Herz der Stadt und ein absoluter Lieblingsort. Doch die Isar und ihre grüne Umgebung sind noch so viel mehr. Ohne diesen Fluss würde es München, so wie wir es kennen, nämlich gar nicht geben! In diesem Film erfährst du, welch wichtige Bedeutung die Isar für die Stadt und ihre Bewohnerinnen und Bewohner hat – heute genau wie damals. Nachhaltigkeit 17ziele.de 17ziele.de Damit die Isar also ein so wunderschöner Erholungsort mitten in unserer Millionenstadt bleibt, müssen wir der Natur ihren Raum geben und sie achten. Die Vereinten Nationen haben in diesem Sinne gemeinsam 17 Ziele für eine nachhaltige Welt beschlossen, die bis zum Jahr 2030 von allen Nationen umgesetzt werden sollen. Ziel 6 besagt, dass wir uns um sauberes Wasser, auch in unseren städtischen Gewässern, bemühen müssen. Das Nachhaltigkeitsziel 14 betrifft das Leben im und unter Wasser, das geschützt werden muss. Informationen zum MuseumIn der Ausstellung „Typisch München“ im Münchner Stadtmuseum kannst du mehr über die Entstehung Münchens und die Isar erfahren. Hier findest du auch die im Film gezeigten Objekte und kannst sie dir noch genauer anschauen. Anmerkung für Lehrkräfte, Museumspädagog*innen und Vermittler*innenAnhand des Films lassen sich auch aktuelle Bezüge zu den globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) der Vereinten Nationen in Hinblick auf nachhaltige Städte (Ziel 11), sauberes Wasser (Ziel 6) und das Leben unter Wasser (Ziel 14) herstellen und gemeinsam mit den Schüler*innen auch Themen wie Natur- und Artenschutz besprechen. Abbildungsnachweis Titelbild: Ausschnitt aus dem Film „Alles im Fluss. München und seine Isar“. © Münchner Stadtmuseum und Museumspädagogisches Zentrum

Römische Götterwelt in Weißenburg
Götter

Kennst du Jupiter, Venus & Co.? Nein? Dann bist du hier genau richtig! Genauer gesagt: im RömerMuseum in Weißenburg, denn hier gibt es viele der römischen Götter zu sehen. Im gesamten Museum kannst du die verschiedenen Gottheiten entdecken, aber besonders viele kleine Götterstatuen sind im Schatzfund aus Weißenburg zu finden. Wieso hat man diese hier gefunden? Das liegt daran, dass die Region um Weißenburg, genau wie viele andere Gebiete in Deutschland, früher einmal zum Römischen Reich gehörte. Herkules – DER Superheld Eine der Figuren ist Herkules, der größte Held der Antike. Der Vater von Herkules ist Jupiter, der oberste Gott. Seine Mutter ist ein Mensch. Als Halbgott hat Herkules natürlich auch außergewöhnlich viel Kraft. Berühmt ist er vor allem durch die zwölf scheinbar unlösbaren Aufgaben geworden, die er gemeistert haben soll. Von diesen schweren Arbeiten erzählen verschiedene Sagen. Einige sind in der hier abgebildeten Statue verarbeitet. Klicke verschiedene Gegenstände an, die Herkules auf dem Bild an und bei sich trägt, und erfahre mehr über ihre Geschichte! Wie wurden sie verehrt? Die Götter konnten sehr unterschiedlich verehrt werden. Im Alltag trugen die Menschen Ringe mit Göttern oder Götternamen darauf, oder sie besaßen ein Kästchen mit einer Götterverzierung. Manche hatten auch kleine Statuen, die zu Hause im eigenen Altar, dem lararium, standen. An öffentlichen Plätzen, zum Beispiel in Thermen oder auf Märkten, gab es Weihesteine. Für eine gelungene Unternehmung oder ein fertig gebautes Gebäude wurde dem betreffenden Gott in einer Inschrift auf dem Stein gedankt. Außerdem gab es für die Götter Tempel – also eine Art Kirchen –, in denen sie angebetet wurden. Dort machten die Menschen den Göttern kleine Geschenke, wie z.B. Votivbleche. Die Götterwelt und ihre Symbole Auf Statuetten von römischen Göttinnen und Göttern sind oft keine Namen angegeben. Häufig wissen wir nur durch die Attribute, um wen es sich handeln könnte. Attribute sind Symbole, die die Figuren bei sich haben. Sie stehen entweder für bestimmte Geschichten, die die Gottheit erlebt hat, oder für gewisse Fähigkeiten, die der Gottheit zugeschrieben werden – ähnlich wie bei Herkules. Folgend findest du ein Memory-Spiel, bei dem du das richtige Attribut der Gottheit zuordnen musst! Informationen zum MuseumMehr Informationen zum RömerMuseum und was man sonst noch so Römisches in Weißenburg entdecken kann (und das ist eine Menge), findest du HIER. Abbildungsnachweis Titelbild: Statuetten. © Archäologische Staatssammlung München, Foto: M. Eberlein, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum

Kolosseum & Co. in Aschaffenburg
Antike Bauwerke

Alle Wege führen nach Rom, so heißt es. Wenn du daran nicht so recht glauben magst, dann probier´s aus und mach dich mit uns auf die Reise. – NICHT nach Süden, NICHT nach Italien und NICHT Richtung Mittelmeer, sondern in den Norden von Bayern, an den Untermain, nach Aschaffenburg. Dort besuchen wir das Schloss Johannisburg … – und landen mitten im alten Rom! Wie das sein kann? – Ganz einfach: Im Schlossmuseum gibt es Bauwerke zu sehen, die vor rund 2000 Jahren in und um Rom entstanden sind: das Kolosseum und das Pantheon, Triumphbögen, Tore, Brücken, Grabmäler, … - Und zwar nicht als Computeranimationen, sondern quasi „zum Anfassen“, als 3-D-Modelle.Lust auf eine kleine Zeitreise in die römische Antike? Dann klicke auf die Bilder und erfahre mehr über die einzelnen Bauwerke. Findest du nicht auch, dass die Modelle täuschend echt aussehen? – Richtig alt und verwittert! Wie kommt das wohl? Aus welchem Material sind sie gemacht? Wir kennen dieses Material z. B. als Verschluss von Sekt- und Weinflaschen, auch Fußböden und Wände, vor allem Pinnwände, werden daraus hergestellt … – Aber warum baut jemand daraus Modelle?Kork ist weich und biegsam und lässt sich dadurch leicht bearbeiten. Seine Farbe und die von Furchen und Rissen durchzogene Oberfläche erinnern bereits an verwitterte antike Steinfassaden. Kork ist außerdem erstaunlich lange haltbar und ein besonders nachhaltiger Rohstoff. Er wird aus der Rinde der Korkeiche gewonnen, die immer wieder nachwächst und besonders viel klimaschädliches CO² bindet. Apropos kurze Wege: Rom liegt nur ein paar Gehminuten von Pompeji entfernt! Zumindest in Aschaffenburg. Denn dort steht ganz in der Nähe des Schlosses, hoch über dem Main und inmitten von Weinbergen, eine gelb-weiße Villa, die sehr „italienisch“ aussieht: das sogenannte „Pompejanum“. König Ludwig I., der ein großer Fan der griechisch-römischen Antike war, hat dieses Gebäude Mitte des 19. Jahrhunderts errichten lassen. Als Vorbild diente ihm ein Haus in Pompeji. Das ist eine Stadt in der Nähe von Rom, die 79 n. Chr. durch einen Ausbruch des Vulkans Vesuv verschüttet wurde. Erst vor etwa 200 Jahren hat man angefangen, sie mit archäologischen Ausgrabungen wieder freizulegen. Und die Archäologen graben bis heute und finden immer wieder Neues! © Bayerische Schlösserverwaltung, Foto: Michael Alfen, Aschaffenburg Im Erdgeschoss des Aschaffenburger Pompejanums bekommst du einen Eindruck davon, wie die alten Römer gewohnt und gelebt haben. Alle Räume gruppieren sich um zwei von Säulen umrahmte Innenhöfe: Im vorderen Bereich befindet sich das atrium, das Herzstück des Hauses. Hier spielte sich ein Großteil des Familienlebens ab. Danach folgt das Empfangs- und Arbeitszimmer des Hausherrn, das tablinum. Es ist mit besonders prächtigen Wandmalereien und Fußbodenmosaiken ausgestattet. Daran schließt sich der zweite Innenhof an: das viridarium, ein kleiner Gartenhof. Außerdem sind im Erdgeschoss die Küche (culina), das mit Liegesofas ausgestattete Speisezimmer (triclinium) und die Schlafräume für Gäste und Bedienstete (cubicula) zu finden.Und nun bist du dran: Was ist hier wohl zu sehen? Ordne den abgebildeten Räumen des Pompejanums jeweils den passenden lateinischen Namen zu. Eine detailgetreue Kopie des Originals ist das Pompejanum allerdings nicht. Vielmehr eine ungefähre Nachbildung, da das Gebäude in Pompeji natürlich nicht ganz vollständig erhalten ist.König Ludwig I. hat ins Pompejanum auch seine eigenen Vorstellungen von römisch-pompejanischer Wohnkultur einfließen lassen. Dabei sollte der Nachbau nie als Wohnhaus dienen, sondern von Anfang an als Museum. Ludwig I. war es nämlich sehr wichtig, dass seine Untertanen sich bildeten und die römische Antike auch in Deutschland „hautnah erleben“ konnten.Auch du würdest dir gerne einmal aus der Nähe ansehen, wie die alten Römer gelebt haben, kannst aber gerade nicht nach Rom, Pompeji oder Aschaffenburg reisen? Dann bau dir doch einfach eine römische Villa aus Karton, „zum Anfassen“! Den Bausatz dazu kannst für 6,00 EUR plus Versandkosten beim Museumspädagogischen Zentrum bestellen - Klicke dazu einfach auf das Bild. Bausatz einer römischen Stadtvilla. © Museumspädagogisches Zentrum Du siehst: Auch wenn vielleicht nicht alle Wege nach Rom führen, gibt es doch viele Wege, um den alten Römern auf die Spur zu kommen! Passender Beitrag auf XponatStadtmodell Informationen zum MuseumIm Schlossmuseum Aschaffenburg und im Pompejanum erfährst du viel über antike römische Architektur und Wohnkultur. Im Pompejanum findest du auch viele Alltagsgegenstände aus dem alten Rom. Sie stammen größtenteils aus den Staatlichen Antikensammlungen und der Glyptothek in München. Abbildungsnachweis Titelbild: Objektfotografien. © Bayerische Schlösserverwaltung, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum

Mit Tricks gefilmt – Eine prächtige Kulisse
Sternenhimmel
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Ein Film kann überall gedreht werden: auf der Straße, im Park, in einem Museum oder in einem einzigen Zimmer. Den Möglichkeiten für ein entsprechendes Setting sind keine Grenzen gesetzt. Ähnlich wie in den großen Filmstudios kann man natürlich auch eine Filmkulisse bauen. Der folgende Ausflug in eine prächtige Künstlervilla kann dir als Anregung dienen, eine Fantasie-Filmkulisse zu entwerfen.Lass uns eine kleine Reise in die Zeit um 1900 unternehmen. München war damals eine boomende Kunststadt. Viele bekannte Künstler versuchten ihren Ruhm in prächtigen und palastähnlichen Villen zum Ausdruck zu bringen. Zu ihnen gehörte der Maler und Bildhauer Franz von Stuck, der sich 1897/98 in der Prinzregentenstraße eine große, extravagante Villa mit einzigartiger Innenausstattung errichten ließ. Die Innenräume dienten Franz von Stuck als Ort der Inszenierung, wenn er Besuch empfing.Werfen wir einen Blick in den Musiksalon im Hause Stuck: Alle Wandflächen und die Decke sind bemalt und größtenteils auch künstlerisch ausgestaltet. In den verschiedenfarbigen Wandfeldern finden sich Gemälde, Reliefs oder rankende Fantasiepflanzen. Zum Thema des Musiksalons passt besonders gut die Geschichte des antiken Sängers Orpheus, der mit seinem zauberhaften Gesang selbst die wildesten Tiere zähmen konnte. Die kostbaren Möbel sind eigens für den Raum geschaffen und scheinen optisch mit den Wänden zu verschmelzen. Musiksalon mit Orpheus-Wand. © Museum Villa Stuck, Foto: Wolfgang Pulfer Raffiniert gestaltet Franz von Stuck auch den Übergang von der Wand zur Decke. Die flächige Wandgestaltung wird hier plötzlich dreidimensional. Aber Vorsicht: Es handelt sich nur um eine optische Täuschung! Im oberen Drittel der Wand „erheben“ sich plötzlich dreidimensionale Pfeiler, auf denen eine Pergola, ein sogenanntes Schattendach, aufliegt. Solche Dächer werden seit der Antike für die Gestaltung schattiger Terrassen oder Gänge in herrschaftlichen Gartenanlagen verwendet. Durch die Balken der Pergola kann man im Musiksalon den Sternenhimmel erkennen. Letztendlich weiß der Betrachter nicht mehr genau, wo die Grenze zwischen Decke und Wand verläuft. Befinden wir uns noch in einem Innenraum oder bereits in einem Garten? Derartige malerische Spielereien, die die Andeutung von Dreidimensionalität erzeugen, nennt man auch Scheinarchitektur. Musiksalon mit Pan-Wand. © Museum Villa Stuck, Foto: Wolfgang Pulfer Der Musiksalon ist eine prächtige Kulisse für Konzerte und ein Raum für die Selbstdarstellung des Hausherrn - oder auch der Hausherrin. Man stelle sich vor, wie Mary von Stuck hier mit Klavierbegleitung vor Publikum gesungen hat!Lass dich nun vom Musiksalon der Villa Stuck inspirieren und baue deine eigene kleine Filmkulisse! Mit Pappe, bunten Papieren, Abbildungen aus Zeitschriften, Klebstoff und Schere kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen. Inspiration für Kulissen. © Museumspädagogisches Zentrum, Fotos: Judith Schenk Vielleicht schaffst du es sogar, ein paar Tricks oder optische Täuschungen einzubauen, damit deine Bühne besonders prächtig, faszinierend oder einfach „realistisch“ wirkt? Zum Beispiel solltest du im Hinblick auf das anschließende Filmen darauf achten, dass die Größenverhältnisse zwischen dem Raum und den Figuren, die du darin bewegen möchtest, in etwa stimmen. Zudem solltest du deine Kamera – sei es das Smartphone, ein Tablet oder ein Notebook – so aufstellen, dass sie mit dem oberen Rand der Raumkulisse abschließt. Passende FührungenWohnen, arbeiten und feiern: Ein Künstler und sein Haus (MS bis Jgst. 7, RS bis Jgst. 7, GS, GYM bis Jgst. 7, Horte)Programm für Deutschklassen: Ein Haus voller Fantasie (Deutschklasse GS, Deutschklasse MS Jgst. 5-6) Informationen zum MuseumDie historischen Räume der Villa Stuck gewähren einzigartige Einblicke in eine Künstlervilla um 1900. Darüber hinaus werden Wechselausstellungen zur Kunst des 19. bis zum 21. Jahrhundert präsentiert. Abbildungsnachweis Titelbild: Decke im Musiksalon (Ausschnitt). © Museum Villa Stuck, Foto: Jens Weber

#MPZnachhaltig

Das MPZ nimmt die Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit zum Anlass, das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus zu rücken. Die Plattform MPZ-digital stellt dazu verschiedene Inhalte unter den Rubriken Entdecken und Ausprobieren vor. Lehr- und Erziehungskräfte erhalten hier praktische Impulse zur Umsetzung mit Kindern und Jugendlichen. Auch Familien können Angebote nutzen, um sich gemeinsam spielerisch mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.Mitmachen kannst du von Zuhause aus, oder wo immer du Internetzugang hast. Teil deine Ergebnisse auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag #MPZnachhaltig. Die Beiträge stehen hier zur Verfügung mit jeweils leicht verständlichen Informationen zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen: UNSERE "ZWEITE HAUT" UNSER ÖKOLOGISCHER FUSSABDRUCK NACHHALTIGKEIT UND DESIGN? GLAS – NACHHALTIG? UNTERWEGS AUF NACHHALTIGEN SOHLEN MYGREENCITY – WIE GRÜN IST MEINE STADT? Abbildungsnachweis von links nach rechts: 1) Schablone. © Museumspädagogisches Zentrum; Grafik: Fabian Hofmann; Dahinter: Alexandra Bircken, New Model Army (Ausschnitt), 2016, Foto: Haydar Koyupinar, Museum Brandhorst, Bayerische Staatsgemäldesammlungen. © Alexandra Bircken; 2) Schablone und Fotografie Gras. © Museumspädagogisches Zentrum; 3) Schablone. © Museumspädagogisches Zentrum; Blick in die Ausstellung „Thonet & Design“ (Ausschnitt), Foto: Die Neue Sammlung – The Design Museum (A. Laurenzo); 4) Schablone. © Museumspädagogisches Zentrum; Fotografie Saal (Ausschnitt) © Bayerische Schlösserverwaltung; 5) Schablone. © Museumspädagogisches Zentrum; Grafik: Fabian Hofmann; Fotografie dahinter: „Not und Tugend“. Schuhe der Notzeit aus Stroh und Wolle, 1940/45; vegane Sneakers aus Heu bzw. Zunderschwamm (Ausschnitt), THIES 2017. © Münchner Stadtmuseum; 6) Christian Steinicken, Wilhelm von Breitschwert, München aus der Vogelschau, Blick in südöstlicher Richtung (Ausschnitt), um 1880. © Münchner Stadtmuseum Abbildungsnachweis Titelbild: siehe Abbildungsnachweis Bildgalerie Beitrag, Bearbeitung: © Museumspädagogisches Zentrum, München

Der Kampf gegen die „Drachen“
Der Kampf gegen Drachen - Filmausschnitt

Heute kämpft die ganze Welt gegen ein winziges Virus, das sich „Corona“ nennt. Früher kämpften die Menschen gegen „Drachen“ – zumindest in ihrer Vorstellung, denn von Viren und Bakterien hatten sie noch keine Ahnung. Trotzdem mussten sie Wege finden, mit gefährlichen, ansteckenden Krankheiten fertig zu werden. Hier erfährst du, wie die Münchner Bürgerinnen und Bürger es in der Vergangenheit schafften, manch einen „Drachen“ zu besiegen. – Und warum das für uns hier in Deutschland, aber auch für Menschen auf der ganzen Welt heute noch so wichtig ist … Vielleicht atmest du jetzt erleichtert auf: Krankheiten wie Pest und Cholera sind bei uns in Europa zum Glück längst ausgerottet. Aber am Ende des Films weist Pia darauf hin, dass das nicht in allen Ländern der Fall ist: Wo die medizinische Versorgung, die hygienischen Bedingungen und die Wasserqualität nicht so gut sind, brechen solche Krankheiten auch heute immer wieder aus. Es muss deshalb unser Ziel sein, dass alle Menschen auf der Welt Zugang zu sauberem Wasser und zu medizinischer Versorgung haben – egal wo sie leben. Die Vereinten Nationen haben das auch ganz klar in ihren Nachhaltigkeitszielen formuliert. Für die Umsetzung müssen wir noch sorgen. Dabei können die Erfahrungen, die wir in der Vergangenheit hier in Europa gemacht haben, sicher helfen. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen mit Erklärungen in leichter Sprache findest du HIER. Passende MPZ-Führung Stadtrundgänge - Geschichte - München im Mittelalter – ein Spaziergang durch andere Zeiten Stadtrundgänge - Geschichte - Die Münchner Stadtbäche Münchner Stadtmuseum - Blick auf das mittelalterliche München – Geschichte(n) im Museum und in der Altstadt Münchner Stadtmuseum - Wohnen, trinken und speisen – wie arme und reiche Münchner Familien früher lebten Münchner Stadtmuseum - Arm und Reich – Lebenswelten des 19. Jahrhunderts Informationen zum MuseumIn der Ausstellung „Typisch München“ im Münchner Stadtmuseum erfährst du mehr über das Alltagsleben in München während der letzten Jahrhunderte. Hier kannst du auch das im Film gezeigte Schnittmodell des Hauses in der Theatinerstraße noch genauer unter die Lupe nehmen. Anmerkung für Lehrkräfte, Museumspädagog*innen und Vermittler*innenAnhand des Films lassen sich - über historische und regionale Aspekte der Krankheits- und Seuchenbekämpfung hinaus – auch aktuelle Bezüge zu den globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) der Vereinten Nationen in Hinblick auf sauberes Wasser und Gesundheit herstellen. Es handelt sich konkret um die Ziele 3 (Gesundheit und Wohlergehen), 6 (Sauberes Wasser und Sanitärversorgung) und 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden). Abbildungsnachweis Titelbild: Ausschnitt aus dem Film „Der Kampf gegen die Drachen. Krankheiten und Epidemien in München“. © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Zeno Legner, Falk Müller

Kleine Überraschungen bei Thusnelda
Ausschnitt aus Carl von Pilotys "Thusnelda im Triumphzug des Germanicus". Die Germanin schreitet mit erhobenen Haupt an der Tribüne des römischen Kaisers vorbei.

Der Maler Carl von Piloty wurde im 19. Jahrhunderts für seine riesigen Historienbilder berühmt. "Thusnelda im Triumphzug des Germanicus" misst rund 5 x 7 Meter! Nach der verlorenen Schlacht im Teuteburger Wald unternahm der römische Feldherr Germanicus einen Vergeltungsfeldzug. Die Gefangenen und die Beute führte er in einem Triumphzug 17 n.Chr. in Rom vor. Unter ihnen war Thusnelda, die Frau von Hermann dem Cherusker. Wenn du auf die Ausrufezeichen im Bild klickst, bekommt du Informationen zu Personen und Dingen auf dem Bild sowie den Inspirationsquellen und Absichten des Malers. In ihnen spiegelt sich das Geschichtsverständnis des Historismus und der nationalen Begeisterung im deutschen Kaiserreich. Dieser Link führt dich zur Abbildung in der Onlinesammlung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, wo du weitere Informationen zum Bild findest. Informationen zum MuseumIn der digitalen Sammlung der Neuen Pinakothek kannst du einmal schauen, was es sonst noch in diesem Museum zu sehen gibt. Abbildungsnachweis Titelbild: Carl Theodor von Pitoty, Thusnelda im Triumphzug des Germanicus, Bayerische Staatsgemäldesammlungen, CC BY-SA 4.0, Bildmanipulationen: © Museumspädagogisches Zentrum, Alfred Czech

Von Tulpen, Lilien und Grashüpfern
Madonna im Blumenkranz

Ein üppiger Blumenkranz schmückt das große Gemälde. Schneeglöckchen, Milchstern und Tulpen, Vergissmeinnicht und Walderdbeere, Rosen, Pfingstrosen und Stockrosen, blaue Iris und weiße Lilien, Flieder und Schneeball, Schachbrettblumen und vieles mehr lässt sich entdecken! Mit feinstem Pinsel sind all die Blumen gemalt, wirken fast echt. Wir können uns vorstellen, dass der Blumenkranz wunderbar duften würde, wäre er echt. Peter Paul Rubens mit Jan Brueghel d. Ä., Madonna im Blumenkranz, um 1616/1618, Eichenholz, 185 x 209,8 cm (Ausschnitt), Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0 Doch könnte dieser Kranz so überhaupt existieren? Konnte Jan Brueghel d. Ä. (sprich: der Ältere) diesen Kranz zum Malen so vor sich haben? Die gemalten Pflanzen blühen zu unterschiedlichen Zeiten, Frühblüher und Sommerblumen stehen direkt nebeneinander: Besonders früh im Jahr blühen Schneeglöckchen, im späteren Frühjahr dann Tulpen und Vergissmeinnicht. Bei Pfingstrosen macht es ja der Name schon deutlich – auch wenn Pfingsten nicht immer auf den gleichen Tag fällt –, Flieder und Schneeball blühen etwa Ende Mai, Stockrosen im Sommer … Drei Ausschnitte mit Pfingstrose, Schneeball und Schachbrettblume aus: Peter Paul Rubens mit Jan Brueghel d. Ä., Madonna im Blumenkranz, um 1616/1618, Eichenholz, 185 x 209,8 cm (Ausschnitte), Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0, Bearbeitet: Museumspädagogisches Zentrum Hirschkäfer gesucht! Wer genau hinsieht, entdeckt in dem Blumenkranz aber auch jede Menge Getier! Winzig klein – in ihrer realen Größe – gemalt sind Marienkäfer, Hirschkäfer und Maikäfer, Libellen, verschiedene Schmetterlinge und Raupen, Heuschrecken, Fliegen und, und, und … Mach dich auf die Suche!Wenn du in der Alten Pinakothek bist und vor dem Gemälde stehst: Denk daran, dass du nicht zu nahe an das Kunstwerk herantreten darfst. Damit du die Details noch besser sehen kannst, forme mit deiner Hand eine Art Fernrohr und durchsuche so nach und nach den Kranz aus der Ferne. Teamarbeit Der Blumenkranz ist nicht das Hauptmotiv auf dem Gemälde. Er rahmt ein Bild im Bild, das Maria und das kleine Jesuskind zeigt. Putten – das sind Engel, die wie kleine Kinder aussehen – tragen diesen Kranz. An der Malweise lässt sich schon erahnen, dass zwei Maler am Werk waren: Peter Paul Rubens hat die Figuren gemalt, den Blumenkranz aber hat er von seinem Freund Jan Brueghel d. Ä. malen lassen. Denn Brueghel war spezialisiert auf das Malen von Blumen. Er wird deshalb sogar „Blumen-Brueghel“ genannt, was ihn vom Rest der Maler-Familie Brueghel unterscheidet. Im 17. Jahrhundert waren Maler oftmals spezialisiert auf ein besonderes Thema. Deshalb kam es manches Mal vor, dass ein Gemälde von zwei Spezialisten gemeinsam gemalt wurde. In diesem Fall begann Rubens zu malen, dann kam der Blumenkranz von Brueghel dazu. Zum Schluss fügte Rubens noch die Putten hinzu und verbreiterte dafür sogar nochmal die Holztafel, auf der das Bild gemalt ist. Tulpen heiß begehrt Ausschnitt mit Tulpen aus: Peter Paul Rubens mit Jan Brueghel d. Ä., Madonna im Blumenkranz, um 1616/1618, Eichenholz, 185 x 209,8 cm (Ausschnitt), Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0, Bearbeitet: Museumspädagogisches Zentrum Als die „Madonna im Blumenkranz“ entstand, waren Tulpen wahre Kostbarkeiten. Über die Türkei kamen sie aus Asien bis in die Niederlande. Manche Züchtung war so gefragt, dass Höchstpreise für einzelne Zwiebeln gezahlt wurden. So konnte eine einzige Zwiebel einer seltenen Sorte – es gab nur 12 Zwiebeln davon – schon mal so wertvoll sein wie ein ganzes Haus.Heute hingegen werden Tulpen in den Niederlanden auf riesigen Feldern angebaut, um dann in Massen zu oft viel zu günstigen Preisen verkauft zu werden.Noch mehr zu Tulpen erfährst du HIER. Weiße Lilien Im Blumenkranz fällt rechts eine Stelle besonders auf. Hier sind auffällig viele weiße Lilien an einer Stelle angeordnet. Und sie sind nicht irgendwo, sondern etwa auf Augenhöhe von Maria und ihrem Sohn. Weiße Lilien bringt auf vielen Gemälden der Erzengel Gabriel mit, wenn er Maria verkündigt, dass sie schwanger ist und Christus gebären wird. Rosen und mehr Begib dich auf eine virtuelle Reise durch die Alte Pinakothek und schau dich um, auf wie vielen Kunstwerken Blumen zu finden sind! Findest du die unten abgebildeten Gemälde auf deiner virtuellen Entdeckungsreise? Bei einigen Bildern musst du genauer hinschauen! Sie sind mal nur ganz klein am Boden, im Hintergrund rankend, auf üppigen Seidenkleidern oder Thema des Gemäldes. Mehr über das Gemälde mit dem wohl schönsten Rosenkleid in der Alten Pinakothek erfährst du HIER. Zeichnen, schneiden, kleben … Blumen zu Festtagen, zum Geburtstag, zum Muttertag, oder einfach als Gruß für einen lieben Menschen: Darüber freuen wir uns immer! Lege dir deshalb schon einmal einen Vorrat an selbstgemachten Grußkarten, Blumenbildern oder -kränzen zur Deko an. Oder gestalte eine Seite in deinem MPZ-Album. Du brauchst:• Dunkles Papier- am besten etwas festeres – in Schwarz, im Format DIN A5 (für das MPZ-Album) oder im Postkartenformat DIN A6• Farbige Papierreste oder Ausschnitte aus allem, was in die Papiertonne müsste• Einen schwarzen und einen weißen Stift• Schere• Klebstoff So geht’s:• Zeichne die Umrisslinien verschiedener Blüten auf farbiges Papier. Als Vorlage dienen dir die Natur, Fotos oder Bilder in Bestimmungsbüchern.• Setze mit einem weißen Stift „Lichter“ auf die Blüten, damit sie plastischer wirken• Schneide jede Blüte einzeln aus.• Ordne die Blüten eng nebeneinander auf dem dunklen Papier an – sie können sich überlappen und halb verdecken oder über den Untergrund hinausragen.• Ist noch Platz für Stängel und Blätter? Dann zeichne diese auf grünes Papier, schneide sie aus und füge sie ein.• Wenn alles richtig liegt, dann wird geklebt.• Wenn du magst, zeichne noch Insekten dazu.• Dreh deine Karte um und schneide alles weg, was über deine Karte hinaussteht. Gestalte einen Blumenkranz zur Deko, eine Karte als Blumengruß, der nie verblüht, oder eine Seite für dein MPZ-Album. © Museumspädagogisches Zentrum Du hast keine Lust zu zeichnen oder meinst, Blumen nicht zeichnen zu können? Dann schneide sie einfach aus! Werbeprospekte und Zeitschriften sind voll davon: Auf Bettwäsche und Kleiderstoffen, neben Möbeln, als Schmuck für den Balkon … Schiebe deine fein ausgeschnittenen Gewächse auf einem Blatt Papier in- und übereinander, bis dir die Anordnung gefällt, und beginne erst dann zu kleben. Ab geht die Post! Verschicke einen Blumengruß im Kuvert an Freunde oder Verwandte. Wenn du dich von deinem Kunstwerk nicht trennen magst, mach ein Foto davon und versende deinen Blumengruß digital. Oder teile ihn auf Facebook oder Instagram unter dem Hashtag #MPZblätter. Tipp: Du möchtest wissen, wie all die wunderschönen wild wachsenden Pflanzen heißen, die dir beim Spaziergang oder einer Wanderung durch Wiesen, Wälder, Aulandschaften oder an der Küste begegnen? Dann blättere in einem Bestimmungsbuch oder nutze die kostenfrei App Flora Incognita der Universität Ilmenau: Fotografiere die Pflanze und du erfährst den Namen, Besonderheiten, Blühzeiten und mehr. Gleichzeitig unterstützt du damit ein Forschungsprojekt. Passende MPZ-Führung Ein Fest der Sinne (GS Jgst. 1 - 2, Horte)Ein Fest der Sinne (Kinder ab 5 Jahren)Passender Beitrag auf XponatDetailfokus, Ich sehe was, was du nicht siehstInformationen zu den MuseenDie Alten Pinakothek in München ist eine der bedeutendsten Gemäldegalerien der Welt. Zu sehen sind Werke vom Mittelalter bis zum Spätbarock aus den Beständen der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Abbildungsnachweis Titelbild: Peter Paul Rubens mit Jan Brueghel d. Ä., Madonna im Blumenkranz, um 1616/1618, Eichenholz, 185 x 209,8 cm (Ausschnitt), Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, CC BY-SA 4.0, Bearbeitet: Museumspädagogisches Zentrum

Obstblüte im Museum
Tiffany Leuchter

Im Frühling beginnen die Pflanzen zu sprießen und die Obstbäume beginnen zu blühen. Hast du dir einen blühenden Apfelbaum schon einmal genauer angeschaut? Bei vielen Apfelsorten sind die Blütenblätter weiß mit einem Hauch Rosa. Die eigentlichen Blätter des Baumes sind noch nicht in voller Größe entwickelt und leuchten in besonders frischem Grün. Genau davon haben sich vor knapp hundert Jahren auch amerikanische Künstler*innen inspirieren lassen. Sie haben eine Tischlampe erfunden, die tatsächlich an einen blühenden Apfelbaum erinnern soll. Genannt haben sie sie „Apple Blossom“ (Apfelblüte). Seit den 1890er Jahren entwickelte sich ein neuer, moderner Kunststil, der gerne Einflüsse aus der Welt der Pflanzen in die Kunst aufnahm. In Deutschland gab man ihm den Namen „Jugendstil“. Das Bayerische Nationalmuseum hat viele wunderschöne Jugendstilobjekte aus der Zeit um 1900. Unter anderem diese extravagante Lampe. Sie wurde in New York hergestellt und war um 1900 sehr beliebt und sehr teuer. Mit Sicherheit hast du erkannt, dass die Lampe einem Baum nachempfunden ist. Der Lampenfuß aus Bronze ist wie ein Baumstamm mit Wurzeln und Rinde gestaltet, der Lampenschirm aus unterschiedlich farbigem Glas erinnert an die Krone eines blühenden Apfelbaums. Die einzelnen kleinen Glasscheiben sind mit Hilfe von Metallstegen miteinander verbunden. - Ein herrlicher Miniatur-Apfelbaum, den man auf ein Beistelltischchen oder eine Kommode stellen kann!Besonders schön ist die Lichtwirkung durch das unterschiedlich farbige Glas. Mit einfachen Mitteln kannst du die Glastechnik z.B. für ein kleines Fensterbild nachahmen. Dazu benötigst du: • einen dünnen Karton oder Tonpapier in DIN A5 (es darf nicht lichtdurchlässig sein)• Transparentpapier• Schere• Kleber• Schmierpapier für deine Skizzen Bastelmaterialien Kleines Fensterbild Materialvorlage und kleines Fensterbild. © Museumspädagogisches Zentrum Und so geht´s:Skizziere auf einem extra Blatt Papier deine Blumen oder Blätter, die du in das „Fenster“ einfügen willst. Nimm dazu Vorbilder aus der Natur oder gestalte Phantasieblumen. Das Skizzenblatt kann später Teil deines MPZ-Album werdenÜberlege dir, wie groß dein Motiv werden soll, damit es gut auf deinen Karton passt.Zeichne auf den Karton oder das Tonpapier eine Fläche auf. Achte dabei darauf, dass ein Rand von ca. 1 – 1,5 cm stehen bleibt: der spätere „Fensterrahmen.“ Anschließend schneidest du die vorgezeichnete Fläche aus, am besten mit einer kleinen spitzen Schere. Dann schneidest du ein weißes Transparentpapier in DIN-A5-Format aus, um es später auf den Fensterrahmen aus Karton/Tonpapier aufkleben zu können.Nun schneidest du aus unterschiedlich farbigem Transparentpapier die Blütenblätter, Stängel und Blätter entsprechend deiner Skizze aus und klebst sie auf das weiße „Fenster“ auf. Um die Wirkung der dunklen Metallstege wie bei der Lampe zu erhalten, kannst du zum Schluss noch mit einem dicken schwarzen Filzstift die einzelnen farbigen Blattschnipsel umranden.Klebe oder hänge dein Kunstwerk an ein Fenster und du wirst einen ähnlichen Effekt erzielen wie bei der „Apple Blossom“-Lampe. Zum Schluss kannst du dein Kunstwerk in dein MPZ-Album einkleben. Informationen zum MuseumDie hier vorgestellte Lampe findest du im Bayerischen Nationalmuseum. Abbildungsnachweis Titelbild: Tischlampe „Apple Blossom“, Ausführung: Tiffany Studios New York, um 1902-1906. © Bayerisches Nationalmuseum München, Bearbeitet: Museumspädagogisches Zentrum

Tierisch … Tretmühle und Hamsterrad
Münchner Bierfuhrwerk

Schon immer waren die Menschen bestrebt, sich das Leben durch verschiedene Hilfsmittel zu erleichtern. Unsere Vorfahren begannen vor 10 000 Jahren damit, Wildtiere zu zähmen. Zu den ersten Haustieren gehörten Auerochsen, Wildschafe, Ziegen, Hühner und sogar Wölfe. Nutztiere wurden vielseitig verwendet und dienten dem Menschen zur Erzeugung von Nahrungsmitteln und Gebrauchsgütern wie Leder und Wolle, aber auch als Lasten- und Arbeitstiere. Nun hatten die Menschen nicht nur Tierprodukte zur Verfügung, ohne jagen zu müssen, sondern konnten sogar Tiere zu ihrem Schutz halten. Sie mussten nicht mehr den Herden hinterher ziehen. Sie begannen, von Ackerbau und Viehzucht zu leben. Dies war ein großer Schritt für die Menschheit. Johann Adam Klein, Münchner Bierfuhrwerk, InventarNr. GM-IIb/115Quelle: https://sammlungonline.muenchner-stadtmuseum.de/objekt/muenchner-bierfuhrwerk-10002313.html Über Jahrtausende arbeitete der Mensch ohne technische Hilfsmittel. Viele Tiere haben mehr Kraft als Menschen und können deshalb schwerere Lasten tragen und ziehen. Selbst ein starker Mann würde bei dem Versuch, ein Bierfass über eine längere Strecke zu schleppen, bald zusammenbrechen. Ein Pferdegespann schafft dagegen problemlos ein Dutzend Fässer. Ochsentretscheibe um 1600, Foto: Deutsches Museum München, Archiv BN40255 Auch das Mahlen von Getreide mit handbetriebenen Mahlsteinen und das Schöpfen von Wasser aus Brunnen war zu kräftezehrend für Menschen.Hilfsmittel, um die Muskelkraft zu verstärken, mussten erfunden werden. Durch den Einsatz von Rädern, Hebeln oder Rollen konnten Muskelkraftmaschinen gebaut werden. Die „Tretmühle“ ist eine solche Muskelkraftmaschine. Auf der schräggestellten Tretscheibe arbeiteten ein oder zwei Ochsen. Die Tiere waren am Hals angeseilt und daher gezwungen, ständig weiter zu gehen. Dadurch drehte sich die Scheibe unter ihnen. Ein hölzernes Getriebe übertrug die Drehbewegung auf einen Mühlstein im Inneren des Gebäudes. Auch auf dem Feld mussten die Ochsen sich richtig „ins Zeug legen". Der Begriff „Zeug" bezieht sich dabei auf das Geschirr von Zugochsen, mit dem die Tiere einen Wagen oder einen Pflug hinter sich herzogen, um ein Feld umzugraben. Das berühmte „Hamsterrad“ war ursprünglich ein Hundelaufrad. Der Hund wurde gezwungen, immer weiter zu laufen und so über die Drehbewegung den Blasebalg des Schmieds anzutreiben. Auch der sogenannte „Göpel“ nutzt die Muskelkraft von Pferden oder anderen Zugtieren. Der Göpel ist die einfachste Maschine, mit der die Muskelkraft eines Tieres auf eine Achse übertragen werden kann. Die Muskelkraft des im Kreis laufenden Tieres sorgt für eine Drehbewegung und treibt so z.B. ein Wasserschöpfrad an. Hundetretrad in einer Nagelschmiede, Archiv BN45985 © Deutsches Museum München Durch die Industrialisierung und den Einsatz von Kohle als Energiequelle wurden Tiere wie das Pferd langsam aber sicher arbeitslos. Gleichzeitig entstanden aber auch neue Einsatzbereiche für tierische Helfer, z.B. im Bergbau. Pferd treibt Göpel an, Darstellung eines italienischen Künstlers, ca. 1430 © Deutsches Museum München Bergleute nahmen Tiere mit in die Stollen, damit die sie vor giftigem Gas oder bei Sauerstoffmangel rechtzeitig warnten. In diesem Job war der Kanarienvogel unschlagbar. Wenn der eifrige Sänger aufhörte zu singen oder gar von seiner Stange kippte, stimmte etwas nicht unter Tage. Viele Kanarienvögel wurden so zu Lebensrettern.Das Zusammenleben von Menschen und Nutztieren hatte dadurch eine ganz andere Bedeutung als heute: Das Tier war mehr „wert“! Der Mensch war darauf angewiesen, dass seine Tiere gesund blieben. Sie produzierten genau so viel Energie und Nahrungsmittel, wie die Menschen zum Leben brauchten. Die Art und Weise der Nutztierhaltung hat sich stets weiterentwickelt. Die Anforderungen an die Tiere wurden dabei aber immer höher: Die Hühner mussten immer mehr Eier legen, die Kühe mehr Milch geben und die Schweine schneller wachsen.Die Bedürfnisse der Tiere traten in den Hintergrund. Heutzutage prägt die „Massen-Tierhaltung“ den Umgang mit Nutztieren in der Landwirtschaft. Viele Menschen lehnen inzwischen diese Ausbeutung der Tiere ab. Die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern trägt stärker zum Klimawandel bei als die von pflanzlichen Nahrungsmitteln. Für das Kraftfutter von Nutztieren wird Regenwald abgeholzt, Wiesen werden in Ackerland umgewandelt und Feuchtgebiete trockengelegt. Auch das von Rindern und anderen Wiederkäuern ausgestoßene Klimagas Methan hat negative Auswirkungen auf unser Klima. Und Gülle und Medikamente aus der Tierhaltung verschmutzen unser Grundwasser. Nachhaltigkeit Werde auch du zum KLIMARETTER! Iss etwas weniger Fleisch und schütze so unsere Umwelt und die Tiere vor Ausbeutung! Die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen, insbesondere SDG 1 und 2, zielen darauf ab, dass alle Menschen dieser Erde Zugang zu ausreichend gesunden Lebensmitteln haben. Dieses Ziel ist direkt mit der Produktion von tierischen Lebensmitteln verknüpft. 17ziele.de Keine Armut: Ein großer Teil der in Deutschland landwirtschaftlich genutzten Fläche dient dem Anbau von Futtermitteln für die Tierhaltung und nicht der direkten Nahrungsmittelproduktion. Das reicht aber immer noch nicht. Millionen Tonnen an Soja als Futtermittel für Schweine, Rinder und Geflügel werden aus Ländern wie Brasilien eingeführt. Dadurch steht der dortigen Bevölkerung weniger Fläche zum Anbau von Nahrungsmitteln zur Verfügung. Hunger und Armut werden verstärkt. 17ziele.de Kein Hunger: Werden Ackerflächen direkt für die menschliche Ernährung genutzt, stehen den Menschen weltweit deutlich mehr Nahrungsmittel zur Verfügung. Durch ein bis zwei fleischfreie Tage pro Woche in den reichen Ländern könnte die Ernährungssituation in den Ländern des Globalen Südens bereits deutlich verbessert werden.Es gäbe weniger Hunger auf der Welt. Informationen zu den MuseenHier findest du mehr Informationen zum Deutschen Museum sowie zum Münchner Stadtmuseum. Abbildungsnachweis Titelbild: Johann Adam Klein, Münchner Bierfuhrwerk (Ausschnitt), GM-IIb/115, Münchner Stadtmuseum, Bearbeitung: Museumspädagogisches Zentrum

Auf den zweiten Blick
Auszug aus der Zunftordnung der Abensberger Brauer
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Alte Möbel zeigen, wie die Welt früher war – und das in all ihren Facetten. Nehmen wir doch zum Beispiel mal ein Möbelstück unter die Lupe, das es bei uns in jedem Haus und sogar fast in jedem Zimmer gibt: einen Schrank. Auf den ersten Blick wirkt er unauffällig und recht bunt – nichts Besonderes. Aber ein zweiter Blick lohnt sich! Entdeckt, was sich hier für Geheimnisse verbergen! Ihr werdet merken: Gerade die scheinbar „einfachen“ Dingen können uns sehr viel Interessantes verraten, wenn wir sie genauer unter die Lupe nehmen. Schaut euch diesen Schrank genau an. So einen Schrank kann man in keinem Möbelhaus kaufen. Er ist schon sehr alt und seine Entstehungsgeschichte unterscheidet sich stark von derjenigen heutiger Möbelstücke. © Stadtmuseum Abensberg Den Anfang macht der Schreiner. Auf Bestellung seiner Kunden besorgt er zunächst das benötigte Holz.Dieses bearbeitet er in der eigenen Werkstatt. Er nutzt dabei Werkzeuge wie Sägen und Hobel. Manche der Geräte gibt es immer noch, andere sind mittlerweile vergessen. Es wurde alles per Hand bedient – und das war ziemlich anstrengend. Habt ihr mal versucht, einen dicken Baumstamm mit einer Blattsäge zu durchtrennen? Jeder Handwerker hatte Vorschriften, an die er sich halten musste. Er gehörte zu einer festen Gruppe von Handwerkern, einer sogenannten Zunft. All diese Zünfte (z.B. die Schreiner, die Schlosser oder die Schmiede) mussten bestimmte Regeln befolgen, die in der Zunftordnung festgelegt waren. Ausschnitt aus der Zunftordnung der Abensberger Brauer, © Stadtmuseum Abensberg Für die Schreiner bedeutete das – neben Preisabsprachen und Qualitätskontrolle – vor allem eines: Um ihre Möbel zusammenzubauen, durften sie keine Nägel benutzen! Sie konnten die Einzelteile lediglich durch Zapfen oder Bolzen miteinander verbinden. Denn als Schreiner war ihnen nur das Arbeiten mit Holz gestattet – nicht mit Eisen. Das war anderen Zünften vorbehalten, zum Beispiel den Schlossern. Sie arbeiteten mit Metall und waren fähig und vor allem berechtigt, dieses Material zu erhitzen und zu beschlagen. Sie fertigten Schlösser und Schlüssel sowie Scharniere und Beschläge – und so wurden zum Beispiel Schrankkorpus und Türen miteinander verbunden. Im Zusammenspiel ergibt sich aus der Arbeit der einzelnen Handwerker ein fertiger Schrank, dem nun nur noch die richtige Bemalung fehlt. Dafür macht der Schrank sich auf zum nächsten Handwerker: dem Maler. Dort bekommt er ordentlich Farbe und kann danach endlich zu seinem Aufstellungsort gebracht werden. So entstanden durch die Zusammenarbeit unterschiedlicher Handwerker einzigartige Möbel. Sie waren aufgrund ihrer aufwendigen Herstellung für die Menschen sehr viel wertvoller, als wir es uns heute vorstellen können und wurden selbstverständlich über Generationen vererbt.Wissen wir alte, aufwendig hergestellte Möbel und schöne Erbstücke überhaupt noch zu schätzen?!Heute fährst du mit deinen Eltern in Einrichtungsläden und kaufst fertige Bausets. Oftmals bestehen diese nicht mal aus richtigem Holz. Habt ihr zuhause ein schönes Möbelstück, das handwerklich toll gearbeitet ist? Oder gibt es in eurer Familie gar ein Erbstück? Neben der Bedeutung, die ein sorgsam gehütetes Familienerbstück besitzen kann, spielt hier auch der nachhaltige, also der durchdachte Umgang mit Rohstoffen eine Rolle. Nachhaltigkeit bedeutet in diesem Fall, dass man für einen Schrank „echtes“, umweltverträglich gewachsenes und geschlagenes Holz von heimischen Bäumen verwendet. Schließlich verarbeitet man es so, dass das daraus entstehende Produkt kein Wegwerfartikel ist, sondern uns wertvoll ist und bleibt. – Einfach so, wie die Menschen das früher ganz selbstverständlich gemacht haben. Geht auf die Suche nach einem tollen Möbelstück mit Geschichte oder baut selbst ein (nachhaltiges) Möbelstück – eurer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt! Teilt eure Ideen mit uns auf Instagram oder Facebook und verwendet den Hashtag #MPZnachhaltig.Viel Spaß! © Stadtmuseum Abensberg Mehr zum Thema Upcycling in unserer Reihe „Upcycling! Mode – Kunst – Design – Musik“ Passende Beitrag auf XponatSchrank, Truhe, Werbetext schreiben, Konstruktion, Detailfokus Informationen zum MuseumWer war Graf Babo? Und warum hatte die Stadtmauer 40 Türme? Wen besiegte Napoleon vor den Toren der Stadt, wer ist der Vater der bayerischen Geschichtsschreibung und warum hatte Ötzi einen Abensberger Feuerstein dabei? Entdeckt im Stadtmuseum Abensberg die facettenreiche Vergangenheit der Stadt, von der Steinzeit, den Babonen und Aventinus bis zu den Krippen des Sebastian Osterrieder. Hier kannst du schon einmal eine Rundgang unternehmen. © Stadtmuseum Abensberg Abbildungsnachweis Titelbild: Ausschnitt aus der Zunftordnung der Abensberger Brauer, © Stadtmuseum Abensberg (Ausschnitt)

Märchen in Murnau
Steine mit Märchenfiguren bemalt
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Kamele, eine Kuh, im Hintergrund ein antiker Tempel vor einer Bergkulisse. Pferde, Ziegen, ein Hund, ein Lamm und viele Menschen vor einem Brunnen. Ein Mann, der unter einem großen alten Baum auf dem höchsten Brunnenrand sitzt. – Zu sehen ist all das auf einem Gemälde, das im Schloßmuseum Murnau hängt. Johann Michael Wittmer, ein Maler aus Murnau, hat es vor fast zweihundert Jahren gemalt. Was da wohl los ist? Hier erfährst du es: Johann Michael Wittmer, Äsop, dem phrygischen Volk seine Fabeln erzählend, 1875. © Schloßmuseum Murnau, Bildarchiv Was fällt wohl dem Haustechniker des Schloßmuseums, einer Restauratorin und Kindern aus Murnau zu dem Bild ein? Xaver und Max. © Schloßmuseum Murnau, Bildarchiv Angela Hückel, Restauratorin. © Schloßmuseum Murnau, Bildarchiv Werkzeug des Haustechnikers. © Schloßmuseum Murnau, Bildarchiv Und HIER (auf der verlinkten Seite etwas weiter unten) schildern noch mehr Personen ihre Eindrücke! Äsop, der Mann auf dem Brunnen, erzählt Geschichten von Tieren. Diese Tiere können sprechen und haben Eigenschaften wie Menschen. HIER kannst du einige der Geschichten hören. Sportmärchen Ödön von Horváth, © Schloßmuseum Murnau, Bildarchiv Ein anderer berühmter Schriftsteller will Eigenschaften von Menschen mit Geschichten aus der Welt des Sports offenlegen: Ödön von Horváth. Er lebte vor etwa 100 Jahren in Murnau. Als junger Mann wohnte und arbeitete er dort fast zehn Jahre lang in einer Villa, die sein Vater gebaut hatte. Er machte gerne Bergtouren, schwamm im Staffelsee und interessierte sich auch für andere Sportarten. Mit nur 36 Jahren starb er in Paris, wo er bei einem Gewitter von einem herabfallenden Ast erschlagen wurde. Die ersten Texte, die ihn als Schriftsteller bekannt machten, nannte er „Sportmärchen“. Ein Blick über den Riegsee nach Murnau mit Kirche und Schoßmuseum, im Hintergrund die schneebedeckten Alpen mit dem höchsten Berg Deutschlands, der Zugspitze (rechts). Angeregt durch diese Landschaft und seine Erlebnisse dort schrieb Ödön von Horváth seine „Sportmärchen“. Fünf davon verstecken sich hinter den Spots. Beim Zuhören einfach die Augen schließen, dann kommen die eigenen Bilder von selbst … Ist es schwer, ein Märchen oder eine Fabel zu schreiben? Leichter wird es sicher, wenn man sich Anregungen holt. Bei einem Besuch im Schloßmuseum Murnau zum Beispiel. Das Bild „Fabeltier“ von Franz Marc lädt ein, sich eine Geschichte darüber auszudenken. Was sagt wohl die Katze, die Gabriele Münter gemalt hat? Und wer wohnt auf ihren Bildern hinter den blauen Bergen? Märchensteine Märchensteine helfen auch, wenn man Geschichten erfinden möchte. Hier findest du die Anleitung! Passende Beiträge auf XponatPostkarte schreiben, Vertonung, Innerer Monolog Passende MPZ-FührungMärchen und Sagen erwachen zum Leben (GS, Horte) Informationen zum MuseumEin Besuch im Schloßmuseum Murnau ist auf jeden Fall immer märchenhaft! Entdecker-Stationen, Mit-Mach-Hefte und Suchspiele für das Museum sowie die jeweilige Sonderausstellung, Bastelbögen, Kinder-Kreativ-Postkarten: die Kunstvermittlung am Schloßmuseum Murnau hält vieles bereit für Jung und Alt. Hier findest du noch mehr Informationen zum Schlossmuseum Murnau. Zu Ödön von Horváth erfährst du in der Horváth-Abteilung des Museums und HIER mehr. Abbildungsnachweis Titelbild: © Schloßmuseum Murnau, Foto: Anja Piontek

Abenteuer Schmuck: eine Weltreise
Details einer Kette aus bunten Federn

Heute begeben wir uns im Museum Fünf Kontinente auf die Suche nach außergewöhnlichem Schmuck. Schmuck kann auch Körperbemalung sein. Die gibt es vergänglich oder dauerhaft, als Tätowierung. Wir betrachten heute Schmuck von den Kontinenten ASIEN, OZEANIEN und SÜDAMERIKA. Asien Die Bemalung mit Henna, einer pflanzlichen Farbe, hat in Asien eine lange Tradition. Vor allem in Indien ist sie weit verbreitet. Bei verschiedenen Festen bemalen sich die Menschen mit Henna. Die aufwendigsten und schönsten Motive werden vor einer Hochzeit für die Braut gemalt. Hier siehst du in einem Video, wie man eine Bemalung mit Henna selbst machen kann. Ozeanien Tattoos für die Ewigkeit sind unter anderem bei den Einwohnern Ozeaniens üblich. Auch hier haben die Muster bestimmte Bedeutungen und es gibt genaue Regeln, wer welches Muster tragen darf. Tätowierungen (oder auch Tatauierungen) gelten in Ozeanien als Schutz für den Körper. Vor allem aber zeigen sie die gesellschaftliche Stellung und Familie des Trägers oder der Trägerin. Die Frauenfigur links ist am ganzen Körper tätowiert. Genauso der kleine „Klettertiki“ auf der rechten Seite. Die Originale befinden sich im Museum Fünf Kontinente. © Museum Fünf Kontinente, links: Foto: Marietta Weidner; rechts: Foto: Nicolai Kästner Wir nennen ihn Klettertiki, weil er auf diesem Stelzentritt ganz nach oben klettert. Die Tikifiguren gibt es auf den Marquesas-Inseln in der Südsee. Sie sind menschenähnliche Wesen mit übernatürlichen Kräften. Südamerika Auch die Kayapó aus Brasilien sind bekannt für ihren Körperschmuck. Aber nicht nur Bemalung sondern auch Federschmuck ist dort sehr wichtig. Ihr kennt sicher die Federhauben der Ureinwohner Nordamerikas. In Südamerika gibt es ebenfalls beeindruckenden Federschmuck. Die langen Federn bei diesem linken Kopfschmuck sind Schwanzfedern vom Ara. Der Halsschmuck mit Federn stammt auch von den Kayapó aus Brasilien. © Museum Fünf Kontinente, Foto: Marietta Weidner Bei der Herstellung des Federschmucks gibt es – genau wie bei der Körperbemalung und Tätowierung – vorgeschriebene Regeln. Die Federn und die anderen Materialien, zum Beispiel die Pflanzensamen als Perlen, erzählen etwas über den stolzen Besitzer des Schmucks. Gestalte deine eigene Federkette Wenn ihr auch eine Halskette mit Federn bauen wollt, braucht ihr Federn, Perlen und Wolle und/oder ein Lederband. Und dann könnt ihr loslegen…. © Museumspädagogisches Zentrum Informationen zum Museum… und wenn ihr noch mehr über Tatoos und Körperschmuck oder über die Menschen, die diesen Schmuck tragen, wissen wollt, geht doch einfach ins Museum Fünf Kontinente. Abbildungsanchweis Titelbild: © Museum Fünf Kontinente, Foto: Marietta Weidner (Ausschnitt)

Abenteuer Schmuck: Die Etrusker

Schau dir das Bild an: Wie gefällt dir diese Landschaft? Hättest du Lust, dort zu leben? © Staatliche Antikensammlungen München Das Bild zeigt eine Hügellandschaft in der Toskana. Vielleicht hast du dort schon einmal Urlaub gemacht. Dann hast du dich auf uraltem Etruskerland befunden. Denn von der römischen Bezeichnung „Tusci“ für das Volk der Etrusker leitet sich die Bezeichnung „Toskana“ ab. Das Gebiet der Etrusker reichte aber weit über die Toskana hinaus. In ihrer Blütezeit im 7. und 6. Jahrhundert vor Christus herrschten sie von der Po-Ebene in Norditalien bis südlich von Neapel. Spuren ihrer Kultur finden wir aber über einen sehr viel längeren Zeitraum hinweg, vom 9. bis zum 1. Jahrhundert vor Christus. A4H9J9 Cerveteri Lazio Italy The Etruscan archaeological site of the Necropolis of Banditaccia DAS VOLK DER ETRUSKER Die Etrusker waren ein geheimnisvolles Volk. Noch heute wissen wir nicht, woher sie kamen. Lebten sie schon immer in Mittelitalien und waren also „Eingeborene“? Oder sind sie aus Kleinasien eingewandert? Heute neigen die Wissenschaftler zu der Annahme, dass die Etrusker hervorgegangen sind aus einer Verbindung von bereits in Mittelitalien ansässigen Völkern und Einwanderern aus dem Osten. Es gibt zahlreiche etruskische Inschriften. Doch die Sprache können wir zwar lesen, aber nicht verstehen. Dadurch bleiben viele Fragen offen. Was wir von den Etruskern wissen, haben wir aus den vielen Grabfunden abgeleitet, die wir kennen. Die Etrusker bauten nämliche riesige Grabhügel für ihre Toten und bestatteten sie mit reichen Beigaben. Die Staatlichen Antikensammlungen in München besitzen eine sehr große Sammlung von etruskischen Funden, die du dir im Museum anschauen kannst. SCHMUCKSTÜCKE Dabei fallen die wunderschönen Schmuckstücke aus Gold auf. Gold gab es in der Toskana kaum. Aber es gab Eisen, das die Etrusker gegen Gold tauschen konnten. Sehr schnell lernten sie, mit dem Werkstoff Gold umzugehen, und wurden vor über 2500 Jahren die größten Meister der Goldschmiedekunst, vor allem dank einer ganz besonderen Technik: Sie schmolzen Gold zu winzig kleinen Kügelchen, dem Granulat, und löteten diese auf geformte Goldbleche. Dabei schafften sie es, dass die Goldkügelchen nicht zerliefen. Zwischen den Granulatkügelchen brachten sie hauchdünne Fäden aus Golddraht an, das Filigran. Die feinsten dieser Drähte sind weniger als einen Millimeter dünn – eine ungeheure Leistung in dieser Zeit ohne Lupen und andere moderne Hilfsmittel! Etruskischer Schmuck In der Vergrößerung kannst du die winzigen Kügelchen (Granulat) und feinen Drähte (Filigran) aus Gold gut erkennen. Manche Schmuckstücke waren auch mit kleinen Tieren verziert. © Staatliche Antikensammlungen München, Foto: Renate Kühling GESTALTE DEIN EIGENES SCHMUCKSTÜCK Hast du Lust, dein eigenes Schmuckstück zu kreieren? Die Anleitung hilft dir dabei. Vorlagen-für-Prägung-AnhängerHerunterladen Wenn du keine Goldfolie zu Hause hast (vielleicht noch vom letzten Weihnachten), kannst du auch die Metalldeckel von Joghurt- oder Quarkbechern benutzen. Und statt Perlen kannst du Alufolie zu Kugeln drehen und mit einer Nadel durchstechen. Achte darauf, dass die Prägung mit den Erhebungen immer die Vorderseite bildet. So kannst du Granulat und Filigran nachbilden. Passendes FreizeitangebotAußerdem kannst du auch deinen Geburtstag mit den Etruskern feiern: Das MPZ bietet einen Geburtstag für Kinder und Jugendliche an: Zeit zum Glücklichsein – zu Gast bei einem etruskischen Gelage. Informationen zum MuseumMöchtest du noch mehr über die Etrusker erfahren? Dann komm doch in die Staatlichen Antikensammlungen in München. Dort kannst du dir neben etruskischen Schmuckstücken noch viele weitere spannende Funde ansehen, die dir etwas über dieses rätselhafte Volk verraten. Damit du den Geheimnissen der Etrusker auf die Spur kommst, haben wir vom MPZ einige Entdecker-Blätter für dich gemacht. Hier kannst du sie herunterladen. Drucke sie aus und mache dich im Museum auf die Suche. Entdecker-BlätterHerunterladen Abbildungsnachweis Titelbild: © Staatliche Antikensammlungen München, Foto: Renate Kühling (Ausschnitt)

Comic-Expedition
Schreibmaschine von Erika Fuchs
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© Museumspädagogisches Zentrum Hast du schon mal von einem Enterich gehört, der in Oberfranken lebt, sich gerne wie Goethe und Schiller ausdrückt und eine neue grammatikalische Form erfunden hat? – Wenn du jetzt „Nein!“ oder „So ein Quatsch!“ antwortest, dann liegst du ganz schön daneben. Denn schließlich kennt doch jeder Donald Duck! – Der kommt zwar, wie wir wissen, aus Entenhausen. Aber in den Comic-Magazinen über ihn und seine Familie tauchen auch oft Namen wie Schnarchenreuth, Kleinschloppen oder Oberkotzau auf, dazu der Fichtelsee und der Ochsenkopf. – Ortsbezeichnungen, die es tatsächlich gibt. Und zwar nicht in Amerika oder in „Disneyland“, sondern im oberfränkischen Fichtelgebirge!  Ist Donald Duck also Oberfranke? – Richtiger wäre es vielleicht zu sagen: Er hat in Oberfranken Deutsch gelernt. Genauer gesagt in dem ziemlich verschlafenen Städtchen Schwarzenbach an der Saale, etwa 10 km von Hof entfernt. Dort lebte früher eine Frau namens Erika Fuchs. Sie ist sozusagen Donalds deutsche „Mutter“. Denn sie hat die Bildergeschichten von dem schusseligen Enterich, der am Ende immer der Looser ist, aus dem Amerikanischen ins Deutsche übersetzt. Und Donalds Welt hat sie gleich mit übertragen – in die Umgebung, in der sie selbst lebte.  Comic-Heldin © Erika Fuchs Haus Dank Erika Fuchs sind Comics heute in Deutschland allgemein beliebt und werden als Literatur ernst genommen. Als deine Großeltern jung waren, sah das noch ganz anders aus: Da galten Comics als minderwertiger „Schmutz“ und „Schund“, den viele Kinder gar nicht lesen durften. Auch Erika Fuchs war anfangs überhaupt nicht begeistert, als man sie in den 1950er Jahren fragte, ob sie US-amerikanische Bildergeschichten von Mäusen und Enten ins Deutsche übersetzen wolle. Sie war eine sehr gebildete und emanzipierte Frau. In ihrer Jugend hatte sie als einziges Mädchen ein Gymnasium für Jungen besucht und dann in verschiedenen europäischen Städten Kunstgeschichte studiert. Anschließend war sie mit ihrem Mann ins oberfränkische Schwarzenbach gezogen, wo sie ihre Qualifikationen zunächst überhaupt nicht beruflich nutzen konnte. Das änderte sich, nachdem sie mit Donald und Mickey Bekanntschaft gemacht hatte. Sie wagte den Sprung ins kalte Wasser – und wurde zur Comic-Heldin! An dieser Schreibmaschine sind viele der lustigen Geschichten aus Entenhausen entstanden, die Generationen von deutschen Kindern (und sogar Erwachsene!) mit Begeisterung gelesen haben.© Erika Fuchs Haus, Fotografin: Alexandra Hentschel Wie du später noch sehen wirst, hat Erika Fuchs unsere deutsche Alltagssprache mit ihren Comics ganz stark beeinflusst. Außerdem hat sie für jede Figur eine eigene Ausdrucksweise entwickelt. Den geizigen Onkel Dagobert lässt sie altmodisch und ziemlich „geschwollen“ reden, die Panzerknacker derb wie echte Ganoven. Und Donalds Neffen Tick, Trick und Track haben einen flotten, etwas aufmüpfigen Ton drauf – wie ganz normale Kids eben. Aber damit ein Comic wirklich gut wird und bei den Leserinnen und Lesern ankommt, müssen noch eine Menge weiterer Voraussetzungen erfüllt sein.  Mienen-Spiel © Erika Fuchs Haus, Foto: Benedikt Linke (Ausschnitt) Als erstes braucht man natürlich, wie Erika Fuchs, geeignete Comic-Figuren. Ihre Gesichter müssen so gezeichnet sein, dass man ihnen ihre Gefühle deutlich ansehen kann. In Deutschlands erstem Comicmuseum, das zur Erinnerung an Erika Fuchs in Schwarzenbach entstanden ist, kannst du Donalds Miene selbst gestalten. Augen- und Mundstellung, Augenbrauen, Grübchen und Falten – alles muss passen, um den gewünschten Aus- und Eindruck zu erzielen. Aber auch hier bei uns geht´s jetzt ans Experimentieren. Und zwar mit unserem flotten Karl, den du dir ganz nach „Laune“ zusammenbasteln kannst. An diesem Beispiel siehst du, wie sich mit ein paar Strichen die Gefühlslage einer Figur ausdrücken oder auch vollkommen verändern lässt. Ziehe die Einzelteile des Gesichts nach rechts ins Polaroid und setze sie unterschiedlich zusammen. Welche Kombinationen passen am besten? Wie würdest du die entstehenden Mienen jeweils beschreiben? Wer sagt was? Nachdem jede Menge gut gezeichnete Comic-Figuren vorhanden waren, konnte sich Erika Fuchs ans Werk machen. Zunächst musste sie die englischen Texte ins Deutsche übertragen. Doch mit wörtlichen Übersetzungen gab sie sich nicht zufrieden. Sie dachte sich oft ganz neue, geistreiche Texte aus. Möchtest du auch einmal in ihre Fußstapfen treten und – ohne Übersetzung! – ein paar Sprechblasen befüllen? Wir haben hier drei Figuren für dich, die sich unterhalten. Skizziere zunächst für jede der drei ein Profil: Was ist das wohl für eine Person? Was hat sie für einen Charakter und wie ist ihre momentane Stimmungslage? – Dann überleg dir, was du der Figur in dieser Situation „in den Mund legst“ oder „in den Kopf setzt“: Redet sie viel oder wenig? Welche Sprache passt zu ihr? © Museumspädagogisches Zentrum, Grafik: Georg Schatz Bei der dritten (rechten) Figur, die dich vielleicht ein bisschen an eine Lehrerin erinnert, kannst du dir noch eine etwas anspruchsvollere Aufgabe stellen: Wähle einen Buchstaben des Alphabets aus (am besten einen, der häufiger gebraucht wird) und versuche, im Sprechblasen-Text jedes (oder fast jedes) Wort mit diesem Buchstaben beginnen zu lassen. Zum Beispiel: „Sehen Sie, so sehr sehnen sich Sätze nach Sinn!“ – Wie wirkt so ein Ausspruch mit lauter gleichen Anfangsbuchstaben auf dich? Kannst du durch solch einen Text etwas über den Charakter und die Eigenart dieser Dame aussagen? – Erika Fuchs hat sich oft Sprechblasen-Texte mit gleichen Anlauten ausgedacht. Sie hat dieses sprachliche Stilmittel, das man auch „Alliteration“ nennt, sehr geschickt eingesetzt, um bestimmte Wirkungen zu erzielen. In der „Alliterations-Anreiz-Abteilung“ des Comicmuseums kannst du durch Würfeln einen Buchstaben bestimmen und dann Sprechblasen mit entsprechenden Alliterationen befüllen. © Erika Fuchs Haus, Foto: Michael Stumpf Erika und der Erikativ Schluck! Würg! Seufz! Gähn! – Diese und ähnliche Ausdrücke hast du bestimmt schon oft benutzt. Zum Beispiel beim Chatten. Damit kannst du kurz und knapp deine Meinung sagen oder deine Stimmung beschreiben. Doch solche Wortschöpfungen gibt es nicht erst, seit wir uns online unterhalten. Woher kommen sie? – Man könnte sagen: aus Entenhausen! Erika Fuchs hat sich besonders viele solcher Ausdrücke ausgedacht. Sie hat dazu einfach Verben auf ihren Wortstamm verkürzt: Aus grinsen wurde „grins“, aus klatschen „klatsch“ und aus knattern „knatter“. Man nennt diese grammatikalische Form mit Fachbegriff „Inflektiv“ oder - in Erinnerung an Erika Fuchs - auch „Erikativ“.  Im Comicmuseum kannst du auch ganz neue, verrückte Wörter ... ... und Erikative entdecken! © Erika Fuchs Haus Durch „Erikative“ lassen sich auch viele Geräusche kurz und knapp beschreiben: Wenn du „quietsch, rassel, schepper, dröhn“ liest, hörst du die entsprechenden Geräusche sicher sofort mit deinem „inneren Ohr“. Noch besser funktioniert das bei Wörtern wie „boing“, „roarrr“ oder „ping“. Sie ahmen schon in ihrem Klang das entsprechende Geräusch nach. Man nennt das dann Lautmalerei oder Onomatopoesie – ein weiteres Stilmittel, das Erika Fuchs perfekt beherrscht und ganz oft eingesetzt hat. – Aber jetzt bist du an der Reihe! Überleg dir zu den folgenden Bildern passende „Erikative“ oder Lautmalereien:  © Museumspädagogisches Zentrum, Grafik: Georg Schatz Eine weitere Spezialität von Erika Fuchs war es, die Worte berühmter Dichter wie Goethe, Schiller, Shakespeare oder Wilhelm Busch in ihre Comic-Übersetzungen einfließen zu lassen. Dadurch wirkt Onkel Dagoberts Sprache noch gebildeter und gestelzter („Leichtfertig ist die Jugend mit dem Wort …“, frei nach Schiller), während uns Tick, Trick und Track mit pathetischen Zitaten zum Lachen bringen („Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern …“, ebenfalls nach Schiller). Donald dagegen scheint total verwirrt, wenn er Goethes Faust aufgreift: „Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten!“ Oft ist es gar nicht so leicht, solche Zitate wiederzuerkennen. Teste doch mal, wie gut du darin bist! Wir fangen mit ein paar Aussprüchen an, die du sicher schon oft gehört hast ... – Aber von wem? Jetzt wird es schwieriger: Die folgenden Zitate sind kaum bekannt und du musst wirklich genau nachdenken, wer von den vorgegebenen Personen oder Figuren was gesagt haben könnte. Was passt zu wem? Ziehe die Namen zu den passenden Sprechblasen. Grübel, grübel, denk, denk ...! - Du hast jetzt sicher einen Eindruck davon gewonnen, wieviel Kunst und Raffinesse hinter scheinbar ganz einfachen Bildergeschichten stecken kann („staun!“). Wenn du Lust bekommen hast, dich noch eingehender mit dieser Form von Literatur zu beschäftigen ("geier!"), dann lies entweder möglichst viele verschiedene Comics ("schmöker!") oder besuche das Museum für Comic und Sprachkunst im Erika-Fuchs-Haus in Schwarzenbach an der Saale („freu!“).   Informationen zum Museumsbesuch und museumspädagogischen Angeboten im Erika-Fuchs-Haus auf www.musbi.de Abbildungsnachweis Titelbild: © Erika Fuchs Haus, Fotografin: Alexandra Hentschel (Ausschnitt)

Unterwegs auf nachhaltigen Sohlen
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„Zeig mir deine Schuhe … und ich sage dir, wer du bist!“ – Egal ob Sneakers, Wanderschuhe, Flip-Flops oder Adiletten: Welche Schuhe ich gerne trage, sagt viel über mich selbst und meinen Charakter aus. Schuhe spielen eine wichtige Rolle für uns, denn sie tragen uns wortwörtlich durchs Leben und schützen oder schmücken unsere Füße. Hast du ein oder mehrere Paar Lieblingsschuhe? Und warum liegen sie dir so am Herzen? In der Mode- und Textilsammlung des Münchner Stadtmuseums befinden sich einige hundert Paar Schuhe. Sie zeigen uns, welches Schuhwerk die Menschen früher getragen haben und wie diese Schuhe hergestellt und behandelt wurden. Jedes Paar erzählt eine andere Geschichte. Was können uns diese Schuhe wohl über ihre Entstehung und Herstellung verraten? „Not und Tugend“. Schuhe der Notzeit aus Stroh und Wolle, 1940/45 (hinten), vegane Sneakers aus Heu bzw. Zunderschwamm, THIES 2017 (vorne). © Münchner Stadtmuseum Die Bedeutung von Schuhen für den Menschen hat sich im Laufe der Zeit sehr verändert: Während man früher froh sein konnte, als normaler Bürger überhaupt Schuhe zu besitzen, quillt unser Schuhschrank heute über und es gibt Schuhe für jeden nur erdenklichen Anlass. Weltweit werden im Jahr durchschnittlich 3 Paar neue Schuhe gekauft, in Deutschland sind es 5 und in den USA sogar 7. Wie viele Paar Schuhe befinden sich in deinem Kleiderschrank? Hast du dir eigentlich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie und woraus sie hergestellt werden? Schließlich wachsen Schuhe nicht auf Bäumen … Für Lederschuhe muss als erstes der Rohstoff, also das Leder, gewonnen werden. Dieses besteht aus Häuten und Fellen von Tieren, die oftmals unter sehr schlechten Bedingungen gehalten werden. Damit das Leder haltbar, geschmeidig und dicht wird, muss es gegerbt werden. Dafür verwendet man fast immer Chemikalien, die schädlich für Menschen und Umwelt sind. Viele Arbeiterinnen und Arbeiter tragen trotzdem keine Schutzkleidung. Hier siehst du, wie es in einer Gerberei aussehen kann. Arbeiter in einer Gerberei, © INKOTA-netzwerk/ Change Your Shoes/ GMB Akash © ema_11 auf Pixabay Heute werden viele unserer Schuhe nicht aus Leder, sondern künstlich hergestellt. Diese synthetischen Materialien sind zum Beispiel PVC, Kunstleder oder Plastik. Vor allem die Sohlen der Schuhe sind meist aus Plastik und werden an den Schuhschaft geklebt. Die dabei benutzten Klebstoffe sind hochgiftig und daher schlecht für die Gesundheit der Menschen, die diesen Arbeitsschritt durchführen. Außerdem entsteht durch den Abrieb der Sohlen sogenanntes Mikroplastik. Das sind winzige Plastikteilchen, die kleiner als 5 Millimeter sind und sich durch die Luft in der Umwelt verteilen. Diese Partikel sind oft nicht größer als Sandkörner und haben die verschiedensten Farben und Formen, wie man auf diesem Bild sehen kann. Mikroplastik. © Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Quelle Fischwarm schwimmt durch Plastikverschmutzung, Mikroplastikpartikel im Meerwasser. © iStock by Getty Images. Autor: dottedhippo (Ausschnitt) Das Mikroplastik landet also auf dem Erdboden, in Flüssen und Meeren und wird dort von Lebewesen, zum Beispiel von Fischen, aufgenommen. Viele dieser Fische landen später auf unserem Teller und mit ihnen gelangt das Mikroplastik in unsere Mägen. Forscher gehen sogar davon aus, dass die Weltmeere in etwa 30 Jahren mehr Plastik als Fisch enthalten werden! Plastik ist also ein sehr großes Problem für die Umwelt und damit auch für unsere eigene Gesundheit. Viele Schuhfabriken befinden sich in Asien. Die Menschen dort arbeiten oft viele Stunden am Stück, ohne Pausen. Wenn sie krank werden, bekommen sie keinen Lohn oder verlieren sogar ihren Arbeitsplatz. Außerdem sind die Gebäude, in denen sie arbeiten, nicht sicher. In den letzten Jahren sind eine ganze Reihe von Fabriken eingestürzt und dabei wurden Menschen schwer verletzt. Obwohl das Risiko für die Näherinnen und Näher also sehr hoch ist, werden sie meistens schlecht bezahlt. Viele von ihnen können mit dem geringen Lohn sich selbst und ihre Familien kaum ernähren. Immer mehr Menschen gehen daher auf die Straße, um gegen diese Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Ihre Proteste werden oftmals gewaltsam beendet. Protestierende Arbeiterinnen. © INKOTA-netzwerk/ Change Your Shoes Eingestürzte Textilfabrik Rana Plaza 2013 in Bangladesch. Einer der schwerwiegendsten Unfälle der internationalen Textilindustrie mit mehr als 1000 Toten und über 2000 Verletzten. Quelle: iStock by Getty Images, Autor: Farid_Ahmed Auf diesem Schuhsohlen-Diagramm siehst du, dass bei einem Laufschuh, der 120 Euro kostet, nur etwas mehr als 2 % des Endpreises in die Löhne der Arbeiterinnen und Arbeiter fließen. Das wären in diesem Fall knapp 2,50 Euro. Dem Markenkonzern fallen dagegen 26 Euro zu. Er erhält somit neben dem Einzelhandel, der wiederum Ausgaben für seine Beschäftigten und für die Ladenmiete hat, den größten Teil des Gesamtpreises. Die kleinste Summe landet hingegen bei den Menschen, die unter sehr schlechten Bedingungen für uns die Schuhe herstellen. Das ist alles andere als fair! Wertschöpfungskalkulation eines Laufschuhs. © SÜDWIND e.V. - Institut für Ökonomie und Ökumene. Ziel 8 der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN, Quelle Wie du gerade erfahren hast, ist die übliche Herstellung von Schuhen meist alles andere als nachhaltig. Denn nachhaltig handeln heißt, sich so zu verhalten, dass alle Lebewesen auf der Erde jetzt und in Zukunft gut leben können. Das bedeutet, wir müssen nicht nur Rohstoffvorräte und die Umwelt schonen, sondern auch gerecht wirtschaften und friedlich miteinander leben. Im Jahr 2015 haben die Vereinten Nationen 17 Ziele festgelegt, um die Welt nachhaltiger zu gestalten. Ziel 8 soll eine menschenwürdige Arbeit für alle garantieren. Leider orientieren sich viele Unternehmen nicht an diesem Ziel. Andererseits gibt es aber auch Schuhmarken, die nicht auf Masse produzieren, sondern Qualität, die Einhaltung von Menschenrechten und den Schutz der Natur über ihre Profit-Interessen stellen. Einige solche nachhaltig produzierende Markenlabels kommen aus München. Sie sind auch mit Modellen in der Schuhausstellung des Münchner Stadtmuseums vertreten. Hier gibt es zum Beispiel Sneakers aus Pilzen, Steinen oder Milch zu sehen, die das Münchner Label Nat-2 herstellt. Kannst du die Schuhe den Materialien zuordnen? Bestimmt wunderst du dich, wie aus solchen außergewöhnlichen Materialien Schuhe entstehen können. Das Pilzleder wird beispielweise aus dem Zunderschwamm gewonnen, der an Birken und Buchen wächst. In einem aufwendigen Verfahren wird der per Hand gesammelte Pilz viele Monate lang getrocknet, anschließend geschält und in Kombination mit Materialien wie Kork, Biobaumwolle und Velourleder aus recycelten PET-Flaschen zu Sneakers weiterverarbeitet. Auch der Schieferstein kann so weich, leicht und flexibel gemacht werden, dass man ihn als Schuhmaterial verwenden kann. Milch-Sneakers werden aus Milch hergestellt, die im Handel nicht mehr verkauft und weggeschüttet werden würde. Aus einem in der Milch enthaltenen Eiweiß entsteht durch chemische Prozesse eine Faser, die zu einem Milch-Filz verarbeitet wird. HIER siehst du: Wenn man kreativ und innovativ denkt, ist in Sachen Nachhaltigkeit vieles möglich! Möchtest du nun deinen eigenen nachhaltigen Schuh designen? Mit dem Online Shoe Creator der Schweizer Menschenrechts-Organisation Public Eye geht das ganz einfach. Du als Designer*in kannst dabei selbst entscheiden, unter welchen Bedingungen du deine Schuhe herstellen lassen würdest. So sieht der von mir designte nachhaltige Schuh aus. Und wie ist es mit deinem Modell?! The Shoe Creator. © Public Eye. Quelle Was können wir aber tun, um die Schuhproduktion nicht nur virtuell, sondern auch in der Realität nachhaltiger zu machen? Fallen dir ein paar Möglichkeiten ein? Wir könnten zum Beispiel beim Einkauf darauf achten, dass unsere Schuhe unter fairen und umweltschonenden Bedingungen hergestellt sind. Verschiedene Zeichen, auch Siegel genannt, informieren darüber, welche Schuhe und Kleidungsstücke nachhaltig produziert wurden. Hier siehst du drei Beispiele solcher Nachhaltigkeits-Siegel. Auf ihrer Rückseite befinden sich Informationen zu den Kriterien der Siegel. Wie du gesehen hast, steckt in so einem Schuh jede Menge Arbeit von vielen Menschen. Wir sollten deshalb die Schuhe, die wir haben, gut behandeln und pflegen. So bleiben sie uns länger erhalten. Aber auch aus alten, abgetragenen Schuhen lassen sich noch tolle Sachen machen. In unserem Beitrag Upcycling! Schuhe bewegen – Schuhe gestalten findest du zum Beispiel eine Anleitung, wie du alten Sneakers ein neues Design verpassen kannst. Drachenschuh. © Museumspädagogisches Zentrum, Fotos: Rosalie Werkmeister Informationen zum MuseumBeim Besuch der Dauerausstellung "Typisch München" des Münchner Stadtmuseums kannst du an den verschiedensten Stellen Schuhe entdecken, die dir etwas über die Geschichte unserer Stadt und ihrer Menschen verraten: von eisernen Kuhmaulschuhen einer Ritterrüstung über die spitzen Schnabelschuhe der Moriskentänzer bis hin zu den seidenen Kreuzbandschuhen, die der bayerische König Ludwigs I. bei seiner Krönung trug. Anmerkung für Lehrkräfte, Museumspädagog*innen und Vermittler*innenSchuh- und Textilexponate bieten vielfältige Möglichkeiten, das Thema Nachhaltigkeit gemeinsam zu erörtern. Neben ökologischen Aspekten spielen in der Schuhproduktion auch die Bereiche Wirtschaft und Soziales eine zentrale Rolle und können an den Exponaten veranschaulicht werden. Hier lassen sich die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen auch gut einbinden. Mögliche SDGs, die im Zusammenhang mit den Schuhen besprochen werden können, sind die Ziele 6, 8, 9, 10, 12, 13, 16 und 17. Abbildungsnachweis Titelbild: Schablone. © Museumspädagogisches Zentrum; Grafik: Fabian Hofmann; Fotografie dahinter: „Not und Tugend“. Schuhe der Notzeit aus Stroh und Wolle, 1940/45; vegane Sneakers aus Heu bzw. Zunderschwamm (Ausschnitt), THIES 2017. © Münchner Stadtmuseum;

Lieblingstiere?
antike, kupferfarbene Mäusefigur

Was ist dein Lieblingstier? Ein Hund, eine Maus oder ein wilder Löwe? Tiere gibt es schon sehr lange auf der Welt. Sie haben uns Menschen immer begleitet. Zwölf verschiedenen Tieren begegnest du in diesem Memo-Spiel . Kleinen und großen, wilden und zahmen. Alle haben etwas gemeinsam: Du findest sie zurzeit in München in einem Museum am Königsplatz. Die Darstellungen sind zum Teil über 2500 Jahre alt. Du wirst sie aber erkennen. Das ist ein Memo-Spiel. Du darfst immer zwei Karten aufdecken. Wenn du ein gleiches Paar gefunden hast, erfährst du etwas über das Tier. Lies den Text ganz in Ruhe. Die Zeitmessung stoppt, solange der Text sichtbar ist. Vier kleine Mäuse haben sich versteckt in der Ausstellung „Hund Katze Maus – Tiere in Alltag und Mythos“. Du kannst sie in den Staatlichen Antikensammlungen am Königsplatz besuchen. Die Mäuschen sehen genauso aus wie die Maus im Memo-Spiel. Sie warten darauf, von dir entdeckt zu werden. Genauso wie die Ziegen, die Hunde oder der Frosch. Sogar ein Elefant ist dabei. Schau doch mal vorbei! Du wirst noch vielen anderen Tieren begegnen. MPZ-Entdeckerblätter helfen dir, sie zu entdecken.In einer Kinderecke wartet eine große blaue Maus auf dich. Sie sagt: „Macht mit!“ Lass dich überraschen! Du kannst dort viel selbst gestalten. Passende Beiträge auf XponatMethode: Steckbrief, Methode: Innerer Monolog, Methode: Wörter finden Passende MPZ-FührungenGeburtstag feiern mit deinen Freundinnen und Freunden kannst du übrigens auch in den Staatlichen Antikensammlungen. Mehr über das MuseumHier findest du noch mehr Informationen über die Ausstellung. Und hier zu den Staatlichen Antikensammlungen, dem Museum selbst. Abbildungsnachweis Titelbild: Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek, Renate Kühling. Bearbeitung Dr. des. Ulrich Hofstätter

#MYGREENCITY – Wie grün ist meine Stadt?

Der Englische Garten, der Olympiapark und die Isarauen: Unsere Stadt hat viele grüne Oasen, in denen man sich so richtig wohl fühlen kann. Doch wie grün ist München wirklich und wie sah es hier früher aus? Um das herauszufinden, begeben wir uns auf eine Zeitreise in das München vor 500 Jahren. Wir finden uns schnell in der mittelalterlichen Stadt zurecht, da viele große, zum Teil bis heute wichtige Gebäude und Plätze bereits zu dieser Zeit bestanden. Du erkennst sie bestimmt wieder, wenn du dir das folgende Stadtmodell anschaust, das im Münchner Stadtmuseum ausgestellt ist. Es zeigt München im Jahr 1570. Der Bayerische Herzog Albrecht V. wollte damals allen seine Macht demonstrieren und erteilte dem Straubinger Schreinermeister Jakob Sandtner den Auftrag, sehr genaue Holzmodelle von den fünf Hauptstädten seines Landes anzufertigen. Neben München wurden daher auch Landshut, Ingolstadt, Straubing und Burghausen in Modellen abgebildet. Die Originale sind heute im Bayerischen Nationalmuseum zu sehen. Das Modell aus dem Stadtmuseum ist eine vergrößerte Kopie des Originals. Doch etwas fehlt in diesem Modell: die von Sandtner fein geschnitzten Bäume in den vielen Stadtgärten! Wenn du den Regler schiebst, kannst du unser schönes, buntes Modell mit den vielen Grünflächen betrachten. Das Blaue sind übrigens die Hauptstraßen und -plätze. Wie du sehen kannst, war München im Mittelalter eine sehr grüne Stadt. Es gab zahlreiche Gärten: mehr als 460 innerhalb der Stadtmauer! Die Grünflächen wurden damals ganz verschieden genutzt: als private Gärten, in denen Obst und Gemüse angebaut und Vieh gehalten wurde als Klostergärten, um (Heil-)Kräuter anzupflanzen als Lustgärten, in denen man spazieren gehen, sich erholen und die Sinne erfreuen konnte In den meist schmalen, langgezogenen Obst- und Gemüsegärten hinter den Wohnhäusern baute die ärmere Bevölkerung das Notwendigste an, was sie zum Leben brauchte. Diese Menschen hatten nicht genug Geld, um Lebensmittel auf dem Markt zu kaufen, sie mussten sich weitgehend selbst versorgen. Ein Wohnhaus mit großem Garten deutete also vor 400 Jahren nicht wie heute auf Reichtum hin, sondern eher auf Armut. Zur Erholung wurden diese Privatgärten wohl kaum genutzt. Das Betreten von Lustgärten wie dem Münchner Hofgarten war zu dieser Zeit nur dem Adel erlaubt. Auf dem Gemälde von Peter Jakob Horemans aus dem Jahr 1749 siehst du einen prachtvollen Garten, der im 16. Jahrhundert vor dem Sendlinger Tor entstanden war. Peter Jakob Horemans, Das La-Rosée-Schlösschen, 1749, © Münchner Stadtmuseum Der kunstvoll angelegte Park mit Hecken, Brunnenanlage und Gartenpalais gehörte einer adeligen Familie. 1754 übergaben die Besitzer Garten und Schlösschen der Kirche. Von da an pflegten Klosterschwestern den Park. Auch während dieser Zeit war das Betreten des Gartens streng geregelt und nicht für jeden erlaubt. Dass die Münchner Parks nicht für alle Bürger und Bürgerinnen zugänglich waren, änderte sich mit dem Englischen Garten, der Ende des 18. Jahrhunderts in München entstand. Der Name leitet sich von dem damaligen neuen Gartenstil aus England ab, der dem Vorbild der Natur folgte und sich stark von den symmetrischen französischen Barockgärten unterschied. Der große Park war damals aber nicht nur wegen seines Erscheinungsbilds eine Neuheit. Er war und ist bis heute ein „Volksgarten“, den jedermann betreten darf. Englischer Garten mit Monopteros, © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Georgina Allison Phillips Heute ist es selbstverständlich, dass alle Leute in Parks gehen und sich dort erholen können. Grünflächen in der Stadt sind für alle da. Man achtet heute bei der Stadtplanung sogar besonders auf ausreichend Grün, weil es gesund ist für die Menschen, die in der Stadt leben. Wie viel uns diese grünen Erholungsgebiete in der Stadt wert sind, können wir dadurch zeigen, dass wir unsere Parks und die Isar sauber halten. Leider denken nicht alle Menschen daran! Ramma damma im Englischen Garten, © Museumspädagogisches Zentrum In den Parks werden immer wieder Aufräum- und Müllsammel-Aktionen angeboten, bei denen jeder mitmachen darf. Vielleicht hast du Lust, gemeinsam mit deiner Schulklasse an so einer Aktion teilzunehmen? HIER kannst du dich darüber informieren. Am besten ist es jedoch, jeder achtet von vornherein auf seinen eigenen Müll und hinterlässt die grünen Oasen unserer Stadt so sauber, wie er sie gerne selbst vorfinden möchte. Nachhaltigkeit 17ziele.de Dass unsere Stadt sauber, grün und menschenfreundlich gestaltet sein soll, ist eines von 17 Nachhaltigkeitszielen, die die Vereinten Nationen bis 2030 weltweit erreichen wollen. Das Ziel Nummer 11 besagt, dass Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gemacht werden sollen. Informationen zum MuseumWenn du mehr über das Stadtmodell von Sandtner, die Nutzung der Grünflächen und die Geschichte unserer Stadt erfahren möchtest, besuche gerne das Münchner Stadtmuseum. Anmerkung für Museumspädagog*innen, Vermittler*innen sowie LehrkräfteAnhand des mittelalterlichen Stadtmodells können verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit thematisiert werden. Neben der Grünflächennutzung können beispielsweise auch Fragestellungen zur sozialen Gerechtigkeit, Gesundheit und Mobilität oder zu Müllaufkommen und -vermeidung behandelt werden. Auf diese Weiße lassen sich anhand eines Exponats verschiedene Nachhaltigkeitsziele veranschaulichen. Das sind beim Stadtmodell vor allem die Ziele 4, 11, 13 und 15 der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs). Abbildungsnachweis Titelbild: Christian Steinicken, Wilhelm von Breitschwert, München aus der Vogelschau, Blick in südöstlicher Richtung (Ausschnitt), um 1880. © Münchner Stadtmuseum

Sprache verbindet – Briefgeheimnisse
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Wann hast du das letzte Mal einen Brief geschrieben, vielleicht sogar mit Füller und Tinte, oder einen erhalten? Vielleicht war es auch nur eine Postkarte aus dem Urlaub? Heute sind Briefe eine Seltenheit geworden. Stattdessen schreiben wir E-Mails, verwenden Messenger-Dienste oder soziale Medien. Häufig und gerne versenden wir Kurzmitteilungen mit Emojies. Welchen Wert hatte ein Brief vor dem digitalen Zeitalter? Dass er als etwas Besonderes galt, mit dem man verantwortungsvoll umgehen musste, siehst du schon daran, dass er immer in einen Umschlag, ein Kuvert gesteckt, fest verschlossen und damit „geschützt“ wurde.  Haben Briefe ein Geheimnis? Hast du schon einmal vom „Briefgeheimnis“ gehört? Im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, Artikel 10, heißt es: „Das Briefgeheimnis … [ist] unverletzlich“.  Das bedeutet, dass niemand ohne deine Zustimmung Briefe öffnen und lesen darf, die du schreibst oder erhältst. Ein Brief ist also etwas ganz Privates, ein „Geheimnis“ zwischen Absender und Empfänger sozusagen. Doch nicht immer und überall wurde und wird dieses Grundrecht auch tatsächlich gewahrt.    Kuvert (Vorder- und Rückseite) von einem Brief Erika Manns an ihren Bruder Klaus, geschrieben am 28.06.1943 in London, mit Luftpost nach Amerika. © Monacensia im Hildebrandhaus, Nachlass Erika Mann, Briefe, Signatur EM B 231 Schau dir den Briefumschlag genauer an. Was ist daran merkwürdig? Auf der Vorder- und Rückseite findet sich eine Banderole, also ein Papierstreifen, der übergestreift oder aufgeklebt wurde, mit dem englischsprachigen Hinweis, dass diese Post unterwegs geöffnet wurde. Das Kuvert enthielt einen Brief von Erika Mann an ihren Bruder Klaus. Die beiden waren die ältesten Kinder des berühmten Schriftstellers Thomas Mann, der zur Zeit des Nationalsozialismus zusammen mit seiner ganzen Familie Deutschland verließ und ins Exil ging. Die Geschwister Erika und Klaus arbeiteten während des Zweiten Weltkriegs für das amerikanische Militär, das zu dieser Zeit alle Briefe vorab öffnete. Man wollte durch die „Zensur“ verhindern, dass Nachrichten verbreitet und Geheimnisse verraten wurden, die den USA im Krieg möglicherweise geschadet hätten. Das Briefgeheimnis wurde hier also ganz offensichtlich und mit Bedacht verletzt!  Der Brief von Erika Mann enthielt jedoch gar keine geheimen Informationen. – Du kannst es selbst nachlesen, wenn du unter monacensia-digital auf das Feld Download klickst. Nähere Informationen zu Erika und Klaus Mann findest du auf dem Literaturportal Bayern.Bis heute wird das Briefgeheimnis in manchen Ländern nicht geachtet. Diktaturen z.B. versuchen, dadurch Beweise gegen scheinbar verdächtige Personen zu sammeln. Kennst du Länder, in denen das passiert?  Briefumschläge als Schutz und Versteck Welches schützenswerte Geheimnis steckt denn in diesem Briefumschlag? Seth Price, Image Rights Style Bag (Bildrechte-Muster-Tasche), 2012, Photo by Ron Amstutz. © Seth Price Der Briefumschlag in XXL, 1,22 x 2,43 m groß – noch größer als dein Bett also, ist aufgerissen! Was steckte in diesem XXL-Kuvert wohl drin? Ein Riesenbrief? Eine überdimensional wichtige Nachricht? Oder irgendjemand? Passt du selbst oder deine Freunde hinein? Woher kommt dieser Briefumschlag? Ist das Kuvert überhaupt aus Papier? Oder eher aus Stoff? Seth Price, Image Rights Style Bag (Bildrechte-Muster-Tasche - Ausschnitt), 2012, Photo by Ron Amstutz. © Seth Price Vielleicht kannst du erkennen: Es ist tatsächlich aus Stoff, und zwar aus Leinen. Was verbindest du mit Leinen? Etwas zum Anziehen oder eine Leinwand zum Malen? Seth Price, Image Rights Style Bag (Bildrechte-Muster-Tasche - Ausschnitt), 2012, Photo by Ron Amstutz. © Seth Price Wie fühlt sich Leinen an? Was sind das für seltsame kleine Klappen links und rechts am Umschlag? Sind das Taschen? Ist dieses Briefkuvert vielleicht eine Art Kleidungsstück? Vor Ort könntest du unseren Mega-Briefumschlag natürlich leichter erforschen: Es ist ein Kunstwerk aus dem Museum Brandhorst, eine sogenannte „Soft-Skulptur“. Sie ist tatsächlich „soft“, d.h. so weich, dass man sie wie ein Kleidungsstück falten und immer wieder in neuer Form ausstellen kann. Der US-amerikanische Künstler Seth Price (*1973) arbeitet und experimentiert mit verschiedenen Materialien und entwirft auch Mode. Zur Idee des Briefumschlags hat er sogar eine ganze Kollektion geschaffen. Besonders beschäftigen ihn die Veränderungen in unserer digitalen Welt, in diesem Fall die Frage, wie es im Internet mit der Sicherheit unserer Nachrichten, dem Datenschutz, aussieht. Gibt es auch schützende „Briefumschläge“ für das Netz? digitale Briefumschläge als Symbol für „Post“, „versenden“, Nachrichtenprogramme Welche „Hüllen“ schützen unsere Nachrichten und uns dort? Verschlüsselst du Botschaften, die du im Netz verschickst? Laut Gesetz fallen Emails ebenfalls unter das Briefgeheimnis. Sie dürfen nicht einfach von Dritten geöffnet und gelesen werden. Anders ist es dagegen bei Nachrichten, die über WhatsApp, SMS, Messenger oder andere Chat-Dienste versandt werden. Sie gelten nicht als „verkörpertes Schriftstück“ und stehen daher nicht unter dem „Schutz“ des Briefgeheimnisses. Wenn du nicht willst, dass deine digitalen Botschaften von Dritten gelesen und weiterverbreitet werden können, musst du also selbst die Initiative ergreifen. Achtest du genau auf die Inhalte deiner Nachrichten und darauf, wem du sie über welche Kanäle zusendest? Schau dir nun das Muster des Innenfutters einmal genauer an: Ist dir ein derartiges Muster schon einmal begegnet? Man nennt es Sicherheitsmuster, zum zusätzlichen Schutz und Verbergen des Inhalts! Briefumschlag mit Sicherheitsmuster Sicherheitsmuster mit Zahlen © Museumspädagogisches Zentrum Was würdest du in diesem Umschlag verschicken? Geld? Eine geheime Botschaft? Entwickle dein eigenes Sicherheitsmuster! Wählst du auch Buchstaben? Oder lieber Zahlen, Symbole, geometrische Formen …? Von Hand geschriebener Brief. Sieht der nicht toll aus? Rosalies Buchstabenmuster Rosalies Zahlenmuster © Museumspädagogisches Zentrum Welche Wege gibt es noch, Botschaften zu verschlüsseln? Hast du eine Geheimschrift oder -sprache, die du vielleicht auch mit jemandem teilst? Sende uns dein Sicherheitsmuster, deine geheime Botschaft, einen Brief in deiner Geheimschrift! – Vielleicht können wir sie ja knacken!? Mehr aus unserer Reihe Sprache verbindet Passende MPZ-Führungen:Literatur und Politik – Das literarische München zur Zeit von Thomas MannVerboten, verbrannt, vertrieben ... Münchner Schriftsteller im ExilModerne Kunst als Inspiration für Geschichten – imaginieren, improvisieren, dichten "Food for the mind" – sehen, denken, diskutieren Informationen zu den MuseenWeitere spannende Kunstwerke der Sammlung Brandhorst kannst du dir digital ansehen oder am besten direkt im Museum. Denn nur dort können die Kunstwerke mit dir „sprechen“! Ein Interview mit dem Künstler Seth Price findest du HIER.Die Monacensia im Hildebrandhaus öffnet die Künstlervilla mit Garten am Isarhochufer allen, die das literarische München entdecken, erforschen und erleben wollen. Mit dem Projekt Monacensia-Digital macht die Monacensia erstmals ihre Archivalien weltweit zugänglich. Abbildungsnachweis Titelbild: Abbildung Seth Price, Image Rights Style Bag (Bildrechte-Muster-Tasche), 2012, Photo by Ron Amstutz. © Seth Price

Sprache verbindet – Sprache erforschen
Titelbild: Es ist eine Zeichnung. Ein römisch gekleideter Junge springt mit gegrätschten Beinen über einen riesigen Pfirsich. Rechts neben ihn steht das Wort Pfirsich.

Die Römer sind unter uns! Psst! Hallo Detektive!! Die Römer sind unter uns! Wo? Wenn du digital auf vielen Kanälen unterwegs bist, dann sind sie schon da … Warum? © Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, Foto: R. Hessing Ganz einfach: Die Römer eroberten vor etwa 2000 Jahren viele Gebiete und brachten Wörter mit, die wir auch heute noch in unseren europäischen Sprachen wiederfinden. Auch im Deutschen. Die Sprache der Römer war lateinisch. © Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, Foto: R. Hessing Sogar viele Bezeichnungen für ganz moderne Dinge, die die Römer noch gar nicht kannten, kommen aus dem Lateinischen: Detektiv z.B von detegere = aufdecken. Digital heißt in Ziffern umgesetzt. Lange bevor es Rechenmaschinen gab, rechnete man nämlich mit den Fingern = digiti. Und das Wort Kanal entstand aus cannula = das Röhrchen. Schau dir die Frisuren auf den beiden Bildern an. Sie sind aufwändig gestaltet. In der Antike war dazu eine Brennschere notwendig. Daher kommt das Wort Frisur: frigere heißt braten, rösten. Heute benutzen wir elektrische Lockenstäbe und Glätteisen. Beide Figuren (von lateinisch figura) findest du im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke. Die Abgüsse dort sind aus Gips. Das lateinische Wort dafür ist gypsum. Das stammt ursprünglich vom griechischen gypsos. Auf geht’s, Detektiv! Decke auf, wo sich die Römer noch in unserer Sprache versteckt halten. Du wirst staunen, wo sie mit ihrer Sprache noch unter uns sind. Schau dir die Bilder an und klicke auf umdrehen. Mehr aus unserer Reihe Sprache verbindet Im Buch „Die Römer bei uns“ erfährst du noch mehr über das Leben der Römer in Deutschland. Informationen zum MuseumWer sind die beiden Figuren mit den schönen Frisuren? Das erfährst du in unseren Memospielen oder du besuchst sie direkt im Museum für Abgüsse klassischer Bildwerke! Und hier gibt's MPZ-Informationen zum Museumsbesuch. Abbildungsnachweis Titelbild: © Museumspädagogisches Zentrum, Illustration: Georg Schatz

Karl Valentin – wortwörtlich

Weißt du, was ein „Sprachkünstler“ ist? Und kannst du dir vorstellen, wie man einer wird? Wir stellen dir hier einen berühmten Künstler vor, der mit Sprache regelrecht jonglierte und dadurch die Menschen zum Lachen brachte: Karl Valentin. Er kam 1882 in München auf die Welt und hieß eigentlich Valentin Ludwig Fey. Die ersten Schritte hin zu seiner Karriere als Humorist, Komiker und Stückeschreiber, wie er sich selbst nannte, beschreibt Karl Valentin so: „Falk und Fey, Möbeltransportgeschäft in der Münchner Vorstadt Au, Entenbachstraße 63 im ersten Stock links, dort erblickte ich, Valentin Ludwig Fey, das Licht der Welt. Mit vier Jahren absolvierte ich den Kindergarten, mit sechs Jahren steckte man mich widerspenstig in die Volksschule an der Klenzestraße. Meine Schulzeit war für mich eine siebenjährige Zuchthausstrafe, so gern ging ich in die Schule. Hierauf kam ich in die Lehre, in die Möbelschreinerei von Jos. Hauhuber in Haidhausen, und hobelte, sägte, leimte, nagelte – bis ich Geselle wurde. Als solcher verdiente ich mir dann fünf Jahre lang wöchentlich 20 bis 25 Mark. Nachdem ich auch noch bei verschiedenen anderen Münchner Schreinermeistern Gastspiele gegeben habe, entwendete ich bei dem letzten Meister einen Nagel, schlug ihn in die Wand und hing an demselben das goldene Handwerk der Schreiner für immer auf.“  Karl Valentin bei Tonaufnahmen, © Valentin-Karlstadt-Musäum Bei Valentins Humor fällt besonders auf, dass er genau auf das hört, was die Menschen sagen. Er nimmt die Sätze auseinander, zerlegt sie in einzelne Wörter und nimmt dann jedes Wort für sich in seiner Bedeutung wörtlich. Damit will er uns darauf hinweisen, welchen Unsinn die Menschen im Alltag oft von sich geben. Karl Valentins erstes sehr erfolgreiches Stück heißt „Das Aquarium“ und entstand im Jahr 1907. Hör es dir einmal an, dann bekommst du einen Eindruck davon, wie sein Humor und sein „Sprachwitz“ funktionieren. Klick einfach rein: In dieser Podcast-Reihe des Bayerischen Rundfunks findest du eine Menge weiterer Beispiele seiner Kunst. Informationen zum MuseumMöchtest du mehr über Karl Valentin erfahren, dann besuche doch das ganz besondere Musäum an einem ganz besonderen Ort, nämlich im taubenumflatterten Turm des Isartors. Dort kannst du sogar den Nagel entdecken, an den Karl Valentin seinen Schreinerberuf hängte. Abbildungsnachweis Titelbild: © Valentin-Karlstadt-Musäum

Was wimmelt da am Marienplatz?
Das Bild ist ein Foto. Es zeigt die Mariensäule auf dem Marienplatz in München. Die Frauenkirche ist im Hintergrund. Der Himmel ist blau.

Wenn du heute ein Bild vom Münchner Marienplatz machen möchtest – kein Problem. Ein Klick am Handy oder Fotoapparat – fertig! Vor 400 Jahren dagegen musste ein solches Bild gemalt werden. Es dauerte Wochen und Monate, bis ein Künstler den Platz mit seiner quirligen Atmosphäre auf die Leinwand gebracht hatte. Bevor er sich an die Arbeit machte, kramte er deshalb zuerst einmal in seinen Erinnerungen: Was habe ich auf diesem Platz in der letzten Zeit Interessantes gesehen oder erlebt? Welche Geschichten möchte ich über diesen Ort erzählen? Möglichst viel von dem, was ihm dazu einfiel, packte der Künstler dann in sein Bild hinein. Das fertige Gemälde bildet daher nicht wie ein Foto einen bestimmten Augenblick ab, sondern liefert dir eine Fülle von Geschichten, Erlebnissen und Bildern, die frühere Zeiten in deinem Kopf lebendig werden lassen. Ein solches Bild vom Marienplatz, der früher einfach nur „Markt-“ oder „Schrannenplatz“ hieß, kannst du im Münchner Stadtmuseum sehen. In welchem Jahr es gemalt wurde, findest du sicher heraus, wenn du dir das Gemälde ganz genau anschaust. Anonym, Der Marktplatz in München zur Zeit des Dreißigjährigen Kriegs, 1634. © Bayerisches Nationalmuseum (Dauerleihgabe an das Münchner Stadtmuseum) Lass uns nun eine kleine Reise zurück in die Zeit machen, in der das Bild entstanden ist. Wir befinden uns mitten im „Dreißigjährigen Krieg“. In ganz Europa streitet man darum, welches die „richtige“ Religion ist: katholisch oder evangelisch? Die Anhänger des evangelischen Glaubens nennt man auch „Protestanten“. Ein protestantisches Heer unter der Führung des gefürchteten Schwedenkönigs Gustav Adolf hat das katholische München 1632 – 2 Jahre vor der Entstehung unseres Bildes also – belagert und besetzt. Die Stadt soll geplündert und in Schutt und Asche gelegt werden. Aber die Münchnerinnen und Münchner können das verhindern, indem sie ein gigantisches Lösegeld auftreiben: 300.000 Reichstaler! Zum Dank für den kampflosen Abzug der Truppen, für das sogenannte „Wunder von München“, wird sechs Jahre später die Mariensäule auf dem Marktplatz aufgestellt. In diesem „Wimmelbild“ verstecken sich noch viel mehr solche Geschichten: spannende, grausame und lustige! Löse die folgenden Rätsel und Suchaufgaben, klicke auf den entsprechenden Playknopf im Bild und höre mehr dazu… Wenn du noch ein bisschen in der Zeit reisen möchtest, dann schau dir doch auch einmal an, wie der Marienplatz vor etwa 250 Jahren ausgesehen hat. Was hat sich seit dem Dreißigjährigen Krieg verändert? Und wie sieht es an der gleichen Stelle heute aus? Joseph Stephan, Schrannenplatz gegen Nordwesten. © Münchner Stadtmuseum Der Münchner Marienplatz heute.© Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Judith Schenk Informationen zum MuseumMöchtest du die Zeitreise fortsetzen und wissen, wie es in München früher ausgesehen hat? Dann bist du in der Ausstellung „Typisch München!“ im Münchner Stadtmuseum richtig. Abbildungsnachweis Titelbild: © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Judith Schenk

Vielfalt entdecken … in der Natur
Gezeichnet: vier Blumentöpfe mit Rosmarin, Petersilie, Basilikum und Koriander

Pizza, Spaghetti mit Pesto, mit Tomaten- oder Bolognese-Soße, Salat, Weißwurst, Bratkartoffeln, Schweinebraten… – Egal, bei welchem Essen dir das Wasser im Mund zusammenläuft, wichtig ist vor allem eines: Gut gewürzt muss es sein! Am besten mit frischen Kräutern! Was wäre zum Beispiel eine Pizza ohne Oregano, ein Pesto ohne Basilikum oder ein Schweinebraten ohne eine Prise Kümmel? Du würdest es bestimmt sofort am Geschmack merken, wenn diese Zutaten fehlen. In Deutschland steht uns heute eine riesige Vielfalt an Kräutern und Gewürzen zur Verfügung, mit denen wir viele leckere, geschmacklich bunte Gerichte zubereiten können. Ursprünglich stammen die meisten dieser Kräuter jedoch nicht aus unserem Land, sondern kamen mit den Römern oder Händlern zum Beispiel aus dem Mittelmeerraum oder dem Nahen Osten in unsere Küchen. Mit jedem gut gewürzten Gericht kommt also auch der Geschmack der „großen weiten Welt“ auf unseren Teller. Interessiert es dich, woher die Kräuter stammen, die dein Essen so lecker machen? Dann finde die Kräuterpaare im folgenden Memo-Spiel und du erfährst woher sie ursprünglich kommen. Du kannst den Text ganz in Ruhe lesen, denn solange er sichtbar ist, stoppt die Zeitmessung. Bekommst du Lust mit diesen Kräutern eine Kräuterbutter herzustellen? HIER findest du ein Rezept dazu. Der Botanische Garten München-Nymphenburg Schmuckhof des Botanischen Gartens München-Nymphenburg mit Botanischem Institut. © Botanischer Garten München-Nymphenburg, Foto: Hr. Hoeck Im Botanischen Garten kannst du dir all diese Kräuter angepflanzt ansehen, vergleichen und auch ein wenig beschnuppern. Doch das ist bei weitem nicht alles! Du findest dort eine riesige Pflanzenvielfalt, wie sie dir sonst nur begegnen würde, wenn du wochenlang durch die ganze Welt reisen würdest. Im Botanischen Garten bist du zum Beispiel mit ein paar Schritten im "Himalaya-Gebirge". Du musst nur das „Alpinum“ besteigen – einen kleinen Hügel, auf dem Pflanzen aus den verschiedensten Hochgebirgsregionen der Erde wachsen. Im Palmenhaus kannst du Urwaldluft schnuppern, im großen Kakteenhaus heiße Wüstenlandschaften bereisen, in den Aquarien die seltsamsten Wasserpflanzen bestaunen. Vielleicht spazierst du auch durch den romantischen Rhododendronhain und die magische Farnschlucht, erforschst den Insektenpavillon und das Wildbienenhotel? Oder du entdeckst Gift- und Heilpflanzen, Gemüse- und Salatsorten sowie Pflanzen, die wir zum Färben verwenden. Ganz nach deinem Geschmack. Dem Naturerlebnis sind keine Grenzen gesetzt! Mehr aus unserer Reihe Vielfalt entdecken … Passende MPZ-FührungenVielfalt entdecken: Gewürze fremder Kulturen in unserer Küche (für BS, FöS, GS, GYM, Horte, MS, RS)Heimische und fremdländische Gewürze (für BS, FöS, GS, GYM, Horte, MS, RS)Gewürze in unserer Küche – heimische und fremdländische (für Kindergartengruppen mit Kindern ab 4 Jahren) Informationen zum MuseumDer Botanische Garten gehört mit 21,20 Hektar Fläche und 19.600 Arten und Unterarten zu den bedeutendsten Botanischen Gärten der Welt. Du kannst dir auf der Internetseite des Botanischen Gartens einmal anschauen, was es sonst noch in diesem Museum zu sehen gibt. Abbildungsnachweis Titelbild: © Museumspädagogisches Zentrum, Zeichnungen: Georg Schatz

Vielfalt entdecken … Perspektiven wechseln

Migration bewegt die Stadt – Perspektiven wechseln München ist eine Einwanderungsstadt. Seit Jahrhunderten zieht es Menschen aus verschiedenen Gründen hierher. Heute haben mehr als 40% der Münchner*innen Migrationshintergrund. Das heißt, sie oder mindestens ein Elternteil wurde nicht in Deutschland geboren. All diese Menschen prägten und prägen unsere Stadt: die Architektur und Politik, das gesellschaftliche Leben und vieles mehr. Seit 2015 erforschen das Münchner Stadtmuseum und das Stadtarchiv München gemeinsam die Migration in der bayerischen Landeshauptstadt früher und heute. Im Rahmen dieses Projekts haben viele Münchner*innen dem Museum persönliche Erinnerungsstücke überlassen, die aus ihrem Leben und von ihrem Ankommen in München erzählen. Diese Objekte sind jetzt unter dem Motto „Migration bewegt die Stadt. Perspektiven wechseln“ in die Dauerausstellung „Typisch München!“ im Münchner Stadtmuseum integriert worden. Teilweise fügen sie sich nahtlos in die Erzählung der Ausstellung ein, an manchen Stellen sorgen sie aber auch für Überraschungen. Auf jeden Fall kann man deutlich erkennen, dass Migration das Leben in München seit den Anfängen der Stadt im Mittelalter bis heute prägt und bereichert. Die folgenden Erinnerungsstücke verraten uns etwas über Träume, Erwartungen und Erfahrungen von Menschen, die aus dem Ausland nach München gekommen sind. Sie erklären zum Beispiel, warum sich Leute auf den Weg hierher gemacht haben ... Schiebe den Regler unter dem Bild langsam von links nach rechts. Hast du besondere Wünsche und Erwartungen an deinen Wohnort – hier oder anderswo? Freiheit, Demokratie, Sicherheit, Gesundheit, genug Platz zum Wohnen (und Spielen), … Sicher bekommst du weitere Ideen und Anregungen, wenn du dir die Ausstellung „Typisch München!“ im Stadtmuseum einmal selbst ansiehst. Mehr aus unserer Reihe Vielfalt entdecken … Passende MPZ-Führung und Workshop zur Interventionsausstellung „Migration bewegt die Stadt. Perspektiven wechseln“Check mal deine Privilegien! - Politische Bildung im Museum (für GS ab Jgst. 3, BIK, BS, Deutschklassen GS und MS, GYM, MS, RS) Informationen zum MuseumIm Münchner Stadtmuseum sind neben der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung „Typisch München!“ und den Sammlungen zu Musikinstrumenten, Puppentheater, Schaustellerei sowie zum Nationalsozialismus in München auch Sonderausstellungen zu sehen. Abbildungsnachweis Titelbild: Plakat "Welcome to Munich Willkommen in München مرحبا بكم في ميونيخ", Handschrift rot-grün-blau auf weißem Hintergrund (Ausschnitt). © Münchner Stadtmuseum, Foto: Gunther Adler

Ferienschloss-Quiz

Du verbringst die Ferien in München und möchtest dich trotzdem „wie im Urlaub“ fühlen? Dann besuch doch einmal den Ort, wo einst die bayerischen Könige und Kurfürsten mit ihrer Familie Urlaub machten: Schloss Nymphenburg! Jedes Jahr im Mai zogen sie aus der „Residenz“ in der Münchner Innenstadt um nach Nymphenburg. Die „Reise“ dauerte kaum eine Stunde, der „Urlaub“ dagegen fünf bis sechs Monate! Im riesigen Nymphenburger Schlosspark konnten die hohen Herrschaften spazieren gehen, ausreiten, jagen und sogar in einem richtigen Schwimmbad schwimmen. Oft gab es rauschende Sommerfeste mit Musik und Tanz im Schloss und im Garten. Hast du Lust, in diese aufregende Zeit einzutauchen? Dann mach doch mit bei unserem Quiz! Zunächst drehen sich die Fragen um das Hauptschloss, dann um den Schlosspark und die Parkburgen. Mit viel spannendem Wissen im Gepäck solltest du danach unbedingt eine „echte“ Urlaubsreise nach Nymphenburg antreten! Abbildungsnachweis Titelbild: © Bayerische Schlösserverwaltung, www.schloesser.bayern.de, Foto: Peter Fink, München (Ausschnitt)

Aus Südamerika nach Bayern
Ausschnitt von einem Becher, der mit einem Gesicht bemalt ist.

In der Südamerikaabteilung des Museum Fünf Kontinente sind zahlreiche Gegenstände aus verschiedenen Kulturen des Kontinents ausgestellt. Auf diesen Objekten kann man auch Pflanzen und Tiere erkennen, die ursprünglich nur in Südamerika zuhause waren. Vieles davon ist für uns hier in Europa alltäglich geworden, obwohl es erst seit Kurzem bei uns heimisch ist. Passende MPZ-FührungVielfalt entdecken – Aus der Welt nach Bayern (für FöS, GS, MS bis Jgst. 7) Informationen zum MuseumDas Museum Fünf Kontinente zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Kulturen aus Afrika, Amerika, Asien, Australien, dem Orient, der Südsee und Europa auf. Auf der Museumswebsite findet ihr Informationen zum Museum und seinen Ausstellungen. Abbildungsnachweis Titelbild: © Museum Fünf Kontinente, Foto: Nicolai Kästner

Götter geben Rätsel auf

Wir kennen viele Darstellungen von griechischen Göttinnen und Göttern. Und einige davon können wir in München direkt vor Ort sehen: In den Staatlichen Antikensammlungen sind die Gottheiten vor allem auf Vasen gemalt, im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke finden wir Statuen von ihnen. Vielleicht habt ihr ja mal Lust, sie dort zu besuchen. Acht ausgewählte Gottheiten könnt ihr hier kennenlernen. Ihren griechischen und ihren lateinischen Namen sowie ihre Erkennungsmerkmale. Es gibt drei Schwierigkeitslevel: für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis. Probiert aus, wie weit ihr kommt! Wichtig: genau hinsehen! Auf den ersten Blick sehen die alle ähnlich aus ... Für Anfänger Das ist ein Memo-Spiel, wie ihr es bestimmt schon gespielt habt. Ihr dürft immer zwei Karten aufdecken. Wenn ihr ein gleiches Paar gefunden habt, erfahrt ihr, wie die Gottheit heißt und wofür sie zuständig ist. Ihr könnt den Text ganz in Ruhe lesen, denn solange er sichtbar ist, stoppt die Zeitmessung. Fangen wir an mit den Statuen. Für Fortgeschrittene Nun wird es komplizierter. Es sind immer noch dieselben acht Gottheiten. Aber die sind ja kaum wiederzuerkennen! Oder vielleicht doch? Tatsächlich hat jede Gottheit mindestens ein Merkmal an sich, das nur sie alleine trägt. Bei den antiken Statuen ist es oft abgebrochen, aber auf den Vasen und an der kleinen Skulptur kann man es gut sehen. Ordne die Symbole links den zugehörigen Darstellungen rechts zu. Das folgende Spiel funktioniert leider erst ab einer Bildschirmbreite von 700 Pixeln (Tablet, PC). Für Profis Respekt, ihr habt es weit geschafft! Nun dürft ihr euch nochmal an einem schwierigeren Memo-Spiel versuchen. Die Göttinnen und Götter bleiben dieselben, aber nun gehören jeweils ein Symbol und eine Darstellung als Memo-Paar zusammen. Einmal gefunden, verraten sie euch, warum sie dieses Merkmal mit sich tragen. Puh, das war schwer! Vielleicht habt ihr es auch ein paarmal gespielt. Dann seid ihr jetzt gut vorbereitet, wenn ihr die Vasen in den Staatlichen Antikensammlungen oder die Statuen im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke seht. Sicher erkennt ihr die ein oder andere Gottheit! Doch das war ja noch lange nicht alles: Unser Büchlein Antike Götter stellt die wichtigsten Gottheiten der Antike und ihre Geschichten vor. Es ist ein idealer Begleiter für Museumsbesuche oder für Streifzüge in eurer Umgebung. Für 5,- € könnt ihr es in der Ausstellung der Staatlichen Antikensammlungen am Königsplatz kaufen. Passende MPZ-FührungenAntike Götter und ihre Sagen (für GS, GYM, MS, RS, im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke)Die unsterblichen Götter (für GS ab Jgst. 3, GYM, MS, RS, in den Staatlichen Antikensammlungen) Informationen zu den MuseenWenn du mehr erfahren möchtest, besuch das Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke oder die Staatliche Antikensammlungen. Abbildungsnachweis Titelbild: © Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, Foto: R. Hessing

Challenge #1 | Nudeln kochen
Challenge Solakocher
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Wasser zum Kochen bringen ohne Strom und Gas Schaffst du es, dir mit 26 Spielkarten, 26 Holzklötzchen (Legosteinen), Alufolie und einem kleinen Topf Wasser dein Mittagessen zu kochen? © Deutsches Museum, München, Archiv, CD_L6683-109 Auflösung: Wickle jede Spielkarte möglichst glatt in Alufolie ein. Stelle deinen Topf in die pralle Sonne und ordne die eingepackten Karten mithilfe der Klötze auf einer Seite so um den Topf herum an, dass möglichst viel Sonnenlicht in Richtung Topf gespiegelt wird.  Die Sonne liefert genug Energie, um 3 Liter Wasser in 40 Minuten zum Kochen zu bringen. Um die Sonnenenergie einfangen und zum Kochen nutzen zu können, brauchen wir einen Solarkocher. Mit Hilfe der Wärmestrahlung der Sonne lässt sich leicht etwas erwärmen. Diese Erfahrung hat jeder gemacht, der im Sommer barfuß über heißen Sand oder Terrassenplatten gelaufen ist. Wenn der Bodenbelag dunkel ist, dann wird er besonders schnell heiß. Er nimmt sehr viel Wärmestrahlung auf. Auch wenn der Boden uns sehr heiß vorkommt - um Wasser in einem Topf zum Kochen zu bringen, reicht das nicht. Wir brauchen ein Hilfsmittel, damit in unserem Kochtopf 100°C erreicht werden. Wir brauchen einen Parabolspiegel. Der Parabolspiegel ist ein Spiegel mit einer nach innen gekrümmten Spiegelfläche. Er sieht aus wie eine große Schüssel. Sonnenstrahlen, die auf diesen gekrümmten Spiegel treffen, werden reflektiert (zurückgeschickt) und treffen sich alle in einem Punkt, dem Brennpunkt. Je größer unser Parabolspiegel ist, desto mehr Strahlen treffen sich im Brennpunkt und desto höher wird die Temperatur. Im Brennpunkt befestigen wir mit Hilfe eines Gestells einen schwarzen Kochtopf, der sich aufgrund seiner Farbe besonders stark erwärmt. Fertig ist unser Solarkocher. Diesen richten wir gut aus, so dass immer möglichst viel Sonne auftrifft.Welchen Nachteil hat unser Solarkocher? Wir können nur bei Sonnenschein und im Freien kochen.Einen großen Vorteil haben Solarkocher jedoch: Sie lassen sich sehr einfach herstellen und können die Menschen in ärmeren Regionen der Welt mit abgekochtem, keimfreiem Wasser versorgen. Nachhaltigkeit 17ziele.de 17ziele.de Ziel 6 besagt, dass alle Menschen Zugang zu sauberem Wasser erhalten müssen, weil abgekochtes, sauberes Wasser Erkrankungen verhindert. Kinder, die krank sind, können nicht zur Schule gehen und lernen. Das Ziel 6 ist deshalb eng mit dem Recht auf hochwertige Bildung (Ziel 4) verbunden. Teile deinen Solarkocher auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag #MPZchallenge. Wir sind gespannt auf deine Konstruktion! Informationen zum MuseumIm Deutschen Museum gibt es noch viele weitere Meisterwerke der Naturwissenschaft und Technik zu entdecken. Derzeit wird die zweite Hälfte des Gebäudes saniert. Die Modernisierung des Gebäudes soll 2028, zum 125. Jubiläum der Museumsgründung, abgeschlossen sein. Abbildungsnachweis Titelbild: © Museumspädagogisches Zentrum, Grafik: Fabian Hofmann

Vielfalt entdecken … in der Politik

Politik, Demokratie, Monarchie – viele Wörter sind uns – zum Beispiel aus den Nachrichten – sehr vertraut und gehören zur deutschen Sprache. Ursprünglich entwickelten sie sich aber vor mehreren tausend Jahren in Griechenland. Dort, genauer in Athen, entstand vor 2500 Jahren die erste Demokratie. Im Gegensatz zu den ringsum liegenden Gebieten, wo Fürsten alleine herrschten, bestimmten in Athen die Bürger die Politik. Auch wir leben heute in Deutschland in einer Demokratie. Hier lernst du ein bisschen Griechisch: Jetzt kannst du dir die Begriffe herleiten: Demokratie ist die Herrschaft des Volkes, Monarchie die Herrschaft eines Einzelnen. Die Herrschaft der Besten nennt man Aristokratie, die Oligarchie bezeichnet die Herrschaft von wenigen und Autokratie die eines Einzelnen ohne Beschränkungen. Das Modell des Parthenontempels im Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke.© Museumspädagogisches Zentrum Das Wahrzeichen für die Demokratie in Athen war der Parthenon-Tempel auf der Akropolis. Er war der Stadtgöttin Athens, Athena, geweiht. Diesem Tempel ähneln heute auf der ganzen Welt zahlreiche Gebäude, in denen Politik gemacht wird. Hier kannst du einige entdecken. Ziehe die Bezeichnungen auf die zugehörigen Gebäude: Zwei Gesichter sind wesentlich mit der attischen Demokratie verbunden:Der Staatsmann Perikles (ca. 490 - 429 v. Chr.) aus Athen regte den Bau des Parthenontempels an. Er wurde 15- mal zum Strategen, d.h. in das höchste militärische Amt, gewählt und stärkte die Demokratie.Themistokles (ca. 524 - 459 v. Chr.) war Staatsmann und Feldherr in Athen und ebenso Wegbereiter der attischen Demokratie. Er siegte über die Perser und wurde sehr mächtig. Aus Angst, er könne die Alleinherrschaft übernehmen, verbannten ihn die Athener aus der Stadt. Perikles (ca. 490 - 429 v. Chr.).© Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, Foto: Roy Hessing Themistokles (ca. 524 - 459 v. Chr.). © Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, Foto: H. Glöckler In einer Demokratie kann nicht ein Einzelner oder eine kleine Gruppe alles bestimmen, sondern das Volk darf mitreden. In Deutschland gab es von 1919 bis 1933 die erste Demokratie. Nach der Gewaltherrschaft durch die Nationalsozialisten und dem Zweiten Weltkrieg wurde 1949 erneut eine Demokratie geschaffen. Vieles haben wir von den Griechen übernommen und weiterentwickelt. Probiert einmal dieses Rollenspiel aus. Mehr aus unserer Reihe Vielfalt entdecken ... Passende MPZ-FührungWoher unsere Demokratie kommt (für BS, GYM, MS, RS) Informationen zum MuseumIm Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke könnt ihr berühmte griechische und römische Skulpturen der Antike aus den Museen der Welt als originalgroße Gipsabgüsse betrachten.Dort gibt es auch spezielle Angebote für zuhause und für Kinder.Hier findet ihr Informationen zum Besuch im Museum. Abbildungsnachweis Titelbild: © Deutscher Bundestag / Achim Melde

Upcycling! Musikalisch

Inspirationsquelle: Musikinstrumente aus dem Museum Fünf Kontinente Überall auf der Welt machen Menschen Musik: sie singen, sie pfeifen und musizieren mit Instrumenten aus ganz unterschiedlichen Materialien. Wichtig ist immer der Rhythmus. Man kann Rhythmus erzeugen, indem man klatscht oder trommelt. Berühmte Trommeln gibt es zum Beispiel von den Ureinwohnern in Südamerika. Eine solche Trommel siehst du unten auf dem linken Bild. Es gibt aber natürlich noch viele andere Instrumente, wie die Saiteninstrumente. Hier geht es darum, dass über einen Klangkörper Saiten gespannt und so ganz andere Töne erzeugt werden können. In Afrika gibt es die sogenannte Kora, die als Klangkörper einen Kürbis hat. Es gibt auch Instrumente, bei denen der Klangkörper aus einem Holzkästchen gebaut ist, wie zum Beispiel bei der afrikanischen Schalenzither auf dem rechten Bild. Links: Keramiktrommel mit Kautschuk-Haut. © Museum Fünf Kontinente; Rechts: Schalenzither.© Museum Fünf Kontinente Eine weitere wichtige Gruppe bei den Instrumenten sind die Blasinstrumente. Im Museum Fünf Kontinente gibt es Schneckenhörner aus großen Meeresschnecken, in die man hineinblasen kann und damit einen lauten Ton erzeugt. Baue dir deine eigenen Upcycling-Instrumente! In diesem Video zeigen wir dir ein paar einfache Ideen, wie du Instrumente bauen kannst. © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Lea Becker Wir haben diese Materialien verwendet: eine alte Keksdose, Gummibänder, einen alten Blumentopf, ein Stück geöltes Packpapier, eine Klopapierrolle und eine Handvoll Splitt. Wenn dein Instrument fertig ist, kannst du es noch verzieren. Rosalie hat sich zum Beispiel aus einer Geschenkbandrolle eine Trommel gebaut und hinterher geschmückt. © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Rosalie Werkmeister Jetzt bist du dran! Schau dich bei dir zuhause um. Probiere den Klang von unterschiedlichen Dingen aus, zum Beispiel von Waschmittelflaschen, Dosen oder Bechern. Wie verändert sich der Klang, wenn du darauf klopfst oder etwas hineinfüllst und schüttelst?Hier haben wir ein paar Anregungen und Ideen für dich für Upcycling-Instrumente. Wenn du viele Instrumente baust, entsteht vielleicht am Ende ein kleines Orchester. RhythmusinstrumenteEine Trommel braucht einen Klangkörper. Das kann ein Topf sein, auf den man mit dem Kochlöffel schlägt, oder eine leere Waschmittelflasche oder ein Eimer, eine Konservendose oder ein Joghurtbecher… Dieses VIDEO zeigt Dir ein paar Musiker, die nur mit Eimern und Stöcken Musik machen.Für Rasseln brauchst du ein hohles Gefäß und etwas, das du hineinfüllst. Du kannst zum Beispiel leere Joghurtbecher oder leere Klopapierrollen verwenden, mit ein paar Kronkorken, Büroklammern oder Steinchen füllen und zukleben. SaiteninstrumenteWir haben dir oben schon von der Kora erzählt. Hier ist ein VIDEO, das dir zeigt, wie sie klingt.Du kannst einfache Saiteninstrumente bauen, indem du zum Beispiel eine leere Farbstiftschachtel oder einen Malkasten aus Metall nimmst. Über den Deckel spannst du verschiedene Gummiringe, an denen du dann zupfen kannst oder über sie streichst. BlasinstrumenteHier brauchst du einen Trichter oder ein Rohr, mit dem du einen Ton erzeugen kannst. In Indien nimmt man zum Beispiel Schneckenhörner, wie dir dieses VIDEO zeigt. Eine Tröte kann man sich auch aus Zeitungspapier zusammenrollen. Wichtig ist nur, dass eine Öffnung gerade noch groß genug ist um hinein zu blasen und die andere, wie ein Trichter weit geöffnet ist. Wer eine alte Plastikflasche zuhause hat, kann den Boden abschneiden, den Deckel abschrauben und es damit probieren. Zeig uns dein Instrumente! Teile es auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag #MPZupcycling. Mehr aus unserer Reihe "Upcycling! Mode – Kunst – Design – Musik" Passende Beitrag auf XponatSaiteninstrument bauen Informationen zum MuseumDu kannst dir auf der Internetseite des Museum Fünf Kontinente einmal anschauen, was es sonst noch in diesem Museum zu sehen gibt. Abbildungsnachweis Titelbild: von links nach rechts Keramiktrommel mit Kautschuk-Haut. © Museum Fünf Kontinente und Filmstill, © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Lea Becker

Vielfalt entdecken… in der Küche
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Mostsemmeln – Auf den Spuren der Römer in Bayern Die Römer brachten uns bereits vor 2000 Jahren so manche Lebensmittel, die für uns heute selbstverständlich geworden sind. Bei der Walnuss hört man die römische Herkunft sogar noch im Namen: Das "Wal-" steht für die Walchen oder Welschen, wie die Römer früher genannt wurden. Dieses Wort steckt auch heute noch in vielen Ortsnamen. Auch viele Gewürze haben wir den Römern zu verdanken, die diese stets experimentierfreudig verwendet haben. Sehr beliebt waren neben den Gewürzen aus dem Mittelmeerraum, wie etwa Petersilie, Oregano, Basilikum, Rosmarin, Thymian, Schnittlauch, Lorbeer, Salbei oder Kümmel auch Zimt, Ingwer, Pfeffer, Kardamom, Kurkuma, Nelken, Anis, Koriander und Safran aus dem asiatischen Raum. Natürlich darf man als Geschmacksverstärker nie die berühmte römische Fischsauce, das liquamen, vergessen. Die Semmel gehört im Grunde genommen auch zu den Mitbringseln der Römer, da ihr Aussehen den Semmeln der Römerzeit entspricht und der Name Semmel vom lateinischen Wort simila kommt, was eine Bezeichnung für feines Weizenmehl ist.Hier findest du ein Rezept für römische Semmeln in einer dem heutigen Geschmack angepassten Form. Im Video zeigen wir dir genau, wie sie hergestellt werden. © Museumspädagogisches Zentrum, Film: Zeno Legner Mehr aus unserer Reihe Vielfalt entdecken … Informationen zum MuseumIn Bayern gibt es zahlreiche Museen, in denen du dir Überreste aus der Römerzeit anschauen kannst. Manche von ihnen sind Freilichtmuseen. Das heißt, man kann dort an Originalschauplätzen sehen, wie die Römer gelebt haben. Viel Spaß dabei!Archäologische Staatssammlung München, Staatliche Antikensammlungen München, Glyptothek München, Kelten Römer Museum Manching, Römermuseum Kastell Boiotro, RömerMuseum Weißenburg, Archäologischer Park Cambodunum (APC), Limeseum, Museum Quintana, Historisches Museum Regensburg, Römer und Bajuwaren Museum Kipfenberg, Römermuseum und Umgebung in Bad Gögging, Römervilla Möckenlohe, Abodiacum Epfach, Römermuseum Bedaium Abbildungsnachweis Titelbild: Triclinium. © Archäologische Staatssammlung, Foto: Manfred Eberlein

Upcycling! Schuhe bewegen – Schuhe gestalten

Inspirationsquelle: Schuhe aus Münchner Museen Magst du Schuhe? Und wie sehen deine Lieblingsschuhe aus? Einfarbig oder bunt, sportlich oder schick? Zähl doch mal, wer in deiner Familie die meisten Schuhpaare hat. Du kannst eure Modelle auch nach Farben sortieren oder beispielweise nach Halbschuhen, Turnschuhen, Abend- oder Regenschuhen - oder auch nach flach, hoch, einfarbig, bunt. - Was fällt dir noch dazu ein? So entsteht vielleicht sogar eine kleine private Schuhausstellung. Das Münchner Stadtmuseum besitzt eine große Sammlung an Schuhen: für Kinder, Frauen und Männer, für Sportler*innen Tänzer*innen und Models – von uralt bis neu, von altmodisch bis modern, von verrückt bis „normal“. Auch im Bayerischen Nationalmuseum kannst du wertvolle Schuhe aus der Zeit des Barock oder Rokoko bewundern. Wie wäre es mit einem zierlichen Pantöffelchen oder einem edlen Damenschuh mit elegantem Absatz? Diese luxuriösen Schuhe wurden aus edlen grünen Seidenstoffen und mit kostbaren Stickereien für wohlhabende Damen angefertigt. Damenpantoffel Seidendamast mit Stickerei, Frankreich 1720-30. © Bayerisches Nationalmuseum Damenschuh Seidendamast mit Stickerei, Frankreich 1760 – 80. © Bayerisches Nationalmuseum Doch schauen wir uns nun ein paar neuere Modelle an, die in den 1960er und 1970er Jahren topmodern waren. - Zu der Zeit also, als deine Großeltern jung waren. Wer weiß, vielleicht wirst du ja auch in den Schuhschränken deiner Großeltern oder -tanten fündig? Oder auch in einem Second Hand Laden? Schuhe mit hohen Plateausohlen waren in den 1960er und 70er Jahren bei Frauen und Männern sehr beliebt. - Zum Beispiel der pinkfarbene sommerliche Frauenschuh mit der quietschbunten Sohle. Wie es sich wohl anfühlt, in solchen Plateauschuhen zu gehen? Manche Modestile werden nach einigen Jahren wieder modern. Auch Plateauschuhe kamen in den 1990er Jahren wieder in Mode, z.B. die schwarz-weißen Stiefel aus glänzendem Lackleder mit der gestreiften Zebrasohle. Abbildungen alle. © Münchner Stadtmuseum; oben: Slingpantolette, Stefano Marazzin, 1968/70; Damen-Plateaustiefel, No Way, El Dantes, um 1990; unten: Dr. Martens Air Wair, Modell Pascal 1460, um 1995; Flip-Flops, 2015 Du trägst wahrscheinlich lieber Turnschuhe oder flache Boots wie diesen Schnürstiefel hier. Die schwarzen Workerboots haben das Design einer Blumenwiese. Als bequemen Arbeitsschuh hat der Arzt Dr. Märtens sie entworfen, daher wurden sie nach ihm benannt. Später wurden diese Workerboots richtig modern - und sie sind es bis heute. Blumenwiese, Sommerzeit und Badespaß … Welches Modell würdest du für diese Jahreszeit bevorzugen? Vielleicht die luftigen Flip-Flops mit oder ohne Pailletten? Übrigens: Flip-Flops lassen sich besonders leicht z.B. mit Glitzersteinen neu designen. Die Leiterin der Sammlung Mode des Münchner Stadtmuseums, Isabella Belting, hat Schuhe nicht nur neu designt, sondern ein Schuhobjekt – ein kleines Kunstwerk - aus ihnen geschaffen. Mit Glasaugen, Plastikzähnen, einem Luftballon und noch vielem mehr hat sie ein Paar hochhackige Pumps so umgestaltet, dass sie an Reptilien erinnern. Und nicht nur das! Kleine Plastiksoldaten haben die Schuhe „erobert“. Was meinst du, hat das zu bedeuten? „Paradise Lost“ hat Isabella Belting ihr Schuhobjekt genannt. Wenn auch du Lust hast, aus alten Schuhen neue zu kreieren oder ein Schuh-Kunstwerk zu entwerfen, haben wir hier eine Idee für dich. „Paradise lost“, Isabella Belting, 2019. © Münchner Stadtmuseum Aus alt mach neu oder Rosalies Drachenschuh Suche dir einen passenden, gebrauchten Schuh aus. (Liebe Kinder: Bitte fragt Eure Eltern, welches Modell ihr dafür nehmen dürft!) Dann überlege dir, was zu deinem Schuh passt und wie du ihn verwandeln möchtest. Schau dir an, was du an Bastel- und Recyclingmaterial zuhause hast (Pailletten, Klebestreifen, bunte Schnürsenkel, Acrylfarben … ) Du kannst deiner Fantasie freien Lauf lassen und mit verschiedenen Materialien experimentieren. Hier siehst du zum Beispiel, wie Rosalie aus ihren Sneakers einen Drachenschuh gestaltet hat. Drachenschuh. © Museumspädagogisches Zentrum, Fotos: Rosalie Werkmeister Wenn du auch einen Drachenschuh designen möchtest, überleg dir, welche Materialien sich zum Beispiel für eine „Drachenhaut“ eignen. Soll dein Drachenschuh auch Augen, Zähne und Zunge bekommen wie bei Rosalie? Oder hast du andere Ideen?HIER geht's zur Drachenschuh-Anleitung! Zeig uns dein Schuhkunstwerk! Teile deinen Schuh auf Facebook oder Instagram und verwende den Hashtag: #MPZupcycling . Mehr aus unserer Reihe "Upcycling! Mode – Kunst – Design – Musik" Informationen zum MuseumDu kannst dir auf der Internetseite des Münchner Stadtmuseums einmal anschauen, was es dort alles zu sehen gibt.Hier geht´s zu einem kurzen akustischen Rundgang durch die Schuhgeschichte mit Exponaten aus der Ausstellung "Ready to go! Schuhe bewegen", die vom 15.11.2019 bis zum 17.01.2021 im Münchner Stadtmuseum gezeigt wurde. Unter #mstmstayconnected und #mstmdahoam postet das Münchner Stadtmuseum auf Facebook, Instagram und Twitter regelmäßig Videos zu den aktuellen Ausstellungen. Abbildungsnachweis Titelbild: von links nach rechts Dr. Martens Air Wair, Modell Pascal (Ausschnitt), 1460, um 1995. © Münchner Stadtmuseum und Drachenschuh. © Museumspädagogisches Zentrum, Foto: Rosalie Werkmeister